US Schlußbericht

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Nassie:

US Schlußbericht

 
21.02.03 22:29

   
Der Tag an der Nasdaq war wieder einmal turbulent. Gleich zu Beginn der Handelssitzung sorgte ein Großbrand in einem Treibstofftank-Lager auf Staten Island kurzfristig für Angst vor einem neuen Terroranschlag. Allerdings handelte es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit lediglich um einen gewöhnlichen Unfall, weshalb sich die Aktienmärkte schnell davon erholten. Gegen Ende des Tages kam es angeblich auch zu Eindeckungen bei Leerverkäufern, die in den vergangenen sechs Monaten auch einen schwierigeren Job als in den drei Jahren zuvor haben.
Der Dow Jones Index konnte um 1,30 Prozent auf 8017 Punkte zulegen. Der Nadaq Composite gewann 1,33 Prozent auf 1348 Punkte. Die Konjunkturdaten am Freitag fielen insgesamt freundlich aus. Der Konsumentenpreisindex zog in der Kernrate um 0,1 Prozent statt wie erwartet um 0,2 Prozent an. Zusätzlichen Auftrieb erhielt der Markt von einer Rede des Notenbankers Ben Bernanke, der die hohen Privatschulden der US-Bürger als kein Hindernis für einen anstehenden Aufschwung erachtet.

Die Telekomwerte entwickelten sich am Freitag höchst unterschiedlich. Nach einer Entscheidung der Telekomaufsichtsbehörde FCC müssen die vier führenden Ortsnetzanbieter wie bislang Konkurrenten günstigen Zugang zu den Basisfunktionen ihres Netzes geben. Modernere Dateninfrastruktur hingegen wurde davon ausgeklammert. Mit dieser Entscheidung will die FCC einerseits nicht die Konkurrenz unter den Ortsnetzanbietern ersticken. Andererseits bleiben so Investitionen in neue Technologien attraktiv. Insofern scheint es sich um eine vernünftige Entscheidung gehandelt zu haben, wenngleich die führenden Ortsnetzanbieter weiterhin um ihre Gewinnmargen fürchten und schon vorab deshalb weniger Investitionen in neue Technologie angedroht haben. Dies hat am Freitag vor allem die Anbieter von alter Netzinfrastrukturtechnologie getroffen, darunter Nortel und Lucent.

Bei den übrigen Technologiewerten herrschte bessere Stimmung, wobei die Halbleiterwerte etwas hinterherhinkten.
 
Nassie:

Teil 2

 
21.02.03 22:41
New York, 21. Feb (Reuters) - Die US-Aktienmärkte haben sich
am Freitag von ihren im frühen Geschäft verbuchten Verlusten
erholt und fester tendiert. Händler sagten, die Äußerungen des
irakischen Vize-Präsidenten Taha Jassin Ramadan hätten einen
Hoffnungsschimmer aufkommen lassen, dass ein Krieg noch
vermeidbar sein könne. Auch technische Gründe hätten zu den
Kursgewinnen beigetragen. Die Nachricht von der Explosion eines
Benzinfrachters hatte im frühen Geschäft noch zu Verlusten
geführt.
Der Dow-Jones-Index stieg zum Handelsschluss um 1,3
Prozent auf rund 8018 Zähler. Die Technologiebörse Nasdaq
gewann 1,3 Prozent auf 1349 Punkte. Der breiter gefasste
S&P-Index stieg um 1,3 Prozent auf 848 Punkte.
Die Nachrichten aus Irak hätten die Kurse angetrieben, sagte
John Licata, Marktstratege bie Brokerage America. "Die Anleger
fühlen sich erleichtert, weil sie hoffen, dass es keinen Krieg
geben wird." Irak ist nach eigener Darstellung zum Dialog mit
den USA bereit, wenn die US-Regierung ihre Invasionspläne
aufgibt. "Wir sind für normale Beziehungen mit allen Ländern der
Welt, natürlich mit Ausnahme des zionistischen Gebildes
(Israel), selbst wenn es mit dem einen oder anderen (Land)
Differenzen gibt", sagte  der irakische Vize-Präsident am
Freitag im irakischen Fernsehen.
James Park, Händler bei Lance Zipper, sagte, die Kursgewinne
hingen auch mit dem gleichzeitigen Auslaufen von Aktienoptionen
und Indexoptionen zusammen. "Ein Großteil der heutigen Gewinne
hängt auch mit optionsorientierten Handelsbewegungen und der
überverkauften Marktsituation in der Vorwoche zusammen", sagte
er.
Im Anschluss an Nachrichten von der Explosion eines mit

Treibstoff beladenen Frachters vor einem New Yorker Öllager
hatten die Kurse zunächst deutlich nachgegeben. "Am Markt kam es
anfänglich zu dramatischen Ausverkäufen", sagte Matthew Ruane
von Gerard Klauer Mattison & Co. Händler sagten, die Anleger
seien anschließend erleichtert gewesen, dass es sich offenbar
nicht um einen Anschlag, sondern einen Unfall gehandelt habe.
 Ein Mitarbeiter des Treibstofflagers wurde bei der
Explosion verletzt, zwei weitere wurden nach Angaben des
Ölkonzerns Exxon Mobil vermisst. Nach Angaben von
Sicherheitskräften gab es zunächst keine Hinweise, die auf eine
andere Ursache als einen Unfall hindeuteten. An den Ölmärkten
zogen die Preise vorübergehend deutlich an. Exxon-Aktien legten
zum Handelsschluss rund 1,6 Prozent auf 34,18 Dollar zu.
Die Ankündigung des US-Elektronik-Konzerns Agilent
Technologies über einen weiteren Stellenabbau gab der Aktie
deutlich Auftrieb. Agilent-Titel gewannen rund 6,7 Prozent auf
13,45 Dollar. Das Unternehmen hatte zuvor mitgeteilt, angesichts
der andauernden Branchenkrise den Verlust im ersten
Geschäftsquartal ausgeweitet zu haben und infolge dessen weitere
4000 Arbeitsplätze streichen zu wollen.
Der umsatzstärkste Wert an der New York Stock Exchange waren
die Aktien der zweitgrößten US-Telefongesellschaft SBC
Communications, die rund 2,7 Prozent auf 20,73 Dollar
nachgaben. SBC und die Titel anderer Telefongesellschaften waren
bereits am Vortag unter Druck geraten. Analysten erklärten dies
mit der Entscheidung der US-Bundesbehörden, wonach
Telefonanbieter weiterhin ihren Konkurrenten Zugang zu ihren
Netzwerken zu geringen Kosten gewährleisten müssen.
An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,37
Milliarden Aktien den Besitzer. 2291 Werte legten zu, 962 gaben
nach und 173 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei
Umsätzen von 1,31 Milliarden Aktien 1987 im Plus, 1179 im Minus
und zwei unverändert.  
An den US-Kreditmärkten fielen die zehnjährigen
Staatsanleihen um 6/32 auf 99-27/32. Sie rentierten mit 3,89
Prozent. Die 30-jährigen Bonds verloren 19/32 auf 108 Punkte
und hatten eine Rendite von 4,85 Prozent.
Nassie:

Teil 3

 
21.02.03 22:44
Die New Yorker Börsen sind mit Gewinnen ins Wochenende gegangen. Im frühen Handel hatte ein Großbrand in New York für Unruhe und Angstverkäufe gesorgt. Der Brand hatte die Furcht vor Attentaten geschürt und Erinnerungen an den 11. September 2001 geweckt.

 
Der Dow Jones gewann 1,3 Prozent auf 8018,11 Punkte, der Technologie-Index Nasdaq Composite legte 1,3 Prozent auf 1348,99 Zähler zu. Am Morgen hatte zunächst die Angst vor einem Irak-Krieg die Börsianer beunruhigt. US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld hatte gesagt, die britischen und US-amerikanischen Militäreinheiten stünden für eine mögliche Invasion im Irak bereit.

Dann, kurz nach Börseneröffnung, ging ein mit Treibstoff beladener Frachter vor einem New Yorker Öllager in Flammen auf. Im Fernsehen waren beängstigende Bilder von schwarzem Rauch zu sehen, der mehr als einhundert Meter in die Höhe stieg. Erinnerungen an die Anschläge vom 11. September wurden wach. "Am Markt kam es anfänglich zu dramatischen Ausverkäufen", sagte Matthew Ruane von Gerard Klauer Mattison & Co. An den Ölmärkten zogen die Preise vorübergehend deutlich an, wovon Ölwerte wie Exxon profitierten. Auf die Nachricht, dass die Ursache der Explosion offenbar ein Unfall war und kein Anschlag, reagierten die Anleger mit Erleichterung.


Aktien der Telekom-Dienstleister auf Erholungskurs

Nach ihren Verlusten vom Vortag legten Telekomdienstleiter deutlich zu. Zu den Gewinnern am Markt zählten Verizon Communications. Die Aktie des US-Elektronik-Konzerns Agilent Technologies verteuerte sich, nachdem der Konzern angekündigt hatte, weitere Stellen abzubauen. Das Unternehmen will 4000 Arbeitsplätze streichen. Der Verlust im ersten Quartal habe sich angesichts der andauernden Branchenkrise ausgeweitet, teilte das Unternehmen mit. Durch den Stellenabbau will der Konzern Kosten sparen.


Zweistellige Kursgewinne verbuchten die Papiere des Softwarekonzerns InterCept. Das Unternehmen wird eigenen Angaben zufolge mit seinem Gewinn im laufenden Geschäftsjahr die Analystenerwartungen übertreffen.

Behörden-Entscheidung bringt Telefongesellschaften unter Druck

Zu den Verlierern gehörten die Aktien der zweitgrößten US-Telefongesellschaft SBC Communications, die auch die umsatzstärksten Werte an der New York Stock Exchange waren. Bereits am Donnerstag hatten sich SBC und die Titel anderer Telefongesellschaften verbilligt. Analysten begründeten dies mit einer Entscheidung der US-Bundesbehörden. Diese besagt, dass Telefonanbieter weiterhin ihren Konkurrenten Zugang zu ihren Netzwerken zu geringen Kosten gewährleisten müssen.


Auch die Titel des Software-Unternehmens BEA Systems gaben nach. Aktionäre zeigten sich enttäuscht über den vorsichtigen Ausblick auf das laufende Quartal.

Kaum Überraschungen von der Konjunktur

Kurz vor Handelsbeginn hatte das US-Arbeitsministerium Daten zu den Verbraucherpreisen veröffentlicht. Diese waren im Januar um 0,3 Prozent im Vergleich zum Vormonat gestiegen. Weil die Zahlen damit im Rahmen der Erwartungen der Volkswirte lagen, wirkten sie sich kaum auf das Börsengeschehen aus.


Nassie:

Teil 4

 
21.02.03 22:46
Kurz nach Handelsbeginn hatte die Explosion eines Benzin-Tankers im Hafen von New York für Unruhe gesorgt. Allerdings deutete alles auf einen Unfall hin und so war der Weg frei für eine Erholungsbewegungen nach den vorausgegangen Verlusten. Zusätzliche Unterstützung kam durch Deckungskäufe infolge des kleinen Verfallstages an der Terminbörse.

Der Dow Jones-Index legte 103 Zähler oder 1,3 Prozent auf 8.018 Punkte zu. Der breiter gefasste S&P 500 zog 11 Zähler oder 1,3 Prozent auf 848 Punkte an. An der Technologiebörse Nasdaq gewann der Composite-Index 17 Zähler oder 1,3 Prozent. Schlußstand: 1.349 Punkte.

Am Rentenmarkt notierte die Rendite der richtungsweisenden 10-jährigen Staatsanleihe zuletzt mit 3,89 Prozent (+ 5 Stellen) , die der 30-jährigen Staatsanleihe mit 4,85 Prozent (+ 5 Stellen).

Am Devisen- und Rohstoffmarkt war kaum Bewegung auszumachen. Ein Euro kostete 1,0755 US-Dollar, für eine Feinunze Gold wurden 351,10 Dollar bewilligt.

Im Blickpunkt

Im Softwarebereich wurde die gute Bilanz der Softwareschmiede BEA Systems nicht honoriert. Das Unternehmen konnte seinen Quartalsgewinn gegenüber dem Vorjahresquartal nahezu verdreifachen und übertraf die Erwartungen der Analysten. Allerdings blieb der Konzern einen konkreten Ausblick schuldig. Während die BEA-Anteile 5,2 Prozent auf 10,63 Dollar einbrachen, kletterte Konkurrent IBM auf 79,95 Dollar (+ 1 Prozent). Lange Gesichter gab es bei J.D. Edwards: Nach enttäuschenden Quartalsergebnissen ging es 9,3 Prozent auf 11,19 Dollar bergab.

Wenig erbaulich fiel auch das Ergebnis des Technologiekonzerns Agilent aus – die Anteile legten dennoch 6,7 Prozent auf 13,45 Dollar zu. Im Schlussquartal 2002 weitete der Chipausrüster seinen Verlust um etwa 15 Prozent auf 369 Millionen Dollar aus, blieb aber im Rahmen der Anfang Februar gesenkten Prognosen. Da keine Besserung der Lage in Sicht sei, müssen weitere 4.000 Mitarbeiter gehen.

Die möglichen Strafzölle der EU gegen Hynix konnten die Stimmung im Chipsektor nicht aufhellen. Brüssel prüft eine Beschwerde von Infineon, wonach die Südkoreaner von ungerechtfertigten Subventionen Seouls profitieren. US-Wettbewerber Micron gab 3 Prozent auf 7,52 Dollar nach. Branchenprimus Intel schloss mit 16,78 Dollar – ein Abschlag von 1,4 Prozent. Texas Instruments (- 0,6 Prozent auf 15,89 Dollar) hat unterdessen einen zusätzlichen Rückkauf von bis zu 18 Millionen Aktien angekündigt.

Nach dem Kursrutsch am Vortag wurde Biogen von J.P. Morgan auf "Neutral" abgestuft. Am Donnerstag war dem Biotech-Konzern die europäische Marktzulassung für das potentielle Blockbuster-Präparat "Amevive" verweigert worden. Nun sei mit mehreren Jahren Verzögerung zu rechnen, gaben die Analysten zu bedenken und kürzten ihre Gewinnprognosen für die kommenden drei Jahre. Die Aktie unterbrach dennoch ihre Talfahrt und zog 0,3 Prozent auf 35,06 Dollar an.

Merrill Lynch zahlt 80 Millionen Dollar, um eine Untersuchung der US-Börsenaufsicht SEC zu beenden. Die US-Investmentbank hatte Geschäfte mit der Skandalfirma Enron gemacht. Die Anteile legten 0,3 Prozent auf 34,70 Dollar zu. In diesem Zusammenhang droht nun dem Konkurrenten J.P. Morgan Chase(+ 0,8 Prozent auf 22,88 Dollar) neuer Ärger.

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