US-Verbraucher blicken wieder düsterer in die Zukunft
Überraschend eingebrochen ist das Vertrauen der US-Verbraucher in die wirtschaftliche Entwicklung ihres Landes. Die vorläufigen Berechnungen der Universität Michigan sind ernüchternd.
HB NEW YORK. Nach Berechnungen der Universität Michigan ging das Verbrauchervertrauen zurück, wie am Freitag aus New Yorker Finanzkreisen verlautete. Volkswirte hatten dagegen mit einem Anstieg gerechnet. Analysten sprachen von enttäuschenden Zahlen angesichts der leicht verbesserten Beschäftigungssituation im vergangenen Monat. Die US-Aktienmärkte und der Dax in Frankfurt rutschten nach Veröffentlichung der Daten leicht ins Minus. Der Dollar gab zum Euro nach. Die Gemeinschaftswährung kletterte zwischenzeitlich auf ein neues Rekordhoch.
Der Verbrauchervertrauens-Index der Universität sank den Kreisen zufolge im laufenden Monat auf 89,6 (November 93,7) Zähler. Von Reuters befragte Volkswirte hatten demgegenüber im Schnitt mit einem Zuwachs auf 96,0 Punkte gerechnet.
„Das ist ziemlich unschön“, kommentierte Cary Leahey von Deutsche Bank Securities die Daten. Aber der Index befinde sich immer noch auf einem guten Niveau. „Wir sind immer noch auf einem Niveau, das solide Verbraucherausgaben unterstützen könnte“, ergänzte Jade Zelnik von RBS Greenwich Capital Markets. Seinen Worten zufolge war allerdings ein besseres Konsumklima zu erwarten, da sich die Beschäftigungssituation im November mit einem leichten Stellenzuwachs etwas aufgehellt hatte. Zudem hatten die US-Einzelhändler im vergangenen Monat ein stärkeres Umsatzplus erwirtschaftet als von Analysten durchschnittlich erwartet, wie am Donnerstag vorgelegte Daten gezeigt hatten.
Der von Anlegern und Volkswirten stark beachtete Verbrauchervertrauens-Index der Universität Michigan gilt als wichtiges Konjunkturbarometer, das die Stimmung und das Kaufverhalten der US-Verbraucher im Voraus anzeigt. Die Konsumausgaben machen rund zwei Drittel der Wirtschaftsleistung der USA aus.
Der Michigan-Index der Erwartungen für die nächsten zwölf Monate fiel nach den Angaben im Dezember auf 87,1 (88,1) Zähler. Bei den gegenwärtigen Bedingungen ergab sich ein Einbruch auf 93,6 (102,5) Punkte.