Was haben wir nicht fast das ganze Jahr über beobachten können. Raus aus Aktien, rein in die Anleihen, vor allem in die Staatsanleihen. Das haben in den vergangenen Monaten viele Anleger getan, vor allem viele Fonds.
Die Folge war, dass die Renditen der Staatsanleihen, vor allem der gesuchten US-Staatsanleihen, auf den tiefsten Stand ihrer Geschichte gefallen waren. Die Rendite der zweijährigen US-Staatsanleihe lag zuletzt unter einem Prozent.
Warum zeichnen so viele US-Staatsanleihen, bei sinkender Rendite?
Ich habe mir erstmal gefragt, warum so viele die 30-jährigen Staatsanleihen zeichnen, die als sicherer Hafen gelten, in dem sicheren Krisenwährungshafen des Dollars. Das vor allem die Fonds von dem Deflationsgespenst getrieben werden, war mir schon verständlich, aber er musste noch einen anderen Grund geben, sonst würde ich ja Zweijährige zeichnen und mich flexibler neu positionieren zu können.
Viele Fonds hatte sich ihre Gelder in den USA oder in Japan, zu den niedrigsten Zinssätzen, geliehen und jahrelang gute Gewinne verzeichnet, in dem sie das Geld im Ausland angelegt hatten. Seid mehreren Monaten oder vor mehreren / einigen Monaten haben sich viele Fonds, an diesem Geldleihmodell, ihre Finger verbrannt, seid dem die Kurse gefallen waren. Kredite mussten zurückgezahlt werden und neue Kredite waren fast unmöglich aufzunehmen.
inkender Ölpreis setzt Verbraucherpreise massiv unter Druck
Tatsächlich gibt es zumindest in den USA starke Hinweise auf eine Verstärkung der deflationären Risiken: Dort waren die US-Verbraucherpreise im Oktober aufgrund des Einbruchs des Ölpreises und kräftiger Rabatte der Einzelhändler saisonbereinigt um ein Prozent gefallen. Solch einen starken Rückgang auf Monatssicht hatte es seit Einführung der Statistik Anfang 1947 noch nie gegeben.
Doch auch hierzulande wird das Deflationsszenario zunehmend real: So haben sich die deutschen Importe im Oktober so stark verbilligt wie noch nie. Die Importpreise gelten ebenso wie die Erzeuger- und Großhandelspreise als valider Indikator für die künftige Inflationsentwicklung.
Also was machen, wenn man viel Geld verloren hat und der Fonds überleben soll, es aber das Deflationsgespenst gibt?
Die Antwort lautet ,,Duration" und genau deshalb zeichneten die Fonds in Massen US-Staatsanleihen.
Das Konzept baut auf dem Umstand auf, dass unvorhergesehene Zinsänderungen zwei gegenläufige Auswirkungen auf den Endwert eines festverzinslichen Wertpapiers (z.B. Anleihe) haben.
In unserem Fall bedeutet dies, dass bei einer Deflation der Barwert steigt, dagegen bei einer Inflation der Barwert sinkt.
Die Fonds gingen von einer Deflation aus. Wir haben auch eine technische Deflation, aber eben halt nur eine technische. Ätsch!
Wer kann, der sollte sich über seinen Fonds schnellsten informieren und wenn dieser Staatsanleihen hält, dann nix wie raus da.
Die länger laufenden Fannie-Mae- und Freddie-Mac-Papiere werden den Durationssüchtigen Anlegern nun von der Fed regelrecht weggekauft.
Um damit die beiden Firmen abzusichern? Nein! Man will das dieses Geld in den Markt fließt und den Markt belebt. Wir sehen deshalb so geringe Umsätze auf den Märkten, weil viele noch das Modell der Duration verfolgen.