Turbulente Zeiten an Börsen: "Wir werden wohl enttäuscht"
Zahlreiche Unternehmen legen dieser Tage in den USA ihre Quartalsberichte vor - was an den Märkten für Erschütterungen und Kursraketen sorgen könnte.
Die nächsten Tage dürften für Anleger und Analysten turbulent werden: Immerhin ein Drittel der Unternehmen aus dem S&P-500-Index der wichtigsten 500 amerikanischen Konzerne wird in dieser Woche über das vergangene Quartal Rechenschaft ablegen und einen Ausblick auf den Geschäftsverlauf in den kommenden Monaten abgegeben. Die meisten Beobachter erwarten sich keine besonders guten Nachrichten.
"Ich denke, wir werden enttäuscht werden", sagte François Roudet, Fondsmanager eines Technologiefonds bei LCF Rothschild Asset Management nach einem Vortrag bei der Bank Gutmann in Wien. Seiner Ansicht nach werden sich bei den meisten Unternehmen Umsatz und Gewinne nicht wie erhofft entwickelt haben und auch der Ausblick auf das zweite Quartal werde eher ernüchternd sein.
Am Donnerstag legt der Handy-Riese Nokia Zahlen vor. Der Ausblick gilt als ein Barometer für den Zustand der gesamten Telekombranche. Branchenbeobachter halten es für möglich, daß die Wachstumserwartungen beim Umsatz für das laufende Jahr gesenkt werden. Zudem sorgen sich viele Börsianer um die Zukunft der französischen Vivendi, die wegen teurer Zukäufe (Canal plus, Universal) hoch verschuldet ist.
Auch sonst zeigen sich die Analysten zurückhaltend: "Ich fürchte, der Aufschwung kommt nicht so schnell, wie viele Leute derzeit hoffen", sagt Ned Riley, Chef-Stratege bei State Street.
Licht am Horizont?
Trotz der momentanen Schwierigkeiten sieht Roudet im Technologiebereich etwas Licht am Horizont: "Das Schlimmste ist überstanden", sagt er. Mit einer langfristigen Perspektive könne man schon jetzt in die "Überlebenden" investieren. Roudet rät zu bekannten Unternehmen wie IBM, Nokia, Intel, Siebel, Adobe oder Samsung. Eine wirkliche Erholung für den Sektor erwartet Roudet aber erst für das kommende Jahr, denn derzeit seien im Technologie-Bereich die Bewertungen immer noch hoch.
Ähnlich vorsichtig urteilt auch Monika Rosen, Bereichsleiterin Research im Asset Management der Bank Austria. Der "Knackpunkt" sind für sie die Gewinne der US-Unternehmen. "Zentrale Frage ist, ob die US-Unternehmensgewinne im zweiten Quartal 2002 ins Plus drehen. Ich bin da noch skeptisch. Die letzten Zweifel bezüglich der Gewinnerwartungen sind sicher noch nicht ganz ausgeräumt. Wenn die Erholung bei den Gewinnen nicht kommt, könnte sich die Stimmung an den Märkten wieder verschlechtern," erläuterte Rosen am Dienstag vor Journalisten.
Positiv wertet die Expertin, daß es in den USA nach langer Flaute wieder erste Lebenszeichen bei den Börsengängen gibt. Auch der Mittelzufluß zu den US-Aktienmärkten war im März dieses Jahres mit 26,7 Mrd. US-Dollar wieder auf einem Niveau, "das an alte Zeiten erinnert".
Auf Rosens Empfehlungsliste für das zweite Quartal 2002 stehen der Versorger RWE, der Pharmawert Glaxo Smith Kline, der Versicherungstitel Schweizer Re, die französische Autoaktie Renault sowie die beiden US-Konsumwerte Coca Cola und Gillette. Von Technologietiteln rät sie hingegen eher ab, weil diese Branche nach wie vor unter Überkapazitäten leide.
Zahlreiche Unternehmen legen dieser Tage in den USA ihre Quartalsberichte vor - was an den Märkten für Erschütterungen und Kursraketen sorgen könnte.
Die nächsten Tage dürften für Anleger und Analysten turbulent werden: Immerhin ein Drittel der Unternehmen aus dem S&P-500-Index der wichtigsten 500 amerikanischen Konzerne wird in dieser Woche über das vergangene Quartal Rechenschaft ablegen und einen Ausblick auf den Geschäftsverlauf in den kommenden Monaten abgegeben. Die meisten Beobachter erwarten sich keine besonders guten Nachrichten.
"Ich denke, wir werden enttäuscht werden", sagte François Roudet, Fondsmanager eines Technologiefonds bei LCF Rothschild Asset Management nach einem Vortrag bei der Bank Gutmann in Wien. Seiner Ansicht nach werden sich bei den meisten Unternehmen Umsatz und Gewinne nicht wie erhofft entwickelt haben und auch der Ausblick auf das zweite Quartal werde eher ernüchternd sein.
Am Donnerstag legt der Handy-Riese Nokia Zahlen vor. Der Ausblick gilt als ein Barometer für den Zustand der gesamten Telekombranche. Branchenbeobachter halten es für möglich, daß die Wachstumserwartungen beim Umsatz für das laufende Jahr gesenkt werden. Zudem sorgen sich viele Börsianer um die Zukunft der französischen Vivendi, die wegen teurer Zukäufe (Canal plus, Universal) hoch verschuldet ist.
Auch sonst zeigen sich die Analysten zurückhaltend: "Ich fürchte, der Aufschwung kommt nicht so schnell, wie viele Leute derzeit hoffen", sagt Ned Riley, Chef-Stratege bei State Street.
Licht am Horizont?
Trotz der momentanen Schwierigkeiten sieht Roudet im Technologiebereich etwas Licht am Horizont: "Das Schlimmste ist überstanden", sagt er. Mit einer langfristigen Perspektive könne man schon jetzt in die "Überlebenden" investieren. Roudet rät zu bekannten Unternehmen wie IBM, Nokia, Intel, Siebel, Adobe oder Samsung. Eine wirkliche Erholung für den Sektor erwartet Roudet aber erst für das kommende Jahr, denn derzeit seien im Technologie-Bereich die Bewertungen immer noch hoch.
Ähnlich vorsichtig urteilt auch Monika Rosen, Bereichsleiterin Research im Asset Management der Bank Austria. Der "Knackpunkt" sind für sie die Gewinne der US-Unternehmen. "Zentrale Frage ist, ob die US-Unternehmensgewinne im zweiten Quartal 2002 ins Plus drehen. Ich bin da noch skeptisch. Die letzten Zweifel bezüglich der Gewinnerwartungen sind sicher noch nicht ganz ausgeräumt. Wenn die Erholung bei den Gewinnen nicht kommt, könnte sich die Stimmung an den Märkten wieder verschlechtern," erläuterte Rosen am Dienstag vor Journalisten.
Positiv wertet die Expertin, daß es in den USA nach langer Flaute wieder erste Lebenszeichen bei den Börsengängen gibt. Auch der Mittelzufluß zu den US-Aktienmärkten war im März dieses Jahres mit 26,7 Mrd. US-Dollar wieder auf einem Niveau, "das an alte Zeiten erinnert".
Auf Rosens Empfehlungsliste für das zweite Quartal 2002 stehen der Versorger RWE, der Pharmawert Glaxo Smith Kline, der Versicherungstitel Schweizer Re, die französische Autoaktie Renault sowie die beiden US-Konsumwerte Coca Cola und Gillette. Von Technologietiteln rät sie hingegen eher ab, weil diese Branche nach wie vor unter Überkapazitäten leide.