Der Tag an der Nasdaq war wieder einmal turbulent. Gleich zu Beginn der Handelssitzung sorgte ein Großbrand in einem Treibstofftank-Lager auf Staten Island kurzfristig für Angst vor einem neuen Terroranschlag. Allerdings handelte es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit lediglich um einen gewöhnlichen Unfall, weshalb sich die Aktienmärkte schnell davon erholten. Gegen Ende des Tages kam es angeblich auch zu Eindeckungen bei Leerverkäufern, die in den vergangenen sechs Monaten auch einen schwierigeren Job als in den drei Jahren zuvor haben.
Der Dow Jones Index konnte um 1,30 Prozent auf 8017 Punkte zulegen. Der Nadaq Composite gewann 1,33 Prozent auf 1348 Punkte. Die Konjunkturdaten am Freitag fielen insgesamt freundlich aus. Der Konsumentenpreisindex zog in der Kernrate um 0,1 Prozent statt wie erwartet um 0,2 Prozent an. Zusätzlichen Auftrieb erhielt der Markt von einer Rede des Notenbankers Ben Bernanke, der die hohen Privatschulden der US-Bürger als kein Hindernis für einen anstehenden Aufschwung erachtet.
Die Telekomwerte entwickelten sich am Freitag höchst unterschiedlich. Nach einer Entscheidung der Telekomaufsichtsbehörde FCC müssen die vier führenden Ortsnetzanbieter wie bislang Konkurrenten günstigen Zugang zu den Basisfunktionen ihres Netzes geben. Modernere Dateninfrastruktur hingegen wurde davon ausgeklammert. Mit dieser Entscheidung will die FCC einerseits nicht die Konkurrenz unter den Ortsnetzanbietern ersticken. Andererseits bleiben so Investitionen in neue Technologien attraktiv. Insofern scheint es sich um eine vernünftige Entscheidung gehandelt zu haben, wenngleich die führenden Ortsnetzanbieter weiterhin um ihre Gewinnmargen fürchten und schon vorab deshalb weniger Investitionen in neue Technologie angedroht haben. Dies hat am Freitag vor allem die Anbieter von alter Netzinfrastrukturtechnologie getroffen, darunter Nortel und Lucent.
Bei den übrigen Technologiewerten herrschte bessere Stimmung, wobei die Halbleiterwerte etwas hinterherhinkten.