US Insidern gefallen ihre eigenen Aktien nicht

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Parocorp:

US Insidern gefallen ihre eigenen Aktien nicht

 
24.10.04 12:17
 
Hintergrund
Den Insidern in Amerika gefallen ihre eigenen Aktien nicht
US Insidern gefallen ihre eigenen Aktien nicht 1685599
20. Oktober 2004 Die Entscheider in den Unternehmen sollten im Normalfall am besten wissen, wie es um ihre Gesellschaften bestellt ist. Blicken sie zuversichtlich in die Zukunft, dürften sie tendenziell dazu neigen, Aktien des eigenen Unternehmens zu kaufen. Sind sie dagegen pessimistisch gestimmt, dürfte eher das Gegenteil der Fall sein.
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Traut man den sogenannten Insidern Urteilskraft bei der Einschätzung von Aktien zu, dann geht von ihrem derzeitigen Verhalten kein Kaufsignal für den amerikanischen Aktienmarkt aus. Denn die Insider in den amerikanischen Unternehmen, zu denen jene Personen zählen, die aufgrund ihrer beruflichen Stellung Informationen über eine kursrelevante Tatsache früher als die interessierte Öffentlichkeit erhalten, verkaufen momentan mehr Aktie als sie kaufen.

Sell/Buy-Ratio relativ hoch

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Den Angaben der Analysten der Raiffeisen Zentralbank (RZB) zufolge, deren Einschätzungen auf Daten von "Washington Services" beruhen, ist die Stimmung unter den Unternehmensinsidern in Amerika gemessen an der Sell/Buy-Ratio bereits im September mit einem Wert von 23,2 in den negativen Bereich gerutscht.

Laut Washington Services war die Verkaufstätigkeit unter den Präsidenten, Vorständen, Geschäftsführern und den leitenden Angestellten eines Unternehmens sehr hoch, nur im Februar dieses Jahres wurde ein noch höherer Wert ausgewiesen. Die vorläufigen Oktoberwerte fallen ebenfalls pessimistisch aus. Derzeit notiert die Sell/Buy-Ratio bei einem Wert von 23 (siehe Grafiken). Vor allem die Käufe fielen im Oktober bis zum Datenstichpunkt (15.10.) sehr bescheiden aus. Die Signale von Seiten der Insiderratio lassen also keine Jahresendrallye erwarten.

„Die starke Verkaufstätigkeit ist ein ernstzunehmendes Signal”

Für die Interpretation der Insider-Sell/Buy-Ratio ist dabei folgendes Grundwissen wichtig: Je niedriger diese Kennzahl, desto optimistischer schätzen die Unternehmensinsider die künftige Marktentwicklung ein. Die von der RZB berechnete Ratio setzt das Volumen (Anzahl Aktien x Kurs der Aktie) der Käufe in Dollar in Relation zu den Verkäufen. Andere Sell/Buy-Ratios berücksichtigen beispielsweise nur die Anzahl der Käufe im Vergleich zu der Anzahl der Verkäufe.

Wie die Analysten der RZB weiter erklären, sind Werte beim Sell/Buy-Ration unter zehn „bullisch”, über 20 „bearish” und dazischen neutral. Da die Kennziffer aktuell 23 beträgt, macht dies zumindest gemessen an diesem Kriterium eine Jahresendrally am amerikansichen Aktienmarkt eher unwahrscheinlich. „Die starke Verkaufstätigkeit der Insider in den vergangenen beiden Monaten ist sicher ein ernstzunehmendes Signal und sollte deshalb auf keinen Fall unterschätzt werden”, meinen die RZB-Analysten.

Sie rechnen zwar mit keinen sofortigen und drastischen Einbrüchen an den Aktienmärkten, da kurzfristig andere Faktoren noch positiv wirkten. „Die Insider nutzen die derzeitigen Kursniveaus aber vermehrt zu Gewinnmitnahmen und das verheißt normalerweise nichts Gutes.”

Allerdings ist zu bedenken, daß zur Beurteilung der weiteren Kursaussichten das Verhalten der Insider als alleiniges Kriterium nicht ausreicht. Schließlich müssen nicht immer alle Verkäufe mit einer negativen Marktmeinung zu tun haben, sondern können beispielsweise auch auf individuellen Kapitalbedarf beruhen.


Text: @JüB
Bildmaterial: Raiffeisen Research , Raiffeisen Research  
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