Vermögensverwalter 1. Teil

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das Zentrum d.:

Vermögensverwalter 1. Teil

 
10.06.01 18:55
Professionelle Geldanlage hat Konjunktur
Von Jürgen Büttner

6. Juni 2001 Die sorglosen Haussezeiten an der Börse sind bekanntlich vorbei. Geld verdienen ist inzwischen weitaus schwieriger geworden. Nach vermutlich schönen Anfangserfolgen dürften speziell viele Börsenneulinge mittlerweile viel Lehrgeld gezahlt haben. Die Folge: Beratung ist wieder gefragt.

Über diese Wendung nicht unglücklich sein dürften die unabhängigen Vermögensverwalter. Denn Beratung ist genau das, was sie bieten. Neben dem wachsenden Beratungsbedarf spielt der steigende Zwang zur privaten Altersvorsorge sowie der nicht zuletzt aufgrund zahlreicher Erbschaften wachsende Anlagedruck den Vermögensverwaltern in die Hände. Kein Wunder, dass Beobachter der Branche über Jahre hinweg stramme Wachstumsraten vorhersagen. Anlass genug, damit sich FAZ.NET in den nächsten Tagen in mehreren Artikeln mit dem Thema beschäftigt.

Zahl der Anbieter und Anlagevolumen steigt

Die skizzierten Wachstumsperspektiven hängen dabei nicht nur mit einem steigenden verwalteten Anlagevermögen zusammen. Zunehmen dürfte auch die Zahl der Vermögensverwalter selbst. Zumal immer mehr der bisher in Banken festangestellten Vermögensverwalter den Drang nach Selbstständigkeit verspüren, wie Lutz Gebser, Partner beim Vermögensverwalter Gebser & Partner und Präsident des Verbands unabhängiger Vermögensverwalter (VuV) in Deutschland, zu berichten weiß. Neben finanziellen Aspekten ist es für diese Gruppe Selbständigkeit sinnvoll, weil sie nur so unabhängig von Form- und Gruppenzwängen ihre Anlageentscheidungen treffen kann.

Insgesamt gibt es in Deutschland angeblich rund 400.000 Anbieter, die sich Finanzdienstleister schimpfen. Laut Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen verdingen sich gut 1.100 als Vermögensverwalter. Zu den echten, bankenunabhängigen privaten Vermögensverwaltern, die eine entsprechende Zulassung vom Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen haben (siehe Link: Zulassungsbestimmungen) - und um die es hier geht - dürften zwischen 250 und 300 Vertreter zählen. Offiziell im VuV organisiert sind derzeit 56 Vermögensverwalter (siehe Link: VuV - was ist das?).

Die seriösen Anbieter können für manchen Anleger durchaus eine sinnvolle Alternative darstellen. Allerdings ist es nur mit einem gewissen Zeitaufwand möglich, den individuell passenden Vermögensverwalter ausfindig zu machen. Mit einer kleinen Artikelserie will FAZ.NET in den nächsten Tagen dazu beitragen, den Markt etwas transparenter zu machen. Unter anderem sollen Antworten auf folgende Fragen gefunden werden: Für wen und ab welcher Anlagesumme eignen sich Vermögensverwalter, was sind die Vor- und Nachteile und wie findet man den richtigen Anbieter.

das Zentrum d.:

Geschlossene Party nur für Reiche?

 
10.06.01 18:56
Von Jürgen Büttner

6. Juni 2001 Vermögensverwaltung schön und gut. Aber das ist doch nur etwas für Reiche, mögen sich viele ratsuchende Anleger denken. Dieses (Vor-)Urteil gilt auch heute noch, aber eben nur noch teilweise.

Unter den 56 Mitgliedern, die im Verband unabhängiger Vermögensverwalter (VuV) organsiert sind, finden sich vereinzelt auch Anbieter, die ihre Dienste bereits für kleine Summen anbieten. Rund ein halbes Dutzend dieser Vermögensverwalter wird bereits ab einem Anlagebetrag zwischen 3.000 und 10.000 Mark tätig. Unter den nichtorganisierten Standesvertretern soll es sogar welche geben, deren Mindestforderungen noch geringer ausfallen.

Richtige Vermögensberatung ab sechsstellige Beträge

Wer zu den Kleinanlegern gehört, der muss sich aber bewusst sein, dass es sich dabei nätürlich nicht um das klassische Vermögensberatungsgeschäft handelt. Bei diesen Beträgen wandert das Geld dann fast immer in eigene oder fremdgemanagte Fonds. Ansonsten würde sich dies für den Berater auch überhaupt nicht lohnen. Eine individuelle Beratung gibt es streng genommen erst ab 100.000 oder noch besser 250.000 Mark. VuV-Vorstand Lutz Gebser geht sogar noch einen Schritt weiter: „Die richtige Vermögensverwaltung fängt erst ab einer halben oder ab einer Million Mark an“, lautet seine Einschätzung. Dafür darf der Kunde laut Gebser dann aber auch „alle Zeit der Welt vom Verwalter verlangen.“

Schon an den Forderungen der Mindestanlagesummen lässt sich ablesen, dass sich Vermögensverwalter am besten für sehr wohlhabende Anleger eignen. Nachdem die Zahl der vermögenden Privatpersonen mit einem liquiden Privatvermögen von über einer Million Mark zwischen 1998 und 2000 von 170.000 auf 250.000 gestiegen ist, wird diese Gruppe aber immer größer. Auch für normale Privatanleger kann der Vermögensverwalter eine Alternative sein. Allerdings darf man dann wie erwähnt nicht die individuelle Rundumbetreuung erwarten.

Geistige Unabhängigkeit als großer Vorzug

Trotz dieser Einschränkung kann auch in solchen Fällen unabhängige Vermögensverwaltung interessanter als Bankberatung sein. Denn da ist man in manchen Fällen nicht davor gefeit, dass der Berater einem entweder bankeigene Produkte verkauft oder zur Steigerung der Provisionserträge möglichst viel Umschlag im Depot anstrebt. Mit der richtigen Vertragsgestaltung können bei Vermögensverwaltern zumindest diese Gefahren ausgeschlossen werden. Außerdem können Vermögensverwalter häufig viel flexibler und unabhängiger entscheiden als ihre Pendants in den Banken, was im Normalfall der Performance zu Gute kommt. Da es sich normalerweise um selbständige Unternehmer handelt, bleibt einem zudem der Ansprechpartner häufig lange erhalten (weitere Argumente finden Sie im Link: Vor- und Nachteile).

Einen Fehler darf man aber auch mit Blick auf die Vermögensverwalter nicht begehen. Und zwar den, zu glauben, Vermögensverwalter könnten eine gute Performance herbeizaubern. Wunderdinge dürfen nicht erwartet werden. Unter dem Strich hängt auch die Performance der Vermögensverwalter von der allgemeinen Situation an den Finanzmärkten ab. Letztlich geht es eigentlich nur darum, unter Berücksichtigung der anfallenden Provisionen stets etwas besser als der Gesamtmarkt abzuschneiden.  

Fazit: Gut aufgehoben ist bei einem Fondsverwalter vor allem der gut betuchte Privatanleger, der weder die Zeit noch die Lust hat, sich selbst um seine Geldanlage zu kümmern. An der richtigen Adresse sind bei der richtigen Auswahl aber auch jene, die nach einem vertrauensvollen Gesprächspärtner in Geldfragen suchen.

das Zentrum d.:

Wer die Wahl hat, hat die Qual

 
10.06.01 18:57
Von Jürgen Büttner

7. Juni 2001 Wer sein Geld selbst verwalten will und damit gute Ergebnisse erzielen will, muss einige Zeit investieren. Wer die nicht hat, keinen Spaß daran findet oder einfach zu wenig Fachkenntnis hat, nimmt am besten die Dienste eines professionellen Beraters in Anspruch.

Doch mit dieser Erkenntnis ist es noch nicht getan. Eigentlich beginnen jetzt die Schwierigkeiten erst. Denn die Auswahl des richtigen Beraters ist nicht ganz einfach. Wer auf individuelle Beratung setzt und nichts von standardisierten Produkten hält, für den können Vermögensverwalter eine interessante Alternative sein.

Nur auf zugelassene Finanzportfolioverwalter setzen

Aber Vorsicht: Nicht überall wo Vermögensverwalter drauf steht, ist auch Vermögensverwalter drin. Bei den empfehlenswerten Vermögensverwaltern handelt es sich um sogenannte Finanzportfolioverwalter. Denn die bekommen ihre Zulassung vom Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen und unterliegen dessen Aufsicht. Nicht unbedingt zu empfehlen sind dagegen die zahlreichen selbsternannten Vermögensverwalter, die häufig im Namen von Strukturbetrieben im Nebenjob auf Kundenfang gehen. In dieser Gruppe finden sich nämlich noch immer nicht selten Scharlatane oder ganz einfach zu gering qualifizierte Berater.

Wer bei der Wahl kein Risiko eingehen will, der konzentriert sich am besten auf die derzeit 56 beim Verband unabhängiger Vermögensverwalter (VuV) registrierten Mitglieder (Details dazu finden Sie im Link: Vermögensverwalter richtig gewählt). Zwar ist der Umkehrschluss nicht richtig, dass alle Nichtmitglieder schlecht sind, aber immerhin bringt die VuV-Mitgliedschaft etwas mehr Transparenz in den undurchsichtigen Markt der Vermögensverwalter. Alle VuV-Mitglieder haben zumindest den Ehrenkodex unterschrieben, der es ihnen verbietet, Vorteile aus der Kundenbeziehung stillschweigend für sich selbst zu vereinnahmen. Mitglied kann außerdem nur werden, wer bereits fünf Jahre Berufserfahrung mitbringt und zwei Bürgen aus der Branche benennen kann.

Vertrauen genauso wichtig wie Performance

Durch diese Vorkehrungen ist dem Betrug ein gewisser Riegel vorgeschoben. Bleibt noch die Frage, wer das beste Angebot bietet. Die Suche nach dem besten Anbieter in Sachen Performance führt dabei oft ins Leere. Meistens ist es so, dass der beste Vermögensverwalter in einem bestimmten Jahr nur ein Jahr später auf Mittelmaß oder noch schlechter zurückgefallen ist. Hinzu kommt, dass jeder Kunde sein eigenes Risikoprofil hat und die Depots daher nur schwer zu vergleichen sein dürften. Daher wäre es ein Fehler, nur auf die kurzfristige Performance zu schielen. Im Gespräch mit dem potenziellen Berater sollte sich ein Anleger daher die Performance für einen möglichst langen Zeitraum zeigen lassen.

Kann sich der langfristige Erfolgsausweis sehen lassen, ist die nächste Hürde genommen. Mindestens genauso wichtig wie die Rendite ist bei der Geldanlage aber auch das Vertrauen. Die Chemie zwischen Kunde und Berater muss ganz einfach stimmen. Dennoch sollte man sich nie nur auf seine Gefühle verlassen. Unabdingbar ist die Unterzeichnung eines Vermögensverwaltungsvertrages. Darin sollten die Punkte Anlagestrategie, Umfang der Berichterstattung und Honorierung verankert sein.

Auf transparente Gebührenstruktur achten

Beim Honorar sollte man sich genau überlegen, auf welches Modell man setzt. Üblich sind derzeit drei verschiedene Alternativen: ein fixes Provisionsmodell (üblicherweise um ein Prozent), ein reines erfolgsabhängiges Modell oder eine Kombination aus beiden Modellen. Für was man sich entscheidet, muss letztlich jeder Anleger mit sich selbst ausmachen. Am wichtigsten ist jedoch, dass die Gebührenstruktur transparent ist. Hat der Anleger auch bei dieser Frage ein gutes Gefühl und sich auch noch über die Qualifikation des Verhandlungspartners informiert, sollte die Unterzeichnung eines Beratervertrages eigentlich kein großes Risiko mehr sein.

das Zentrum d.:

Professionelle Geldanlage hat Konjunktur

 
10.06.01 18:58
Von Jürgen Büttner

6. Juni 2001 Die sorglosen Haussezeiten an der Börse sind bekanntlich vorbei. Geld verdienen ist inzwischen weitaus schwieriger geworden. Nach vermutlich schönen Anfangserfolgen dürften speziell viele Börsenneulinge mittlerweile viel Lehrgeld gezahlt haben. Die Folge: Beratung ist wieder gefragt.

Über diese Wendung nicht unglücklich sein dürften die unabhängigen Vermögensverwalter. Denn Beratung ist genau das, was sie bieten. Neben dem wachsenden Beratungsbedarf spielt der steigende Zwang zur privaten Altersvorsorge sowie der nicht zuletzt aufgrund zahlreicher Erbschaften wachsende Anlagedruck den Vermögensverwaltern in die Hände. Kein Wunder, dass Beobachter der Branche über Jahre hinweg stramme Wachstumsraten vorhersagen. Anlass genug, damit sich FAZ.NET in den nächsten Tagen in mehreren Artikeln mit dem Thema beschäftigt.

Zahl der Anbieter und Anlagevolumen steigt

Die skizzierten Wachstumsperspektiven hängen dabei nicht nur mit einem steigenden verwalteten Anlagevermögen zusammen. Zunehmen dürfte auch die Zahl der Vermögensverwalter selbst. Zumal immer mehr der bisher in Banken festangestellten Vermögensverwalter den Drang nach Selbstständigkeit verspüren, wie Lutz Gebser, Partner beim Vermögensverwalter Gebser & Partner und Präsident des Verbands unabhängiger Vermögensverwalter (VuV) in Deutschland, zu berichten weiß. Neben finanziellen Aspekten ist es für diese Gruppe Selbständigkeit sinnvoll, weil sie nur so unabhängig von Form- und Gruppenzwängen ihre Anlageentscheidungen treffen kann.

Insgesamt gibt es in Deutschland angeblich rund 400.000 Anbieter, die sich Finanzdienstleister schimpfen. Laut Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen verdingen sich gut 1.100 als Vermögensverwalter. Zu den echten, bankenunabhängigen privaten Vermögensverwaltern, die eine entsprechende Zulassung vom Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen haben (siehe Link: Zulassungsbestimmungen) - und um die es hier geht - dürften zwischen 250 und 300 Vertreter zählen. Offiziell im VuV organisiert sind derzeit 56 Vermögensverwalter (siehe Link: VuV - was ist das?).

Die seriösen Anbieter können für manchen Anleger durchaus eine sinnvolle Alternative darstellen. Allerdings ist es nur mit einem gewissen Zeitaufwand möglich, den individuell passenden Vermögensverwalter ausfindig zu machen. Mit einer kleinen Artikelserie will FAZ.NET in den nächsten Tagen dazu beitragen, den Markt etwas transparenter zu machen. Unter anderem sollen Antworten auf folgende Fragen gefunden werden: Für wen und ab welcher Anlagesumme eignen sich Vermögensverwalter, was sind die Vor- und Nachteile und wie findet man den richtigen Anbieter.
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VuV - was ist das?

 
10.06.01 19:00
6. Juni 2001 Seit Ende 1997 gibt es den Verband unabhängiger Vermögensverwalter Deutschland e.V. mit Sitz in Frankfurt. Zu dessen Zielen gehört es unter anderem, unseriöse Praktiken zu verhindern. Erreicht werden soll dies auch dadurch, dass sich die derzeit 56 VuV-Mitglieder einem Ehrenkodex unterwerfen. Darunter versteht sich ein offenes und faires Verhältnis zum Kunden zu bewahren, die Offenlegung eventueller Vergünstigungen, wie etwa Nachlässe bei den Kauf- und Verkaufsprovisionen und das Verbot, persönlichen Nutzen aus der Kenntnis der Orderlage zu ziehen.

Aufnahme finden außerdem nur vom Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen zugelassene Vermögensverwalter. In der Verbandssatzung festgelegtes Ziel ist es zudem, die Wahrnehmung des Berufszweigs in der Öffentlichkeit positiv zu beeinflussen und den Kontakt untereinander sowie das Branchenbewußtsein der Anbieter zu stärken.

Im Verhältnis zum Gesetzgeber und den Aufsichtsämtern bemüht sich der Verband um einen konstruktiven Dialog. Die Aufsicht der Branche durch den Gesetzgeber wertet der Verband dabei als Gewinn, er wehrt sich aber gleichzeitig gegen eine zu starke Reglementierung. VuV-Vorstand Lutz Gebser will die Mitgliedschaft im Verband als eine Art Gütesiegel für die Seriosität der Mitglieder verstanden wissen.
Kopi:

thx @ Zentrum o.T.

 
11.06.01 09:48
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