Aufgrund der leicht positiven Vorgaben von den internationalen Märktendürften sich die euopäischen Börsen gut gehalten bis freundlich zeigen. Marktteilnehmer scheinen sich an die kritischen Faktoren zunächst zu gewöhnen und sie zu ignorieren.
Etwas fester erwarten Marktteilnehmer den Dax am Mittwochabend zum Xetra-Schluß. Acht von Dow Jones Newswires befragte Marktteilnehmer rechnen im Schnitt mit einem Dax-Schluß von 5.597 Punkten nach 5.566 zum Xetra-Schluß am Dienstag. Sieben Befragte rechnen mit Kursgewinnen, ein Händler erwartet Abgaben. Die Spanne der Schätzungen reicht von 5.554 bis 5.620 Punkten.
Rentenmärkte warten auf neue Impulse
Die Rentenmärkte befinden sich im Banne widersprüchlicher Signale. Auf der einen Seite scheint das Wachstum in weiten Teilen der Welt noch robust zu sein, insbesondere in Europa. Das dürfte die Zentralbank aufgrund der hohen Energie- und Rohstoffkosten und auch aufgrund des immer teurer werdenden Staatsanteils zu weiteren Zinserhöhungen zwingen und damit die Rentenmärkte grundsätzlich in die Defensive zwingen. Auf der anderen Seite deuten vorlaufende Indikatoren auf eine kommende Schwäche der amerikanischen Wirtschaft hin. Das gibt den Treasuries eine gewisse Phantasie, was auf die Rentenmärkte weltweit ausstrahlen dürfte. Im frühen Handel liegt der Bund-Future mit einem Minus von drei Stellen bei 116,35 Prozent.
Der Dollar zeigt sich robust
Der Dollar zeigt sich am Mittwoch im frühen Handel nach den Daten zum amerikanische Verbrauchervertrauen auf stabilem Niveau gehalten. Zum Euro notiert er bei 1,2581 Dollar. Am Vortag hatte die amerikanische Währung leicht an Wert zugelegt, weil das Vertrauen der amerikanische Verbraucher in die Wirtschaft ihres Landes überraschend gestiegen war. „Das zeigte, wie die Stimmung am Markt ist“, sagte ein Händler in Tokio. Zur japanischen Währung notiert der Dollar bei 117,04 Yen.
Börse in Tokio tendiert leichter
Die Börse in Tokio tendiert am Mittwoch im Handelsverlauf etwas leichter. Nachdem sich der Markt in der ersten Handelshälfte nach guten amerikanische Vorgaben noch von seiner freundlichen Seite zeigte, sorgen im Verlauf Gewinnmitnahmen für abbröckelnde Kurse. Der Nikkei gibt gegen 13.12 Uhr (Ortszeit) um 0,6 Prozent oder 83 Punkte auf 14.924 nach, während der Topix 0,7 Prozent oder 10 Zähler auf 1.525 einbüßt. Insbesondere einheimische Akteure neigten mit Blick auf die bevorstehende Flut von Quartalsergebnissen wichtiger japanischer Unternehmen zu Gewinnmitnahmen, erklären Händler. Zudem handelt es sich nach Meinung eines Händlers bei dem Minus auch um eine technische Gegenbewegung auf das Plus vom Vortag, das zum Teil Shorteindeckungen geschuldet gewesen sei.
Yahoo Japan stehen mit einem Bericht unter Druck, der japanische Ableger von Amazon. com erwäge die Installation eines virtuellen Kaufhauses, womit sich der Wettbewerb verschärfen würde. Nissan Motor gehören nach dem Quartalsausweis vom Vortag nach Börsenschluß zu den größeren Gewinnern.
Aktien in Hongkong gut behauptet
An der Börse in Hongkong stehen am Mittwoch Gewinnmitnahmen guten Vorgaben der amerikanische Börsen gegenüber. Unter dem Strich tendiert der HSI zur Handelshälfte bei mäßigen Umsätzen gut behauptet und legt um 0,1 Prozent auf 16.595 Punkte zu. Im Fokus stünden zuletzt kurzfristig überkaufte Blue Chips wie HSBC und China Mobile, berichten Händler. Damit sei ein Rückfall des Index Richtung 16.500 Punkte nicht auszuschließen. Gleichwohl weisen beide Werte am Mittag minimale Aufschläge auf. Lenovo verlieren dagegen 3,5 Prozent und leiden Beobachtern zufolge damit immer noch unter der Gewinnwarnung von Dell.
Nachbörsliche Meldungen aus Amerika
Die amerikanischen Börsen haben am Dienstag abend nach dem Ende des offiziellen Handels leichter tendiert. Der Nasdaq-100 After Hours Indicator fiel um 5,34 Punkte auf 1.484,18 Zähler.
Amazon.com sind am Dienstag im nachbörslichen Geschäft um 12,1 Prozent auf 29,50 Dollar eingebrochen, nachdem der Internet- Händler für das zweite Quartal einen drastischen Gewinnrückgang verzeichnet hatte. Wie das Unternehmen nach Börsenschluß mitteilte, verdiente es in den drei Monaten bis Ende Juni 22 Millionen Dollar oder 0,05 Dollar je Aktie. Analysten hatten mit 0,07 Dollar je Aktie gerechnet. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum hatte das Nettoergebnis 52 Millionen Dollar oder 0,12 Dollar je Aktie betragen. Amazon.com erklärte das schwache Ergebnis mit den Aufwendungen für Aktienoptionen für seine Mitarbeiter und anderen Kosten. Deswegen sei das Ergebnis nicht proportional zum Umsatz gestiegen, der um 22 Prozent auf 2,14 Milliarden Dollar gesteigert wurde und die Erwartungen der Analysten geringfügig übertraf. Hewlett-Packard (HP) ermäßigten sich um 3,9 Prozent auf 30,11 Dollar, nachdem das Unternehmen der Übernahme von Mercury Interactive für 52 Dollar je Aktie zugestimmt hatte. Die Übernahme im Gesamtvolumen von 4,5 Milliarden Dollar werde das Ergebnis je Aktie 2007 mit rund 4 Cents belasten, hieß es. Sun Microsystems legten um 1 Prozent zu auf 4,13 Dollar. Sun hatte ein Quartalsminus nach Sonderposten von 9 Cents je Aktie berichtet nach einem Minus von 1 Cent im gleichen Vorjahreszeitraum. Vor Sonderposten erzielte Sun ein Minus von 2 Cents, während Analysten einen Verlust 3 Cents je Aktie prognostiziert hatten. Mit 3,83 Milliarden Dollar Umsatz lag das Unternehmen besser als mit 3,6 Milliarden Dollar im Konsens erwartet. Flextronics International gewannen 5,2 Prozent auf 11,15 Dollar, nachdem das in Singapur beheimatete Technologieunternehmen einen deutlichen Gewinnanstieg gemeldet und außerdem einen Umsatz in Aussicht gestellt hatte, der über den Wall-Street-Erwartungen liegt. Corning rutschten um 7,6 Prozent ab auf 20 Dollar. Der Hersteller von Glasfaserprodukten hatten mit seinem Quartalsergebnis die Erwartungen zwar erfüllt, enttäuschte aber mit seinem Ausblick. Linear Technology büßten 4,9 Prozent auf 29,41 Dollar ein. Linear lag mit seinem Ergebnis und Umsatz im Berichtsquartal knapp unter den Erwartungen des Marktes. Xilinx verloren 4,3 Prozent auf 19,60 Dollar, nachdem das Unternehmen sowohl mit seinen aktuellen Geschäftszahlen als auch dem Ausblick den Markt nicht überzeugte. QLogic verbesserten sich um 2,7 Prozent auf 17,04 Dollar: Hier war das Ergebnis etwas besser ausgefallen als die Konsensprognose.
Wall Street schließt nach späten Kursgewinnen im Plus
Etwas fester sind die Aktienkurse am Dienstag an Wall Street aus dem Handel gegangen. Der Markt drehte erst in der letzten Handelsstunde ins Plus, nachdem er zunächst unter enttäuschenden Unternehmensbilanzen und -ausblicken gelitten hatte. Die überraschend starken Daten zum Verbrauchervertrauen in den Vereinigte Staaten hatten kaum positiven Einfluß auf die Aktienkurse. Diese hätten vielmehr mit Erleichterung auf den Rückgang des Ölpreises reagiert, erklärten Händler. Der Ölpreis hatte deutlich auf 73,75 Dollar je Barrel nachgegeben. Hilfreich sei auch gewesen, daß der Markt im Verlauf nicht all seine Gewinne vom Vortag abgegeben habe. Das habe die Anleger ermutigt, wieder einzusteigen.
Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) gewann 0,5 Prozent oder 53 auf 11.104 Punkte. Der S&p-500 stieg um 0,6 Prozent oder 8 auf 1.269 Punkte. Der Nasdaq-Composite legte um 0,6 Prozent oder 12 auf 2.074 Punkte zu.
Am Berichtstag legten etliche bedeutende amerikanische Unternehmen Geschäftsberichte vor, darunter einige im DJIA notierte Gesellschaften. AT&T verteuerten sich um 4,2 Prozent auf 28,95 Dollar und waren damit größter Kursgewinner im Index. Die Telefongesellschaft hatte ihr Zweitquartalsergebnis verglichen mit dem Vorjahr um 80 Prozent gesteigert. Die Aktien des Mischkonzerns 3M büßten dagegen 5,0 Prozent auf 68,11 Dollar ein. Der Quartalsgewinn des Unternehmens hatte am unteren Ende der Prognosespanne gelegen, die 3M erst vor drei Wochen genannt hatte. Zudem hatte der 3M-CEO “erste Zeichen von Unsicherheit“ mit Blick auf die amerikanische Wirtschaft ausgemacht.
United Parcel Services (UPS) brachen um 10 Prozent auf 71,80 Dollar ein und verzeichneten damit den höchsten prozentualen Kursverlust seit dem Börsengang im Jahr 1999. Das Unternehmen büßte 9 Milliarden Dollar seines Marktwerts ein. Der Paketdienst hatte nicht nur mit seinem Quartalsergebnis die Erwartungen des Marktes verfehlt. Der CFO des Unternehmens zeigte sich zudem pessimistisch, was die Aussichten der amerikanische Konjunktur betrifft. Die Aktien des Wettbewerbers FedEx gaben um 1,0 Prozent auf 109,31 Dollar nach.
Im Technologiesektor stiegen Texas Instruments um 4,0 Prozent auf 28,95 Dollar. Das Unternehmen meldete einen Anstieg des Ergebnisses aus seinem fortgeführten Geschäft. Das wurde als neuerlicher Beweis dafür gewertet, daß die Nachfrage nach Chips für Mobiltelefone und andere Kommunikationsmittel unverändert solide ist. Die Titel des Tabakkonzerns Altria verbesserten sich um 0,7 Prozent auf 80,05 Dollar. Das Unternehmen hat seine Prognosen für das Geschäftsjahr angehoben. Die Aktien der Altria-Tochter Kraft Foods legten um 6,8 Prozent auf 32, 56 Dollar zu. McDonalds verloren 0,2 Prozent auf 34,76 Dollar. Die Schnellrestaurant-Kette hatte zwar ihr Ergebnis im Quartal um 60 Prozent gesteigert, doch zeigten sich die Anleger davon unbeeindruckt.
Amerikanische Anleihen zeigen sich leichter
Leichter haben sich die amerikanische Anleihen am Dienstag im späten New Yorker Handel gezeigt. Überraschend gute Konjunkturdaten belasteten nach Auskunft von Händlern den Markt. Zehnjährige Titel mit einem Kupon von 5,125 Prozent fielen um 5/32 auf 100- 14/32 und rentierten mit 4,065 Prozent, nach 5,044 Prozent am Montag. Die mit 4,50 Prozent verzinste 30-jährige Treasury sank um 10/32 auf 90- 16/32. Hier ergab sich eine Rendite von 4,123 Prozent, nach 5,103 Prozent am Montag. Die Kursverluste in den Treasuries seien vergleichsweise gering gewesen, weil die Auktion zwanzigjähriger inflationsindexierter Anleihen im Volumen von 7 Milliarden Dollar günstig verlaufen sei, hieß es. Die Titel seien zu einer Rendite von 2,494 Prozent verkauft worden; beim Ablauf der Angebotsfrist habe die Rendite noch 2, 523 Prozent betragen. Bei der Auktion habe sich ferner ein Angebot-/Nachfrage-Verhältnis von 2,24 ergeben. Indirekte Bieter, zu denen ausländische Notenbanken und Investmentfonds zählen, nahmen 69 Prozent des Emissionsvolumens ab. Bei der vorigen Auktion im Januar entfielen nur 56,1 Prozent auf diesen Bieterkreis. Unter den Konjunkturdaten übertraf vor allem der Index des Verbrauchervertrauens die Erwartungen. Für Juli meldete das Conference Board einen Stand von 106,5 nach revidiert 105,4 im Juni. Volkswirte hatten für Juli indessen nur mit einem Stand von 104,0 gerechnet. Auch die am Berichtstag veröffentlichten Daten zum amerikanische Immobilienmarkt zeigten eine etwas stärkere Entwicklung als erwartet. Die Verkäufe bestehender Häuser fielen im Juni um 1,3 Prozent auf einen Jahreswert von 6,62 Millionen Die Konsensschätzung war von einem Rückgang auf 6, 60 Millionen ausgegangen. Zwar hätten einige Anleger angesichts der geringfügig besseren Daten verkauft, doch erlebe der Immobilienmarkt unbestreitbar einen Abschwung, der noch einige Zeit fortdauern dürfte, stellte Nomura Securities fest. Die Daten paßten in das Bild eines schwächeren Wirtschaftswachstums. Dieses wiederum dürfte die Teuerung und damit auch den Anstieg der Zinsen bremsen.
Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg, Reuters.