....auch nicht weiter.
Jerusalem, 01. Jul (Reuters) - Neue Gewaltakte in den Palästinenser-Gebieten haben am Sonntag den jüngsten Friedensplan in Frage gestellt. Israelische Soldaten erschossen im Westjordanland zwei Palästinenser. Nach Angaben der israelischen Armee hatten die beiden versucht, eine Bombe an der Straße zu einem Militärstützpunkt zu legen. Sie seien beim Gefecht mit einer Armee-Patrouille getötet worden. Israel und die Palästinenser hatten eine siebentägige Ruhephase vereinbart, bevor weitere vertrauensbildende Schritte getan werden sollen. Am Sonntag griffen israelische Kampfflugzeuge eine syrische Radarstation im Osten Libanons an.
Nach palästinensischen Angaben war einer der beiden Männer Mitglied der militärischen Gruppen der Hamas-Bewegung. Der andere sei ein Polizeioffizier gewesen. Zu den jüngsten Opfern der Auseinandersetzungen gehört auch ein Lastwagenfahrer. Der Araber aus Israel hatte Backwaren in jüdische Siedlungen gebracht und war vom Palästinensern durch Schüsse verletzt worden. Auch im Gaza-Streifen war es zu Schusswechseln gekommen.
US-Außenminister Colin Powell hatte die Konfliktparteien in der vergangenen Woche dazu gebracht, eine siebentägige Phase absoluten Gewaltverzichts zu vereinbaren, nach der die vertrauensbildenden Maßnahmen des Mitchell-Planes in Angriff genommen werden sollen. Powell hatte die Region allerdings noch nicht verlassen, da stritten Vertreter Israels und der Palästinenser darüber, wann die Abkühlungsphase begonnen haben soll.
Peres hat sich in Lissabon für eine uneingeschränkte Umsetzung des Mitchell-Planes ausgesprochen. Jede Änderung oder Einschränkung des Planes würde den Plan töten und damit auch jede Chance auf Frieden zwischen Israelis und Palästinensern, sagte er. Der Plan sieht mehrere Schritte zur Festigung des Vertrauens vor wie die Abkehr von Gewalt und ein Baustopp für jüdische Siedlungen.
Arafat sprach sich zudem für die Entsendung von weiteren Beobachtern der Europäischen Union (EU) in die Palästinenser- Gebiete aus. In den Städten, wo seit einigen Wochen EU- Beobachter seien, habe sich die Lage spürbar beruhigt, sagte Arafat in Lissabon, wo er und Peres einander demonstrativ die Hände schüttelten. Israel ist gegen die Präsenz ausländischer Beobachter. Arafat und Peres waren zu einer Konferenz der Sozialistischen Internationale in Portugal.
Der israelische Angriff in Libanon war offenbar eine Vergeltungsaktion für einen Angriff der radikal-islamischen Hisbollah auf israelische Soldaten am Freitag, bei dem zwei Soldaten verwundet worden. Israel erklärte in einer Bestätigung des Angriffs am Sonntag: "Die kriminelle Aktivität der Hisbollah finden mit dem Wissen und der Unterstützung Syriens statt." Auf die Frage, ob sich der Konflikt mit Syrien nun ausweite, sagte Israels Verteidigungsminister Binjamin Ben-Eliezer: "Nein, nein, nein." Wenn Israels Nachbarstaaten eines gemeinsam hätten, sei es, den Nahen Osten nicht in einen Krieg führen zu wollen.
Augenzeugen berichteten, Kampfflugzeuge hätten eine Station südlich von Baalbek (korrekt) im Bekaa-Tal beschossen. Mindestens drei Soldaten, zwei Syrer und ein Libanese, wurden verwundet. Die Hisbollah reagierte mit einem Angriff auf israelische Stellungen an der libanesischen Grenze. Israel hatte zuletzt im April eine syrische Radarstation in Libanon zerstört. Zuvor war ein israelischer Soldat bei einem Raketenangriff der Hisbollah getötet worden.
jas/sws