"verkommt" der DAX zum Dow-Jones-Trading-Market ?

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Seth Gecko:

"verkommt" der DAX zum Dow-Jones-Trading-Market?

 
17.01.02 15:22
Ich hab diese Theorie schon vor einigen Monaten hier geäußert, doch aus gegebenem Anlaß scheint das Thema wieder aktuell zu werden.

Seit ca. 3 Jahren zappelt der Dow Jones IA mit überdurchschnittlich hoher Volatilität um die 10000 Marke herum. Aus Sicht der VWLer sollte er inzwischen schon längst auf 7000 abgestürzt sein, aber wie mir ein Arivaner kürzlich sagte (ich glaube mod war's) und es auch in allen Büchern Kostolany's nachzulesen ist, haben VWLer fast immer Unrecht und sind die denkbar schlechtesten Ratgeber nach den Bankanalysten (die zum Teil ja auch "VWL-Diplomiert" sind ;-). Gründe für die von den VWLern immer wieder heraufbeschworene Dow-Baisse sind neben der dramatischen Überbewertung (KGV von 70 (1992), KBV und KUV jenseits der 4 u.s.w.) vor allem die fehlerhafte Gewichtung (durch die Börse) von Faktoren wie der Produktivität, des BIP, des Wachstums fast ohne Einbeziehung der Verschuldung. Auch Alan Greenspan und Warren Buffett sprechen dies seit mehreren Jahren an, it's a general bubble, not only a tech-bubble. Gut, die Techs, oder vielmehr die Wachstumstitel allgemein, haben seit März 2000 im Schnitt fast 90 Prozent an Wert verloren. Doch im Dow nehmen Tech- bzw. Wachstumstitel einen Recht überschaubaren Bereich ein, was wohl die Erklärung für den Trading-Market (= längerfristig absolut seitwärts tendierender Markt mit hoher Volatilität) des Dow der letzten 3 Jahre ist. Im DAX sieht's ähnlich aus, was die Größe des Wachstumsbereichs angeht. Allerdings hatten wir im DAX keinen Trading-Market, sondern seit Mitte 2000 einen unübersehbaren Abwärtstrend, was m. E. auf die sehr hohe Gewichtung der Tech-Titel im DAX zurückzuführen ist und unsere Volksaktie ja auch unter den TMT-Bereich fällt. Wir erinnern uns: Als Ende 1999/Anfang 2000 der DAX durchstartete auf ca 8000 Pkt, gab es nur 5 Gewinner: Telekom, Mannesmann, Siemens und SAP. Der einzige Nicht-TMT-Titel, der in dieser stürmischen Jahrhunderrallye zulegen konnte war das Versicherungsunternehmen Allianz.
Was in der aktuellen Situation die Märkte bewegt, sind die Konjunkturaussichten. Wie sich die meisten von uns wohl einig sein dürften, ist mit einem Wiedererstarken der Wirtschaft zu rechnen, doch wohl erst nach mehreren Monaten oder schlimmstenfalls gar Quartalen. Seit einem Jahr, ist den Amerikanern ihre schlechte konjunkturelle Lage bewußt. Doch der Dow gab nicht nach, er tendierte brav seitwärts. Vielleicht ist sogar damit zu rechnen, daß er so  lange seitwärts (also um die 10000er-Marke) tendiert, bis die Wirtschaft die Schere zwischen Bewertungsniveau und der Realität (BIP, Wachstum, Profitabilität) durch einfaches Wirtschaftswachstum wieder ausgeglichen hat. Dies würde zweifelsohne noch ziemlich lange dauern.
In Deutschland haben wir fast das gleiche Bild: Unser Konjunkturzyklus hinkt dem Amerikanischen einige Monate hinterher, scheint aber "brav" zu folgen. Auch beim DAX ist die Überbewertung spürbar, die angesprochene Schere ist weit geöffnet. Und seit den Anschlägen des elften September erleben wir eine unglaublich hohe Volatilität. Letzter Punkt, Psychologie: Es klingt vielleicht unsinnig und schlichtweg nach Zufall (, aber wer die Märkte längere Zeit beobachtet, weiß es besser?): Die 5000er Marke ist eine der wichtigsten psychologischen Marken, mometan natürlich die wichtigste, und wäre ein ideales Zentrum für einen Trading-Market, genau wie in den Staaten die 10000 beim DJIA.

Let's wait and see,
seth
Happy End:

Up n´push!

 
17.01.02 16:08
Seth Gecko:

das ist für mehr als nur 11 leser. in der hektik

 
17.01.02 16:08
wohl untergegangen.
Happy End:

So ist es (sollte aber up´n push heißen)...!

 
17.01.02 16:09
Seth Gecko:

danke happy. war ziemlich gleichzeitig ;-) o.T.

 
17.01.02 16:09
taos:

Hübsche Farben,

 
17.01.02 16:13
ich werde es wohl mal umformatieren, damit man auch was lesen kann.

Blauer Text auf grünem Grund ist auch sehr hübsch.


Taos

Seth Gecko:

so besser, taos? ;-) ich wollte nur eure Augen

 
17.01.02 16:16
schonen, denn nichts ist (gesundheitl.) schlimmer als schwarzer Text auf weißem Hintergrund, sollte man einen Monitor benutzen.

Ich hab diese Theorie schon vor einigen Monaten hier geäußert, doch aus gegebenem Anlaß scheint das Thema wieder aktuell zu werden.

Seit ca. 3 Jahren zappelt der Dow Jones IA mit überdurchschnittlich hoher Volatilität um die 10000 Marke herum. Aus Sicht der VWLer sollte er inzwischen schon längst auf 7000 abgestürzt sein, aber wie mir ein Arivaner kürzlich sagte (ich glaube mod war's) und es auch in allen Büchern Kostolany's nachzulesen ist, haben VWLer fast immer Unrecht und sind die denkbar schlechtesten Ratgeber nach den Bankanalysten (die zum Teil ja auch "VWL-Diplomiert" sind ;-). Gründe für die von den VWLern immer wieder heraufbeschworene Dow-Baisse sind neben der dramatischen Überbewertung (KGV von 70 (1992), KBV und KUV jenseits der 4 u.s.w.) vor allem die fehlerhafte Gewichtung (durch die Börse) von Faktoren wie der Produktivität, des BIP, des Wachstums fast ohne Einbeziehung der Verschuldung. Auch Alan Greenspan und Warren Buffett sprechen dies seit mehreren Jahren an, it's a general bubble, not only a tech-bubble. Gut, die Techs, oder vielmehr die Wachstumstitel allgemein, haben seit März 2000 im Schnitt fast 90 Prozent an Wert verloren. Doch im Dow nehmen Tech- bzw. Wachstumstitel einen Recht überschaubaren Bereich ein, was wohl die Erklärung für den Trading-Market (= längerfristig absolut seitwärts tendierender Markt mit hoher Volatilität) des Dow der letzten 3 Jahre ist. Im DAX sieht's ähnlich aus, was die Größe des Wachstumsbereichs angeht. Allerdings hatten wir im DAX keinen Trading-Market, sondern seit Mitte 2000 einen unübersehbaren Abwärtstrend, was m. E. auf die sehr hohe Gewichtung der Tech-Titel im DAX zurückzuführen ist und unsere Volksaktie ja auch unter den TMT-Bereich fällt. Wir erinnern uns: Als Ende 1999/Anfang 2000 der DAX durchstartete auf ca 8000 Pkt, gab es nur 5 Gewinner: Telekom, Mannesmann, Siemens und SAP. Der einzige Nicht-TMT-Titel, der in dieser stürmischen Jahrhunderrallye zulegen konnte war das Versicherungsunternehmen Allianz.
Was in der aktuellen Situation die Märkte bewegt, sind die Konjunkturaussichten. Wie sich die meisten von uns wohl einig sein dürften, ist mit einem Wiedererstarken der Wirtschaft zu rechnen, doch wohl erst nach mehreren Monaten oder schlimmstenfalls gar Quartalen. Seit einem Jahr, ist den Amerikanern ihre schlechte konjunkturelle Lage bewußt. Doch der Dow gab nicht nach, er tendierte brav seitwärts. Vielleicht ist sogar damit zu rechnen, daß er so  lange seitwärts (also um die 10000er-Marke) tendiert, bis die Wirtschaft die Schere zwischen Bewertungsniveau und der Realität (BIP, Wachstum, Profitabilität) durch einfaches Wirtschaftswachstum wieder ausgeglichen hat. Dies würde zweifelsohne noch ziemlich lange dauern.
In Deutschland haben wir fast das gleiche Bild: Unser Konjunkturzyklus hinkt dem Amerikanischen einige Monate hinterher, scheint aber "brav" zu folgen. Auch beim DAX ist die Überbewertung spürbar, die angesprochene Schere ist weit geöffnet. Und seit den Anschlägen des elften September erleben wir eine unglaublich hohe Volatilität. Letzter Punkt, Psychologie: Es klingt vielleicht unsinnig und schlichtweg nach Zufall (, aber wer die Märkte längere Zeit beobachtet, weiß es besser?): Die 5000er Marke ist eine der wichtigsten psychologischen Marken, mometan natürlich die wichtigste, und wäre ein ideales Zentrum für einen Trading-Market, genau wie in den Staaten die 10000 beim DJIA.

Let's wait and see,
seth
zit1:

Super Beitrag Seth!

 
17.01.02 16:23
Deine guten Beiträge sind mir schon öfter ins Auge gestochen, nicht nur weil wir häufig einer Meinung sind.
Beste Grüße,
Zit  
Seth Gecko:

danke zit. bis demnächst (muß jetzt wieder was arb

 
17.01.02 16:26
eiten :-)

seth (der jetzt offline geht)
taos:

Danke Seth Gecko o.T.

 
17.01.02 16:29
vanSee:

sehr interessant

 
17.01.02 17:18
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