US Schlußbericht

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Nassie:

US Schlußbericht

 
04.04.03 23:13
Die amerikanischen Aktienmärkte entwickelten sich am Freitag uneinheitlich. Die Technologiewerte wurden von Gewinnwarnungen am Vortag belastet. Die Standardwerte konnten hingegen von Hoffnungen auf ein baldiges Ende des Irakkriegs bauen.
Der Dow Jones Industrial 30 Index gewann 0,44 Prozent auf 8276 Punkte. Der Nasdaq Composite verlor 0,94 Prozent auf 1383 Punkte.

Zu den Gewinnwarnungen zählte der vergleichsweise große Softwarekonzern Peoplesoft, dessen Aktien im Handelsverlauf aber gegenüber ihrem Eröffnungskurs aber wieder Boden gut machten und bis Handelsende nur knapp 10 Prozent verloren. Auch Datenbank- und Portalsoftwareanbieter Sybase hatte am Vorabend gewarnt.

Positives gab es immerhin bei Research in Motion zu vermelden. Das kanadische Unternehmen hob aufgrund von zahlreichen Lizenzverträgen und neuen Produkten die Umsatzprognose für das laufende Quartal um 5 Mio. Dollar an.

Auch die Halbleiterwerte waren unter Druck. So senkte die Investmentbank UBS Warburg die Gewinnprognosen von Intel aufgrund eines schwachen Umfelds ab.

Unter den Standardwerten litt Altria weiterhin unter den Befürchtungen eines Bankrotts zumindest der Tabaksparte des Unternehmens. In einem Gerichtsprozess in Illinois muss Philip Morris 12 Mrd. Dollar in Anleihen hinterlegen, wenn es in Berufung gegen eine milliardenschwere Klage gehen will. Anscheinend hat das Unternehmen dazu nicht die notwendige Finanzkraft, spekulieren Marktteilnehmer.

Aktien von Fluglinien konnten hingegen leicht zulegen, nachdem der US-Kongress ein Hilfspaket in Höhe von 3 Mrd. Dollar verabschiedet hat.

Auf der Konjunkturseite gab es Arbeitsmarktdaten zu vermelden. Die US-Konjunktur verlor im März 108.000 Arbeitsplätze. Etwas mehr als die Hälfte davon war erwartet worden. Gleichzeitig blieb die Arbeitslosenrate aber mit 5,8 Prozent unter den erwarteten 6,0 Prozent. Die Experten führen die konstant gebliebene Arbeitslosenrate aber auf den Einzug von Reservisten für den Irak-Feldzug zurück.
 
Nassie:

Teil 2

 
04.04.03 23:23
Die amerikanischen Börsen gingen wie erwartet mit Gewinnen in den Handel, konnten sie jedoch im Tagesverlauf nicht halten. Der Dow Jones lag am Freitag um 0,4 Prozent höher bei 8272 Punkten. Der Technologie-Index Nasdaq verlor nach leichten Anfangsgewinnen ein Prozent.

Die Nachrichten aus Irak rangen mit den Arbeitslosenzahlen um die Aufmerksamkeit der Investoren. Analysten sagten, der Vormarsch der US-Truppen in Irak stärke Hoffnungen auf ein baldiges Kriegsende. "Der Markt geht davon aus, dass sich die wirtschaftliche Lage in den nächsten drei bis sechs Monaten verbessert, weil der Krieg bald zu Ende sein wird", sagte Peter Boockvar, Aktienstratege bei Miller Tabak & Co der Nachrichtenagentur Reuters. Die jüngsten Daten zum US-Arbeitsmarkt haben daher seiner Einschätzung nach keinen großen Einfluss auf die Kurse.



Beschäftigung rückläufig


Die Zahl der Beschäftigten in den USA ist im März stärker zurückgegangen als von Volkswirten erwartet. Die Beschäftigtenzahl außerhalb der Landwirtschaft sei im Vergleich zum Vormonat um 108.000 gesunken nach einem revidierten Rückgang um 357.000 im Februar, teilte das US-Arbeitsministerium am Freitag mit. Von Reuters befragte Analysten hatten ein Minus von lediglich 29.000 Stellen prognostiziert. Die Arbeitslosenquote blieb im März unverändert bei 5,8 Prozent, während Analysten mit einem Anstieg auf 5,9 Prozent gerechnet hatten.


Aktien der Computer-Branche gehörten erstmals nach vier Tagen wieder mehrheitlich zu den Verlierern. Peoplesoft verloren neun Prozent. Das Software-Unternehmen hat bekannt gegeben, dass der Gewinn pro Aktie im ersten Quartal nicht wie erwartet 14 Cent, sondern nur 11 bis 12 Cent pro Aktie betragen werde. Intel verloren 3,1 Prozent.


Der Flugzeughersteller Boeing gewann 0,4 Prozent, obwohl die Fluglinie US Airways bekannt gab, dass das Passagier-Aufkommen im März um 16 Prozent zurückgegangen ist, stärker als die Kapazitätskürzungen der Fluglinie.



Altria leidet unter Parlamentsbeschluss


Altria, das Mutterunternehmen des Tabakkonzerns Philipp Morris, war der große Verlierer im frühen Handel. Die Altria-Aktie verlor 4,7 Prozent. Das Parlament von Illinois lehnte einen Gesetzesvorschlag ab, der die Zahlungen nach Gerichtsbeschlüssen limitieren sollte.

Nassie:

Teil 3

 
04.04.03 23:34
Instock) Schlechter als erwartet ausgefallene Arbeitsmarktdaten schienen vor dem Wochenende selbst Fortschritte der US-Truppen im Irak-Krieg zu verdrängen. Zwar blieb die Arbeitslosenquote im März unverändert bei 5,8 Prozent. Allerdings sank die Zahl der Beschäftigten um 108.000 (Prognose: - 20.000). Schon im Vormonat war deren Zahl um 357.000 gefallen. Zusätzlich senkten die Analysten von Morgan Stanley ihre Wachstumsprognosen für die Weltwirtschaft und prognostizierten eine globale Rezession. Anleger konzentrierten sich vor allem auf Standardwerte, während Hightechs liegen blieben.
Der Dow Jones-Index legte 36 Zähler auf 8.277 Punkte zu. Der breiter gefasste S&P 500 zog 2 Zähler auf 878 Punkte an. An der Technologiebörse Nasdaq fiel der Composite-Index auf 1.383 Punkte – ein Minus von 13 Zählern.

Am Rentenmarkt notierte die Rendite der richtungsweisenden 10-jährigen Staatsanleihe mit 3,94 Prozent (+ 3 Stellen), die der 30-jährigen Staatsanleihe mit 4,96 Prozent (+ 2 Stellen). Am Devisenmarkt fiel der Euro um 0,3 Prozent auf 1,0731 US-Dollar. Der Ölpreis gab 3,2 Prozent auf 24,68 Dollar je Barrel nach. Eine Feinunze Gold kostete 323,80 Dollar.

Im Blickpunkt

Der Internetkonzern Yahoo hat die Emission einer Wandelanleihe im Volumen von 750 Millionen Dollar angekündigt. Die Notierung gab daraufhin 1,2 Prozent auf 24,05 Dollar nach.

Um rund 2,9 Prozent verbesserte sich Research In Motion, Hersteller mobiler Kleincomputer. Der Konzern meldete eine deutliche Verlustausweitung, die jedoch zum Großteil auf Kosten für eine juristische Auseinandersetzung zurückgeht. Daher kletterte die Aktie auf 14,88 Dollar. Erz-Rivale Palm büßte 1,3 Prozent auf 9,71 Dollar ein.

Im Softwaresektor sorgte erwartungsgemäß die Gewinnwarnung von Peoplesoft für Verstimmung. Insbesondere liegen die Lizenzeinnahmen aus dem Verkauf von Software im ersten Quartal unter den Erwartungen, teilte der SAP-Konkurrent mit. Zur Begründung wurde auf die geringe Investitionstätigkeit der IT-Kunden verwiesen. Peoplesoft brach daraufhin 9 Prozent auf 15,02 Dollar ein. Anteile von Oracle kosteten zuletzt 11,37 Dollar - ein Abschlag von 2,2 Prozent.

Auch im Biotechbereich scheint die Warnungssaison zu beginnen. Mit Affymetrix stellte ein prominenter Biotech-Pionier seine Umsatz- und Gewinnprognosen für das erste Quartal in Frage. Da neue Planzahlen nicht genannt wurden, zeigten sich Börsianer skeptisch. Affymetrix sauste 34,5 Prozent auf 18,33 Dollar in die Tiefe.

Im Minus schloss erneut Altria – diesmal gingen 4,7 Prozent verloren. Die Tabaktochter Philip Morris USA ist weiterhin zur Hinterlegung einer Sicherheit von 12 Milliarden Dollar verpflichtet, entschied ein US-Gericht. Philip Morris USA war vor einigen Wochen zu 10,1 Milliarden Dollar Schadenersatz verurteilt worden, legt nun aber Widerspruch gegen das Urteil ein. Schlusskurs: 28,30 Dollar.

Goodyear (- 0,2 Prozent auf 5,73 Dollar) arbeitet an einem umfassenden Restrukturierungsplan, um seine Kosten in Nordamerika deutlich zu senken, berichtete das "Wall Street Journal". Beobachter erwarten auch Werksschließungen und Entlassungen.



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