i W A T C H . F R E E
- US-BOERSENBRIEF -
4. Jahrgang - Ausgabe 10 (05.03.2004)
______________________________________________
DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1616-1521
Erscheinungsweise: woechentlich Freitag/Samstag
* Bitte Schriftart Courier einstellen *
(-;______________________________________________;-)
I N H A L T
01. IWATCH ABSTRACT
02. RUECKBLICK: WARTEN AUF DIE ARBEITSMARKTDATEN
03. AUSBLICK: OH SCHRECK, DIE ARBEITSMARKTDATEN!
04. LESERFRAGEN
FRAGE 1: BIOVAIL
FRAGE 2: ALVARION
05. ---
06. TRADINGIDEEN UND BILANZ
07. TERMINE DER NAECHSTEN WOCHE
08. CHARTTECHNIK DOW JONES, NASDAQ & GOLD
09. BROKER- UND HANDELSPLATTFORMEMPFEHLUNGEN
10. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
11. AN-/ABMELDUNG
**************************************************
01. IWATCH ABSTRACT
**************************************************
Liebe Boersenfreunde,
so, nun ist es raus: Die Arbeitsmarktdaten sind weit schlechter
ausgefallen, als erwartet. Nicht nur der abgelaufene Monat blieb
mit nur 21.000 neuen Jobs weit hinter den Erwartungen zurueck,
sondern auch der Vormonat wurde nach unten korrigiert (97.000
statt 112.000) und selbst die moderate Dezemberzahl wurde ver-
mindert (8.000 statt 16.000).
Gemeinsam mit dem schlechten Ausblick von Intel von gestern
Abend erwartet uns heute also ein Vormittag, der zu starken
Kursverlusten fuehren koennte. Wie Sie sich in diesem Szenario
am besten verhalten, habe ich heute ausfuehrlich fuer Sie im
Ausblick beschrieben. Kurz gefasst: Kaufen Sie, was das Zeug
haelt.
Viel Anregendes bei der Lektuere wuenscht
Stephan Heibel
**************************************************
02. RUECKBLICK: WARTEN AUF DIE ARBEITSMARKTDATEN
**************************************************
Index Aenderung z. Aenderung z. 04.03. Aenderung
52/W-Tief 52/W-Hoch Schlusskurs zum 26.02.
Internet 95% -6% 152.16 1.03%
S&P 500 46% 0% 1,154.87 0.87%
Nasdaq 64% -5% 2,055.11 1.11%
Nasdaq-QQQ 57% -6% 36.76 0.25%
Dow Jones 43% -2% 10,588.00 0.08%
Gold 24% -8% 392.00 -0.32%
Oel 47% -8% 32.89 4.18%
30-Jahr Anl 18% -11% 4.88 0.06
Volatilitaet 4% -57% 14.4 -0.43
Euro-Dollar 16% -5% 1.22 -0.02
Chris Danely, Star Analyst von J.P. Morgan, hat am Montag Intel
(INTC) von "Kaufen" auf "Neutral" herabgestuft. Als Grund gab er
einen schwachen Jahresanfang im Januar an.
Intel eroeffnete zum Wochenbeginn ein Prozent unter dem Vortags-
schlusskurs.
Ihr Autor hat sich einmal angeschaut, was Chris Danely sonst
noch so von sich gegeben hat: Am 10. Nov. 2003 hat er Intel von
"Neutral" auf "Kaufen" aufgewertet. Als Begruendung gab er da-
mals an, dass die Laptop-Nachfrage stark angestiegen sei und
dass sowohl das vierte als auch das erste Quartal gut fuer die
Chipindustrie verlaufen werde. Die Aktien von Intel notierten am
10. Nov. 2003 bei $34,14, fast auf ihrem Jahreshoechststand.
Am 26. September 2003 wertete Danely die Intel Aktien von "Ver-
kaufen" auf "Neutral" auf. Begruendung: Starke Nachfrage nach
PC-Komponenten. Damals notierte Intel bei $27,84.
Gehen wir noch ein wenig weiter zurueck, so finden wir eine wei-
tere Aktion von Danely am 13. Dez. 2002. Damals wurde die Bewer-
tung der Intel Aktien von "Neutral" auf "Verkaufen" zurueckge-
nommen. Damals stand Intel bei $17,6 und begann kurz darauf sei-
nen historischen Lauf bis $34!
Bevor Sie also einem Analysten Glauben schenken, sollten Sie
sich ein besseres Bild ueber seine in der Vergangenheit erstell-
ten Analysen machen. Danely hat mit seinen Empfehlungen bislang
stets genau so falsch gelegen, dass er den Begriff "Star-Ana-
lyst" nur verdient, wenn man die Charts zu seinen Empfehlungen
um die x-Achse spiegelt.
Anleger, die den Empfehlungen Danelys folgten, verkauften ihre
Intelaktien zu $17,6, also zum Tiefstkurs, und verdammten das
Unternehmen in die "Hassecke". Beim Kurs von $27,84 wurden sie
von Danely wieder auf das Unternehmen aufmerksam gemacht. Bei
$34 schliesslich, also zum Hoechstkurs, kauften sie die Aktien
gemaess der Empfehlung Danelys wieder ein... schlechter geht's
nicht!
Gestern gab Intel bei einer Analystenkonferenz bekannt, dass das
Unternehmen fuer das laufende Quartal statt $8,2 bis $8,5 Mrd.
Umsatz nunmehr lediglich mit $8 Mrd. Umsatz rechne.
Na, wenn dann heute noch schlechte Arbeitsmarktdaten veroeffent-
licht werden, dann haben wir den Salat oder? Oder lohnt es sich,
die schlechte Stimmung zum Kaufen zu nutzen? Mehr dazu im
naechsten Kapitel.
Silver Star Mining (SVSE) habe ich vor zwei Wochen an dieser
Stelle besprochen. Anlass waren die vielen Leserfragen, die mich
zu diesem Titel erreichten. Das ploetzliche Interesse an diesen
Aktien war darauf zurueckzufuehren, dass ein anderer deutsch-
sprachiger Boersenbrief diese Aktien vehement zum Kauf empfohlen
hatte. Ihr Autor hat sich diese Aktien infolgedessen angesehen
und konnte keinerlei Wert oder Grund fuer eine Kaufempfehlung
finden. Vielmehr hatte er einen Spielbankbesuch als erfolgver-
sprechender dargestellt und die Bemerkung, dass das Management
sich da wohl die eigenen Taschen voll mache, hat Ihr Autor im
letzten Augenblick aus Gruenden der Seriositaet aus der Analyse
gestrichen.
Aber genau das ist nun eingetreten: die kanadische Boersenauf-
sichtsbehoerde hat vergangenen Freitag sowohl die Raeume des
Unternehmens als auch der Hauptaktionaere mit einem Haussu-
chungsbefehl durchsucht. Die Aktie, zum Zeitpunkt meiner Warnung
noch bei $1,65, stuerzte ueber Nacht um 30 % ab.
Diese Woche wurde schon wieder eine aehnliche Empfehlung von ei-
nem anderen deutschsprachigen Boersenbrief herausgegeben: Net-
work Installation heisst diesmal die windige kanadische Firma.
Ich spare mir die detaillierte Analyse.
Das erinnert mich an meine Warnung bezueglich MCI Worldcom
(WCOEQ.PK) vom 12. September 2003. Damals hatte der Aktienkurs
gerade eine sensationelle Kursrallye eingelegt und Kleinanlegern
wurde nun durch die Presse weisgemacht, dass diese Pennystocks,
damals bei 90 Cents, nach der Entschuldung eine sensationelle
Kursrallye vor sich haetten. Verschwiegen wurde die Tatsache,
dass die Geschaeftspartner, die die Entschuldung ueberhaupt erst
moeglich gemacht hatten, sich andere Rechte einraeumen liessen,
so dass jegliche kuenftige Gewinne des Unternehmens sicherlich
nicht beim Kleinaktionaer landen wuerden. Die Aktien stehen heu-
te bei 24,6 Cent. Wer damals, gegen meine Warnung, Aktien kauf-
te, der hat von diesem Zeitpunkt an nochmals 73 % Verlust ge-
macht.
Die abgelaufene Boersenwoche koennen Sie mehr oder weniger aus
Ihrem Gedaechtnis streichen. Saemtliche neuen Tendenzen und
Trends wurden am jeweils folgenden Tag bereits negiert. Sah es
am Montag so aus, als wuerden die Aktienboersen aus ihrer Seit-
waertsbewegung des Monats Februar nach oben ausbrechen, so folg-
te am Dienstag stehenden Fusses wieder ein schwacher Handelstag.
Als Gruende wurden dann Meldungen wie "Gestiegene Produktions-
taetigkeit in den USA fuehren zu Kursrallye" und anschliessend
"fester Dollar und Inflationsaengste fuehren zu fallenden Ak-
tienkursen" angegeben. Schwere Terroranschlaege im Irak und
Mittleren Osten machten auf die weiterhin instabile politische
Situation aufmerksam.
Der Gegner von George W. Bush fuer die Praesidentschaftswahlen
im November steht fest: John Kerry hat alle Wettbewerber aus dem
Rennen geschlagen. Vorherrschendes Wahlkampfziel ist: "Geoge W.
Bush muss abgeloest werden". Eigene Ziele und Ueberzeugungen
liess Kerry hinter diesem Slogan zurueck.
Ein Wahlsieg von Kerry, den Ihr Autor fuer sehr unwahrscheinlich
haelt, wuerde die Aktienboerse belasten. Kerry moechte das aus-
geuferte Haushaltsdefizit durch Steuererhoehungen bei den "Rei-
chen" eindaemmen. Das ist natuerlich schlecht fuer die Boerse.
Ein Wahlsieg von Bush wuerde von der Boerse positiv aufgenommen
werden: Mehr Steuererleichterungen, mehr Spendierfreudigkeit des
Staates und eine unternehmerfreundliche Regierung.
Sie duerfen also in den naechsten Monaten damit rechnen, dass zu
Zeiten, in denen Bush bei Umfragen vorne liegt, die Boerse
steigt und vice versa. So einfach ist die Welt in den USA:
Schwarz - Weiss. Wen wundert's, dass die US-Aussenpolitik ihre
Partner ebenso in diese Schwarz-Weiss-Kategorien einordnen
moechte.
Bislang hatten die Kandidatenwahlen noch keinen wesentlichen
Einfluss auf die Boersen. So richtige Chancen werden Kerry gegen
Bush nicht eingeraeumt. Sollte Bush irgendwann in den naechsten
Monaten noch Bin Laden ergreifen, und Geruechten zufolge habe
man bereits eine heisse Spur, warte damit jedoch noch auf einen
wahlkampfpolitisch guenstigen Zeitpunkt, dann wird Bush die USA
in ein Licht stellen, in dem sich viele Amerikaner gerne sonnen.
Weiterhin koennen weder Charisma noch Wahlkampfmaeuse von Kerry
Bush das Wasser reichen.
Apropos Maeuse: Das Theater beim Mickey Maus Unternehmen Walt
Disney (DIS) um Michael Eisner geht weiter. Auf der Aktionaers-
versammlung in dieser Woche haben sich 43 % der Aktionaere gegen
Michael Eisner als CEO ausgesprochen. 43 %! Wenn Sie davon aus-
gehen, dass viele der Stimmen, die fuer Eisner stimmten, durch
gegenseitige Versprechen und Verpflichtungen mehr oder weniger
gekauft waren, dann sind 43 % gegen Eisner schon ein deutliches
Zeichen, dass Eisner nicht mehr erwuenscht ist.
Aber er bleibt vorerst im Sattel. Er kaempft gegen das Uebernah-
megebot von Comcast (CMCSA) und hofft, dies Unheil nochmals ab-
wenden zu koennen. In meinen Augen ist diese Verteidigungsstra-
tegie jedoch nur ein Zeitspiel. Und die Zeit spielt gegen Dis-
ney, wie ich die letzten Wochen bereits ausfuehrte.
43 % gegen ihn! Das ist schon ein Hammer. Sie duerfen das nicht
vergleichen mit der Wahl Adenauers zum ersten Bundeskanzler. Da-
mals gab seine eigene Stimme den Ausschlag, aber er hatte einen
Gegenkandidaten. Bei der Abstimmung ueber Eisner gab es keinen
Gegenkandidaten: "Alles andere ist besser, als Eisner zu behal-
ten", sagen 43 % der Aktionaere.
Nun ja, wir sind fuer diese Uebernahmeschlacht gut positioniert
und erhalten in den naechsten Tagen gegebenenfalls nochmals die
Moeglichkeit, unsere Position auszubauen. Mehr dazu auch im fol-
genden Kapitel.
Doch, je weiter die Woche voranschritt, desto offensichtlicher
wurde es, dass eigentlich alle Augen und Ohren nur noch auf ein
Ereignis warten: Die Arbeitsmarktdaten vom heutigen Freitag.
Hinter diesen Daten bleiben die anderen Unternehmens- und Kon-
junkturmeldungen nur Nebensache. Denn die Konjunkturentwicklung
der USA steht derzeit auf des Messers Schneide:
Seit Monaten sehnt sich die Boerse nach einer Bestaetigung des
Konjunkturaufschwungs durch den Arbeitsmarkt. "Aufschwung ohne
Arbeit" wurde die Konjunkturerholung in den letzten Monaten
mehrfach genannt. Doch ohne neue Arbeitsplaetze ist ein Auf-
schwung nicht nachhaltig, daher sollte nun endlich einmal auch
auf dem Arbeitsmarkt eine Erleichterung ersichtlich sein.
Auf der anderen Seite hat die Fed angekuendigt, dass man gedul-
dig abwarten werde, wie sich die Konjunktur entwickelt. Solange
der Arbeitsmarkt nicht mitzieht, seien keine inflationaeren Ten-
denzen zu erkennen und daher sei auch kein Zinsschritt notwen-
dig. Im Umkehrschluss heisst das allerdings, dass die Zinsen an-
gehoben werden, sobald der Arbeitsmarkt sich erholt.
Wenn am heutigen Tag die Arbeitsmarktdaten jedoch die optimisti-
schen Erwartungen nicht erfuellen koennen, so wird wieder an der
Nachhaltigkeit des Aufschwungs gezweifelt.
Alles in allem: Die heutigen Arbeitsmarktdaten duerften fuer ei-
nen ueberaus interessanten Handelstag sorgen. Egal, wie die Da-
ten ausfallen, ich habe eine Handelsstrategie ausgearbeitet, mit
der Sie von der heute zu erwartenden Volatilitaet profitieren
koennen.
**************************************************
03. AUSBLICK: OH SCHRECK, DIE ARBEITSMARKTDATEN!
**************************************************
**************************************************
04. LESERFRAGEN
**************************************************
FRAGE 1: BIOVAIL
Sehr geehrter Herr Heibel,
aufgrund einer Empfehlung habe ich den Wert BIOVAIL WKN 890528
am 29.10.03 zu $ 27,45 gekauft.
Leider verliert dieser Wert immer mehr, mittlerweile sogar 30 %.
Sehen Sie eine Chance, dass sich dieser Wert wieder faengt oder
soll ich ihn als Verlust abschreiben?
Ich hoffe sehr, dass Sie mir bald antworten; besten Dank im
Voraus.
Aus Altoetting gruesst Sie herzlich
Jens
ANTWORT 1:
Biovail (BVF): nun ist das Kind in den Brunnen gefallen.
Der Quartalsbericht in dieser Woche war wieder einmal eine ne-
gative Ueberraschung. Diesmal, behauptet CEO Eugene Melnyk,
haette man jedoch alles bei Biovail aufgeraeumt und es seien
keine negativen Ueberraschungen mehr zu befuerchten. Die Prog-
nosen wurden so weit nach unten genommen, dass sie wohl auch
bald schon uebertroffen werden koennten.
Was tun, wenn Sie diese unsaeglichen Aktien halten, die von $50
in nur wenigen Monaten ueber 60 % abgestuerzt sind?
Das Beste, was Ihnen passieren kann, ist, dass der CEO seine
Ankuendigung wahr und seinen Posten frei macht. Denn dass er
seinen Job nicht im Griff hat, haben die letzten Quartalsergeb-
nisse gezeigt. Ein neuer CEO koennte dann ordentlich aufraeumen
und gegebenenfalls wieder bessere Zahlen vorzeigen. Dies wuerde
jedoch einige Monate in Anspruch nehmen: erst neuen CEO finden,
dann einarbeiten, bis er alle "Leichen im Keller" gefunden hat,
dann wuerde es nochmals einen Kursschock geben und erst danach
koennte die Aktie wieder einen Aufwaertstrend finden.
Wenn ein neuer CEO nun schnell gefunden wird und vielleicht in
der Branche bekannt ist, dann koennte sich heute bereits ein
Boden bilden.
Horrorszenario: Nichts aendert sich.
Nach dem Kursrutsch ist es nun wohl vorerst zu spaet zum Verkau-
fen. Vielleicht warten Sie ein bis zwei Monate und schauen, wel-
ches Szenario sich einstellt.
FRAGE 2: ALVARION
Sehr geehrter Herr Heibel
Gerne lese ich Ihren jeweiligen Boersenbrief. Mir gefaellt Ihr
Stil.
Zu meiner Person: Ich backe kleine Broetchen und habe gemerkt,
dass ich ohne die Einschaetzung von Profis, die naeher am Ge-
schehen sind, schlecht abschneide, auch wenn sich alle ueber die
Makrooekonomie einig sind. Offene, nichtlineare Gleichungssys-
teme sagt man dem glaub's.
Mit Ihren Tipps habe ich schon gewonnen, aber auch verloren, wie
das halt so ist.
Allfaellige Frage: Ich glaube mit Alvarion (Nasdaq: ALVR) eine
Perle gefunden zu haben?
Ich trade uebrigens mit "interactivebrokers" und bin wirklich
sehr zufrieden.
Vielen Dank, take care, Geri.
ANTWORT 2:
Alvarion Ltd. ist eine israelische Firma, die im Bereich der
Breitbandmobilfunkanwendungen Zugaenge fuer Unternehmen und Pri-
vathaushalte per Funknetzanbindung anbietet. Komisch, dass der
Begriff "Perle" immer wieder im Zusammenhang mit kleinen israe-
lischen Unternehmen verwendet wird.
Das KUV betraegt 7, der Umsatz ist in den letzten Quartalen um
2,5 % geschrumpft. Das ist nicht unbedingt ein Merkmal fuer ein
florierendes Unternehmen.
Auf der anderen Seite ist der Mobilfunksektor, insbesondere fuer
Datenverbindungen, der naechste heisse Sektor. Nicht umsonst ist
die Aktie in den letzten 12 Monaten von $2 auf heute $16,12 ge-
sprungen.
Ich koennte mir gut vorstellen, dass es dem Unternehmen gelingt,
in den naechsten Monaten wieder steigende Umsaetze auszuweisen.
Wenn es dabei dann auch noch mit einer vernuenftigen Marge Geld
verdient, so ist es ruck zuck bei einem KGV 05e von 30.
Der Aufwaertstrend ist voll intakt. Anzeichen fuer ein Ende der
Rallye sind nicht gegeben.
Fazit: Zum Einsteigen ist es zu spaet. Der Kurs notiert eins ums
andere auf einem 52-Wochen-Hoch. Und zu solchen Preisen steige
ich nicht ein, da gibt es interessantere Kandidaten. Wenn Sie
allerdings bereits die Aktien besitzen, so wuerde ich ein
Trailing Stopp, also einen Stopp Kurs, der jeweils 25 % unter
dem letzten Hoechstkurs notiert, verwenden, um die Gewinne abzu-
sichern. Damit koennen Sie in Ruhe weiter mitfahren, bis dieser
Aktie die Puste ausgeht.
**************************************************
06. TRADINGIDEEN UND BILANZ
**************************************************
BILANZ:
Immer wieder werde ich nach Statistiken gefragt: Wie meine
Performance sei? Hier ein kleiner Überblick:
Die drei besten abgeschlossenen Tradingideen waren:
Die drei schlechtesten abgeschlossenen Tradinideen waren:
General Motors (GM) -10,70 % in 4 Wochen
JetBlue (JBLU) -8,93 % in 4 Wochen
Maverick Tubes (MVK) -8,33 % in 2 Wochen
Die drei besten abgeschlossenen Tradingideen waren:
Yahoo! (YHOO) + 39,5 % in 12 Wochen
Novastar (NFI) + 25,4 % in 1 Woche
Royal Dutch (RD) + 21,3 % in 15 Wochen
Derzeit sind 28 Spekulationen offen, aufgrund der aktuellen
Korrektur sind sieben davon leicht im Minus (> -9 %), der Rest steht im Plus.
Hier die drei Spitzenreiter:
Nortel (NT) + 172 %
E*Trade (ET) + 69 %
Wheaton River (WHT) + 54 %
**************************************************
07. TERMINE DER NAECHSTEN WOCHE
**************************************************
Sowohl der Kalender der Quartalsberichte als auch der volkswirt-
schaftiche Kalender sind naechste Woche recht leer. Das bedeu-
tet, dass die Richtung der Marktgeschehnisse vorwiegend von Er-
wartungen, Waehrungsbewegungen, Industriekonferenzen und moeg-
lichen Unternehmensuebernahmen und -fusionen beeinflusst werden
wird.
UNTERNEHMEN TICKER ERWARTUNG TERMIN
National Semiconductor NSM 0,40 11.03.
Oracle ORCL 0,12 11.03.
Auch zur Konjunktur gibt es naechste Woche wenige Veroeffent-
lichungen, die sich auf die Finanzmaerkte auswirken koennten.
Einzelhandelsverkaeufe sind Erwartungen zufolge um 0,5 % gegen-
ueber 0,9 % im Januar angestiegen. Beim Konsumentenvertrauen ge-
messen im Index der Universitaet Michigan wird ein leichter
Rueckgang zu 94.4 Punkten im Februar erwartet.
BERICHT ERWARTUNG TERMIN
Handelsbilanz (Jan.) ($41.6B) 10/3/2004
Lagerbestaende Grosshandel (Jan.) 0.4% 10/3/2004
Einzelhandelsumsaetze (Feb.) 0.5% 11/3/2004
Haushaltsbudget (Feb.) ($100B) 11/3/2004
UM Konsumentenvertrauen (Mar. P) 95.2 12/3/2004
**************************************************
08. CHARTTECHNIK DOW JONES, NASDAQ & GOLD
**************************************************
Index Aenderung z. Aenderung z. 04.03. Aenderung
52/W-Tief 52/W-Hoch Schlusskurs zum 26.02.
Internet 95% -6% 152.16 1.03%
S&P 500 46% 0% 1,154.87 0.87%
Nasdaq 64% -5% 2,055.11 1.11%
Nasdaq-QQQ 57% -6% 36.76 0.25%
Dow Jones 43% -2% 10,588.00 0.08%
Gold 24% -8% 392.00 -0.32%
Oel 47% -8% 32.89 4.18%
30-Jahr Anl 18% -11% 4.88 0.06
Volatilitaet 4% -57% 14.4 -0.43
Euro-Dollar 16% -5% 1.22 -0.02
Viel Spaß beim Lesen, Gruß von Rübe
- US-BOERSENBRIEF -
4. Jahrgang - Ausgabe 10 (05.03.2004)
______________________________________________
DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1616-1521
Erscheinungsweise: woechentlich Freitag/Samstag
* Bitte Schriftart Courier einstellen *
(-;______________________________________________;-)
I N H A L T
01. IWATCH ABSTRACT
02. RUECKBLICK: WARTEN AUF DIE ARBEITSMARKTDATEN
03. AUSBLICK: OH SCHRECK, DIE ARBEITSMARKTDATEN!
04. LESERFRAGEN
FRAGE 1: BIOVAIL
FRAGE 2: ALVARION
05. ---
06. TRADINGIDEEN UND BILANZ
07. TERMINE DER NAECHSTEN WOCHE
08. CHARTTECHNIK DOW JONES, NASDAQ & GOLD
09. BROKER- UND HANDELSPLATTFORMEMPFEHLUNGEN
10. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
11. AN-/ABMELDUNG
**************************************************
01. IWATCH ABSTRACT
**************************************************
Liebe Boersenfreunde,
so, nun ist es raus: Die Arbeitsmarktdaten sind weit schlechter
ausgefallen, als erwartet. Nicht nur der abgelaufene Monat blieb
mit nur 21.000 neuen Jobs weit hinter den Erwartungen zurueck,
sondern auch der Vormonat wurde nach unten korrigiert (97.000
statt 112.000) und selbst die moderate Dezemberzahl wurde ver-
mindert (8.000 statt 16.000).
Gemeinsam mit dem schlechten Ausblick von Intel von gestern
Abend erwartet uns heute also ein Vormittag, der zu starken
Kursverlusten fuehren koennte. Wie Sie sich in diesem Szenario
am besten verhalten, habe ich heute ausfuehrlich fuer Sie im
Ausblick beschrieben. Kurz gefasst: Kaufen Sie, was das Zeug
haelt.
Viel Anregendes bei der Lektuere wuenscht
Stephan Heibel
**************************************************
02. RUECKBLICK: WARTEN AUF DIE ARBEITSMARKTDATEN
**************************************************
Index Aenderung z. Aenderung z. 04.03. Aenderung
52/W-Tief 52/W-Hoch Schlusskurs zum 26.02.
Internet 95% -6% 152.16 1.03%
S&P 500 46% 0% 1,154.87 0.87%
Nasdaq 64% -5% 2,055.11 1.11%
Nasdaq-QQQ 57% -6% 36.76 0.25%
Dow Jones 43% -2% 10,588.00 0.08%
Gold 24% -8% 392.00 -0.32%
Oel 47% -8% 32.89 4.18%
30-Jahr Anl 18% -11% 4.88 0.06
Volatilitaet 4% -57% 14.4 -0.43
Euro-Dollar 16% -5% 1.22 -0.02
Chris Danely, Star Analyst von J.P. Morgan, hat am Montag Intel
(INTC) von "Kaufen" auf "Neutral" herabgestuft. Als Grund gab er
einen schwachen Jahresanfang im Januar an.
Intel eroeffnete zum Wochenbeginn ein Prozent unter dem Vortags-
schlusskurs.
Ihr Autor hat sich einmal angeschaut, was Chris Danely sonst
noch so von sich gegeben hat: Am 10. Nov. 2003 hat er Intel von
"Neutral" auf "Kaufen" aufgewertet. Als Begruendung gab er da-
mals an, dass die Laptop-Nachfrage stark angestiegen sei und
dass sowohl das vierte als auch das erste Quartal gut fuer die
Chipindustrie verlaufen werde. Die Aktien von Intel notierten am
10. Nov. 2003 bei $34,14, fast auf ihrem Jahreshoechststand.
Am 26. September 2003 wertete Danely die Intel Aktien von "Ver-
kaufen" auf "Neutral" auf. Begruendung: Starke Nachfrage nach
PC-Komponenten. Damals notierte Intel bei $27,84.
Gehen wir noch ein wenig weiter zurueck, so finden wir eine wei-
tere Aktion von Danely am 13. Dez. 2002. Damals wurde die Bewer-
tung der Intel Aktien von "Neutral" auf "Verkaufen" zurueckge-
nommen. Damals stand Intel bei $17,6 und begann kurz darauf sei-
nen historischen Lauf bis $34!
Bevor Sie also einem Analysten Glauben schenken, sollten Sie
sich ein besseres Bild ueber seine in der Vergangenheit erstell-
ten Analysen machen. Danely hat mit seinen Empfehlungen bislang
stets genau so falsch gelegen, dass er den Begriff "Star-Ana-
lyst" nur verdient, wenn man die Charts zu seinen Empfehlungen
um die x-Achse spiegelt.
Anleger, die den Empfehlungen Danelys folgten, verkauften ihre
Intelaktien zu $17,6, also zum Tiefstkurs, und verdammten das
Unternehmen in die "Hassecke". Beim Kurs von $27,84 wurden sie
von Danely wieder auf das Unternehmen aufmerksam gemacht. Bei
$34 schliesslich, also zum Hoechstkurs, kauften sie die Aktien
gemaess der Empfehlung Danelys wieder ein... schlechter geht's
nicht!
Gestern gab Intel bei einer Analystenkonferenz bekannt, dass das
Unternehmen fuer das laufende Quartal statt $8,2 bis $8,5 Mrd.
Umsatz nunmehr lediglich mit $8 Mrd. Umsatz rechne.
Na, wenn dann heute noch schlechte Arbeitsmarktdaten veroeffent-
licht werden, dann haben wir den Salat oder? Oder lohnt es sich,
die schlechte Stimmung zum Kaufen zu nutzen? Mehr dazu im
naechsten Kapitel.
Silver Star Mining (SVSE) habe ich vor zwei Wochen an dieser
Stelle besprochen. Anlass waren die vielen Leserfragen, die mich
zu diesem Titel erreichten. Das ploetzliche Interesse an diesen
Aktien war darauf zurueckzufuehren, dass ein anderer deutsch-
sprachiger Boersenbrief diese Aktien vehement zum Kauf empfohlen
hatte. Ihr Autor hat sich diese Aktien infolgedessen angesehen
und konnte keinerlei Wert oder Grund fuer eine Kaufempfehlung
finden. Vielmehr hatte er einen Spielbankbesuch als erfolgver-
sprechender dargestellt und die Bemerkung, dass das Management
sich da wohl die eigenen Taschen voll mache, hat Ihr Autor im
letzten Augenblick aus Gruenden der Seriositaet aus der Analyse
gestrichen.
Aber genau das ist nun eingetreten: die kanadische Boersenauf-
sichtsbehoerde hat vergangenen Freitag sowohl die Raeume des
Unternehmens als auch der Hauptaktionaere mit einem Haussu-
chungsbefehl durchsucht. Die Aktie, zum Zeitpunkt meiner Warnung
noch bei $1,65, stuerzte ueber Nacht um 30 % ab.
Diese Woche wurde schon wieder eine aehnliche Empfehlung von ei-
nem anderen deutschsprachigen Boersenbrief herausgegeben: Net-
work Installation heisst diesmal die windige kanadische Firma.
Ich spare mir die detaillierte Analyse.
Das erinnert mich an meine Warnung bezueglich MCI Worldcom
(WCOEQ.PK) vom 12. September 2003. Damals hatte der Aktienkurs
gerade eine sensationelle Kursrallye eingelegt und Kleinanlegern
wurde nun durch die Presse weisgemacht, dass diese Pennystocks,
damals bei 90 Cents, nach der Entschuldung eine sensationelle
Kursrallye vor sich haetten. Verschwiegen wurde die Tatsache,
dass die Geschaeftspartner, die die Entschuldung ueberhaupt erst
moeglich gemacht hatten, sich andere Rechte einraeumen liessen,
so dass jegliche kuenftige Gewinne des Unternehmens sicherlich
nicht beim Kleinaktionaer landen wuerden. Die Aktien stehen heu-
te bei 24,6 Cent. Wer damals, gegen meine Warnung, Aktien kauf-
te, der hat von diesem Zeitpunkt an nochmals 73 % Verlust ge-
macht.
Die abgelaufene Boersenwoche koennen Sie mehr oder weniger aus
Ihrem Gedaechtnis streichen. Saemtliche neuen Tendenzen und
Trends wurden am jeweils folgenden Tag bereits negiert. Sah es
am Montag so aus, als wuerden die Aktienboersen aus ihrer Seit-
waertsbewegung des Monats Februar nach oben ausbrechen, so folg-
te am Dienstag stehenden Fusses wieder ein schwacher Handelstag.
Als Gruende wurden dann Meldungen wie "Gestiegene Produktions-
taetigkeit in den USA fuehren zu Kursrallye" und anschliessend
"fester Dollar und Inflationsaengste fuehren zu fallenden Ak-
tienkursen" angegeben. Schwere Terroranschlaege im Irak und
Mittleren Osten machten auf die weiterhin instabile politische
Situation aufmerksam.
Der Gegner von George W. Bush fuer die Praesidentschaftswahlen
im November steht fest: John Kerry hat alle Wettbewerber aus dem
Rennen geschlagen. Vorherrschendes Wahlkampfziel ist: "Geoge W.
Bush muss abgeloest werden". Eigene Ziele und Ueberzeugungen
liess Kerry hinter diesem Slogan zurueck.
Ein Wahlsieg von Kerry, den Ihr Autor fuer sehr unwahrscheinlich
haelt, wuerde die Aktienboerse belasten. Kerry moechte das aus-
geuferte Haushaltsdefizit durch Steuererhoehungen bei den "Rei-
chen" eindaemmen. Das ist natuerlich schlecht fuer die Boerse.
Ein Wahlsieg von Bush wuerde von der Boerse positiv aufgenommen
werden: Mehr Steuererleichterungen, mehr Spendierfreudigkeit des
Staates und eine unternehmerfreundliche Regierung.
Sie duerfen also in den naechsten Monaten damit rechnen, dass zu
Zeiten, in denen Bush bei Umfragen vorne liegt, die Boerse
steigt und vice versa. So einfach ist die Welt in den USA:
Schwarz - Weiss. Wen wundert's, dass die US-Aussenpolitik ihre
Partner ebenso in diese Schwarz-Weiss-Kategorien einordnen
moechte.
Bislang hatten die Kandidatenwahlen noch keinen wesentlichen
Einfluss auf die Boersen. So richtige Chancen werden Kerry gegen
Bush nicht eingeraeumt. Sollte Bush irgendwann in den naechsten
Monaten noch Bin Laden ergreifen, und Geruechten zufolge habe
man bereits eine heisse Spur, warte damit jedoch noch auf einen
wahlkampfpolitisch guenstigen Zeitpunkt, dann wird Bush die USA
in ein Licht stellen, in dem sich viele Amerikaner gerne sonnen.
Weiterhin koennen weder Charisma noch Wahlkampfmaeuse von Kerry
Bush das Wasser reichen.
Apropos Maeuse: Das Theater beim Mickey Maus Unternehmen Walt
Disney (DIS) um Michael Eisner geht weiter. Auf der Aktionaers-
versammlung in dieser Woche haben sich 43 % der Aktionaere gegen
Michael Eisner als CEO ausgesprochen. 43 %! Wenn Sie davon aus-
gehen, dass viele der Stimmen, die fuer Eisner stimmten, durch
gegenseitige Versprechen und Verpflichtungen mehr oder weniger
gekauft waren, dann sind 43 % gegen Eisner schon ein deutliches
Zeichen, dass Eisner nicht mehr erwuenscht ist.
Aber er bleibt vorerst im Sattel. Er kaempft gegen das Uebernah-
megebot von Comcast (CMCSA) und hofft, dies Unheil nochmals ab-
wenden zu koennen. In meinen Augen ist diese Verteidigungsstra-
tegie jedoch nur ein Zeitspiel. Und die Zeit spielt gegen Dis-
ney, wie ich die letzten Wochen bereits ausfuehrte.
43 % gegen ihn! Das ist schon ein Hammer. Sie duerfen das nicht
vergleichen mit der Wahl Adenauers zum ersten Bundeskanzler. Da-
mals gab seine eigene Stimme den Ausschlag, aber er hatte einen
Gegenkandidaten. Bei der Abstimmung ueber Eisner gab es keinen
Gegenkandidaten: "Alles andere ist besser, als Eisner zu behal-
ten", sagen 43 % der Aktionaere.
Nun ja, wir sind fuer diese Uebernahmeschlacht gut positioniert
und erhalten in den naechsten Tagen gegebenenfalls nochmals die
Moeglichkeit, unsere Position auszubauen. Mehr dazu auch im fol-
genden Kapitel.
Doch, je weiter die Woche voranschritt, desto offensichtlicher
wurde es, dass eigentlich alle Augen und Ohren nur noch auf ein
Ereignis warten: Die Arbeitsmarktdaten vom heutigen Freitag.
Hinter diesen Daten bleiben die anderen Unternehmens- und Kon-
junkturmeldungen nur Nebensache. Denn die Konjunkturentwicklung
der USA steht derzeit auf des Messers Schneide:
Seit Monaten sehnt sich die Boerse nach einer Bestaetigung des
Konjunkturaufschwungs durch den Arbeitsmarkt. "Aufschwung ohne
Arbeit" wurde die Konjunkturerholung in den letzten Monaten
mehrfach genannt. Doch ohne neue Arbeitsplaetze ist ein Auf-
schwung nicht nachhaltig, daher sollte nun endlich einmal auch
auf dem Arbeitsmarkt eine Erleichterung ersichtlich sein.
Auf der anderen Seite hat die Fed angekuendigt, dass man gedul-
dig abwarten werde, wie sich die Konjunktur entwickelt. Solange
der Arbeitsmarkt nicht mitzieht, seien keine inflationaeren Ten-
denzen zu erkennen und daher sei auch kein Zinsschritt notwen-
dig. Im Umkehrschluss heisst das allerdings, dass die Zinsen an-
gehoben werden, sobald der Arbeitsmarkt sich erholt.
Wenn am heutigen Tag die Arbeitsmarktdaten jedoch die optimisti-
schen Erwartungen nicht erfuellen koennen, so wird wieder an der
Nachhaltigkeit des Aufschwungs gezweifelt.
Alles in allem: Die heutigen Arbeitsmarktdaten duerften fuer ei-
nen ueberaus interessanten Handelstag sorgen. Egal, wie die Da-
ten ausfallen, ich habe eine Handelsstrategie ausgearbeitet, mit
der Sie von der heute zu erwartenden Volatilitaet profitieren
koennen.
**************************************************
03. AUSBLICK: OH SCHRECK, DIE ARBEITSMARKTDATEN!
**************************************************
**************************************************
04. LESERFRAGEN
**************************************************
FRAGE 1: BIOVAIL
Sehr geehrter Herr Heibel,
aufgrund einer Empfehlung habe ich den Wert BIOVAIL WKN 890528
am 29.10.03 zu $ 27,45 gekauft.
Leider verliert dieser Wert immer mehr, mittlerweile sogar 30 %.
Sehen Sie eine Chance, dass sich dieser Wert wieder faengt oder
soll ich ihn als Verlust abschreiben?
Ich hoffe sehr, dass Sie mir bald antworten; besten Dank im
Voraus.
Aus Altoetting gruesst Sie herzlich
Jens
ANTWORT 1:
Biovail (BVF): nun ist das Kind in den Brunnen gefallen.
Der Quartalsbericht in dieser Woche war wieder einmal eine ne-
gative Ueberraschung. Diesmal, behauptet CEO Eugene Melnyk,
haette man jedoch alles bei Biovail aufgeraeumt und es seien
keine negativen Ueberraschungen mehr zu befuerchten. Die Prog-
nosen wurden so weit nach unten genommen, dass sie wohl auch
bald schon uebertroffen werden koennten.
Was tun, wenn Sie diese unsaeglichen Aktien halten, die von $50
in nur wenigen Monaten ueber 60 % abgestuerzt sind?
Das Beste, was Ihnen passieren kann, ist, dass der CEO seine
Ankuendigung wahr und seinen Posten frei macht. Denn dass er
seinen Job nicht im Griff hat, haben die letzten Quartalsergeb-
nisse gezeigt. Ein neuer CEO koennte dann ordentlich aufraeumen
und gegebenenfalls wieder bessere Zahlen vorzeigen. Dies wuerde
jedoch einige Monate in Anspruch nehmen: erst neuen CEO finden,
dann einarbeiten, bis er alle "Leichen im Keller" gefunden hat,
dann wuerde es nochmals einen Kursschock geben und erst danach
koennte die Aktie wieder einen Aufwaertstrend finden.
Wenn ein neuer CEO nun schnell gefunden wird und vielleicht in
der Branche bekannt ist, dann koennte sich heute bereits ein
Boden bilden.
Horrorszenario: Nichts aendert sich.
Nach dem Kursrutsch ist es nun wohl vorerst zu spaet zum Verkau-
fen. Vielleicht warten Sie ein bis zwei Monate und schauen, wel-
ches Szenario sich einstellt.
FRAGE 2: ALVARION
Sehr geehrter Herr Heibel
Gerne lese ich Ihren jeweiligen Boersenbrief. Mir gefaellt Ihr
Stil.
Zu meiner Person: Ich backe kleine Broetchen und habe gemerkt,
dass ich ohne die Einschaetzung von Profis, die naeher am Ge-
schehen sind, schlecht abschneide, auch wenn sich alle ueber die
Makrooekonomie einig sind. Offene, nichtlineare Gleichungssys-
teme sagt man dem glaub's.
Mit Ihren Tipps habe ich schon gewonnen, aber auch verloren, wie
das halt so ist.
Allfaellige Frage: Ich glaube mit Alvarion (Nasdaq: ALVR) eine
Perle gefunden zu haben?
Ich trade uebrigens mit "interactivebrokers" und bin wirklich
sehr zufrieden.
Vielen Dank, take care, Geri.
ANTWORT 2:
Alvarion Ltd. ist eine israelische Firma, die im Bereich der
Breitbandmobilfunkanwendungen Zugaenge fuer Unternehmen und Pri-
vathaushalte per Funknetzanbindung anbietet. Komisch, dass der
Begriff "Perle" immer wieder im Zusammenhang mit kleinen israe-
lischen Unternehmen verwendet wird.
Das KUV betraegt 7, der Umsatz ist in den letzten Quartalen um
2,5 % geschrumpft. Das ist nicht unbedingt ein Merkmal fuer ein
florierendes Unternehmen.
Auf der anderen Seite ist der Mobilfunksektor, insbesondere fuer
Datenverbindungen, der naechste heisse Sektor. Nicht umsonst ist
die Aktie in den letzten 12 Monaten von $2 auf heute $16,12 ge-
sprungen.
Ich koennte mir gut vorstellen, dass es dem Unternehmen gelingt,
in den naechsten Monaten wieder steigende Umsaetze auszuweisen.
Wenn es dabei dann auch noch mit einer vernuenftigen Marge Geld
verdient, so ist es ruck zuck bei einem KGV 05e von 30.
Der Aufwaertstrend ist voll intakt. Anzeichen fuer ein Ende der
Rallye sind nicht gegeben.
Fazit: Zum Einsteigen ist es zu spaet. Der Kurs notiert eins ums
andere auf einem 52-Wochen-Hoch. Und zu solchen Preisen steige
ich nicht ein, da gibt es interessantere Kandidaten. Wenn Sie
allerdings bereits die Aktien besitzen, so wuerde ich ein
Trailing Stopp, also einen Stopp Kurs, der jeweils 25 % unter
dem letzten Hoechstkurs notiert, verwenden, um die Gewinne abzu-
sichern. Damit koennen Sie in Ruhe weiter mitfahren, bis dieser
Aktie die Puste ausgeht.
**************************************************
06. TRADINGIDEEN UND BILANZ
**************************************************
BILANZ:
Immer wieder werde ich nach Statistiken gefragt: Wie meine
Performance sei? Hier ein kleiner Überblick:
Die drei besten abgeschlossenen Tradingideen waren:
Die drei schlechtesten abgeschlossenen Tradinideen waren:
General Motors (GM) -10,70 % in 4 Wochen
JetBlue (JBLU) -8,93 % in 4 Wochen
Maverick Tubes (MVK) -8,33 % in 2 Wochen
Die drei besten abgeschlossenen Tradingideen waren:
Yahoo! (YHOO) + 39,5 % in 12 Wochen
Novastar (NFI) + 25,4 % in 1 Woche
Royal Dutch (RD) + 21,3 % in 15 Wochen
Derzeit sind 28 Spekulationen offen, aufgrund der aktuellen
Korrektur sind sieben davon leicht im Minus (> -9 %), der Rest steht im Plus.
Hier die drei Spitzenreiter:
Nortel (NT) + 172 %
E*Trade (ET) + 69 %
Wheaton River (WHT) + 54 %
**************************************************
07. TERMINE DER NAECHSTEN WOCHE
**************************************************
Sowohl der Kalender der Quartalsberichte als auch der volkswirt-
schaftiche Kalender sind naechste Woche recht leer. Das bedeu-
tet, dass die Richtung der Marktgeschehnisse vorwiegend von Er-
wartungen, Waehrungsbewegungen, Industriekonferenzen und moeg-
lichen Unternehmensuebernahmen und -fusionen beeinflusst werden
wird.
UNTERNEHMEN TICKER ERWARTUNG TERMIN
National Semiconductor NSM 0,40 11.03.
Oracle ORCL 0,12 11.03.
Auch zur Konjunktur gibt es naechste Woche wenige Veroeffent-
lichungen, die sich auf die Finanzmaerkte auswirken koennten.
Einzelhandelsverkaeufe sind Erwartungen zufolge um 0,5 % gegen-
ueber 0,9 % im Januar angestiegen. Beim Konsumentenvertrauen ge-
messen im Index der Universitaet Michigan wird ein leichter
Rueckgang zu 94.4 Punkten im Februar erwartet.
BERICHT ERWARTUNG TERMIN
Handelsbilanz (Jan.) ($41.6B) 10/3/2004
Lagerbestaende Grosshandel (Jan.) 0.4% 10/3/2004
Einzelhandelsumsaetze (Feb.) 0.5% 11/3/2004
Haushaltsbudget (Feb.) ($100B) 11/3/2004
UM Konsumentenvertrauen (Mar. P) 95.2 12/3/2004
**************************************************
08. CHARTTECHNIK DOW JONES, NASDAQ & GOLD
**************************************************
Index Aenderung z. Aenderung z. 04.03. Aenderung
52/W-Tief 52/W-Hoch Schlusskurs zum 26.02.
Internet 95% -6% 152.16 1.03%
S&P 500 46% 0% 1,154.87 0.87%
Nasdaq 64% -5% 2,055.11 1.11%
Nasdaq-QQQ 57% -6% 36.76 0.25%
Dow Jones 43% -2% 10,588.00 0.08%
Gold 24% -8% 392.00 -0.32%
Oel 47% -8% 32.89 4.18%
30-Jahr Anl 18% -11% 4.88 0.06
Volatilitaet 4% -57% 14.4 -0.43
Euro-Dollar 16% -5% 1.22 -0.02
Viel Spaß beim Lesen, Gruß von Rübe