US Wirtschaft vor Rezession ??????????

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sir charles:

US Wirtschaft vor Rezession ??????????

 
05.10.01 10:42
WASHINGTON/LONDON/PARIS/BERLIN (ag.). US-Finanzminister Paul O'Neill hält es für "fast sicher", daß die US-Wirtschaft in eine Rezession abgleitet. Am Mittwoch abend sagte O'Neill in Washington, daß das Bruttoinlandsprodukt im dritten und vierten Quartal 2001 "fast sicher" und vielleicht auch im ersten Quartal 2002 schrumpfen werde. Ökonomen sprechen von einer Rezession, wenn die Wirtschaftsleistung zumindest zwei Quartale hintereinander sinkt.
Um die Wirtschaft zu stützen, will die US-Regierung möglichst rasch ein Konjunkturprogramm in der Höhe von 60 bis 75 Mrd. Dollar (bis 1123 Mrd. S/81,6 Mrd. Euro) auflegen. Das Paket, das Präsident George W. Bush dem Kongreß vorgelegt hat, beinhaltet Steuerrückerstattungen und die Beschleunigung des Steuersenkungsprogramms für Private und Unternehmen.
O'Neill, der eine Verabschiedung des Pakets binnen drei oder vier Wochen anstrebt, meinte am Mittwoch abend aber, daß die Finanzmärkte ein staatliches Konjunkturprogramm bestrafen könnten. "Wenn wir Dinge tun, die offenbar einen Einfluß auf die langfristige Haushaltsstabilität haben, werden uns die Märkte durch ein Ansteigen der langfristigen Zinsen bestrafen", so O'Neill.

Offenbar einverstanden mit dem Konjunkturprogramm ist Zentralbankchef Alan Greenspan. Kongreßmitglieder berichteten nach den Verhandlungsrunden vom Mittwoch, daß Greenspan sich ebenfalls für eine möglichst rasche Umsetzung des Programms aussprach. Einigkeit herrsche darüber, daß das Programm zwar nur vorübergehender Natur sein dürfe, aber zumindest zwei Jahre dauern müsse, um effektiv zu sein, sagte der Vorsitzende der Demokraten, Richard Gephardt. Angesichts der gesunkenen Verbrauchernachfrage melden immer mehr US-Unternehmen, ihre angepeilten Gewinnziele nicht erreichen zu können. Zuletzt gab etwa Compaq bekannt, das dritte Quartal mit Verlust abzuschließen, auch der neue Partner Hewlett-Packard sprach von einer Verlangsamung der Geschäfte, wollte aber noch keine Zahlen nennen. Der Glasfaser-Ausrüster Nortel hat angekündigt, weltweit 10.000 Jobs abzubauen. Auch der Pharmahersteller Eli Lilly mußte seine Gewinnprognose senken.
Zahlreiche europäische Staaten basteln an eigenen Konjunkturprogrammen. Der französische Ministerpräsident Lionel Jospin kündigte am Mittwoch abend im Parlament an, "nach Absprache mit unseren europäischen Partnern" Maßnahmen zu ergreifen - "ohne unsere Ziele der Haushaltskontrolle zu verändern", so Jospin. Das deutsche Finanzministerium hingegen lehnt Programme zur Konjunkturstützung weiterhin ab. Eine Sprecherin verwies darauf, daß die Entscheidung in den USA einer anderen Lage entspreche. In Europa müsse der Stabilitäts- und Wachstumspakt eingehalten werden. Die britische Notenbank hat am Donnerstag nach zweitägigen Beratungen die Leitzinsen um einen Viertelprozentpunkt auf 4,5 Prozent gesenkt Durch diese sechste Reduktion heuer sank der Zinssatz auf den tiefsten Stand seit 1964.

Festerer Euro erwartet

Die sieben beim Alpbacher Finanzsymposium beteiligten Banken erwarte mehrheitlich einen stärkeren Euro. Bis Juni 2002 werde der Euro-Kurs von derzeit knapp 0,92 auf 0,95 Dollar steigen. Auch gegenüber Yen, Pfund und Franken werde der Euro zulegen.  
Stox Dude:

eher Deflation, oder ? o.T.

 
05.10.01 10:46
sir charles:

Stox verstehe nicht ganz was du meinst

 
05.10.01 10:49
Deflation

Verminderung des Geldumlaufs, um den Geldwert zu steigern u. die Preise zu senken
sir charles:

Bush kämpft gegen Rezession

 
05.10.01 10:54
Bush kämpft gegen Rezession
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Steuersenkungen und mehr Geld für die Arbeitslosenunterstützung
Washington - Bis zu 75 Milliarden Dollar will der amerikanische Präsident George W. Bush vor allem durch vorgezogene Steuersenkungen in die Wirtschaft pumpen, um die US-Ökonomie aus der Rezession wieder herauszuführen. Dieses Paket, das im Volumen (umgerechnet 1123 Mrd. S oder 81,6 Mrd. Euro) knapp einem Prozent des US-Bruttoinlandsprodukts entspricht, will Bush möglichst rasch durch den Kongress bringen. Es setzt als zusätzlicher Impuls auf die bereits zugesagten Soforthilfemaßnahmen von 40 Mrd. Dollar für den Wiederaufbau in New York und für die Terrorbekämpfung sowie die 15 Mrd. Dollar an Unterstützug für die amerikanischen Airlines auf.

Es scheine fast sicher, dass die US-Wirtschaft im dritten Quartal schrumpfen werde, erklärte Finanzminister Paul O'Neill, der das Programm vor dem Finanzkomitee des Senats erläuterte. Es sei zudem mittlerweile allgemeine Überzeugung, dass das Wachstum im heurigen vierten Quartal und wohl auch im ersten Quartal des kommenden Jahres negativ sein werde.

Das Programm dürfe aber nicht so groß sein, dass es die langfristigen Zinsen in die Höhe treibe, meinte O'Neill: "Wenn wir Dinge tun, die offenbar einen Einfluss auf die langfristige Haushaltsstabilität haben, werden uns die Märkte bestrafen." Noch ohne Einrechnung des Konjunkturpakets haben Kongress und US-Administration den Budgetüberschuss für das laufende Fiskaljahr auf 52 Mrd. Dollar geschätzt.

O'Neill sagte, er strebe eine Verabschiedung des Programms in drei bis vier Wochen an. Konkret ist ein Maßnahmen-Mix geplant:

[] Unternehmen, die in neue Fabriken und in Computerausrüstungen investieren, sollen Steuerbegünstigungen bekommen.

[] Das im Herbst begonnene, auf mehrere Jahre angelegte Steuersenkungsprogramm, im Rahmen dessen die Haushalte Steuerschecks zugewiesen bekommen, soll nun beschleunigt umgesetzt werden. Zudem soll es für 34 Millionen Haushalte mit niedrigem Einkommen, die bisher noch keine Anrechte auf Steuerschecks hatten, Einmalauszahlungen geben.

[] Schließlich will die Regierung den Bundesstaaten Mittel zuweisen, die diese für Arbeitslosenunterstützung und die Aufrechterhaltung der Gesundheitsversicherung für gekündigte Arbeitnehmer einsetzen sollen.

Rückendeckung fand Bush auch bei Notenbankchef Alan Greenspan, der bei einem Treffen mit führenden Kongressabgeordneten für die rasche Verabschiedung des Pakets plädierte.

Der Vorsitzende der Demokraten, Richard Gephardt, sagte, es habe Einigkeit gegeben, dass ein Programm mindestens zwei Jahre dauern sollte, um effektiv zu sein. Es sei besser, jetzt etwas für die Konjunktur zu tun, obwohl es Folgen für das langfristige Defizit haben werde. (Reuters, red)


flexo:

Depression? o.T.

 
05.10.01 10:55
Stox Dude:

sir charles

 
05.10.01 10:59
Die Konsumerpreise sind fallend, es besteht kein Inflationsrisiko in
USA, eher fuerchten nun einige das Risiko einer Deflation.

Rezession duerfte in den USA vorbei sein, Wachstum im 4. Quartal ca. 1,2 %
sir charles:

Stox Dude

 
05.10.01 11:02
will dir ja nicht unbedingt wiedersprechen, aber wenn der amerikanische
Finanzminister sich ziemlich sicher ist, wird er doch mehr wissen als wir
oder???
Stox Dude:

sir charles

 
05.10.01 11:10
denke das bei einem Wachstum unter 2% viele Rezession nennen.

Laut Angaben der Industrie, siehe Dell,Cisco, Nortel etc. hat sich
die Auftragslage verbessert. Spring 2002 sollte sich die wirtschaftliche
Lage angeblich weitaus besser darstellen.

Das Gesamtjahr 2001 darf man schon als Rezessionsjahr sehen, jedoch
ist mit der verbesserten AUftragslage im 4 Quartal eine postive Aenderung
eingetreten. Jetzt muss die Deflationsangst bekaempft werden.
sir charles:

Na hoffentlich hast du recht und wir starten im

 
05.10.01 11:12
Jänner wieder mal ordentlich durch.

Schonen Gruß aus Wien
DarkKnight:

österreicher sind im alllgemeinen entweder besser

 
05.10.01 11:18
informiert oder mehr besorgt ...

thisisbadtaste.tripod.com/kraxi01.htm

boomer:

Deflation =

 
05.10.01 11:18
Deflation
In der lehrbuchmässigen Definition handelt es sich bei Deflation um "ein über längere Zeit anhaltendes Sinken des Preisniveaus in einer Volkswirtschaft". Im Umkehrschluss also um eine Kaufkraftsteigerung des Geldes. Ursache einer Deflation ist ein Angebot von Waren, das über die Nachfrage hinausgeht. Ursache kann auch das unter dem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) liegende Wachstum der Geldmenge sein. Verstärkt werden kann eine Deflation durch restriktive Geldpolitik einer Notenbank, wirtschaftsfeindliche Steuererhöhungen oder Ausgabenkürzungen eine Staates, sowie durch zu hohe Wechselkurse und durch Strukturverzerrungen in einer Volkswirtschaft
www.vuw.de/wertpapiere/lexikon/deflation.html
boomer:

Paßt dazu: US-Wirtschaft: Bushs Kehrtwende alarmie

 
05.10.01 11:50

US-Wirtschaft: Bushs Kehrtwende alarmiert Konservative

Washington (dpa) - Staatliche Rettungsanker für siechende Industrien, öffentliche Ausgabenprogramme zur Ankurbelung der Wirtschaft - noch vor gut drei Wochen wäre in Washington jeder, der solche Vorschläge gewagt hätte, mit Schimpf und Schande aus den Regierungszirkeln verjagt worden. Aber seit den Terroranschlägen vom 11. September ist alles anders.

Massenentlassungen, Kursstürze und ein massiver Einbruch der Verbraucherzuversicht haben das Wirtschaftsteam um Präsident George W. Bush zu einer Kehrtwende getrieben. «Hier ist eine starke und aktive Rolle der Regierung nötig», sagt Bush, der angetreten war, den Staat zurückzudrängen und die Wirtschaft den Marktkräften zu überlassen.

Die Konservativen sind alarmiert. «Krisen wie diese bringen viele Dummheiten hervor», sagte William Niskanen, Präsident des Cato- Instituts in Washington, in einem Interview. «Ich dachte, wir wären darüber hinaus, Geld rauszuschmeißen, sobald ein Problem auftaucht», meinte der Präsident der konservativen ANZEIGE
 
Heritage-Stiftung, Ed Feulner. «Meine große Sorge ist, dass wir mit dem sinnlosen Versuch, die Wirtschaft anzukurbeln, langfristigen Schaden und ein Defizit anrichten», sagte William Gale vom Brookings-Institut. «Der Präsident wird nicht an irgendeinem Dogma festhalten. Nicht in Zeiten wie diesen», wies Bush-Sprecher Ari Fleischer Kritik zurück.

Die Aussicht auf den fünften Haushaltsüberschuss in Folge ist längst hin. Mit dem Konjunkturpaket im Umfang von bis zu 75 Milliarden Dollar, das Bush am Mittwoch ankündigte, ist die Neuverschuldung programmiert. Das nimmt Bush in Kauf. «Ich habe immer gesagt: ein Defizit ist nur in einer nationalen Notsituation, in einer Rezession oder im Krieg gerechtfertigt. Wir sind jetzt in einer solchen Situation.»

Schon wenige Tage nach den Terroranschlägen hatte Bush die Staatsschatullen geöffnet: 40 Milliarden Dollar Soforthilfe für den Wiederaufbau und den Anti-Terrorkampf, 15 Milliarden Dollar an Direkthilfen und Kreditgarantien für die Luftfahrtindustrie.

Das neue Konjunkturpaket könnte nach dem Prinzip Gießkanne verteilt werden: Steuersenkungen für Verbraucher und Unternehmen, längere Unterstützung von Arbeitslosen, Beihilfen zur Krankenversicherung - die Liste der Vorschläge ist lang. In Washington rennen Lobbyisten den Abgeordneten und Regierungsberatern die Türen ein. Mietautofirmen, Restaurantketten, Hightech-Unternehmen und Finanzinstitute haben Blut gerochen. Baufirmen und der Asphaltverband buhlen um Aufträge.

Doch bei aller patriotischer Gesinnung, die bislang jeden Widerspruch gegen Bush unterdrückte, werden in Kongress langsam kritische Stimmen laut. Sie warnen vor blindem Aktionismus. «Selbst Freunde der Regierung sind sehr besorgt, dass wir am Ende ein Riesenpaket haben, dass nichts zur Ankurbelung der Wirtschaft beiträgt», meinte der konservative Senator Fred Thompson. «Also ehrlich: Viel Tribut und wenig Stimulus», so sein Kollege Phil Gramm.

Doch die jüngsten Wirtschaftsdaten haben die schlimmsten Befürchtungen der Regierung über die Konsequenzen der verheerenden Anschläge übertroffen. Die Fluggesellschaften kündigten mehr als 100000 Entlassungen an. Bei leeren Hotels und Restaurants ist die nächste Entlassungswelle nur eine Frage der Zeit. Kursstürze haben der Wall Street in einer Woche einen Verlust von 1,4 Billionen Dollar beschert. Die Zuversicht der Verbraucher sank auf den niedrigsten Stand seit mehr als fünf Jahren. Der Wirtschaftsberater der Regierung, Glenn Hubbard, spricht bereits offen von einer Rezession.

Das ist selbst bei besten Noten für die Landesführung in Krisenzeiten ein Wählerstimmenkiller. Die Erfahrung hat schon Bush senior gemacht. Nach dem Ende des Golfkriegs 1991 saß George W.'s Vater George Bush so fest im Präsidentensattel wie selten jemand vor ihm. Gut ein Jahr und eine Rezession später wählten die Amerikaner ihn ab.
 
 
sir charles:

LETZTE HOFFNUNG

 
05.10.01 11:54
LETZTE HOFFNUNG für die Weltwirtschaft sind die US-Konsumenten und die Politiker.

Hanna hat es gut. „Hanna 4“, genauer gesagt. Sie ist eine typische Krisengewinnlerin. Ihre Väter sitzen in den Entwicklungslabors des Grazer Chipherstellers Austria Microsystems AG (AMS). Hanna ist ein Mikrochip, der in Röntgen-kontrollsysteme für Flughäfen eingebaut wird. Und solche Chips sind nach den Flugzeugentführungen vom 11. September weltweit gefragt. Austria- Microsystems-Sprecher Urs Harnik-Lauris: „Wir werden die Umsätze in diesem Bereich verdoppeln.“ Vor allem das USA-Geschäft laufe blendend.

Harniks Konzern befindet sich in einer ziemlich einzigartigen Situation. Denn für die meisten heimischen Unternehmen droht nach der Terror- eine Umsatzkatastrophe. Trotz Erholung der Börsenkurse wird eines immer deutlicher: Die Terroristen haben nicht nur das World Trade Center zum Einsturz gebracht, sondern auch die USA endgültig in die Krise gestürzt. In eine Krise, deren Folgen in Europa und Österreich bereits mit unangenehmer Deutlichkeit zu spüren sind.
„Die US-Wirtschaft befindet sich bereits in ei-
ner Rezession“, schreibt die Deutsche Bank in ihrer neuen Weltwirtschaftsanalyse. Auch die Investmentbanken Morgan Stanley und Goldman Sachs konstatieren einen „eindeutigen Abschwung“ in den Vereinigten Staaten.
Leere Shopping Malls und um vierzig Prozent rückläufige Umsätze im Autohandel zeigen, daß die US-Konsumenten extrem verunsichert sind. Kursstürze und Verunsicherung haben die Finanzwelt orientierungslos zurückgelassen. Niemand in den USA glaubt mehr an eine rasche Fortsetzung des längsten Aufschwungs der US-Geschichte.
Die Wirtschaftswelt wird daher in den kommenden Wochen vor allem über zwei Fragen diskutieren: Wie lange wird der Abschwung dauern, und wie schlimm werden die Konsequenzen für die Weltwirtschaft und damit für Europa und Österreich?


Massive Auswirkungen Konsequenzen, die bereits größer sind, als noch vor zwei Wochen erwartet:

- Die EU-Kommission revidierte ihre Wachstumsprognose für das Jahr 2001 von 2,8 auf „unter zwei Prozent“ – und muß sich dabei immer noch vorwerfen lassen, zu optimistisch zu sein.


n1608:

Deflation eher unwahrscheinlich

 
05.10.01 13:17
denn zinssenkungen, steuersenkungen und konjunkturprogramme pumpen jede menge geld in den amerikanischen wirtschaftskreislauf. zusammen mit abgebauten lagerbeständen, sollten diese maßnahmen in 12 - 18 monaten wieder für die berühmten inflationsängste in usa sorgen.

was würde denn passieren, wenn jeder bundesbürger übermorgen 10.000 DM zusätzlich in seiner kasse hätte? inflation natürlich.

japan ist für mich die ausnahme, die die regel bestätigt.
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