Nachdem die SPD gestern noch viel Wirbel wegen der angeblich zu strikten Regeln des TV-Duells gemacht hatte, rückt die Kanzlerpartei nun doch von der Forderung nach einer Regeländerung ab. Beleidigt zeigt sich indes die Union und droht dem Meinungsforschungsinstitut Forsa wegen einer Schröder-freundlichen Blitzumfrage.
"Es wäre gut, wenn es ein bisschen lebendiger werden würde, das kann man aber im Rahmen der Regeln, die es schon gibt, gestalten", sagte SPD-Generalsekretär Franz Müntefering am Dienstag im NDR. Zuvor hatten schon ARD, ZDF und Union jede Änderung abgelehnt.
Forsa hatte am Sonntagabend in einer Blitzumfrage Schröder als Sieger des ersten Fernsehduells ermittelt. Bei Forsa schnitt der Kanzler in allen Kategorien besser ab, bei der Glaubwürdigkeit lag er beispielsweise mit 51 zu 39 Prozent vor Stoiber. Andere Umfragen ergaben differenziertere Ergebnisse, insgesamt gab es keinen eindeutigen Gewinner.
CSU-Generalsekretär Thomas Goppel bezeichnete in München Forsa als "Wahlkampfinstrument, um die politische Stimmung gezielt für die SPD zu beeinflussen". Sein CDU-Kollege Laurenz Meyer erklärte in Berlin, das Institut werde von der rot-grünen Bundesregierung versorgt. Forsa-Chef Manfred Güllner wisse genau, dass diese Aufträge weg seien, wenn die Union an die Regierung komme. Nur so seien die Ergebnisse zu erklären.
Die Leser der "Bild"-Zeitung erklärten mittlerweile Stoiber zum Sieger des TV-Duells. Wie das Blatt in seiner Dienstagausgabe berichtete, bezeichneten bei einer Telefonaktion mehr als 75 Prozent von 164.000 Anrufern den Unionskandidaten als Gewinner. CDU-Generalsekretär Meyer erklärte dazu, die TED-Umfrage sei zwar nicht repräsentativ, zeige aber doch die hohe Motivation der Unions-Anhänger.
Viel Zeitkonto, wenig Kanzler, wenig Kandidat: Laut "taz" gab es beim ersten TV-Duell nur einen Sieger, und der hieß weder Schröder noch Stoiber
Der frühere SPD-Vorsitzende Oskar Lafontaine lobte nach dem Duell nicht nur Schröder, sondern auch Stoiber. In der Finanzpolitik sei der Kanzler glaubwürdiger, urteilte der ehemalige Bundesfinanzminister in einem Beitrag für die "Bild"-Zeitung. "Raffiniert" sei es aber von Stoiber gewesen, den SPD-Chef in der Steuerpolitik von links anzugreifen. "Auch die großen Kapitalgesellschaften sollen wieder Steuern zahlen. Bravo!", schrieb Lafontaine. In Stoibers Beraterstab müsse "ein sozialdemokratisches U-Boot sein".
FDP-Vize Jürgen Möllemann bekräftigte, dass sich die Liberalen vor der Bundestagswahl nicht auf einen Koalitionspartner festlegen wollen. "Ich empfehle sehr, davon auszugehen, dass man prinzipiell mit beiden kooperieren kann", sagte der nordrhein-westfälische Parteichef im Inforadio Berlin-Brandenburg. `Wir werden nach den Wahlen mit denjenigen verhandeln, die bereit sind, auf uns zuzugehen - und die dazu ein Mandat haben." Die FDP wolle "raus aus der klassischen Dienstbotenrolle" und stattdessen ihre eigenen Ziele proklamieren.
Spiegel
"Es wäre gut, wenn es ein bisschen lebendiger werden würde, das kann man aber im Rahmen der Regeln, die es schon gibt, gestalten", sagte SPD-Generalsekretär Franz Müntefering am Dienstag im NDR. Zuvor hatten schon ARD, ZDF und Union jede Änderung abgelehnt.
Forsa hatte am Sonntagabend in einer Blitzumfrage Schröder als Sieger des ersten Fernsehduells ermittelt. Bei Forsa schnitt der Kanzler in allen Kategorien besser ab, bei der Glaubwürdigkeit lag er beispielsweise mit 51 zu 39 Prozent vor Stoiber. Andere Umfragen ergaben differenziertere Ergebnisse, insgesamt gab es keinen eindeutigen Gewinner.
CSU-Generalsekretär Thomas Goppel bezeichnete in München Forsa als "Wahlkampfinstrument, um die politische Stimmung gezielt für die SPD zu beeinflussen". Sein CDU-Kollege Laurenz Meyer erklärte in Berlin, das Institut werde von der rot-grünen Bundesregierung versorgt. Forsa-Chef Manfred Güllner wisse genau, dass diese Aufträge weg seien, wenn die Union an die Regierung komme. Nur so seien die Ergebnisse zu erklären.
Die Leser der "Bild"-Zeitung erklärten mittlerweile Stoiber zum Sieger des TV-Duells. Wie das Blatt in seiner Dienstagausgabe berichtete, bezeichneten bei einer Telefonaktion mehr als 75 Prozent von 164.000 Anrufern den Unionskandidaten als Gewinner. CDU-Generalsekretär Meyer erklärte dazu, die TED-Umfrage sei zwar nicht repräsentativ, zeige aber doch die hohe Motivation der Unions-Anhänger.
Viel Zeitkonto, wenig Kanzler, wenig Kandidat: Laut "taz" gab es beim ersten TV-Duell nur einen Sieger, und der hieß weder Schröder noch Stoiber
Der frühere SPD-Vorsitzende Oskar Lafontaine lobte nach dem Duell nicht nur Schröder, sondern auch Stoiber. In der Finanzpolitik sei der Kanzler glaubwürdiger, urteilte der ehemalige Bundesfinanzminister in einem Beitrag für die "Bild"-Zeitung. "Raffiniert" sei es aber von Stoiber gewesen, den SPD-Chef in der Steuerpolitik von links anzugreifen. "Auch die großen Kapitalgesellschaften sollen wieder Steuern zahlen. Bravo!", schrieb Lafontaine. In Stoibers Beraterstab müsse "ein sozialdemokratisches U-Boot sein".
FDP-Vize Jürgen Möllemann bekräftigte, dass sich die Liberalen vor der Bundestagswahl nicht auf einen Koalitionspartner festlegen wollen. "Ich empfehle sehr, davon auszugehen, dass man prinzipiell mit beiden kooperieren kann", sagte der nordrhein-westfälische Parteichef im Inforadio Berlin-Brandenburg. `Wir werden nach den Wahlen mit denjenigen verhandeln, die bereit sind, auf uns zuzugehen - und die dazu ein Mandat haben." Die FDP wolle "raus aus der klassischen Dienstbotenrolle" und stattdessen ihre eigenen Ziele proklamieren.
Spiegel