Der US-Börsentag begann erfolgversprechend und endete enttäuschend: Ein überraschend starkes Wachstum der US-Wirtschaft sorgte zum Handelsauftakt für eine positive Stimmung, die aber nicht lange anhielt. Der Einbruch des Verbrauchervertrauens sorgte dafür, dass die Konjunkturrisiken wieder ins Gedächtnis zurückgerufen wurden. Mit dem Ergebnis, dass der Dow die psychologisch wichtige Marke von 10.000 Punkten unterschritt und mit einem Minus von 1,24 Prozent aus dem Handel ging. Noch deutlicher sind die Nasdax-Kursverluste mit rund drei Prozent.
Für das erste Quartal legt die US-Wirtschaft eine überzeugende Bilanz vor. Auf das Jahr hochgerechnet betrug das amerikanische Brutto-Inlandsprodukt 5,8 Prozent, Analysten hatten nur mit einem Zuwachs von 4,8 Prozent gerechnet. Positiv ist der verlangsamte Lagerabbau zu sehen: Die Bestände sind im ersten Quartal um 36,2 Milliarden Dollar gesunken, während sie im Vorquartal um 119,3 Milliarden Dollar zurückgegangen waren. Ein Zeichen dafür, dass die Wirtschaft tatsächlich gewachsen ist und nicht nur überschüssige Lagerbestände abgebaut hat.
Auch wenn die Zahlen überraschend positiv ausfallen, es bleiben Risiken. Der von einigen Analysten erwartete Investitions-Schub ist ausgeblieben. Aber der Abbau der Investitionen hat sich zumindest von 13,8 Prozent auf 5,7 Prozent verlangsamt. Zusätzlich sind die Konsumausgaben mit einem Plus von 3,8 Prozent wesentlich langsamer gewachsen als im Vorquartal. Kein Indiz dafür, dass sich die Konsumausgaben in den nächsten Monaten zu einem Wachstumsmotor entwickeln werden. Darauf deutet auch der endgültige Verbrauchervertrauens-Index der Universität Michigan hin. Er ist im April stärker als erwartet von 95,7 auf 93,0 Punkte gefallen. Analysten hatten nur mit einem Rückgang auf 94,5 Punkte gerechnet. Das spricht dafür, dass die Verbraucher langsam ihre Kauflust verlieren. Und genau das verdarb den Anlegern die gute Laune.
Verisign und JDS unter Druck
Neue Hiobsbotschaften lieferte auch die Bilanzsaison. Der Spezialist für Computersicherheit und Web-Adressen-Anbieter Verisign hatte die Erwartungen für das erste Quartal nicht erfüllt. Dazu verzichtete das Unternehmen auf einen Ausblick für das Gesamtjahr. Nun folgt mit eine Herabstufung des Ratings von Credit Suisse First Boston auf "buy" von "strong buy" die Quittung. Unsicherheit ist nicht nur bei Analysten, sondern auch bei Anlegern denkbar unbeliebt, die Aktien gaben um mehr als 45 Prozent nach. Nicht der einzige Belastungsfaktor für die Börsen. Ein schwacher Ausblick bringt General Mills unter Druck, bei Dynegy sorgen Zurückstufungen von JP Morgan und Salomon Smith Barney für Kursverluste. Die schlechten Nachrichten des Vortages schienen bei Tyco noch nachzuwirken: Der Plan, den Mischkonzern in vier Teile aufzusplitten, wurde von dem Unternehmen kurzerhand gekippt und gleichzeitig die Jahresprognosen nach unten korrigiert. Nach einem Einbruch um mehr als 18 Prozent am Donnerstag ging es am Freitag noch einmal um 3,71 Prozent nach unten.
Unter Druck stand auch JDS Uniphase. Das Unternehmen meldete einen satten Netto-Quartalsverlust von sage und schreibe 4,3 Milliarden Dollar. Der Glasfaser-Spezialist wird wegen der zusammen gebrochenen Nachfrage in der Telekommunikations-Ausrüstung weitere 2.000 Stellen streichen. Der Umsatz von JDS Uniphase brach im dritten Quartal massiv ein - und dass der führende Komponentenanbieter für Glasfasernetze die Umsatz-Erwartungen der Analysten knapp übertroffen hat, tröstet nicht. JDS Uniphase leidet unter der schwachen Nachfrage seitens der Telefongesellschaften und Datennetzbetreiber. Der Aktienkurs reagierte mit Verlusten rund neun Prozent.
Bewegung bei Biotechs
Nicht gerade überzeugend präsentiert sich Amgen . Der weltgrößte Biotechnologie-Konzern hatte einen Anstieg im Quartalsergebnis um zwölf Prozent mitgeteilt. Der Gewinn je Aktie von 32 Cent entspricht der Konsensusprognose der Analysten, der Umsatz fällt einen Hauch schwächer aus als erwartet. Dafür halten sich die wichtigsten Präparate des Unternehmens wacker. Epogen und Neupogen erwirtschaften höhere Umsätze als prognostiziert. Nicht genug, um der hoch bewerteten Aktie Potenzial zu geben, sie gaben um fast zwei Prozent nach.
Mit einem blauen Auge kommt Andrx davon. Trotz schlechter Quartalszahlen legen die Aktien um fast zwei Prozent zu. Zwar wurden Ertragserwartungen im ersten Quartal übererfüllt. Doch die Umsatzentwicklung ist mau. Der Ausblick für das laufende Quartal enttäuscht. Das Medikament Altocor droht auf Grund von Patentklagen später als erwartet auf den Markt zu kommen. In diesem Fall würde das Ergebnis des laufenden Quartals nochmals schwächer ausfallen. Eigentlich nicht der Stoff, aus dem Kursgewinne gemacht werden.
Die US-Börsen müssen zum Wochenausklang noch einmal einen Tiefschlag verkraften, die 10.000er Marke hat nicht gehalten. Die Stimmung an den US-Börsen bleibt angespannt, ein Ende des Abwärtstrends ist vorerst nicht zu erwarten.
sharper.de
Gruß
Happy End
Für das erste Quartal legt die US-Wirtschaft eine überzeugende Bilanz vor. Auf das Jahr hochgerechnet betrug das amerikanische Brutto-Inlandsprodukt 5,8 Prozent, Analysten hatten nur mit einem Zuwachs von 4,8 Prozent gerechnet. Positiv ist der verlangsamte Lagerabbau zu sehen: Die Bestände sind im ersten Quartal um 36,2 Milliarden Dollar gesunken, während sie im Vorquartal um 119,3 Milliarden Dollar zurückgegangen waren. Ein Zeichen dafür, dass die Wirtschaft tatsächlich gewachsen ist und nicht nur überschüssige Lagerbestände abgebaut hat.
Auch wenn die Zahlen überraschend positiv ausfallen, es bleiben Risiken. Der von einigen Analysten erwartete Investitions-Schub ist ausgeblieben. Aber der Abbau der Investitionen hat sich zumindest von 13,8 Prozent auf 5,7 Prozent verlangsamt. Zusätzlich sind die Konsumausgaben mit einem Plus von 3,8 Prozent wesentlich langsamer gewachsen als im Vorquartal. Kein Indiz dafür, dass sich die Konsumausgaben in den nächsten Monaten zu einem Wachstumsmotor entwickeln werden. Darauf deutet auch der endgültige Verbrauchervertrauens-Index der Universität Michigan hin. Er ist im April stärker als erwartet von 95,7 auf 93,0 Punkte gefallen. Analysten hatten nur mit einem Rückgang auf 94,5 Punkte gerechnet. Das spricht dafür, dass die Verbraucher langsam ihre Kauflust verlieren. Und genau das verdarb den Anlegern die gute Laune.
Verisign und JDS unter Druck
Neue Hiobsbotschaften lieferte auch die Bilanzsaison. Der Spezialist für Computersicherheit und Web-Adressen-Anbieter Verisign hatte die Erwartungen für das erste Quartal nicht erfüllt. Dazu verzichtete das Unternehmen auf einen Ausblick für das Gesamtjahr. Nun folgt mit eine Herabstufung des Ratings von Credit Suisse First Boston auf "buy" von "strong buy" die Quittung. Unsicherheit ist nicht nur bei Analysten, sondern auch bei Anlegern denkbar unbeliebt, die Aktien gaben um mehr als 45 Prozent nach. Nicht der einzige Belastungsfaktor für die Börsen. Ein schwacher Ausblick bringt General Mills unter Druck, bei Dynegy sorgen Zurückstufungen von JP Morgan und Salomon Smith Barney für Kursverluste. Die schlechten Nachrichten des Vortages schienen bei Tyco noch nachzuwirken: Der Plan, den Mischkonzern in vier Teile aufzusplitten, wurde von dem Unternehmen kurzerhand gekippt und gleichzeitig die Jahresprognosen nach unten korrigiert. Nach einem Einbruch um mehr als 18 Prozent am Donnerstag ging es am Freitag noch einmal um 3,71 Prozent nach unten.
Unter Druck stand auch JDS Uniphase. Das Unternehmen meldete einen satten Netto-Quartalsverlust von sage und schreibe 4,3 Milliarden Dollar. Der Glasfaser-Spezialist wird wegen der zusammen gebrochenen Nachfrage in der Telekommunikations-Ausrüstung weitere 2.000 Stellen streichen. Der Umsatz von JDS Uniphase brach im dritten Quartal massiv ein - und dass der führende Komponentenanbieter für Glasfasernetze die Umsatz-Erwartungen der Analysten knapp übertroffen hat, tröstet nicht. JDS Uniphase leidet unter der schwachen Nachfrage seitens der Telefongesellschaften und Datennetzbetreiber. Der Aktienkurs reagierte mit Verlusten rund neun Prozent.
Bewegung bei Biotechs
Nicht gerade überzeugend präsentiert sich Amgen . Der weltgrößte Biotechnologie-Konzern hatte einen Anstieg im Quartalsergebnis um zwölf Prozent mitgeteilt. Der Gewinn je Aktie von 32 Cent entspricht der Konsensusprognose der Analysten, der Umsatz fällt einen Hauch schwächer aus als erwartet. Dafür halten sich die wichtigsten Präparate des Unternehmens wacker. Epogen und Neupogen erwirtschaften höhere Umsätze als prognostiziert. Nicht genug, um der hoch bewerteten Aktie Potenzial zu geben, sie gaben um fast zwei Prozent nach.
Mit einem blauen Auge kommt Andrx davon. Trotz schlechter Quartalszahlen legen die Aktien um fast zwei Prozent zu. Zwar wurden Ertragserwartungen im ersten Quartal übererfüllt. Doch die Umsatzentwicklung ist mau. Der Ausblick für das laufende Quartal enttäuscht. Das Medikament Altocor droht auf Grund von Patentklagen später als erwartet auf den Markt zu kommen. In diesem Fall würde das Ergebnis des laufenden Quartals nochmals schwächer ausfallen. Eigentlich nicht der Stoff, aus dem Kursgewinne gemacht werden.
Die US-Börsen müssen zum Wochenausklang noch einmal einen Tiefschlag verkraften, die 10.000er Marke hat nicht gehalten. Die Stimmung an den US-Börsen bleibt angespannt, ein Ende des Abwärtstrends ist vorerst nicht zu erwarten.
sharper.de
Gruß
Happy End