Ungarn bangt um seine gute Stellung als Standort
Ausländische Investoren sehen Ungarns Attraktivität schwinden, weil zur hohen Steuerlast auch ein rasch zunehmender Mangel an gut ausgebildeten Fachkräften kommt.
BUDAPEST. Ungarn läuft Gefahr, seine gute Stellung als Wirtschaftsstandort in der ost- mitteleuropäischen Region einzubüßen. Das erbrachte eine Studie der Deutsch-Ungarischen Industrie- und Handelskammer, die vor kurzem veröffentlicht wurde.
Demnach beklagten sich immer mehr der befragten deutschen Unternehmen in Ungarn über die hohe Steuer- und Abgabenlast des Landes. Denn während in Deutschland die sozialen Abgaben 20 Prozent des Brutto-Lohns ausmachten, seien es in Ungarn gegenwärtig 35,5 Prozent. Auch sei das Lohnniveau der Ungarn im Vergleich zu den anderen Ländern in der Region sehr hoch.
In der Studie wurde errechnet, daß der durchschnittliche monatliche Brutto-Gehalt eines ungarischen Arbeitnehmers rund 348 Euro (4788,60 S) betrage. Demgegenüber liege der Durchschnittslohn in der Slowakei bei etwa 261 Euro (3591,40 S), in Rumänien gar bei rund 166 Euro (2284,20 S). Diese beiden Länder hätten damit gute Chancen, Ungarn als attraktive Wirtschaftsstandorte und Investitionsziele künftig den Rang abzulaufen.
Neben der hohen Steuerlast und den damit einhergehenden hohen Löhnen weist die Studie auch auf akute Engpässe bei der Verfügbarkeit ungarischer Facharbeiter hin. Der Mangel an qualifizierten Fachkräften habe insbesondere in Mittel- und Westungarn ein "dramatisches Ausmaß" angenommen, so die Autoren der Studie. Zwar gebe es in den östlichen und südlichen Landesteilen noch frei verfügbare Fachkräfte, doch fehle diesen in den meisten Fällen eine wettbewerbsfähige Ausbildung.
Die Studie führt die Misere vor allem auf das einst so vielgerühmte Fachausbildungssystem in Ungarn zurück. Dieses werde aber den Ansprüchen und Erfordernissen der internationalen Unternehmen heute immer weniger gerecht. Darüber hinaus gerate die Fachausbildung - jahrzehntelang eine willkommene Ausweichmöglichkeit für Schulabgänger, die keine Aufnahme an den Universitäten fanden - gegenüber der akademischen Hochschulausbildung in Ungarn zunehmend ins Hintertreffen.
Ausländische Investoren sehen Ungarns Attraktivität schwinden, weil zur hohen Steuerlast auch ein rasch zunehmender Mangel an gut ausgebildeten Fachkräften kommt.
BUDAPEST. Ungarn läuft Gefahr, seine gute Stellung als Wirtschaftsstandort in der ost- mitteleuropäischen Region einzubüßen. Das erbrachte eine Studie der Deutsch-Ungarischen Industrie- und Handelskammer, die vor kurzem veröffentlicht wurde.
Demnach beklagten sich immer mehr der befragten deutschen Unternehmen in Ungarn über die hohe Steuer- und Abgabenlast des Landes. Denn während in Deutschland die sozialen Abgaben 20 Prozent des Brutto-Lohns ausmachten, seien es in Ungarn gegenwärtig 35,5 Prozent. Auch sei das Lohnniveau der Ungarn im Vergleich zu den anderen Ländern in der Region sehr hoch.
In der Studie wurde errechnet, daß der durchschnittliche monatliche Brutto-Gehalt eines ungarischen Arbeitnehmers rund 348 Euro (4788,60 S) betrage. Demgegenüber liege der Durchschnittslohn in der Slowakei bei etwa 261 Euro (3591,40 S), in Rumänien gar bei rund 166 Euro (2284,20 S). Diese beiden Länder hätten damit gute Chancen, Ungarn als attraktive Wirtschaftsstandorte und Investitionsziele künftig den Rang abzulaufen.
Neben der hohen Steuerlast und den damit einhergehenden hohen Löhnen weist die Studie auch auf akute Engpässe bei der Verfügbarkeit ungarischer Facharbeiter hin. Der Mangel an qualifizierten Fachkräften habe insbesondere in Mittel- und Westungarn ein "dramatisches Ausmaß" angenommen, so die Autoren der Studie. Zwar gebe es in den östlichen und südlichen Landesteilen noch frei verfügbare Fachkräfte, doch fehle diesen in den meisten Fällen eine wettbewerbsfähige Ausbildung.
Die Studie führt die Misere vor allem auf das einst so vielgerühmte Fachausbildungssystem in Ungarn zurück. Dieses werde aber den Ansprüchen und Erfordernissen der internationalen Unternehmen heute immer weniger gerecht. Darüber hinaus gerate die Fachausbildung - jahrzehntelang eine willkommene Ausweichmöglichkeit für Schulabgänger, die keine Aufnahme an den Universitäten fanden - gegenüber der akademischen Hochschulausbildung in Ungarn zunehmend ins Hintertreffen.