US-Börsen nehmen Handel voraussichtlich am Donnerstag wieder auf
Nach den tödlichen Terroranschlägen sollen die US-Börsen am Donnerstag wieder geöffnet werden. Analysten erwarten davon wichtige Hinweise, wie es weltweit an den Aktienmärkten weitergeht.
Der Chef der US-Börsenaufsicht (SEC), Harvey Pitt, sagte dem Fernsehsender CBS am Mittwoch, er denke nicht, dass die US-amerikanischen Märkte von den Terroranschlägen "dramatisch betroffen" sein würden. Er hoffe und erwarte, dass die Märkte an der Wall Street ihre Tätigkeit am Donnerstag wieder aufnehmen werden.
Der US-Aktienhandel war nach den Anschlägen auf New York und Washington am Dienstag ausgesetzt worden und ruhte auch am Mittwoch. Das Finanzzentrum New Yorks, die Wall Street, liegt im Süden Manhattans, wo die beiden Wolkenkratzer des World Trade Center vermutlich Tausende von Menschen unter sich begruben, nachdem zwei von Terroristen entführte Passagierflugzeuge gegen die Hochhäuser rasten.
Prognosen ausgesetzt
Unklarheit herrschte derweil über die weitere Entwicklung der Aktienkurse. "Ob und wann die Finanzmärkte zu einem geregelten Marktgeschehen zurückkehren, hängt zuallererst von den politischen, möglicherweise militärischen Konsequenzen ab", heißt es in einer ersten Einschätzung der WestLB. Da die amerikanische Reaktion aber nicht abzusehen sei, setze die Landesbank vorerst alle Einschätzungen und Prognosen aus.
"Die Situation ist dramatisch. Die Börsen werden sehr nervös bleiben. Jetzt kommt es vor allem auf die Reaktion der USA an", urteilte auch Kurt Bürkin von der Frankfurter DG Bank. Der Leiter des Aktienhandels erwartet für Firmen wie Versicherungen und Banken weitere Kursabschläge. Besonders Fluggesellschaften könnten hart getroffen werden. "Krisengewinnler" spekulierten unterdessen schon mit Rüstungsaktien und Anteilsscheinen von amerikanischen Baufirmen. Wie kräftig das Attentat die Aktienmärkte wirklich erschüttert, werde sich jedoch erst zeigen, wenn die Weltleitbörse in New York wieder den Handel startet.
Gedenkminute für die Opfer
Am frühen Nachmittag gedachten die Händler an allen europäischen Börsenplätzen für eine Minute der Tausenden Toten in den USA. "Wir müssen aber auch zum Tagesgeschehen übergehen und den Handel aufrechterhalten", meinte ein Makler.