PRESSE: USA waren offenbar von Putschplänen in Venezuela informiert
WASHINGTON (dpa-AFX) - Die Vereinigten Staaten sind nach Informationen der "Newsweek" offenbar schon vor zwei Monaten über den geplanten Putsch gegen den venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez informiert worden. Militärs des südamerikanischen Landes hätten Ende Februar Kontakt mit der US-Botschaft in Venezuela aufgenommen, berichtete das US-Magazin am Montag unter Berufung auf US-Regierungskreise. Unterdessen forderte die US-Regierung von Chávez ein klares Bekenntnis zur Demokratie. Die Unruhen in der Hauptstadt Caracas, bei denen seit Donnerstag mindestens 41 Menschen getötet wurden, hielten an.
Die US-Diplomaten hätten den Offizieren gesagt, ein Staatsstreich sei "nicht akzeptabel" und "nicht der richtige Weg", berichtete "Newsweek". Der Linkspopulist Chávez werde in Washington allerdings als unzuverlässig eingeschätzt, unter anderem bedrohe seine Politik die Öl-Lieferungen in die USA. Chávez war am Sonntag zwei Tage nach seiner Entmachtung durch die Armee auf Druck neuer gewalttätiger Proteste wieder als Präsident vereidigt worden.
VORÜBERGEHENDE ENTMACHTUNG 'KLARE BOTSCHAFT' DES VOLKES
Chávez' vorübergehende Entmachtung sei eine "klare Botschaft" des Volkes gewesen, erklärte das Weiße Haus in Washington. US-Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice forderte Chávez auf, die verfassungsmäßige Ordnung aufrecht zu erhalten. Es dürfe nun keine "Hexenjagd" geben.
In einer Ansprache dankte Chávez der Armee für die Unterstützung für seine Rückkehr ins Amt. Er werde die Meinungsfreiheit achten, versprach der 47-jährige Staatschef in Maracay, rund 80 Kilometer westlich von Caracas. "Das Land braucht eine Opposition, die loyal zum Land ist, und der Nation echte Alternativen bietet." Laut Verteidigungsminister Jose Vicente Rangel wurden die Putschisten der Militärgerichtsbarkeit übergeben.
ERDÖLGESELLSCHAFT PDVSA ARBEITET WIEDER NORMAL
In einigen Armenvierteln der Hauptstadt kam es zu neuen Plünderungen. Zahlreiche Geschäfte wurden zerstört. In der größten lateinamerikanischen Erdölgesellschaft Petróleos de Venezuela (PDVSA) wurde wieder normal gearbeitet. Die Unternehmensführung, die Anfang des Monats in den Streik getreten war, sei zu Verhandlungen mit Chávez bereit, sagte ein Verantwortlicher. Die Proteste gegen den Präsidenten hatten sich entzündet, nachdem dieser einen Teil der PDVSA-Führung durch eigene Gefolgsleute ersetzt hatte.
Ein Generalstreik gegen Chávez' Politik war am Donnerstag in gewalttätige Proteste umgeschlagen. Armeeführer zwangen ihn am Freitag zum Amtsverzicht. Am Sonntag wurde Chávez nach erneuten Protesten wieder zum Staatspräsidenten vereidigt. Die USA zählen zu den Kritikern des Linkspopulisten, der seit seinem Amtsantritt im Februar 1999 die demokratischen Institutionen systematisch entmachtet hat. Das OPEC-Mitglied Venezuela ist einer der wichtigsten Erdölliefe ranten für die Vereinigten Staaten./tw/FP/jh/
WASHINGTON (dpa-AFX) - Die Vereinigten Staaten sind nach Informationen der "Newsweek" offenbar schon vor zwei Monaten über den geplanten Putsch gegen den venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez informiert worden. Militärs des südamerikanischen Landes hätten Ende Februar Kontakt mit der US-Botschaft in Venezuela aufgenommen, berichtete das US-Magazin am Montag unter Berufung auf US-Regierungskreise. Unterdessen forderte die US-Regierung von Chávez ein klares Bekenntnis zur Demokratie. Die Unruhen in der Hauptstadt Caracas, bei denen seit Donnerstag mindestens 41 Menschen getötet wurden, hielten an.
Die US-Diplomaten hätten den Offizieren gesagt, ein Staatsstreich sei "nicht akzeptabel" und "nicht der richtige Weg", berichtete "Newsweek". Der Linkspopulist Chávez werde in Washington allerdings als unzuverlässig eingeschätzt, unter anderem bedrohe seine Politik die Öl-Lieferungen in die USA. Chávez war am Sonntag zwei Tage nach seiner Entmachtung durch die Armee auf Druck neuer gewalttätiger Proteste wieder als Präsident vereidigt worden.
VORÜBERGEHENDE ENTMACHTUNG 'KLARE BOTSCHAFT' DES VOLKES
Chávez' vorübergehende Entmachtung sei eine "klare Botschaft" des Volkes gewesen, erklärte das Weiße Haus in Washington. US-Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice forderte Chávez auf, die verfassungsmäßige Ordnung aufrecht zu erhalten. Es dürfe nun keine "Hexenjagd" geben.
In einer Ansprache dankte Chávez der Armee für die Unterstützung für seine Rückkehr ins Amt. Er werde die Meinungsfreiheit achten, versprach der 47-jährige Staatschef in Maracay, rund 80 Kilometer westlich von Caracas. "Das Land braucht eine Opposition, die loyal zum Land ist, und der Nation echte Alternativen bietet." Laut Verteidigungsminister Jose Vicente Rangel wurden die Putschisten der Militärgerichtsbarkeit übergeben.
ERDÖLGESELLSCHAFT PDVSA ARBEITET WIEDER NORMAL
In einigen Armenvierteln der Hauptstadt kam es zu neuen Plünderungen. Zahlreiche Geschäfte wurden zerstört. In der größten lateinamerikanischen Erdölgesellschaft Petróleos de Venezuela (PDVSA) wurde wieder normal gearbeitet. Die Unternehmensführung, die Anfang des Monats in den Streik getreten war, sei zu Verhandlungen mit Chávez bereit, sagte ein Verantwortlicher. Die Proteste gegen den Präsidenten hatten sich entzündet, nachdem dieser einen Teil der PDVSA-Führung durch eigene Gefolgsleute ersetzt hatte.
Ein Generalstreik gegen Chávez' Politik war am Donnerstag in gewalttätige Proteste umgeschlagen. Armeeführer zwangen ihn am Freitag zum Amtsverzicht. Am Sonntag wurde Chávez nach erneuten Protesten wieder zum Staatspräsidenten vereidigt. Die USA zählen zu den Kritikern des Linkspopulisten, der seit seinem Amtsantritt im Februar 1999 die demokratischen Institutionen systematisch entmachtet hat. Das OPEC-Mitglied Venezuela ist einer der wichtigsten Erdölliefe ranten für die Vereinigten Staaten./tw/FP/jh/