US-Konzerne müssen Milliarden abschreiben

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sir charles:

US-Konzerne müssen Milliarden abschreiben

 
10.01.02 10:03
US-Konzerne müssen Milliarden abschreiben

Wertberichtigungen in Milliardenhöhe werden amerikanischen Konzernen saftige Verluste bescheren.


NEW YORK (bloomberg). AOL Time Warner, AT & T, Viacom und andere US-Unternehmen müssen dieses Jahr voraussichtlich den Rekordwert von über einer Billion Dollar (1123 Mrd. €/15.460 Mrd. S) an sogenanntem Goodwill abschreiben, schätzen Analysten. Diese Abschreibungen sind noch Erblasten aus den Akquisitionstouren zu Zeiten der spekulativen Aktien-Blase. Eine neue Bilanzierungsvorschrift in den USA zwingt die Unternehmen zu diesen Wertberichtigungen, die bei vielen Konzernen zu Rekordverlusten führen dürften.


AOL hat den Anfang gemacht. "Der Damm ist gebrochen", kommentiert Alfred King, stellvertretender Vorsitzender bei Valuation Research. Die Abschreibungen könnten so umfangreich ausfallen, daß bei den Unternehmen nichts mehr vom Gewinn übrig bleibt. Der Gewinn für die Gesellschaften aus dem Standard & Poor's 500-Index wird dieses Quartal ohne Abschreibungen 98,5 Mrd. Dollar betragen, schätzt Thomson Financial/First Call. Bei AOL Time Warner betragen diese Abschreibungen allein zwei Drittel des Gewinns der anderen 499 Indexmitglieder zusammen.


Goodwill ist die Differenz zwischen dem Preis, der für ein übernommenes Unternehmen bezahlt worden ist und dem Marktpreis von dessen Vermögenswerten - entspricht also in etwa dem hierzulande üblichen Begriff des Firmenwertes. In der Vergangenheit wurde der Goodwill in kleinen Beträgen über 40 Jahre hinweg vom Quartalsgewinn abgeschrieben. Ab 2002 müssen Unternehmen jährlich den Wert ihres Goodwills einschätzen.

Wenn AOL seine Ankündigung wahr macht und 60 Mrd. Dollar abschreibt, würde dies den bisherigen Abschreibungsrekord von JDS Uniphase noch übertreffen. Andere Unternehmen mit großem Wertberichtigungsbedarf sind Viacom, AT & T und Qwest Communications.


Viele Unternehmen dürften sich entschließen, die Wertberichtigungen in diesem Quartal vorzunehmen. Wenn nicht, könnten sie gezwungen werden, im späteren Jahresverlauf ihre Ergebnisse für das erste Quartal zu korrigieren.

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