USA
Die großen Absahner
Fallende Aktienkurse, sinkende Gewinne. Für die amerikanischen Topmanager kein
Problem. Sie bedienen sich hemmungsloser als je zuvor.
Hamburg - In den USA hat sich das Einkommen der Wirtschaftsbosse seit
1990 verfünffacht. Die CEOs (Chief Executive Officer) sind die Stars der
Branche. Wer es nach ganz oben geschafft hat, gilt als seltenes Talent, das
gehätschelt und gehalten werden muss - vergleichbar mit den Top-Stars
der europäischen Fußballvereine. Ein Schar von Finanzberatern umgibt die
Unternehmensbosse und findet immer neue Wege, mehr Geld aufs Konto zu
bringen. "Ich hatte immer Angst, diese Leute bekommen zu wenig", sagt
der Harvard-Business Professor Michael Jensen. "Aber derzeit habe ich auch
Bedenken".
Das Grundgehalt spielt für die amerikanischen Topverdiener kaum noch eine
Rolle, aus steuerlichen Gründen liegt es meist unter einer Million Dollar.
Richtig reich werden die Vorstandvorsitzenden durch Bonuszahlungen und
Abfindungen, die bei einem Firmenwechsel fällig werden. Die
Königsdisziplin der Absahner sind jedoch die Aktienoptionen. Apple-Boss
Steve Jobs bekam beispielsweise im vergangenen Jahr Aktienoptionen im
Wert von 872 Millionen Dollar, so viel wie kein anderer vor ihm.
Die Bezahlung mit Vorzugsaktien und Aktienoptionen ist für die
Unternehmen relativ günstig. Das Einkommen der Führungskräfte geht so in
erster Linie auf Kosten der Aktionäre. Für die Bezahlung der Top-Manager
werden neue Anteilsscheine ausgegeben. Die breite Masse der Aktionäre
erhält damit einen geringeren Anteil am Firmengewinn. Oracle-Chef Larry
Ellison bekam vergangenes Jahr noch einmal 20 Millionen Aktienoptionen
zugesteckt, obwohl er bereits beinahe 700 Millionen Oracle-Aktien besitzt.
Natürlich haben sich die nach unten rauschenden Kurse auch bei vielen
Managern mit Aktienoptionen bemerkbar gemacht. Vor allem in der New
Economy und in der Technologiebranche haben viele leitende Angestellte
einen Teil ihres Vermögens verloren - Manager, die noch vor einem Jahr
hunderte Millionen Dollar Gewinn aus Aktienoptionen auf dem Papier hatten,
stehen heute mit leeren Händen da.
Auch Steve Jobs hat von seinen Rekordoptionen zunächst gar nichts. Jobs
hat die Option, Apple-Papiere zum Preis 43 Dollar zu kaufen, derzeit liegen
die Aktien aber nur bei 26 Dollar.
Für eine völlige Abschreibung ist es jedoch noch zu früh. Jobs Optionen laufen ohnehin über zehn Jahre, bis dahin kann der Kurs wieder steigen. Außerdem haben die amerikanischen Manager längst Mittel und Wege gefunden, ihr Gehalt von den Schwankungen der Börse abzukoppeln.
Die großen Absahner
Fallende Aktienkurse, sinkende Gewinne. Für die amerikanischen Topmanager kein
Problem. Sie bedienen sich hemmungsloser als je zuvor.
Hamburg - In den USA hat sich das Einkommen der Wirtschaftsbosse seit
1990 verfünffacht. Die CEOs (Chief Executive Officer) sind die Stars der
Branche. Wer es nach ganz oben geschafft hat, gilt als seltenes Talent, das
gehätschelt und gehalten werden muss - vergleichbar mit den Top-Stars
der europäischen Fußballvereine. Ein Schar von Finanzberatern umgibt die
Unternehmensbosse und findet immer neue Wege, mehr Geld aufs Konto zu
bringen. "Ich hatte immer Angst, diese Leute bekommen zu wenig", sagt
der Harvard-Business Professor Michael Jensen. "Aber derzeit habe ich auch
Bedenken".
Das Grundgehalt spielt für die amerikanischen Topverdiener kaum noch eine
Rolle, aus steuerlichen Gründen liegt es meist unter einer Million Dollar.
Richtig reich werden die Vorstandvorsitzenden durch Bonuszahlungen und
Abfindungen, die bei einem Firmenwechsel fällig werden. Die
Königsdisziplin der Absahner sind jedoch die Aktienoptionen. Apple-Boss
Steve Jobs bekam beispielsweise im vergangenen Jahr Aktienoptionen im
Wert von 872 Millionen Dollar, so viel wie kein anderer vor ihm.
Die Bezahlung mit Vorzugsaktien und Aktienoptionen ist für die
Unternehmen relativ günstig. Das Einkommen der Führungskräfte geht so in
erster Linie auf Kosten der Aktionäre. Für die Bezahlung der Top-Manager
werden neue Anteilsscheine ausgegeben. Die breite Masse der Aktionäre
erhält damit einen geringeren Anteil am Firmengewinn. Oracle-Chef Larry
Ellison bekam vergangenes Jahr noch einmal 20 Millionen Aktienoptionen
zugesteckt, obwohl er bereits beinahe 700 Millionen Oracle-Aktien besitzt.
Natürlich haben sich die nach unten rauschenden Kurse auch bei vielen
Managern mit Aktienoptionen bemerkbar gemacht. Vor allem in der New
Economy und in der Technologiebranche haben viele leitende Angestellte
einen Teil ihres Vermögens verloren - Manager, die noch vor einem Jahr
hunderte Millionen Dollar Gewinn aus Aktienoptionen auf dem Papier hatten,
stehen heute mit leeren Händen da.
Auch Steve Jobs hat von seinen Rekordoptionen zunächst gar nichts. Jobs
hat die Option, Apple-Papiere zum Preis 43 Dollar zu kaufen, derzeit liegen
die Aktien aber nur bei 26 Dollar.
Für eine völlige Abschreibung ist es jedoch noch zu früh. Jobs Optionen laufen ohnehin über zehn Jahre, bis dahin kann der Kurs wieder steigen. Außerdem haben die amerikanischen Manager längst Mittel und Wege gefunden, ihr Gehalt von den Schwankungen der Börse abzukoppeln.