AUSBLICK/US-Industrieproduktion steigt im August um 0,5%
FRANKFURT (Dow Jones-VWD)--Die US-Industrie dürfte im August ein
ordentliches Produktionsplus verzeichnet haben. Von Dow Jones Newswires
befragte Volkswirte rechnen mit einem Produktionsanstieg gegenüber dem
Vormonat von 0,5%, nachdem im Juli 0,4% mehr produziert worden war. Die
Kapazitästauslastung dürfte auf 77,4% (77,1,%) gestiegen sein. Die Daten
werden am heutigen Mittwoch um 15.15 Uhr MESZ veröffentlicht.
Die Commerzbank (Prognose: plus 0,7%) verweist zur Begründung ihrer
überdurchschnittlich optimistischen Erwartung auf die Produktionskomponente
des ISM-Index und die im Verarbeitenden Gewerbe geleisteten Arbeitsstunden.
Wegen des heißen Wetters dürften zudem die Versorger ihre Produktion
deutlich erhöht haben. Andererseits könnte die Erzeugung im Süden des Landes
unter den Auswirkungen des Hurrikans Charley gelitten haben, geben die
Commerzbank-Volkswirte zu bedenken, die die Kapazitätsauslastung bei 77,6%
sehen.
Lehman Brothers (Prognose ebenfalls plus 0,7%) sieht als Ursache des
vermuteten Produktionsanstiegs vor allem einen Aufwärtstrend im
Verarbeitenden Gewerbe. Vor dem Hintegrund der um 0,3% gestiegenen
Wochenarbeitszeit in diesem Sektor und des hohen Produktivitätswachstums sei
hier ein Produktionszuwachs von 0,6% zu erwarten. Allerdings sollte sich
dieser Aufschwung nicht auf alle Bereiche erstreckt haben. So rechnet Lehman
mit einem Rückgang der Kfz-Produktion um 1,0%. Eine höhere Erzeugung wird
dagegen bei Hochtechnologie-Erzeugnissen und Ausrüstungsgütern erwartet.
Wetterbedingt sieht Lehman eine um 1,5% höhere Produktion der Versorger. Für
die Kapazitätsauslastung prognostizieren die Volkswirte 77,6%.
UBS hat dagegen nur eine Wachstumsprognose von 0,4% errechnet, was sich
unter anderem daraus erklärt, dass die Temperaturen in den USA nach Meinung
dieser Volkswirte unter dem Durchschnitt geblieben sind. Für das
Verarbeitende Gewerbe rechnet aber auch UBS mit einem Produktionszuwachs um
0,6%, was ebenfalls mit den Beschäftigungsdaten aus diesem Bereich und der
ISM-Umfrage begründet wird. -Von Hans Bentzien, Dow Jones Newswires; +49 (0)
6196 405 392, Hans.Bentzien@Dowjones.com
(ENDE) Dow Jones Newswires/15.9.2004/hab