USAAuch der Häusermarkt droht zu kippen, faz

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jack303:

USAAuch der Häusermarkt droht zu kippen, faz

 
26.07.02 07:43
USA
Auch der Häusermarkt droht zu kippen

25. Juli 2002 Langsam kann es einem Anleger mulmig werden. Wo er auch hinschauen mag, es gibt kaum ein Anzeichen für eine rosige Zukunft mit steigenden Kursen. Denn wo sollten sie auch herkommen?

Der ifo-Index deutet in Deutschland auf das weitere Abschmelzen einer sowieso schon flauen Stimmung hin, in Großbritannien sind die Verbraucher auch nicht in großer Kauflaune und in den USA nimmt zwar die Arbeitslosigkeit etwas langsamer zu, als befürchtet. Dafür steigen allerdings die Arbeitskosten überraschend stark - und vor allem die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter sind auf dem Rückzug, statt zuzulegen.

Rekordniveau nur bei Neubauten

Auf Rekordniveau liegt nur die Zahl der verkauften Neubauten. Dahin scheint in den USA momentan das ganze Geld zu fließen. Und da neu bezogene Häuser auch eingerichtet werden müssen, dürften diese Ausgaben die erstaunliche Stabilität des Konsums in den USA zumindest zum Teil erklären. Trotz der hohen Schulden der Einzelhaushalte und trotz - oder vielleicht sogar wegen - der stark fallenden Kurse an der Börse. Der Renten -und der Hausbau als letzter Hort der Sicherheit, gewissermaßen. Zusätzlich stimuliert von niedrigen Zinsen.

So ist es kaum verwunderlich, dass Bauunternehmen wie Pulte Homes massiv steigende Gewinne und - abgesehen von den jüngsten Tagen - auch steigende Aktienkurse vorweisen können. In den vergangenen fünf Jahren stieg der Kurs dieses Papiers immerhin um knapp 28 Prozent jährlich. Aber auch Haushaltswarenunternehmen wie Linens 'n Things', Bed Bath & Beyond, Electrolux, Whirlpool und Maytag erleben auf dem US-Markt einen wahren Boom.

Schwächezeichen am Horizont

Sollte allerdings auch dieser Wirtschaftsbereich noch in Bedrängnis geraten, was soll dann die Wirtschaft tatsächlich am Leben erhalten? Denn der Konsum macht zwei Drittel des Sozialproduktes aus. Und da könnte die unerwartet schwache Zahl der verkauften, schon bestehenden Einfamilienhäuser ein Schlag in das Kontor sein. Denn der könnte ein erstes Anzeichen dafür sein, dass der Immobilienboom in diesem Bereich seinen Höhepunkt überschritten hat und dass die Preise nicht mehr weiter steigen, sondern sogar fallen könnten. Auch die Mietsituation scheint sich einzutrüben. So gehen die Mieten zurück und die Leerstände befinden sich mit einer Rate von 9,1 Prozent auf einem Rekordhoch.

Das alles lässt wenig erwarten für die weitere Wirtschaftsentwicklung. Der einzige Trost dürfte sein, dass sinkende Mieten sich positiv bei der gesamtwirtschaftlichen Preisentwicklung bemerkbar machen. Aber was nützt eine niedrige oder nicht vorhandene Inflation, wenn die Wirtschaft nicht läuft?

Weiterer Dämpfer für Konjunkturoptimisten

Als Fazit lässt sich zusammenfassen: Da viele Unternehmen nicht nur mit möglichen Bilanzierungsproblemen, sondern auch mit Überkapazitäten zu tun haben, schränken sie ihre Investitionen ein. Vor allem im Technologiebereich. So hängt die bisherige Wirtschaftsentwicklung in erster Linie vom Konsum ab. Und der wiederum ziemlich stark vom bisherigen Boom im Häusermarkt. Dort gibt es nun immer mehr Anzeichen dafür, dass er seinen Höhepunkt überschritten haben könnte.

Folglich dürfte es nicht mehr ratsam sein, auf Bauwerte zu setzen. Sondern wer noch drin ist, sollte eventuell daran denken, Gewinne mitzunehmen oder wenigstens abzusichern. Zweitens dürfte die Hoffnung auf eine schnelle Wirtschaftserholung einen weiteren Dämpfer erfahren.
zit1:

John Doe in Schlaraffenland

 
26.07.02 09:33
eine problematik, welche ich schon des öfteren angesprochen habe.
der us-konsumterror basiert zum großen teil auf irrationalen wertsteigerungen von aktien und immobilien.

mr. dipl.-ing. john doe verdient 35.000 us$/a, nimmt sich einen kredit über 250.000 us$ und kauft ein haus sowie fonds bzw. aktien.
die aktien und die immobilie verzeichnen satte jährliche renditen.
nach 5 jahren hat sich der wert der aktien und des hauses verdoppelt (es gibt fälle, da ging es noch viel schneller).
john doe freut sich und nimmt in seiner euphorie sowie dem unerschütterlichen glauben an das perfekte kapitalitische amerikanische system sogleich noch einen kredit über 250.000 us$ bei seiner überaus großzügigen und kooperativen bank auf und kauft sich noch ein haus, ein dritt- und viert- auto sowie diverse extras (merke: amerikaner sparen prinzipiell niemals - was man hat muß weg, undzwar auf dem schnellsten weg).
so geht das nun schon gute 20 jahre und john doe ist happy, schwelgt sich in materieller glückselikeit, zumindest solange gutgläubige europäer und asiaten (speziell japaner) us-anleihen, aktien und immobilien kaufen.
doch plötzlich eines tages, oh graus, fallen die aktienkurse, immobilienpreise... ja, und auch die löhne.
was nun?
john doe bleibt unerschütterlich optimistisch, denn schließlich wird seine unerwartete lohnkürzung durch die zusätzliche vergütung in aktienoptionen seines arbeitsgebers kompensiert, ebenso wie seine spätere altersvorsorge.
also wird die vermutlich kurze durststrecke durch einen weiteren kredit überbrückt.
5 jahre später: mr. dipl.-ing. john doe arbeitet inzwischen bei mc donalds, schließlich ist er ja flexibel und wohnt in einem trailerpark. natürlich nur vorrübergehend, denn bald geht es sicher wieder aufwärts... schließlich könnten die aktienoptionen seines ex-arbeitgebers in den nächsten 15 jahren wieder um 2000% steigen, so das es schließlich doch noch mit der rente klappt, eventuell.
und wenn er nicht gepfändet wurde, konsumiert er auch noch heute fleißig.
falls er doch gepfändet wurde, gibt es noch den anderen american way of life - homeless on the beach bzw. leaving las vegas.
Reila:

Zit, schön geschrieben.

 
26.07.02 09:47
Scheint, als könne man mit John Doe sicher kalkulieren.

R.  
zit1:

Moin Reila!

 
26.07.02 10:01
John Doe kalkuliert nicht, das tut seine Bank für ihn. Er träumt nur, hofft  und macht sich keinerlei Gedanken.  
Willi1:

Moin Jack,

 
26.07.02 10:07
hasst Du den Preis von der Grafikkarte gefunden? 98,00 € netto.

See you
jack303:

@willi1

 
26.07.02 10:11
moin willi,

es gibt da wohl noch ne andere möglichkeit. irgendone alte grafikkarte die ich einfach dazustecke und die dann parallel läuft. Wird nicht mehr gebaut, war aber wohl vor 5,6,7 Jahren in jedem Rechner. Mit irgendeiner alten ATI für 10 Eu soll das funktionippeln. Weiss aber noch nicht was das für ein Typ sein soll ?

Was tradest du zur Zeit?#
gruss jack
Willi1:

Jau, denn is

 
26.07.02 10:27
ja gut. Tradingpause; ich lass liegen und arbeite etwas. Is in diesen Zeiten sicherer, is auch nicht mehr viel übrig. Muss wohl bald mal nachlegen.

Mach´s gut, bis die Tage.
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