Und wo liegt das Problem?

Beiträge: 12
Zugriffe: 1.009 / Heute: 1
Libuda:

Und wo liegt das Problem?

 
26.05.13 16:03
Sparer verlieren durch niedrige Zinsen jedes Jahr Milliarden14:59 26.05.13

FRANKFURT (dpa-AFX) - Sparer und Inhaber von Geldvermögen verlieren weltweit mehr als 100 Milliarden Euro im Jahr, weil die Zinsen in vielen Ländern unter der Inflationsrate liegen. Derzeit seien 23 Länder von negativen Realzinsen betroffen, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" unter Berufung auf Berechnungen der Weltbank, der Dekabank und des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW). Liegen die Zinsen niedriger als die Inflationsrate, wird das Vermögen real verringert und der Sparer quasi enteignet.

Für Deutschland veranschlagt die Dekabank die Einbußen der Sparer durch negative Realzinsen allein bei Tagesgeld, Girokonten und Ersparnissen auf rund 14,3 Milliarden Euro im Jahr. Das entspreche 0,5 Prozent des deutschen Bruttoinlandsprodukts, sagte Deka-Chefvolkswirt Ulrich Kater. Aber auch Altervorsorge oder Lebensversicherungen sind betroffen.

Die sogenannten negativen Realzinsen hätten ihre Ursache unter anderem in der Niedrigzinspolitik der Notenbanken seit der Finanzkrise und im Zuge der Eurorettung, berichtet die Zeitung weiter. Verlierer seien die Besitzer von Geldvermögen, Gewinner Schuldner aller Art, also auch die Staaten. Nach Berechnungen des IW habe etwa der deutsche Staat zwischen 2009 und 2012 wegen des niedrigen Zinsniveaus rund 62 Milliarden Euro eingespart./hgo/DP/stb

Quelle: dpa-AFX
Libuda:

Das Geld ist ja nicht weg, sondern es haben

 
26.05.13 16:07
andere, die es nötiger haben - die Schuldner und Anleger, die in Anlagen mit höherem Risiko investieren.

Eg gibt nun einmal Zeiten mit hohen und niedrigen Zinsen. Und einige Brüllochsen, die jetzt sogar eine eigene Partei gegründet haben, meinen, dass im Grundgesetz ein Recht auf hohe Zinsen bei den Grundrechten verankert sei.
Cliff Fiscal:

ich sehe auch kein Problem

 
26.05.13 16:11
Das es überhaupt Zinsen für totes Kapital gibt wird als selbstverständlich angesehen, es gibt aber kein Recht auf Zinsen.
Libuda:

Schon in früheren Zeiten war es so, dass derjenige

 
26.05.13 16:12
der nur Hühner hatte und nicht Enten dazu, schlecht dastand, wenn das Hochwasser durch seinen Geflügelstall floß.
Libuda:

Daher ist z.B. die kapitalgedeckte Alterversorgung

 
26.05.13 16:16
die aussschließlich auf Geldvermögen basiert Schwachsinn - nie war das klarer wie jetzt, zumindest eine Grundversorgung muss aus umlagenfinanzierten Systemen oder/und Steuern erfolgen. Alles anderes in unbrauchbare dumpfe Ideologie.
Libuda:

Normalsparer leiden nicht unter Niedrigzinsen

 
26.05.13 22:05
sagt Norbert Häring, Ökonomie-Korrespondent des Handelblatts und Autor des Buchs "Stimmt es, dass... ?" - und ich sehe da ähnlich wie Häring.

"Oberlflächlich betrachtet sind alle Sparer gekniffen, wenn es keine Zinsen mehr gibt. Abzüglich der Geldentwertung wird ihr Geldvermögen jedes Jahr weniger wert.  Doch es gibt ein großes Aber.

Die weitaus meisten Menschen haben nur kleine bis mittlere Geldvermögen. Da ist der Zinsverlust fast vernachlässigbar im Vergleich dazu, was an Vorteilen aus niedrigen Zinsen ziehen."
Libuda:

Und Häring fährt fort:

 
27.05.13 09:36
"Denn was vergessen wird: Zinsen sind ein wichtiger Kostenfaktor in der Produktion. Die Unternehmen arbeiten in aller Regel mit mehr Fremdkapital als Eigenkapital. Auf das Fremdkapital müssen sie Zinsen entrichten, die sie über den Preis ihrer Produkte wieder hereinholen müssen. Sinken die Zinsen, dann verbilligt sich die Produktion und die Produkte können im Prinzip billiger verkauft werden. Würde das in vollem Umfang geschehen, würden die meisten Menschen in Fiorm billigerer Produkte weit mehr sparen, als ihnen an Zinseinnahmen entgeht."
Libuda:

Nun werden einige einwenden, dass die möglichen

 
27.05.13 11:31
Preissenkungen bei ihnen nicht ankommen, weil sie von höheren Gewinnen und Löhnen geschluckt würden. Aber auch hier kann man der Antwort darauf von Häring nur zustimmen: "Die höheren Löhne kommen unmittelbar der Masse der kleinen Sparer zugute, die höheren Gewinne indirekt. Das schafft zusätzliche Beschäftigung und damit zusätzliche Einkommen."
Libuda:

Über verwirrte AfD-Parteimitglieder

 
27.05.13 11:33
Wer in niedrigen Zinsen gar einen "Rechtsbruch" sieht,  muss geistig verwirrt und AfD-Parteimitglied sein.

Das mit der Zinsknechtschaft anders herum geisterte ja auch schon einmal durch unser Land, und wie es endete, wissen wir alle.
Libuda:

Niedriger Zins = Höhere Rente

 
27.05.13 14:39
Haring erklärt das so: "Da unsere Rentenansprüche hauptsächlich im Umlageverfahren angesammelt werden, ist der Zins zunächst unerheblich für die spätere Rente. Indirekt ist ein niedriger Zins positiv, weil höhere Löhne und mehr Beschäftigung die Finanzlage der Rentenversicherung verbessern."

Nicht umsonst haben unsere Sozialversicherungssyteme im letzten Jahr den höchsten Überschuss seit Jahrzehnten generiert.
Libuda:

Und warum es keine Alternativen zur aktiven

 
27.05.13 17:23
Geldpolitik gibt, erklären uns im folgenden Artikel Deutschlands zur Zeit rennomiertester Ökonom Brunnermeier und der FAZ-Redakteur Braunberger.

blogs.faz.net/fazit/2013/04/17/...olitik-im-teufelskreis-1420/
Libuda:

Die Sache auf den Punkt gebracht haben

 
27.05.13 21:52
Brunnermeier und Braunberger mit dieser Formulierung: "Eine Geldpolitik, die sich nach dem Ausbruch der Krise passiv verhält, kann schweren Schaden anrichten. Der Schock verursacht Wertverluste auf den Aktivseiten von Banken, zum Beispiel in Gestalt fauler Kredite für Wohn- und Gewerbeimmobilien. Die Banken werden auf diese Wertverluste mit dem Versuch reagieren, ihr Geschäft, sprich ihre Bilanzsumme, zu reduzieren, indem sie Aktiva verkaufen und ihr Kreditvergabe zurückfahren.

Aus gesamtwirtschaftlicher Sicht ist eine geringere Kreditvergabe gleichbedeutend mit einer rückläufigen Geldschöpfung, da Banken weniger Sichteinlagen produktiv einsetzen. Die Verringerung der Geldmenge erzeugt Deflationsdruck, der den Realwert der Verbindlichkeiten von Banken und Unternehmen beeinflusst. "
Es gibt keine neuen Beiträge.


Börsen-Forum - Gesamtforum - Antwort einfügen - zum ersten Beitrag springen
--button_text--