Ciena bringt die Nasdaq ins Stolpern
Schlechte Zahlen und reduzierte Gewinnerwartungen setzen die Technologiebörse unter Druck
Die US-Börsen starten nach dem Feiertag zu Ehren des Geburtstages von George Washington noch mit einem leichten Kater in den Handel und müssen Verluste hinnehmen. An der Technologiebörse Nasdaq gerät dabei vor allem der Biotechnologiesektor unter Druck, nachdem bei einigen Unternehmen Gerüchte über gescheiterte klinische Tests die Runde machen. Zu Wochenmitte präsentieren sich beide Indizes stark, besonders der Dow Jones legt zu, nachdem Disney bekannt gibt, man sehe ein Ende der Flaute am Werbemarkt.
Dieser Aufschwung hält nicht ganz einen Tag, dann bricht vor allem die Nasdaq nach reduzierten Ergebnisprognosen für Intel und unerwartet schlechten Zahlen bei Ciena völlig in sich zusammen und erholt sich auch Freitag erst in der letzten Handelsstunde wieder soweit, dass die Börsen die Woche mit leichten Kursgewinnen beenden können.
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Fünf-Tageschart Dow Jones Industrial
Die weltgrößte Supermarktkette Wal Mart gibt zu Wochenbeginn eine Steigerung des Umsatzes im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2001 von zuvor 56,55 Mrd. Dollar auf aktuell 64,21 Mrd. Dollar bekannt. Im gleichen Zeitraum legt das Unternehmen beim Nettogewinn von 2 Mrd. Dollar auf 2,19 Mrd. Dollar zu, der Gewinn je Aktie steigt von 45 Cent auf 49 Cent an. Mit diesen Ergebnissen liegt das Unternehmen im Rahmen der Analystenerwartungen.
Enron und kein Ende. Die Suche nach zweifelhaften Bilanzierungspraktiken bei großen Unternehmen trifft zu Wochenbeginn auch Computer Associates. Die US-Behörden untersuchen, ob der Software-Konzern in der Bilanz ausreichend zwischen Umsätzen aus dem Lizenzverkauf und Erlösen aus dem Service-Geschäft getrennt hat. Zum Wochenschluss geraten dann die Banken ins Visier der ermittelnden Behörden. Besonders bei JP Morgan Chase stellt sich die Frage, ob die damalige Chase Manhattan Bank im Geschäftsumgang mit der Enron-Tochter Mahonia immer strikt zwischen Handels- und Darlehensbuchungen unterschieden hat.
Der Mischkonzern Honeywell setzt unbewusst eine ganze Kette von Ereignissen in Gang, als er Mitte der Woche bekannt gibt, man habe als zukünftigen CEO den jetzigen Präsidenten von TRW, David Cote, gewonnen. An dessen Qualität bestehen keine Zweifel und genau deshalb müssen die Aktien von TRW am folgenden Tag erhebliche Kursverluste hinnehmen. Am Freitag teilt daraufhin überraschend der Rüstungskonzern Northorp Grumman mit, er wolle TRW zum Preis von 47 Dollar je Aktie übernehmen. Daraufhin steigt die Aktie von TRW auf mehr als 50 Dollar an.
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Fünf-Tageschart Nasdaq Composite Index
Erfreulich beginnt die Woche für den Chemiekonzern Du Pont. In einem Bericht des amerikanischen Anleger-Kult-Magazins Barron’s wird dargelegt, die von Du Pont angekündigten Restrukturierungsschritte wären ausreichend, damit der Konzern bis zum Jahr 2003 sein angepeiltes Ziel erreichen könne, den Gewinn jährlich um 10 Prozent zu steigern.
Als trauriger Verlierer der Woche darf wohl der Netzwerkausrüster Ciena gelten. Das Unternehmen gibt zur Wochenmitte das schlechteste operative Quartalsergebnis der Firmengeschichte bekannt und reißt damit die ganze Nasdaq mit in die Tiefe. Das Ergebnis verschlechtert sich nach einem Gewinn im ersten Quartal des Vorjahres von 54,7 Mio. Dollar auf einen aktuellen Quartalsverlust von 56,7 Mio. Dollar. Auch der Umsatz halbiert sich auf 162,2 Mio. Dollar. Zudem rechnet Ciena für das laufende Quartal nur noch mit einem Erlös von 100 Mio. Dollar nach zuvor kommunizierten 130 bis 160 Mio. Dollar.
Auch Intel muss herbe Verluste hinnehmen, nachdem die Analysten der Banc of America Securities die Gewinnerwartungen für das Unternehmen in Folge negativer Aussichten für den Geschäftsverlauf von 69 Cent je Aktie auf 65 Cent je Aktie absenken.
Wie geht es weiter?
In der kommenden Woche wird weiterhin die Untersuchung der Bilanzierungspraktiken großer Unternehmen im Vordergrund stehen, auch die sich dadurch auswirkende Unsicherheit der Anleger dürfte wieder eine Rolle spielen, solange die Geschehnisse rund um Enron und die anderen betroffenen Unternehmen nicht geklärt sind.
An wesentlichen Konjunkturdaten werden am Donnerstag der viel beachtete Chicago Einkaufsmanagerindex und am Freitag der nationale Einkaufmanagerindex des Institute for Supply Management (ISM) vorgelegt, am Donnerstag wird zudem das endgültige Bruttoinlandsprodukt für das vierte Quartal 2001 veröffentlicht.
In der ausklingenden Zahlensaison legen nur noch wenige Unternehmen Quartalszahlen vor, zu den wichtigen gehören in der kommenden Woche Home Depot, Lowe’s, Veritas und Novell.
Schlechte Zahlen und reduzierte Gewinnerwartungen setzen die Technologiebörse unter Druck
Die US-Börsen starten nach dem Feiertag zu Ehren des Geburtstages von George Washington noch mit einem leichten Kater in den Handel und müssen Verluste hinnehmen. An der Technologiebörse Nasdaq gerät dabei vor allem der Biotechnologiesektor unter Druck, nachdem bei einigen Unternehmen Gerüchte über gescheiterte klinische Tests die Runde machen. Zu Wochenmitte präsentieren sich beide Indizes stark, besonders der Dow Jones legt zu, nachdem Disney bekannt gibt, man sehe ein Ende der Flaute am Werbemarkt.
Dieser Aufschwung hält nicht ganz einen Tag, dann bricht vor allem die Nasdaq nach reduzierten Ergebnisprognosen für Intel und unerwartet schlechten Zahlen bei Ciena völlig in sich zusammen und erholt sich auch Freitag erst in der letzten Handelsstunde wieder soweit, dass die Börsen die Woche mit leichten Kursgewinnen beenden können.
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Fünf-Tageschart Dow Jones Industrial
Die weltgrößte Supermarktkette Wal Mart gibt zu Wochenbeginn eine Steigerung des Umsatzes im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2001 von zuvor 56,55 Mrd. Dollar auf aktuell 64,21 Mrd. Dollar bekannt. Im gleichen Zeitraum legt das Unternehmen beim Nettogewinn von 2 Mrd. Dollar auf 2,19 Mrd. Dollar zu, der Gewinn je Aktie steigt von 45 Cent auf 49 Cent an. Mit diesen Ergebnissen liegt das Unternehmen im Rahmen der Analystenerwartungen.
Enron und kein Ende. Die Suche nach zweifelhaften Bilanzierungspraktiken bei großen Unternehmen trifft zu Wochenbeginn auch Computer Associates. Die US-Behörden untersuchen, ob der Software-Konzern in der Bilanz ausreichend zwischen Umsätzen aus dem Lizenzverkauf und Erlösen aus dem Service-Geschäft getrennt hat. Zum Wochenschluss geraten dann die Banken ins Visier der ermittelnden Behörden. Besonders bei JP Morgan Chase stellt sich die Frage, ob die damalige Chase Manhattan Bank im Geschäftsumgang mit der Enron-Tochter Mahonia immer strikt zwischen Handels- und Darlehensbuchungen unterschieden hat.
Der Mischkonzern Honeywell setzt unbewusst eine ganze Kette von Ereignissen in Gang, als er Mitte der Woche bekannt gibt, man habe als zukünftigen CEO den jetzigen Präsidenten von TRW, David Cote, gewonnen. An dessen Qualität bestehen keine Zweifel und genau deshalb müssen die Aktien von TRW am folgenden Tag erhebliche Kursverluste hinnehmen. Am Freitag teilt daraufhin überraschend der Rüstungskonzern Northorp Grumman mit, er wolle TRW zum Preis von 47 Dollar je Aktie übernehmen. Daraufhin steigt die Aktie von TRW auf mehr als 50 Dollar an.
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Fünf-Tageschart Nasdaq Composite Index
Erfreulich beginnt die Woche für den Chemiekonzern Du Pont. In einem Bericht des amerikanischen Anleger-Kult-Magazins Barron’s wird dargelegt, die von Du Pont angekündigten Restrukturierungsschritte wären ausreichend, damit der Konzern bis zum Jahr 2003 sein angepeiltes Ziel erreichen könne, den Gewinn jährlich um 10 Prozent zu steigern.
Als trauriger Verlierer der Woche darf wohl der Netzwerkausrüster Ciena gelten. Das Unternehmen gibt zur Wochenmitte das schlechteste operative Quartalsergebnis der Firmengeschichte bekannt und reißt damit die ganze Nasdaq mit in die Tiefe. Das Ergebnis verschlechtert sich nach einem Gewinn im ersten Quartal des Vorjahres von 54,7 Mio. Dollar auf einen aktuellen Quartalsverlust von 56,7 Mio. Dollar. Auch der Umsatz halbiert sich auf 162,2 Mio. Dollar. Zudem rechnet Ciena für das laufende Quartal nur noch mit einem Erlös von 100 Mio. Dollar nach zuvor kommunizierten 130 bis 160 Mio. Dollar.
Auch Intel muss herbe Verluste hinnehmen, nachdem die Analysten der Banc of America Securities die Gewinnerwartungen für das Unternehmen in Folge negativer Aussichten für den Geschäftsverlauf von 69 Cent je Aktie auf 65 Cent je Aktie absenken.
Wie geht es weiter?
In der kommenden Woche wird weiterhin die Untersuchung der Bilanzierungspraktiken großer Unternehmen im Vordergrund stehen, auch die sich dadurch auswirkende Unsicherheit der Anleger dürfte wieder eine Rolle spielen, solange die Geschehnisse rund um Enron und die anderen betroffenen Unternehmen nicht geklärt sind.
An wesentlichen Konjunkturdaten werden am Donnerstag der viel beachtete Chicago Einkaufsmanagerindex und am Freitag der nationale Einkaufmanagerindex des Institute for Supply Management (ISM) vorgelegt, am Donnerstag wird zudem das endgültige Bruttoinlandsprodukt für das vierte Quartal 2001 veröffentlicht.
In der ausklingenden Zahlensaison legen nur noch wenige Unternehmen Quartalszahlen vor, zu den wichtigen gehören in der kommenden Woche Home Depot, Lowe’s, Veritas und Novell.