WASHINGTON/LONDON/PARIS/BERLIN (ag.). US-Finanzminister Paul O'Neill hält es für "fast sicher", daß die US-Wirtschaft in eine Rezession abgleitet. Am Mittwoch abend sagte O'Neill in Washington, daß das Bruttoinlandsprodukt im dritten und vierten Quartal 2001 "fast sicher" und vielleicht auch im ersten Quartal 2002 schrumpfen werde. Ökonomen sprechen von einer Rezession, wenn die Wirtschaftsleistung zumindest zwei Quartale hintereinander sinkt.
Um die Wirtschaft zu stützen, will die US-Regierung möglichst rasch ein Konjunkturprogramm in der Höhe von 60 bis 75 Mrd. Dollar (bis 1123 Mrd. S/81,6 Mrd. Euro) auflegen. Das Paket, das Präsident George W. Bush dem Kongreß vorgelegt hat, beinhaltet Steuerrückerstattungen und die Beschleunigung des Steuersenkungsprogramms für Private und Unternehmen.
O'Neill, der eine Verabschiedung des Pakets binnen drei oder vier Wochen anstrebt, meinte am Mittwoch abend aber, daß die Finanzmärkte ein staatliches Konjunkturprogramm bestrafen könnten. "Wenn wir Dinge tun, die offenbar einen Einfluß auf die langfristige Haushaltsstabilität haben, werden uns die Märkte durch ein Ansteigen der langfristigen Zinsen bestrafen", so O'Neill.
Offenbar einverstanden mit dem Konjunkturprogramm ist Zentralbankchef Alan Greenspan. Kongreßmitglieder berichteten nach den Verhandlungsrunden vom Mittwoch, daß Greenspan sich ebenfalls für eine möglichst rasche Umsetzung des Programms aussprach. Einigkeit herrsche darüber, daß das Programm zwar nur vorübergehender Natur sein dürfe, aber zumindest zwei Jahre dauern müsse, um effektiv zu sein, sagte der Vorsitzende der Demokraten, Richard Gephardt. Angesichts der gesunkenen Verbrauchernachfrage melden immer mehr US-Unternehmen, ihre angepeilten Gewinnziele nicht erreichen zu können. Zuletzt gab etwa Compaq bekannt, das dritte Quartal mit Verlust abzuschließen, auch der neue Partner Hewlett-Packard sprach von einer Verlangsamung der Geschäfte, wollte aber noch keine Zahlen nennen. Der Glasfaser-Ausrüster Nortel hat angekündigt, weltweit 10.000 Jobs abzubauen. Auch der Pharmahersteller Eli Lilly mußte seine Gewinnprognose senken.
Zahlreiche europäische Staaten basteln an eigenen Konjunkturprogrammen. Der französische Ministerpräsident Lionel Jospin kündigte am Mittwoch abend im Parlament an, "nach Absprache mit unseren europäischen Partnern" Maßnahmen zu ergreifen - "ohne unsere Ziele der Haushaltskontrolle zu verändern", so Jospin. Das deutsche Finanzministerium hingegen lehnt Programme zur Konjunkturstützung weiterhin ab. Eine Sprecherin verwies darauf, daß die Entscheidung in den USA einer anderen Lage entspreche. In Europa müsse der Stabilitäts- und Wachstumspakt eingehalten werden. Die britische Notenbank hat am Donnerstag nach zweitägigen Beratungen die Leitzinsen um einen Viertelprozentpunkt auf 4,5 Prozent gesenkt Durch diese sechste Reduktion heuer sank der Zinssatz auf den tiefsten Stand seit 1964.
Festerer Euro erwartet
Die sieben beim Alpbacher Finanzsymposium beteiligten Banken erwarte mehrheitlich einen stärkeren Euro. Bis Juni 2002 werde der Euro-Kurs von derzeit knapp 0,92 auf 0,95 Dollar steigen. Auch gegenüber Yen, Pfund und Franken werde der Euro zulegen.
Um die Wirtschaft zu stützen, will die US-Regierung möglichst rasch ein Konjunkturprogramm in der Höhe von 60 bis 75 Mrd. Dollar (bis 1123 Mrd. S/81,6 Mrd. Euro) auflegen. Das Paket, das Präsident George W. Bush dem Kongreß vorgelegt hat, beinhaltet Steuerrückerstattungen und die Beschleunigung des Steuersenkungsprogramms für Private und Unternehmen.
O'Neill, der eine Verabschiedung des Pakets binnen drei oder vier Wochen anstrebt, meinte am Mittwoch abend aber, daß die Finanzmärkte ein staatliches Konjunkturprogramm bestrafen könnten. "Wenn wir Dinge tun, die offenbar einen Einfluß auf die langfristige Haushaltsstabilität haben, werden uns die Märkte durch ein Ansteigen der langfristigen Zinsen bestrafen", so O'Neill.
Offenbar einverstanden mit dem Konjunkturprogramm ist Zentralbankchef Alan Greenspan. Kongreßmitglieder berichteten nach den Verhandlungsrunden vom Mittwoch, daß Greenspan sich ebenfalls für eine möglichst rasche Umsetzung des Programms aussprach. Einigkeit herrsche darüber, daß das Programm zwar nur vorübergehender Natur sein dürfe, aber zumindest zwei Jahre dauern müsse, um effektiv zu sein, sagte der Vorsitzende der Demokraten, Richard Gephardt. Angesichts der gesunkenen Verbrauchernachfrage melden immer mehr US-Unternehmen, ihre angepeilten Gewinnziele nicht erreichen zu können. Zuletzt gab etwa Compaq bekannt, das dritte Quartal mit Verlust abzuschließen, auch der neue Partner Hewlett-Packard sprach von einer Verlangsamung der Geschäfte, wollte aber noch keine Zahlen nennen. Der Glasfaser-Ausrüster Nortel hat angekündigt, weltweit 10.000 Jobs abzubauen. Auch der Pharmahersteller Eli Lilly mußte seine Gewinnprognose senken.
Zahlreiche europäische Staaten basteln an eigenen Konjunkturprogrammen. Der französische Ministerpräsident Lionel Jospin kündigte am Mittwoch abend im Parlament an, "nach Absprache mit unseren europäischen Partnern" Maßnahmen zu ergreifen - "ohne unsere Ziele der Haushaltskontrolle zu verändern", so Jospin. Das deutsche Finanzministerium hingegen lehnt Programme zur Konjunkturstützung weiterhin ab. Eine Sprecherin verwies darauf, daß die Entscheidung in den USA einer anderen Lage entspreche. In Europa müsse der Stabilitäts- und Wachstumspakt eingehalten werden. Die britische Notenbank hat am Donnerstag nach zweitägigen Beratungen die Leitzinsen um einen Viertelprozentpunkt auf 4,5 Prozent gesenkt Durch diese sechste Reduktion heuer sank der Zinssatz auf den tiefsten Stand seit 1964.
Festerer Euro erwartet
Die sieben beim Alpbacher Finanzsymposium beteiligten Banken erwarte mehrheitlich einen stärkeren Euro. Bis Juni 2002 werde der Euro-Kurs von derzeit knapp 0,92 auf 0,95 Dollar steigen. Auch gegenüber Yen, Pfund und Franken werde der Euro zulegen.