US Schlußbericht

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Nassie:

US Schlußbericht

 
21.03.03 22:24
New York, 21. Mär (Reuters) - Der Beginn massiver
Luftangriffe auf Irak hat am Freitag an den US-Börsen zunehmende
Hoffnungen auf ein rasches Kriegsende aufkommen lassen und den
Kursen deutlich Auftrieb gegeben. Auch Gerüchte über den Tod des
irakischen Präsidenten Saddam Hussein hätten den Markt gestützt,
sagten Händler.
Der Standardwerte-Index Dow Jones schloss 2,8 Prozent
höher auf rund 8522 Punkten und stieg damit den achten
Handelstag in Folge. Das Börsenbarometer legte in dieser
Handelswoche rund 8,4 Prozent zu. Dies war der höchste
Wochengewinn des Dow seit Oktober 1982. Der technologielastige
Nasdaq-Index gewann 1,3 Prozent auf 1421 Zähler und der
breiter gefasste S&P-500-Index 2,3 Prozent auf 896 Punkte.
Die USA haben am Freitag mit dem erwarteten massiven
Luftkrieg gegen Irak begonnen. US-Generalstabschef Richard Myers
kündigte an, mehrere hundert militärische Ziele sollten in den
kommenden Stunden noch angegriffen werden. Raketen trafen am
Abend einen Palastkomplex des irakischen Präsidenten Saddam
Hussein in Bagdad am Ufer des Tigris und weitere
Regierungsgebäude. Ungefähr zur gleichen Zeiten meldeten
Reuters-Korrespondenten Luftabwehrfeuer und Explosionen über den
nordirakischen Städten Mosul und Kirkuk.
US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld, sagte, das irakische
Regime beginne, die Kontrolle über das Land zu verlieren.
"Der Markt konzentriert sich ganz klar auf die guten
Neuigkeiten aus Bagdad (dass der Sieg näher rückt), und solange
das anhält, dürfte der Markt positiv gestimmt bleiben", sagte
Peter Gottlieb, Portfolio Manager bei First Albany Asset
Management in Chicago.
Händler sagten, auch Gerüchte über den Tod des irakischen

Präsidenten Saddam Hussein hätten den US-Börsen und dem Dollar
Auftrieb gegeben. Der britische Stabschef Admiral Michael Boyce,
sagte jedoch zu den Gerüchten, Saddam sei bei den Luftangriffen
am Donnerstagmorgen (MEZ) ums Leben gekommen: "Ich kann das
nicht bestätigen." "Die Gerüchte, dass Saddam tot sein könnte,
hat einige Käufe ausgelöst. Sollte das bestätigt werden, könnte
der Markt in die Höhe schnellen", sagte Phil Flynn, Marktanalyst
bei Alaron Trading Corp.
Einige Marktbeobachter führten die Kursgewinne auch auf den
so genannten vierfachen Hexensabbat zurück. So wurden am Freitag
Aktienoptionen, Futures auf einzelne Aktien sowie Indexoptionen
und Indexfutures fällig.
Der Aktienkurs von DuPont legte rund 5,2 Prozent auf
41,64 Dollar zu, nachdem der zweitgrößte US-Chemiekonzern seine
Gewinnprognose bekräftigt hatte. Der Kurs von Electronic Data
Services kletterte rund zwölf Prozent auf 17,63 Dollar.
Der Computerdienstleister hatte mitgeteilt, der derzeitige Chief
Executive, Richard Brown, sei zurückgetreten. Sein Nachfolger
werde der frühere Chief Executive von CBS Corp., Michael Jordan.
Negative Unternehmensnachrichten sowie der größte Anstieg
der US-Verbraucherpreise im Februar seit mehr als zwei Jahren
hätten die Anleger nicht verstimmt, sagten Händler. Gegen den
Trend gaben die Aktien von Palm 4,8 Prozent auf 10,37
Dollar nach. Der Taschencomputer-Hersteller hatte für das
vergangene Geschäftsquartal einen unerwartet großen Verlust
bekannt gegeben. Die Papiere des Softwareherstellers
Intuit rutschten rund 24 Prozent ab auf 38,72 Dollar.
Das Unternehmen hatte seine Gewinn- und Umsatzprognose für 2003
gesenkt und dies mit der schwachen Konjunktur begründet.
An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,82
Milliarden Aktien den Besitzer. 2295 Werte legten zu, 1007 gaben
nach und 148 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei
Umsätzen von 1,81 Milliarden Aktien 2062 im Plus, 1121 im Minus
und vier unverändert.  
An den US-Kreditmärkten fielen die zehnjährigen
Staatsanleihen um 1-9/32 auf 98-1/32. Sie rentierten mit 4,12
Prozent. Die 30-jährigen Bonds verloren 1-22/32 auf 104-30/32
und hatten eine Rendite von 5,04 Prozent.
Nassie:

Teil 2

 
21.03.03 22:26
Die US-Aktienmärkte konnten am Freitag die am vergangenen Donnerstag gestartete Rally fortsetzen. Besonders der Dow Jones präsentierte sich in Feierlaune und legte um 2,84 Prozent auf 8521 Punkte zu. Berichte über den Beginn der Großoffensive im Irak nährten die Hoffnung auf ein schnelles Kriegsende und weniger Unsicherheiten danach. Das erste Mal seit 1998 konnte der Dow Jones damit acht Handelstage in Folge jeweils im Plus beenden. Außerdem konnte der Index den Stand zu Beginn des Börsenjahres 2003 überschreiten. Getragen wurde die Rally auch von einer Schwäche im Gold und vor allem in den Ölpreisen. Zum ersten Mal seit einem Vierteljahr fiel der Preis für ein Barrel unter die Marke von 27 Dollar, nachdem Presseagenturen die Eroberung der wichtigsten Ölfelder im Süden des Iraks bekannt gegeben hatten. Wie stark die Rally ist, zeigt die Tatsache, dass trotz einer Herabstufung durch Merrill Lynch die Aktien des Dow-Titels Honeywell bis Handelsende um mehr als anderthalb Prozent zulegen konnten.

Dass der Nasdaq mit 1421 Punkten (+1,31 %) dem Dow Jones hinterherhinkte lag an den Softwareunternehmen. Bei Adobe war es nach der Rally der vergangenen Woche zu einer Analystenherabstufung gekommen, was den Aktienkurs um sieben Prozent nach unten versetzte. Finanzsoftware-Spezialist Intuit hatte am Donnerstag nach Börsenschluss eine Gewinnwarnung veröffentlicht und damit die Märkte schockiert. Laut Management sollen alle Geschäftsbereiche in den vergangenen Wochen von einer Kaufzurückhaltung betroffen gewesen sein. Die Aktien verloren über den Handelsverlauf kontinuierlich an Wert und beendeten den Handel mit einem Abschlag von 24 Prozent bei knapp 39 Dollar. Genau die gegenläufige Tendenz wiesen die Aktien von ATI Technologies auf. Sie konnten aufgrund von am morgen schon gemeldeten, soliden Quartalszahlen bis Handelsende 19 Prozent auf 5,40 Dollar zulegen und haben damit in den vergangenen drei Wochen 35 Prozent gewonnen. Konkurrent NVidia verlor aufgrund von Befürchtungen, ATI könnte NVidia auf absehbare Zeit als weltweit führender Grafikchiphersteller entthronen, und aufgrund einer Analystenherabstufung.
 
Nassie:

Teil 3

 
21.03.03 22:32
Die Hoffnung auf ein schnelles Ende des Irak-Kriegs hat die US-Börsen am Freitag angetrieben. Palm und State Street verbuchten gegen den Trend kräftige Kursverluste.

Der Dow Jones legte 2,8 Prozent auf 8521,62 Zähler zu, der Nasdaq Composite verbesserte sich um 1,3 Prozent auf 1421,17 Stellen. Der bisherige Kriegsverlauf im Irak habe die Hoffnungen auf einen kurzen Waffengang verstärkt, hieß es. Auftrieb gegeben hätten außerdem Gerüchte über den Tod des irakischen Präsidenten Saddam Hussein, sagten Händler.

Strategen sprachen von der Möglichkeit, dass der Markt zu einem deutlichen Aufschwung ansetzen könnte. "Mit dem augenscheinlichen Erfolg der alliierten Truppen in Irak gibt es die Möglichkeit für eine wesentliche Marktrally", sagte Phil Flynn von Alaron Trading.


Neue Konjunkturdaten rückten angesichts des Krieges in den Hintergrund. Wie das US-Arbeitsministerium am Freitag mitteilte, kletterten die Verbraucherpreise im Februar zum Vormonat um 0,6 Prozent nach 0,3 Prozent im Januar. Volkswirte hatten nur mit einer Teuerung von 0,5 Prozent gerechnet.



Palm unter Druck


Palm sackten um fast fünf Prozent ab. Der Taschencomputer-Hersteller verbuchte im vergangenen Quartal einen unerwartet großen Verlust. Im laufenden vierten Quartal erwartet der Konzern einen operativen Verlust in den beiden Geschäftszweigen Hardware und Software. Der Umsatz dürfte zwischen 185 und 200 Mio. $ liegen und damit um 15 bis 20 Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum.


Zu den größten Verlierern zählten Intuit . Die Papiere des Softwareherstellers rutschten fast 24 Prozent ab. Das Unternehmen hatte seine Gewinn- und Umsatzprognose für 2003 gesenkt und dies mit der schwachen Konjunktur begründet.


Der Chiphersteller Micron ist im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres tief in die roten Zahlen gerutscht. Als Grund für die drastischen Verluste nannte Micron hohe Kosten für die Umstrukturierung des Unternehmens. Der Umsatz dagegen legte im zweiten Quartal kräftig zu. Die Aktie kletterte um mehr als zehn Prozent.



State Street brechen ein


Bei den Standardwerte zogen DuPont um mehr als fünf Prozent an. Der zweitgrößte US-Chemiekonzern hatte seine Gewinnprognosen für das erste Quartal bekräftigt. Dagegen brach der Kurs von State Street mehr als elf Prozent ein. Der Finanzdienstleister hatte eingeräumt, dass die Quartalsgewinne aufgrund der allgemeinen Aktienmarktschwäche geringer als zuvor angenommen ausfallen werden.


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