US-Börsen bangen um den Aufschwung

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US-Börsen bangen um den Aufschwung

 
02.04.02 19:45
     
Gewinnwarnung, Ölpreisanstieg und Nahost-Krise - es mangelt derzeit wahrlich nicht an Themen, die den Börsianern Kopfzerbrechen bereiten können. Vor allem die US-Technologiewerte sind nach der Gewinnwarnung des Softwareherstellers Peoplesoft und einer Neubewertung der Gewinnaussichten einiger Branchengrößen durch die Investmentbank Goldman Sachs ordentlich ins Rutschen geraten. Da helfen auch die positiven konjunkturellen Frühindikatoren nichts: Die US-Börsen suchen vorerst vor allem einen Haltepunkt.  

Noch vor kurzem hätten die positiven Frühindikatoren den amerikanischen Aktienmärkten ordentlich eingeheizt. Doch inzwischen nimmt die Wall Street-Gemeinde den Anstieg bei  Einkaufsmanager - und Verbraucher-Indices mit einem Schulterzucken zur Kenntnis. Solange sich bei den Unternehmensgewinnen nichts entscheidendes tut, geht an den Börsen offensichtlich gar nichts mehr. Einen Beleg für die Diskrepanz zwischen Erwartung und Wirklichkeit lieferten heute die  Auftragseingänge aus der Industrie . Diese sind im Februar überraschenderweise wieder leicht gesunken. Das zeigt, dass die Aussichten zwar gut sind, die aktuelle Lage aber noch zu wünschen übrig lässt.

Mit dem Nahostkonflikt kommt ein weiterer Belastungsfaktor hinzu. Die Zuspitzung der Krise lässt auch die Aktienmärkte nicht kalt. Zudem weckt der Anstieg der Ölpreise - derzeit allerdings übertriebene - Befürchtungen, die Energiekosten könnten sich als Vollbremse für die Konjunktur entpuppen. Vor allem die Aktien der Fluggesellschaften bekommen die Bedenken der Börsianer zu spüren. Doch auch der Gesamtmarkt präsentiert sich ausgesprochen schwach. Der Dow Jones büßte bis 18:20 Uhr 0,6 Prozent ein, der S&P500 verlor 0,7 Prozent und der Nasdaq100 führt die Verliererliste mit einem Minus von drei Prozent an.

Tech-Sektor lässt Börsen taumeln

Da liegt es auf der Hand, dass die Technologiewerte das schwächste Bild am heutigen Börsentag abgeben. Einer der Schuldigen für die schlechte Stimmung der Branche ist  Peoplesoft
. Das Unternehmen hatte am Montag nach der Schlussglocke den Anlegern eine Gewinnwarnung präsentiert. Für das laufende Quartal wird nun nur noch ein Ergebnis je Aktie von 14 US-Cent erwartet, nachdem bislang immer von 14 bis 15 US-Cent die Rede war. Diese eher moderate Revision beschert dem Unternehmen in der eingetrübten Stimmung Tagesverluste im zweistelligen Prozentbereich.

Sein Scherflein zur schlechten Tech-Laune trug auch die Investmentbank Goldman Sachs bei. Die Analysten des Hauses setzten bei den ganz großen der Branche den Rotstift an und stellten damit das Erholungstempo für den gesamten Sektor in Frage. Goldman Sachs kürzte die Gewinnprognose 2003 für den Softwarekonzern Microsoft und senkte zugleich die Absatzprognose für den Computerbauer IBM und das Softwareunternehmen Sun Microsystems. Zu den wenigen Gewinnern des Tages gehören die Ölfirmen und Unternehmen wie der Flugzeugbauer Boeing, die zumindest zum Teil in der Rüstungsindustrie tätig sind.  
 
Es liegt jetzt an den Unternehmen. Nur sie können mit entsprechenden positiveren Zahlen für das erste Quartal und ihren Prognosen den Börsenknoten wieder lösen. Konjunkturdaten haben auf die Aktienmärkte derzeit nur einen sehr geringen Einfluss. Aktuell belasten zudem die Nahostkrise und der gestiegene Ölpreis.
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