Überraschende Studien: Transrapid ist profitabel

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Überraschende Studien: Transrapid ist profitabel

 
21.01.02 17:00
Die Machbarkeitsstudien für die Transrapid-Projekte im Ruhrgebiet und in München haben das ergeben, was die Politiker hören wollten: Beide Strecken rechnen sich. Jetzt geht es darum, das Geld aus den Fördertöpfen zu verteilen.

Berlin/München/Düsseldorf - Sowohl das "Metrorapid"-Vorhaben in Nordrhein-Westfalen als auch die geplante Transrapid-Trasse in Bayern rechnen sich nach Angaben von Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig (SPD). Beide Vorhaben bräuchten aber zunächst Bundeszuschüsse, räumte Bodewig am Montag bei der Übergabe der Machbarkeitsstudie für die Magnetbahntechnik in Berlin ein. Für das Düsseldorfer und das Münchner Projekt gebe es "annähernd gleiche positive Kosten-Nutzen-Verhältnisse, die deutlich über eins liegen".
Nordrhein-Westfalens Wirtschaftsminister Ernst Schwanhold (SPD) forderte schnellstens eine Entscheidung über den Finanzbeitrag des Bundes ein. Dies sei Voraussetzung dafür, dass der Düsseldorfer Landtag noch im Februar grünes Licht für die konkrete Planung gebe könne. Bodewig versprach dazu eine zeitnahe Bewertung; anschließend wolle sein Haus in Beratungen mit den Ländern eintreten.

Nach Einschätzung der bayerischen SPD wird der Bund beide Transrapid-Strecken in Bayern und Nordrhein-Westfalen finanziell fördern. "Wir werden sorgfältig darauf achten, dass diese Förderung anteilig gerecht erfolgt", sagte der SPD-Fraktionsvorsitzende Franz Maget am Montag in München. Nach seiner Prognose könne Bayern mit rund 500 Millionen Euro rechnen, bekräftigte Maget. Die Machbarkeitsstudie war zu dem Ergebnis gekommen, dass beide Strecken wirtschaftlich sind.

Die heute veröffentlichte Machbarkeitsstudie bescheinigt nach Angaben der NRW-Landesregierung beiden Linien Wirtschaftlichkeit. Die Strecke Dortmund-Düsseldorf sei gegenüber der Vorstudie mit nunmehr knapp 3,17 Milliarden Euro Investitionskosten sogar um eine Milliarde Mark günstiger ausgefallen. Dabei gehe sie von 30 Millionen Fahrgästen, statt der bislang angenommen 25 Millionen aus, sagte am Montag in Essen Wirtschaftsstaatssekretär Jörg Hennerkes.

Hennerkes betonte, die NRW-Trasse sei laut Gutachten unter den drei Aspekten Technik, Umweltverträglichkeit und Wirtschaftlichkeit machbar. Die Strecke könne mit Gewinn arbeiten. NRW gehe davon aus, dass Zuschüsse des Bundes nicht als Darlehen gewährt würden. Der Bund müsse nun innerhalb von vier Wochen entscheiden, wie viel Geld er vergebe und wie der Betrag zwischen Bayern und NRW aufgeteilt werde. Hennerkes betonte, man könne mit dem Bund darüber reden, ob später bei erfolgreichem Betrieb Geld an den Bund zurückfließen könne. Der NRW-Landtag will Ende Februar über den Bau entscheiden.

Unterdessen wirft der Fahrgastverband Pro Bahn den Autoren der Studie zahlreiche Versäumnisse und Nachlässigkeiten vor. So seien sinnvolle Alternativmodelle in der Studie nicht berücksichtigt worden, sagte der stellvertretende Vorsitzende von Pro Bahn Oberbayern, Andreas Barth. "Die Möglichkeit einer Express-S-Bahn zum Münchner Flughafen hätte geprüft werden müssen."

Eine Direktverbindung vom Hauptbahnhof zum Flughafen mit einem normalen Zug wäre nach Auffassung von Barth eine denkbare Alternative zu der Magnetschnellbahn. Wie auch der Transrapid könne ein solcher Express im Stadtgebiet durch einen Tunnel fahren. Die Verbindung dauere rund 15 Minuten. Barth: "Das sind nur fünf Minuten mehr als der Transrapid brauchen würde." Über die Westtrasse soll die Magnetschwebebahn laut Studie eine Fahrzeit von rund von zehn Minuten benötigen.

Dringlicher sei dagegen die Modernisierung des maroden S-Bahn-Systems, das täglich von rund 700.000 Menschen die benutzt würde, sagt Barth weiter. Geld für die Sanierung wäre reichlich vorhanden, wenn man der Express-S-Bahn den Vorzug geben würde: "Das würde rund ein halbe Milliarden Euro weniger kosten."
DarkKnight:

Kosten-Nutzen-Analyse, hahahahahaha

 
21.01.02 17:06
habe ich auch mal gemacht, beim Bund. Für einen Flugsimulator, der 80 angeschafft und 83 verschrottet wurde. Es fehlte nur noch die KNA für die Auszahlung der Zuschüsse.

Geniale Arbeit, bin heute noch stolz drauf.

PS: ich habe das Ding 87 fertiggestellt.
Happy End:

EBEN *g*

 
21.01.02 17:07
zombi17:

Und wenn sich wieder mal alle verrechnet haben,.

 
21.01.02 17:07
....wird alles andere so teuer gemacht , bis es sich rechnet.
Wie immer.
Hiob:

Und ob die sich verrechnet haben, zombie!

 
21.01.02 17:15

Wenn der Transrapid zwischen Hamburg und Berlin gebaut worden wäre, hätte zumindest ich wieder die Autobahn benutzt - bei den aberwitzigen Fahrpreisen, die man da kalkuliert hatte. Und ich bin sichder: ich wäre nicht der einzige gewesen. Das (ohnehin schon viel zu hoch) kalkulierte Passagieraufkommen wäre m.E. drastisch zusammengeschmolzen und die Sache hätte kanaltunnelmäßige Verluste erzeugt.
Alter:

Eher 12,5 Mrd statt 3,17 Mrd. Euro

 
21.01.02 17:33
Zwei Weisheiten - auch aus eigener Erfahrung - muß ich hier doch einmal reinschmeißen:
1. Bei Großprojekten wie dem Bau der Transrapid Dortmund - Düsseldorf im derzeitigen Planungsstand würde ich von folgender Faustregel ausgehen:
Schätzung der Arbeitsgruppe: 3,17 Mrd dazu 50 % (Basis derzeitige Projektphase) = 4,755 Mrd. dazu 100 % Contingency = 9,51 Mrd. Euro. Wetten daß....

Wenn die Strecke fetig ist (oder werden sollte), krame ich meine Schäzung wieder hervor.

2. In meiner Fa. (eine der weltgrößten) ist bisher noch jedes Projekt, welches wir wollten, gesundgerechnet worden und jedes Projekt, welches wir nicht wollten, kaputtgerechnet worden. Das ist keine große Kunst.
Alter:

Ich meinte 9,51 statt 3,17 Mio Euro o.T.

 
21.01.02 17:34
H-Men:

Da hat die deutsche Wirtschaft

 
21.01.02 17:42
mal wieder die Möglichkeit, ihre High-Tech zu bauen, und somit auch eine direkte Präsentation für evtl. Kunden vorzuzeigen. Fpür ein solches Projekt sollten meiner Meinung nach auch mehr als max. 12 Mrd. drin sein, wenn Deutschland den Anschluss nicht verspassen will.

MfG
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