Milliardenkosten stehen den UMTS-Lizenznehmern ins Haus. Deshalb haben sie die Regulierungsbehörde erneut beschworen, die Kooperation beim Netzaufbau zuzulassen.
BERLIN/FRANKFURT (MAIN). Mehrere UMTS-Lizenznehmer haben an die Regulierungsbehörde für Telekommunikation appelliert, möglichst weitgehende Kooperationen beim Aufbau der neuen Mobilfunknetze zuzulassen. Die Zusammenarbeit dürfe nicht auf die gemeinsame Nutzung von Standorten beschränkt sein, sagte E-Plus-Geschäftsführer Horst Lennertz dem «Handelsblatt«. Lennertz forderte gemeinsam genutzte Antennen und Sendetechnik. Angesichts der drückenden Zinslast müssten alle Sparpotenziale ausgeschöpft werden.
Auch die Konkurrenz von Viag Interkom und Mobilcom sprach sich für die Zusammenarbeit mehrerer Anbieter aus. Experten schätzen die Kosten für den UMTS-Netzaufbau auf rund zehn Milliarden Mark pro Anbieter. Sie addieren sich zu den Ausgaben für die ersteigerten Lizenzen, die sich pro Unternehmen im Schnitt auf rund 16 Milliarden Mark beliefen.
Frage der «Netzfunktionsherrschaft»
Bereit zum gemeinsamen Aufbau des deutschen UMTS-Netzes sind außerdem die spanische Telefonica und T-Mobil. Die deutsche Mobilfunktochter von Vodafone, Mannesmann Mobilfunk, ist bislang nicht mit von der Partie.
Auf Grund der Lizenzauflagen müssen die Betreiber bis Ende 2003 mit ihren Netzen ein Viertel der Bevölkerung abdecken. Die Lizenznehmer müssen zudem die «Netzfunktionsherrschaft» haben. Diesen Begriff müsste die Regulierungsbehörde nun so interpretieren, dass die Anbieter Teile ihrer Netze gemeinsam betreiben können. Die Behörde hat Gesprächsbereitschaft zu dieser Frage signalisiert. (nz/dpa/AFP)