ISRAELISCHE MILITÄROFFENSIVE
Und die Panzer rollen weiter
Israel zeigt sich von den eindringlichen Appellen der internationalen Staatengemeinschaft unbeeindruckt. Nachdem sich israelische Truppen am Abend aus einigen Orten zurückgezogen hatten, rückten sie am Morgen erneut in ein Palästinenser-Dorf ein.
Der Appell des Quartetts ist unmissverständlich: EU, Uno, USA und Russland wollen ein Ende der Kämpfe in Nahost
Jerusalem/Gaza/Madrid - Die Einheiten hätten am Donnerstagmorgen mit Panzern das Dorf Ber Seit nördlich von Ramallah im Westjordanland besetzt, berichteten Augenzeugen. Infanteristen okkupierten schnell die Polizeiwache und begannen mit Hausdurchsuchungen. Sie seien auf keinen Widerstand getroffen. Israelische Militärsprecher lehnten eine Stellungnahme zu diesen Angaben ab.
Ministerpräsident Ariel Scharon hatte am Mittwoch bei einem Truppenbesuch in Dschenin erklärt, die vor zwei Wochen begonnene Offensive werde fortgesetzt, bis ihre Ziele erreicht seien: Die Zerschlagung der Infrastruktur von Terroristen. Dort, wo dies erreicht sei, "werden sich unsere Kräfte zurückziehen und (diese Orte) umzingeln".
Ringen um Waffenruhe
Der amerikanische Nahost-Gesandte Anthony Zinni verhandelte unterdessen in Jerusalem mit führenden Palästinenservertretern über eine Waffenruhe. Zinni wollte nach Medienberichten das am Wochenende geplante Treffen von US-Außenminister Colin Powell mit Palästinenserpräsident Jassir Arafat vorbereiten. Die Palästinenservertreter hatten sich zuvor mit Arafat in Ramallah beraten, der dort von israelischen Truppen eingeschlossen ist. Der palästinensische Unterhändler Sajeb Erekat sprach im Fernsehsender CNN von einem "guten und konstruktiven Treffen" mit Zinni.
Erekat sagte weiter, die palästinensische Delegation habe Zinni versichert, dass sie zur Umsetzung der jüngsten Uno-Resolution 1402 bereit sei, sofern sich Israel aus allen palästinensischen Autonomiegebieten zurückziehe. Die Resolution von Ostersamstag fordert Israel zum Rückzug auf und verlangt von beiden Konfliktparteien ein Ende der Gewalt.
Der gemeinsame Appell
Gemeinsam hatten die Vereinten Nationen, die Europäische Union, die USA und Russland am Mittwoch nach einem Treffen in Madrid Israel und Palästinenser zu einer sofortigen Einstellung der Kämpfe aufgerufen. Israel solle sich zurückziehen, die Palästinenser müssten die Terroranschläge unterbinden. Sanktionen wurden jedoch nicht in Betracht gezogen. Mit ihrer Erklärung stärkten die Uno, die EU und Russland dem in Madrid anwesenden US-Außenminister den Rücken bei seinen Friedensbemühungen.
Nach Tagen erbitterten Kämpfe war am Mittwoch der palästinensische Widerstand im Flüchtlingslager von Dschenin zusammengebrochen. Die Palästinenser berichteten von einer großen Anzahl von Toten. Etwa 200 bewaffnete Palästinenser ergaben sich. Erekat beschuldigte die israelische Armee, sie habe acht Palästinenser erschossen, nachdem sie sich ergeben hätten. Eine Armeesprecherin versicherte, jedem Palästinenser, der seine Waffen niederlege, werde nichts zu Leide getan, er werde mit Respekt behandelt.
Am Abend wurden nach palästinensischen Angaben erneut zwei Palästinenser getötet, als israelische Kampfhubschrauber ein Haus in Dschenin mit Raketen beschossen. Zwei weitere Palästinenser seien bei einem Schusswechsel mit israelischen Soldaten am Kontrollpunkt Kissufim im Gazastreifen ums Leben gekommen. In Ramallah sei ein militanter Palästinenser von israelischen Scharfschützen getötet worden, berichteten palästinensische Ärzte.
Und die Panzer rollen weiter
Israel zeigt sich von den eindringlichen Appellen der internationalen Staatengemeinschaft unbeeindruckt. Nachdem sich israelische Truppen am Abend aus einigen Orten zurückgezogen hatten, rückten sie am Morgen erneut in ein Palästinenser-Dorf ein.
Der Appell des Quartetts ist unmissverständlich: EU, Uno, USA und Russland wollen ein Ende der Kämpfe in Nahost
Jerusalem/Gaza/Madrid - Die Einheiten hätten am Donnerstagmorgen mit Panzern das Dorf Ber Seit nördlich von Ramallah im Westjordanland besetzt, berichteten Augenzeugen. Infanteristen okkupierten schnell die Polizeiwache und begannen mit Hausdurchsuchungen. Sie seien auf keinen Widerstand getroffen. Israelische Militärsprecher lehnten eine Stellungnahme zu diesen Angaben ab.
Ministerpräsident Ariel Scharon hatte am Mittwoch bei einem Truppenbesuch in Dschenin erklärt, die vor zwei Wochen begonnene Offensive werde fortgesetzt, bis ihre Ziele erreicht seien: Die Zerschlagung der Infrastruktur von Terroristen. Dort, wo dies erreicht sei, "werden sich unsere Kräfte zurückziehen und (diese Orte) umzingeln".
Ringen um Waffenruhe
Der amerikanische Nahost-Gesandte Anthony Zinni verhandelte unterdessen in Jerusalem mit führenden Palästinenservertretern über eine Waffenruhe. Zinni wollte nach Medienberichten das am Wochenende geplante Treffen von US-Außenminister Colin Powell mit Palästinenserpräsident Jassir Arafat vorbereiten. Die Palästinenservertreter hatten sich zuvor mit Arafat in Ramallah beraten, der dort von israelischen Truppen eingeschlossen ist. Der palästinensische Unterhändler Sajeb Erekat sprach im Fernsehsender CNN von einem "guten und konstruktiven Treffen" mit Zinni.
Erekat sagte weiter, die palästinensische Delegation habe Zinni versichert, dass sie zur Umsetzung der jüngsten Uno-Resolution 1402 bereit sei, sofern sich Israel aus allen palästinensischen Autonomiegebieten zurückziehe. Die Resolution von Ostersamstag fordert Israel zum Rückzug auf und verlangt von beiden Konfliktparteien ein Ende der Gewalt.
Der gemeinsame Appell
Gemeinsam hatten die Vereinten Nationen, die Europäische Union, die USA und Russland am Mittwoch nach einem Treffen in Madrid Israel und Palästinenser zu einer sofortigen Einstellung der Kämpfe aufgerufen. Israel solle sich zurückziehen, die Palästinenser müssten die Terroranschläge unterbinden. Sanktionen wurden jedoch nicht in Betracht gezogen. Mit ihrer Erklärung stärkten die Uno, die EU und Russland dem in Madrid anwesenden US-Außenminister den Rücken bei seinen Friedensbemühungen.
Nach Tagen erbitterten Kämpfe war am Mittwoch der palästinensische Widerstand im Flüchtlingslager von Dschenin zusammengebrochen. Die Palästinenser berichteten von einer großen Anzahl von Toten. Etwa 200 bewaffnete Palästinenser ergaben sich. Erekat beschuldigte die israelische Armee, sie habe acht Palästinenser erschossen, nachdem sie sich ergeben hätten. Eine Armeesprecherin versicherte, jedem Palästinenser, der seine Waffen niederlege, werde nichts zu Leide getan, er werde mit Respekt behandelt.
Am Abend wurden nach palästinensischen Angaben erneut zwei Palästinenser getötet, als israelische Kampfhubschrauber ein Haus in Dschenin mit Raketen beschossen. Zwei weitere Palästinenser seien bei einem Schusswechsel mit israelischen Soldaten am Kontrollpunkt Kissufim im Gazastreifen ums Leben gekommen. In Ramallah sei ein militanter Palästinenser von israelischen Scharfschützen getötet worden, berichteten palästinensische Ärzte.