US-Börsianer stochern weiter im Nebel

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US-Börsianer stochern weiter im Nebel

 
18.11.01 21:42


Wall Street

New York - Mit der Flucht der Taliban in die Berge Afghanistans suchen auch die Bären an der Börse das Weite. Die drei wichtigsten Börsenbarometer an Wall Street beendeten so die vergangene Woche im Plus. Und der wesentliche Grund hierfür ist nach Einschätzung von Marktteilnehmern der positive Verlauf des Feldzugs der USA gegen den Terrorismus. Alan Ackerman von Fahnestock & Co. schränkt allerdings ein: "Die Angst über den Krieg in Afghanistan hat abgenommen; aber die Amerikaner sind immer noch über eine mögliche Rache der Terroristen in den USA beunruhigt."

Grund zur Besorgnis sind aber auch die jüngsten Meldungen über den Zustand der Konjunktur. So fiel die Industrieproduktion im Oktober mit minus 1,1 Prozent im 13. Monat in Folge. Derart schlecht war die Lage zuletzt Anfang der 30er Jahre - mitten in der Depression -, als der Wert 15 Mal hintereinander zurückgegangen ist. Die Herstellung von Fahrzeugen war im Oktober im Vergleich zum Vorjahr um 10,3, der Ausstoß der High-Tech-Industrie um 12,5 Prozent zurückgegangen. "Die Produktionszahlen lassen sehr zu wünschen übrig", heißt es. Die Wahrnehmung, dass die jüngste Kursrallye ein Hinweis auf eine sich verbessernde Konjunktur sei, müsse wohl noch etwas reifen.

Der Dow Jones stieg in der abgelaufenen Woche um 3,3 Prozent auf 9866,99 Punkte. Der Standard & Poors ging um 1,6 Prozent auf nun 1138,65 Stellen nach oben; der High-Tech-Index Nasdaq Composite beendete die Woche mit einem Plus von 3,8 Prozent und steht nun bei 1898,58 Zählern.

Nach wie vor hat die Federal Reserve die Preissteigerung im Griff: Die Inflationsrate ging im Oktober um 0,3 Prozent zurück. Auch die so genannte Kernrate - der um die volatilen Bereiche Nahrungsmittel und Energie bereinigte "Core Consumer Price Index" - stieg mit 0,2 Prozent nur sehr gering. Verantwortlich für den Rückgang der Inflation sind vor allem die gesunkenen Spritpreise. Rohöl ist auf den Weltmärkten derzeit günstig zu haben, entsprechend fallen auch die Preise an den Zapfsäulen. Die Energiekosten in den USA sind im Oktober um 6,3 Prozent zurückgegangen, nach minus 2,6 Prozent im September.

Die nachlassenden Spritpreise wiederum sind gut für die Verbraucher, weil sie die gesparten Dollar dann in den Konsum stecken können. Da zwei Drittel des Gesamtverbrauchs in den USA auf das Konto der Verbraucher gehen, erhoffen sich Ökonomen durch diese Entwicklung - angetrieben auch durch die zehn Zinssenkungen Alan Greenspans in diesem Jahr - eine verstärkte Nachfrage. Dennoch überwiegt die Überzeugung, dass das Wachstum auch im vierten Quartal negativ sein wird. Dies wäre dann das zweite Quartal in Folge, in dem die US-Wirtschaft schrumpft. Volkswirte definieren dies als eine Rezession.

Zur weiteren Beflügelung des Verbrauchs könnte die Federal Reserve bei ihrer Sitzung im Dezember ein weiteres Mal die Federal Funds Rate senken. An der Börse überwiegt allerdings die Skepsis: Viele Analysten glauben, dass die Fed nun erst einmal die Entwicklung abwarten werde. Schon jetzt sind die Zinsen in den USA mit 2,0 Prozent so niedrig wie seit 40 Jahren nicht mehr.

Gewinner der vergangenen Woche sind die Aktien der Fluggesellschaften. Zum einen sparen auch sie wegen der gefallenen Spritpreise, zum anderen erhielten die Notierungen einen Schub durch die Verabschiedung eines neues Gesetzes zur Flugsicherheit. Das Gesetz - eine Folge der Terroranschläge am 11. September - stellt die Sicherheit auf den Flughäfen unter Aufsicht der Bundesregierung. Die Airlines müssen deshalb nicht weiter mit stark steigenden Kosten für Security rechnen.
Ein weiterer Grund für den Anstieg der Airline-Titel ist, dass der Absturz vor einer Woche in New York nicht als Sabotage, sondern als Unfall angesehen wird. Außerdem glauben Analysten, dass sich die Konjunktur in den kommenden sechs bis neun Monaten verbessern wird und die Amerikaner wieder mehr fliegen. Allein die Aktie von US Airways hat seit Dienstag 42 Prozent zugelegt. Die übrigen Airlines schlossen ebenfalls im zweistelligen Plus.

Gruß Kostolmoney
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