US.-Börsenbrief !

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US.-Börsenbrief !

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23.07.05 12:51
i W A T C H . F R E E

- US-BOERSENBRIEF -

5. Jahrgang - Ausgabe 29 (22.07.2005)
______________________________________________

DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1616-1521

Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag

* Bitte Schriftart Courier einstellen *

1. i-wATCH ABSTRACT: 3,2,1 meins

2. RUECKBLICK: YUAN-AUFWERTUNGSMELDUNGEN
   UND NEUER TERROR BESTIMMTEN MÄRKTE

3. AUSBLICK: DIE LETZTEN VERTEILUNGSKÄMPFE UM
   ENDLICHE RESSOURCEN HABEN LÄNGST BEGONNEN

4. LESERBRIEFE: Ewras / Evraz

5. BRIEF AUS ST.PETERSBURG: GASPROM

6. AKTUELLE EMPFEHLUNGSLISTE UND PERFORMANCE

7. BESCHREIBUNG UND BEWERTUNG DER AKTUELLEN TRADINGIDEEN

8. TERMINE DER NAECHSTEN WOCHE: VON FREITAG BIS DONNERSTAG

9. CHARTTECHNIK DOW JONES, S&P 500, NASDAQ, EURO UND GOLD

10. BROKER- UND HANDELSPLATTFORMEMPFEHLUNGEN

11. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE

12. AN-/ABMELDUNG

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1. iWATCH ABSTRACT

**************************************************
Liebe Leser,

London und kein Ende. Wir sind erschüttert, daß der Terror
weitergeht. Ich mußte am Montag und Dienstag kurz nach London.
Es ist ein sehr bedrückendes Gefühl, wenn man im Flieger sitzt
und der Pilot die Durchsage zum Landeanflug auf Heathrow
durchgibt. Endlich gelandet, erwischt man sich dabei, sich
ständig umzuschauen und "verdächtige" Personen zu suchen. Da
freut man sich doch wieder in seinem Büro am Schreibtisch zu
sitzen und den i-watch zu schreiben..........

Und er macht es doch. Noch-Kanzler G.Schröder wird erneut
kandidieren. Es gibt eben Menschen die nie dazulernen. Nun

bleibt zu hoffen, dass die seltsamen Anträge von Frau
J.Hoffmann (SPD) und W.Schulz (Die Grünen) beim
Verfassungsgericht nicht durchkommen und es wirklich Neuwahlen
gibt in Deutschland. Kurz vor der Wahl werden wir das Thema
wieder aufgreifen. Dann werden Schröder, Merkel und der
peinliche Rest "handelbar". Wir werden einen "Wahlprognosen-
Wettbewerb" durchführen. Denn denken Sie daran: Wir haben die
Wahl!

Wie aus gut informierter Quelle zu erfahren war....Sie kennen
diesen Satz? Nun, seien Sie unbesorgt liebe Leser, wenn Sie
jemand vom CIA verhaftet, bleiben Sie ganz ruhig. Nennen Sie
Ihre Quelle ruhig, sagen Sie die Infos sind vom i-watch, wir
können damit leben. Leider sehen das einige Offizielle in den
USA ganz anders und so mußte eine Reporterin in Haft - sie
verriet ihre Quellen nicht. Ganz anders ein Kollege dem alles
zu viel wurde und gleich Namen preisgab. Eine andere traurige
Nachricht aus den USA erreichte uns am 20.Juli. "Beam me up
Scotty", wer von den über 30-jährigen wird diesen Satz je
vergessen können? Der ehemalige Enterprise-Bordingenieur
"Scotty" starb im Alter von 85 Jahren. Nicht ganz so alt, aber
nicht weniger bekannt: George Clooney, hält sich fit durch
einen Flirt mit der Darstellerin Krista Allen, die in diversen
Softpornos mitspielte. Hierzu paßt dann auch die Nachricht,
dass eine Ex-Schönheitskönigin einen 14-jährigen verführt hat.
Hm, jeder Mann (und die Leserinnen mögen mir bitte die
chauvinistische Bemerkung verzeihen) träumte wohl mit 14 Jahren
von einer Ex-Schönheitskönigin (24 Jahre) verführt zu werden -
auch wenn, oder gerade weil sie seine Lehrerin war. Trader,
speziell amerikanische, suchen ja immer Neues zu handeln. In
den vergangenen Tagen wurden die Wetten auf den Nachfolger von
Sandra O'Connor für das Amt im US Supreme Court angenommen.
Gehandelt wurden John Roberts, Edith Jones und Edith Clement.
Genug Gossip, zurück zum Markt.

Die Börsenwoche startete mit leichten Abschlägen. Das Interesse
konzentrierte sich auf die laufende Berichtssaison.
Enttäuschende Quartalszahlen der Citigroup belasteten dabei die
Finanzwerte. Der Rückgang des Ölpreises besserte die Stimmung
nicht. Allerdings konnten "Big Blue" IBM und Merrill Lynch die
Stimmung etwas aufhellen. Ein interessanter Trade kam ans Licht
der Öffentlichkeit. Da kaufte ein Händler 300er Google-Calls zu
US$ 1,25. Die Optionen hatten 1 Woche Restlaufzeit. Dann
stürzte die Option auf 0,8 ab. Der Trader hielt seine Position
und stellte sie mit US$ 6,25 glatt. Starke Nerven - Respekt.
Gegen Mitte/Ende der Woche sorgten dann die erneuten Anschläge
in London für getrübte Stimmung. Auch die stärker als erwartet
gesunkenen Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe und vor allem die
Abkehr der chinesischen Notenbank von der alleinigen
Dollarbindung des Yuan sorgten für Gesprächsstoff.

Unternehmensberichte standen auf der Agenda. So berichteten
eBay, Merck & Co, SBC, Mc Donalds, United Parcel Service, Eli
Lilly, Schering Plough usw.usw.....man kann sie gar nicht alle
aufzählen. Sie wissen wie das ist mit der Unsicherheit an der
Börse. Investoren mögen Unsicherheiten nicht. Wieder einmal
sorget die FED mit Wischi-Waschi-Aussagen für ebensolche. Die
Notenbank sieht die Entwicklung der US-Konjunktur zwar nach wie
vor optimistisch. Sie wird auch mit ihren Zinserhöhungen
fortfahren, ist sich aber nicht sicher, wie weit sie den
Leitzins anheben wird. Zudem besteht ihrer Einschätzung nach
die Gefahr, dass der Inflationsdruck zunimmt. Keine klare
Aussage, meiner Meinung nach. Schöne Grüße von "Big A", Stellen
Sie sich doch einmal vor, Sie hätten diese Marktmacht. Da ist
es schon verlockend, schnell mal ein paar Calls zu schreiben
und dann so eine Aussage zu machen. Man kann die Position ja am
Folgetag wieder eindecken, nice trade. Naja, man kann ja mal
davon träumen. Allerdings sollte man nicht nur träumen, sondern
täglich den Index und die Berichte verfolgen. Es ist in unserem
i-watch, der 1x pro Woche erscheint natürlich nicht möglich
direkt auf kurze Tradingempfehlungen einzugehen, die sich immer
wieder bieten. Bestes Beispiel eBay. Hier bekommt der Spruch:
3,2,1, meins eine ganz andere Dimension. Sind wir nicht alle
ein bisschen eBay?

Starke Nerven hat auch unsere Julia. Kaum verheiratet - schon
kommt der 2te Teil des Artikel über Gasprom. Wir haben die
Anregungen einiger Leser aufgenommen und die WP-Kennummern
angefügt. Wie groß das Interesse an Osteuropa und Russland im
Speziellen ist, zeigt der jüngste Börsengang von OAO. Die
Platzierung des russischen Erdgasproduzenten OAO Navatek in
London lief sehr erfolgreich. Die Aktie wurde am Donnerstag in
den Handel eingeführt und stieg sogleich 15% auf 19,26 US$. OAO
ist Russlands elftgrößtes Börsenunternehmen nach Marketcap.

Schnell noch ein Blick auf den Rohstoffmarkt und die Umfragen
zu DAX und US$. Gold aktuell etwas unter Druck, da spekulieren
Fonds weiter heftig mit. Dem Gold folgt auch die Notierung für
Silber. Allerdings etwas gemäßigter. Es zeigt innere Stärke.
Silber zeigt eine interessante Entwicklung beim täglichen
Handelsvolumen. Sobald das Metall unter die Marke von sieben
Dollar fällt, kommt deutliches Kaufinteresse unter dieser
magischen Schwelle auf. Nachdem heftige Lagerbestandsabbauten
zu Ende gegangen sind, erholt sich auch Palladium langsam
wieder. Für die kommenden Monate erwarten Analysten, dass sich
die Lagerbestände in vielen Verbraucherländern drastisch
reduzieren sollten, ein Faktor der den Kaffeepreis
normalerweise unterstützt. Gewinnmitnahmen bei Orangensaft
drückten hier die Preise. Der Kakao-Preis ist weiter mehr von
Kampfhandlungen an der Elfenbeinküste beeinflußt, als von
"echtem" Angebot und Nachfrage. Bei Baumwolle erwarten
Analysten eher leichtere Notierungen. Zucker auf einem High -
China und Pakistan sollen größere Nachfrage angedeutet haben.
Zudem wird Zucker für die Produktion von Ethanol benötigt.
Außerdem hat die EU ihre Ernteprognose um 11,4% gesenkt. Obwohl
der Kurs am Stahl-Spotmarkt zurückgeht, bleiben die Chefs
vieler Firmen für ihre Gewinne der folgenden Jahre sehr
optimistisch. "Termintechnisch" stehen in der kommenden Woche
weniger Interessantes auf dem Plan als in der abgelaufenen.
Unser Hauptaugenmerk richtet sich auf Bell South und den US-
home-sales am Montag. Am Dienstag berichten dann Amazon, DuPont
und Sun Microsystems. Der Index des Verbrauchervertrauens folgt
am Nachmittag. Mitte der Woche wird es spannend. Da warten wir
auf die Auftragseingänge der langlebigen Wirtschaftsgüter, die
Rohöllagerbestände und das FED Beige Book. Das Highlight am
Donnerstag sicher die Ergebnisse von Exxon Mobil Corp.
Beim DAX verliert laut Umfrage das Bullenlager 16% auf 47%, das
Bärenlager steigt um 19% auf 37% - dies sind die größten
Schwankungen seitdem wir die Daten beobachten. Die neutralen
Beobachter gehen um 3% zurück. Beim US$ bleiben die Erwartungen
nahezu unverändert. Die positiven Stimmen steigen 3% auf 55%
und die Bären bleiben unverändert bei 19 %. Das Lager derer,
die den US$ unverändert erwarten geht um 3% zurück.

Bei dem Wort Lager, muß ich an das Fahrerlager denken. So
wünsche ich Ihnen liebe Leser ein wunderschönes Wochenende,
wenig Stau auf der Autobahn (Ferienbeginn) und ein spannendes
Formel-1-Wochenende. Zudem spurten Lance und Co um den Sieg bei
der Tour d' Amstrong,

Ihr Ekip-Team / gmh


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2. RUECKBLICK: YUAN-AUFWERTUNGSMELDUNGEN
   UND NEUER TERROR BESTIMMTEN MÄRKTE

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Liebe Börsenfreunde!

Die abgelaufene Berichtswoche wurde insbesondere von der in die
Hochphase eingetretene US-Berichtssaison beeinflußt, dann aber
am Donnerstag von der Meldung einer Yuan-Aufwertung und neuem
Terror in London stark bestimmt.

Gegen Donnerstagmittag liefen die ersten Tickermeldungen über
die Bildschirme, dass die chinesische Regierung eine Aufwertung
des Yuan beschlossen hat. Der Deutsche Aktienindex (DAX) schoss
aus dem Stand binnen wenigen Handelsminuten um 40 bis 50 Punkte
nach oben, auch die US-Futures zogen um diese Handelszeit vor
US-Börseneröffnung kräftig ins positive Terrain.

Diese Kursgewinne wurden dann allerdings nahezu vollständig,
durch neue Terrormeldungen gegen den öffentlichen Londoner
Transportverkehr, aufgezehrt.

China wertet den Yuan um etwa zwei Prozent von zuvor 8,28 Yuan
je US-Dollar auf nun 8,11 Yuan je US-Dollar auf. Der
vorangegangene Pack hatte mehr als 10 Jahre Bestand und
überdauerte sogar die Asienkrise im Sommer 1997. Mittelfrisitig
will China den Yuan an einen internationalen Währungskorb
binden und somit die einseitige US-Dollarfixierung aufgeben.

Genaue Daten über dieses Vorhaben, zum Beispiel über das
Gewicht des Euros an diesem Währungskorb, hat die chinesische
Regierung noch nicht bekannt gegeben.

Grundsätzlich bewirkt eine Yuan-Aufwertung etwas schlechtere
Bedingungen für die chinesische Exportindustrie, aber deutliche
Vorteile beim Einkauf von Rohstoffen auf den internationalen
Märkten, da nahezu alle Rohstoffe auf US-Dollar-Basis
fakturiert werden.

China hat mit der überraschenden Yuan-Aufwertung einmal mehr
bewiesen, dass es sich den Zeitpunkt von währungspolitischen
Maßnahmen nicht vorschreiben bzw. sogar diktieren läßt.
Amerikanischen Stimmen zufolge ist die nun beschlossene Yuan-
Aufwertung allerdings als viel zu moderat einzuordnen. Die
Forderungen der Amerikanischen Vertreter gehen bis zu
einer Aufwertung des Yuan um 30 bis 40 Prozent, was einem
Währungsverhältnis von 5,00 bis 5,80 Yuan je US-Dollar
entsprechen würde.

Die erfolgte Währungsanpassung kann nach deren Meinung
allenfalls ein erster Schritt gewesen sein, dem noch sehr viele
weitere kleinere oder wenige größere Schritte folgen müssen.
Doch auch hier wird sich die chinesische Administration nichts
diktieren lassen, sondern zielstrebig eigene wirtschaftliche
Interessen verfolgen, wie es derzeit auch im Sichern von
strategischen Rohstoffresourcen von statten geht.
.

Ihr EKIP-Team / UR

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3. AUSBLICK: DIE LETZTEN VERTEILUNGSKÄMPFE UM
   ENDLICHE RESSOURCEN HABEN LÄNGST BEGONNEN

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Der Ausblick ist wie immer dem iWatch.Pro vorbehalten, den Sie unter www.ekip.de bestellen können.

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4. LESERBRIEFE :

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Sehr geehrtes ekip-Team,

in den letzten i-watch schrieben Sie über den Stahlkonzern
EWARS.
Ich suche verzweifelt nach einer ISIN für die im Börsebrief erwähnten GDR's.

Können Sie mir bitte weiterhelfen.

Danke!
T.L.

Sehr geehrter Herr L.,

vielen Dank für Ihre Anfrage. Wir werden in Zukunft alle
Empfehlungen mit WKN's versehen. Das machen wir gerne. Hier bei
Ewars ist durch die unterschiedliche Übersetzungsschreibweise
etwas Verwirrung aufgetreten. Unter: EVRAZ finden Sie alle
Merkmale, (Comdirect o.ä.)

schönes Wochenende
Ihr ekip-team




++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Wenn uns interessante Leserfragen erreichen, die auch andere
Leser oder Leserinnen interessieren koennten, so werde wir
diese hier veroeffentlichen. Um Rückfragen zu vermeiden,bitte
ich Sie, mir mit Ihrer Anfrage anzugeben, ob Sie ggf. etwas
gegen eine Veroeffentlichung haben; ohne diese Mitteilung gehe
ich davon aus, dass eine allfällige Publikation im iWatch für
Sie okay ist. Die Redaktion behält sich eine Teilkürzung vor,
falls sich dies aus Platzgründen als notwendig erweisen sollte.

Bitte senden Sie Ihre Fragen zum I n h a l t des

iWatch.Pro

n e u an folgende eMail-Adresse: team@ekip.de ,

diese

kommen dann direkt zu uns.

*************************************************

5. BRIEF AUS ST. PETERSBURG

Träger Gigant Gasprom - Teil 2: Der Weg zum Erdöl
Gasprom ist also der Paradefall eines Monopolisten, der zwar
von hohen Energiepreisen profitiert, seine Hausaufgaben im
Management aber noch nicht gemacht hat. Immerhin wies der
Konzern auf der Hauptversammlung Ende Juni strategisch in die
richtige Richtung: Gasprom bekräftigte seinen Willen, eine neue
Gaspipeline in Nordeuropa zu bauen. Damit wird zum einen der
Export gen Westen - vor allem nach Deutschland - erhöht und zum
anderen die Abhängigkeit von den Pipelines durch die Ukraine
gemindert.
Der Grund für das Missmanagement liegt darin, dass Gasprom
Gasprom (WKN: 903276) schon immer ein politisches Instrument
des Kremls gewesen ist: Vor Jahren schluckte Gasprom auf Geheiß
Moskaus den letzten unabhängigen Fernsehsender NTW. Jüngst
kaufte der Konzern die recht kritische Tageszeitung "Iswestija"
("Nachrichten"), die Alfa Bank nannte den Schritt klar
politisch motiviert. Außerdem gehört zur Gasprom-Mediengruppe
der liberale Radiosender "Echo Moskwi".

Bleibt zu hoffen, dass die Krake abgespeckt wird: Die größte
private russische Mediengruppe, Russian Media Group, hat bei
Gasprom jüngst ein Angebot für die Übernahme der Gasprom-
Medienaktivitäten abgegeben. Mit 175 Millionen Dollar liegt die
Offerte weit über dem Preis von 100 Millionen Dollar, den
Gasprom selbst für seine Medientochter als angemessen sieht.
Immerhin hat der Konzern die Notwendigkeit der Verschlankung
erkannt: Auf der Hauptversammlung Ende Juni kündigte Vize-
Konzernchef Alexander Riasanow an, er suche für die

Petrochemie-Tochter Sibur ausländische Investoren. Andererseits
sieht es derzeit danach aus, dass der Gigant in seinem
Kerngeschäft weiter wächst.
GasNEFTprom
Die Wirtschaftsliberalen im Kreml, die Gasprom so schnell wie
möglich zerschlagen wollen, haben derzeit eindeutig an Einfluss
verloren: Gasprom ist aktuell der Vorreiter in der
Wiederverstaatlichung der russischen Energiewirtschaft. Im
vergangenen Jahr kaufte Gasprom eine Kontrollmehrheit am
Atomstromlieferanten Atomstroiexport und stieg außerdem beim
staatlichen Energieversorger Unified Energy Systems ein.
Der nächste Schritt ist die Expansion ins Erdöl-Geschäft,
vielleicht wird Gasprom bald die Silbe "neft" (Erdöl) in seinen
Namen aufnehmen. Jüngst meldete die angesehene
Wirtschaftszeitung "Wedomosti", Gasprom wolle den Ölkonzern
Sibneft übernehmen. Gasprom wolle 72 Prozent der Anteile von
den Alteignern - Großakionär ist der Oligarch Roman
Abramowitsch - sowie weitere drei Prozent an der Börse kaufen.
Russlands Präsident Wladimir Putin bestätigte auf dem G8-Gipfel
in Schottland erstmals Gespräche zwischen Sibneft und Gasprom.
Ein Kauf des sibirischen Unternehmens -- der fünftgröße
Ölförderer des Landes -- wäre ein positives Zeichen für den
Finanzmarkt Russland: Anders als im Fall Jukos ginge der Kreml
diesmal nicht über eine Verstaatlichung vor.

Sollte es zu einem Verkauf von Sibneft kommen, könnte Oligarch
Abramowitsch, dessen Gruppe Millhouse Capital 57,7 Prozent der
Sibneft-Aktien gehören und der laut "Forbes" mit einem Vermögen
von rund 14 Milliarden US-Dollar derzeit der reichste Russe
ist, seine Schäfchen ins Trockene bringen. Anders als ex-Jukos-
Chef Michail Chodorkowski könnte sich Abramowitsch aus Russland
vor einer möglicherweise neuen Verfolgungswelle von Oligarchen
zurückziehen und sich ganz seinem Fußballclub FC Chelsea
widmen.

Der Kauf von Sibneft ist für die Investmentbank United
Financial Group bereits beschlossene Sache: Die Experten
verweisen auf die Rekord-Dividende von Sibneft für 2004 - sie
lag 50 Prozent über dem Reingewinn des vergangenen Jahres. Dies
sehe nach einer letzten Selbstbedienung der Alteigner aus. Als
Bonbon ginge bei einem Verkauf von Sibneft an Gasprom
möglicherweise ein Anteil von 14,5 Prozent an Jukos an Gasprom
über. Millhouse streitet derzeit vor Gericht um die Jukos-
Aktien.
Auf der Hauptversammlung kündigte Konzernchef Alexej Miller an,
Gasprom werde nicht nur im Inland zukaufen. Der Vorstandschef
erläuterte, die Benchmark seines Konzerns liege künftig bei
Konkurrenten wie ExxonMobil oder British Petroleum. Tatsächlich
solle sich der Energiemix künftig bei 55 Prozent Erdöl und 45
Prozent Erdgas bewegen, diese Ratio erreicht derzeit
ExxonMobil. Dazu müsste Gasprom sich Fördermengen von neun
Millionen Barrel pro Tag zulegen, dies ist so viel wie der
gesamte aktuelle russische Ausstoß. Der bevorzugte Weg dazu ist
Miller zufolge der Asset Swap mit internationalen Partnern, zu
denen auch E.ON gehört.
Hoffen auf die Liberalisierung
Ob Gasprom tatsächlich ein transparenter, schlanker Konzern mit
flachen Hierarchien und einer echten Kontrolle durch die
Aktonäre wird, hängt vom Erfolg der Privatisierung ab. Nur neue
kritische Großaktionäre dürften in der Lage sein, den Augias-
Stall aus Filz und Vetternwirtschaft auszumisten. Der Weg dazu
soll jetzt frei sein: Auf der Hauptversammlung versprach Dmitri
Medwedjew, Leiter der Präsidialverwaltung und
Aufsichtsratsvorsitzender von Gasprom, sämtliche Schranken beim
Besitz von Gasprom-Aktien bis Ende diesen Jahres einzureißen.
Medwedjew erläuterte zur Freude der Anleger, dass sämtliche um
das Unternehmen errichteten Schuttzäune fallen sollten - eine
äußerst positive Ankündigung, denn die meisten Fondsmanager
hatten erwartet, dass der für ausländische Investoren
reservierte Anteil lediglich von derzeit 20 auf auf 25 Prozent
angehoben werde.
Im Gegenzug für die neue Freiheit sichert sich der Staat die
komplette Kontrolle über Gasprom: Der bisherige Anteil von rund
40 Prozent wird für 7,12 Milliarden Dollar um weitere rund elf
Prozent aufgestockt. Bei dem Deal geht der Kreml anders als im
Fall Jukos also strikt nach Marktkriterien vor. Zur
Finanzierung des Deals soll ein Teil des staatlichen Ölkonzerns
Rosneft verkauft werden. Dies könne den Deal und damit die
Liberalisierung bis ins kommende Jahr verzögern, sorgt sich die
Investmentbank Aton. Denn das Finanzierungsvehikel Rosneftegas,
wo Rosneft geparkt ist, müsse zunächst international Kredite
aufnehmen. Wie dem auch sei: Mit dem Einreißen der Schutzzäune
um Gasprom dürfte die Marktkapitalisierung des Konzerns kräftig
anwachsen, außerdem dürfte die Gewichtung der Aktie im MSCI-
Index klettern (Morgan Stanley Capital International). Dies
wiederum würde passiv gemanagte Fonds zu Käufen veranlassen.
Im übrigen wäre auch der Börsengang von Rosneft positiv für den
Aktienmarkt Russland: Sollte Moskau wie geplant einen
Minderheitsanteil am Ölkonzern floaten, wäre dies erneut ein
richtiger Schritt nach den Gesetzen des Marktes. Dies dürfte
viele von Jukos geschockte Gemüter beruhigen. Zudem würde mit
Rosneft ein weiterer Blue Chip entstehen.
Zu Verzögerungen könnte es kommen, falls Jukos-Altaktionäre
Ärger bereiten. Drohende Klagen hatten schon Anfang des Jahres
die vorgesehene Verschmelzung von Gasprom mit Rosneft platzen
lassen. Außerdem schwelt ein Konflikt zwischen der Gasprom
Führung und der Rosneft-Leitung, den die Anleger im Auge
behalten müssen: Gasprom-Chef Alexej Miller gilt als
wirtschaftsliberal und als ein Getreuer von Wirtschaftsminister
German Gref. Dagegen sitzen in der Rosneft-Führung ehemalige
KGB-Funktionäre, allen voran Rosneft-Aufsichtsratschef Igor
Setschin, der Vizechef des Präsidialamtes. Diese so genannten
"Silowiki" - Geheimdienstler -- misstrauen dem Markt und dem
Westen und streben eine starke Rolle des Staates in der
Wirtschaft an.
Fazit
Insgesamt bietet Gasprom für den Anleger ein gemischtes Bild,
das jeweils genügend Argumente pro oder contra liefert. Auf der
positiven Seite hat die Regierung den Gasgiganten klar zu einem
vom Staat protegierten Champion in der Energiewirtschaft
erklärt - politische Störmanöver nach dem Muster von Jukos sind
daher nicht zu erwarten. Bei der Aufstockung der Anteile an
Gasprom auf über 50 Prozent hat die russische Regierung zudem
einen marktkonformen Weg gewählt und offensichtlich aus dem
Jukos-Debakel gelernt. Die Freigabe für den Einstieg
ausländiscsher Investoren ist ein positiver Schritt, vor allem
Fonds dürften zukaufen, eine stärkere Gewichtung im MSCI-Index
ist derzeit so gut wie sicher. Sollte Gasprom zum Ölmulti
mutieren und im Ausland expandieren ist weiterer positiver
Newsflow und eine größere Börsenkapitalisierung
vorprogrammiert. Die Aktie könnte außerdem in Kürze ihre alten
Hochs durchbrechen (Vorsicht: Dreifach-Top möglich).

Allerdings hat Gasprom ausdrücklich die gegenseitigen
Beteiligung als bevorzugten Weg genannt, um ins Ölgeschäft zu
expandieren. Der Einstieg durch internationale Investoren bei
Gasprom wird daher eventuell die Gasprom-Aktie nicht nach oben
treiben. Zudem ist der Konzern chronisch undurchsichtig und
voller Löcher, aus denen Geld in geheime Kanäle versickert.
Wenn auch der Abverkauf der Mediengruppe unmittelbar bevor
stehen sollte, schleppt der Riese noch eine Menge unrentabler
Geschäftsfelder mit sich herum, die sich nur schwer versilbern
lassen. Unklar ist, ob die Rosneft-Führung die
Liberalisierungs-Pläne sabotiert.
Alles in allem raten wir derzeit mit Bauchweh zum Kauf der
Gasprom-Aktie. Zwar halten wir nichts davon, mit dem Geld
westlicher Investoren korrupte Manager zu subentionieren, die
sich vor den Toren Moskaus eine Edel-Datscha bauen. Doch der
Newsflow im Zuge der Privatisierung dürfte weltweit neue
Anleger in die Aktie anlocken. Interessenten sollten allerdings
genau darauf achten, ob neue Großinvestoren in der Führung des
Konzerns ein effizientes Kostenmanagement durchsetzen und ob
sie es schaffen, die grassierende Korruption zu beseitigen.
Falls nicht, könnten sich reine Finanzinvestoren schnell wieder
aus dem Investment Gasprom (WKN: 903276) zurück ziehen.

Ihr Ekip/Team jd


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6. AKTUELLE EMPFEHLUNGSLISTE UND PERFORMANCE

==================================================

Kürzel/Titel. akt.Kurs Empf.in Empf.Kurs SL

Handl.bedarf

====PORTFOLIO===========================================

ALV  Allianz    12,39 05/21 11,84 10,66 halten
KAUFEN==================================================

GG Goldcorp 15,95 05/12 Kaufen bei 12,00 US-Dollar

==================================================

====SHORTPOSITIONEN=====================================

GM (General Motors) 35,99 05/18 u. 24  SL 39,25
Wieder-Aufbau der Shortposition
bei $35,68 am 20. Juni 2005; Short Pos. Halten


WEITER ZU BEOBACHTEN=========================================

GG Goldcorp 15,95 05/12 Kaufen bei 12,00 US-Dollar


====VERÄNDERUNGEN=(StoppLoss/Buy)=======================



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7. BESCHREIBUNG UND BEWERTUNG DER AKTUELLEN TRADINGIDEEN

**************************************************

Das wieso, weshalb und warum zu unseren Empfehlungen finden Sie wie immer ausführlich und exclusiv im iWatch.Pro, den Sie jederzeit unter www.ekip.de bestellen können.


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8. TERMINE: (Freitag bis Donnerstag der kommenden Woche)
**************************************************

Freitag, 22. Juli 05

EU: Industrieauftragseingänge Mai 05
EU:Kapitalisierung d. Börsenmärkte Jun. 05
Samstag / Sonntag: Schafft der Ausnahmeathlet Lance Amstrong
seinen nächsten Sieg?
Ab nach Paris, die Champs Elysees warten auf SIE........

M O N T A G, 25. Juli:

US/BellSouth Corp, Ergebnis Q2 (PROGNOSE: 0,43), Atlanta
EU/EZB, Ausschreibung Haupt-Refi-Zinstender
US/Verkauf bestehender Häuser Juni
US/Treasury, Auktion drei- und sechsmonatiger Schatzwechsel
Außerdem im Laufe des Tages zu erwarten:

D I E N S T A G, 26. Juli:

DE/ifo Institut für Wirtschaftsforschung, Geschäftsklimaindex Juli
EU/EZB, Zuteilung Haupt-Refi-Zinstender
US/Index des Verbrauchervertrauens Juli
US/Treasury, Auktion 20-jähriger inflationsindexierter Notes
DuPont Co, Ergebnis Q2 (PROGNOSE: 0,96), Wilmington
International Paper Co, Ergebnis Q2 (PROGNOSE: 0,29), Purchase
Verizon Communications Inc, Ergebnis Q2 (PROGNOSE: 0,64)
Amazon.com Inc, Ergebnis Q2 (PROGNOSE: k.A.), Seattle
Sun Microsystems Inc, Ergebnis Q4 (PROGNOSE: 0,01), Mountainview


M I T T W O C H, 27. Juli:

US/Boeing Co, Ergebnis Q2 (PROGNOSE: 0,61), Chicago
US/Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter Juni
US/Neubauverkäufe Juni
US/DoE, Rohöllagerbestände (Woche)
US/Treasury, Auktion zweijähriger Notes
US/Fed, Beige Book


D O N N E R S T A G, 28. Juli:

EU/EZB, Geldmenge M3 Juni
US/Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe (Woche)
US/Exxon Mobil Corp, Ergebnis Q2 (PROGNOSE: 1,22), Irving


**************************************************

**************************************************

9. CHARTTECHNIK DOW JONES, S&P 500, NASDAQ UND

GOLD

**************************************************

Index: Abstand vom 52/W-Tief 52/W-Hoch: Index-

Stand:

Änderung in Prozent vom 15.07.05 bis 22.07.05

S&P 500 16% - 0% 1.227,04 +0,55%

Nasdaq Comp 14% -0% 2.178,60 +2,05%

Dow Jones 6% - 3% 10.627,77 +0,86%

Russell 2000 27% - 0% 667,10 +1,30%

Gold 14% - 5% 426,35 +0,49%

Oel (WTI) 68% - 6% 56,70 -6,60%

30-Jahr Anl 9% - 8% 4,50  +0,16

10-Jahr Anl 8% - 9% 4,28 +0,13

Euro-Dollar 3% - 11% 1,22  +0,03


Dow Jones Industrial Index Stand am 21.07.05

10.627,77  +107,32
--------------------------------------------------

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  250 H2Investment die Zukunft von Energie u. Mobility macumba Brennstoffzellenfan 22.08.23 10:51
7 1.396 GAZPROM Dividendenthread Italymaster KorganBigBrother 14.01.23 22:10

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