Nach schwachen Vorgaben der amerikanischen Börsen und Gewinnmkitnahmen in Tokio wird am Mittwoch auch auf dem deustchen Aktienmarkt mit einer Fortsetzung der Konsolidierung gerechnet. Nachdem am Dienstag der überraschend starke ZEW-Index nicht nachhaltig für eine Belebung sorgen konnte, sollte das auch den Daten zum Auftragseingang in der europäischen Industrie nicht gelingen, die für elf Uhr erwartet werden.
Rentenmarkt gut behauptet erwartet
Freundliche Vorgaben von den amerikanischen Anleihemärkten und eine eher schwache Aktienbörse dürften am Mittwoch morgen den Rentenmarkt stützen. Am Dienstag hatte der Rentenmarkt kaum verändert geschlosen. Der Bund-Future verlor einen Basispunkt auf 123,24 Prozent. Der Bobl- Future gab um füfn Basispunkte auf 115,18 Prozent nach. Zunächst hätten die Anleger Gewinne mitgenommen, berichteten Marktteilnehmer. Etwas Belastung sei auch von den ZEW-Konjunkturerwartungen für den Monat August ausgegangen. Diese lagen deutlich über den Prognosen. Am späten Nachmittag erholte sich der Bund-Future indessen wieder, nachdem in den Vereinigten Staaten ein überraschender Rückgang bei den Verkäufen bestehender Häuser die Kurse der amerikanischen Anleihen steigen ließ.
Euro in Fernost zum Dollar weiter unter Druck
Der Euro ist am Mittwoch in Fernost zum Dollar weiter unter Druck geblieben. Ein Euro kostete in Tokio mit 1,2213 Dollar weniger als in New York am Vorabend, als er mit 1,2230 Dollar gehandelt wurde. Zur japanischen Währung tendierte der Dollar bei 110,35 Yen und damit knapp über dem im späten amerikanischen Handel erreichten Wert. Der Euro kostete 134,93 Yen.
Tokioter Börse nach Gewinnmitnahmen im Minus
Nach der Tokioter Börsenrally zu Beginn der Woche haben am Mittwoch Gewinnmitnahmen Kursverluste ausgelöst. Der Nikkei fiel um 0,25 Prozent auf 12.441 Punkte. Kauffreudige ausländische Investoren hatten den Nikkei noch am Vortag beim Schlußkurs auf ein neues Vier-Jahreshoch von 12.472 Punkten getrieben.
Der breiter gefasste Topix büßte am Mittwoch 0,35 Prozent auf 1.267 Punkte ein. Zu den Kursverlierern gehörte der Kamerahersteller Nikon, dessen Papiere nach einer Rating-Herabstufung durch Merrill Lynch zwei Prozent einbüßten. Die Aktien der japanischen Großbank Mizuho Financial Group gaben um 0,86 Prozent nach. Das Institut hatte angekündigt, rund 6,3 Milliarden Dollar an öffentlichen Hilfen an die japanische Regierung zurückzuzahlen. Es will damit seine Sanierung nach der Branchenkrise von Ende der 1990er Jahre beschleunigen.
Aktien in Hongkong etwas leichter
Mit einer etwas leichteren Tendenz zeigen sich die Kurse am Aktienmarkt in Hongkong am Mittwochmittag (Ortszeit). Zur Begründung wird auf die schwachen Vorgaben von Wall Street und Anschlußverkäufe nach den Abschlägen des Vortages verwiesen. Weiterhin würden sich die Anleger vor der Bekanntgabe der Ergebnisse von Hutchison Whampoa und Cheung Kong am Donnerstag zurückhalten, heißt es von einem Beobachter. ”Eine deutlich positive Überraschung dürfte es allerings nicht geben”, fügt ein Händler hinzu. Hutchison zeigen sich mit einem leichten Plus von 0,1 Prozent, während Cheung Kong um 0,9 Prozent nachgeben.
Neuigkeiten und Kursbewegungen nach Börsenschluß
Nachbörslich tendierten amerikanische Aktien am Montag praktisch unverändert. Der Nasdaq-100 After Hours Indicator schloß 0,4 Punkte niedriger bei 1.570,9 Punkten.
Applebee's International haben sich am Dienstag im nachbörslichen Handel um 4,8 Prozent auf 22,90 Dollar verbilligt. Die Restaurantkette hat ihre Ergebnisprognose für das dritte Quartal und das Gesamtjahr gesenkt, nachdem der flächenbereinigte Umsatz im August zurückgegangen war. Das Unternehmen rechnet nun mit einem Jahresergebnis je Aktie von 1,33 bis 1,40 Dollar. Im Juli hatte Applebee s noch ein Ergebnis je Anteilsschein von 1,44 bis 1,47 Dollar in Aussicht gestellt. Die neue Prognose für das dritte Quartal lautet nun 0,32 bis 0,35 Dollar. Zuvor hatte die Gesellschaft noch mit 0,37 bis 0,39 Dollar je Aktie gerechnet. Die Konsensprognose der Analysten hatte bei 0,39 Dollar gelegen.
Teva Pharmceuticals legten 0,4 Prozent auf 32,45 Dollar zu. Ein Gericht hat im Rechtsstreit mit Pfizer um ein Medikament zur Behandlung von Epilepsie und Krampfanfällen zugunsten von Teva entschieden. Die Aktien von Pfizer zeigten sich nahezu unverändert zum Schlußkurs bei 25,10 Dollar.
Wall Street schließt etwas leichter
Etwas leichter sind die Aktienkurse am Dienstag an Wall Street aus dem Handel gegangen. Die jüngste Entwicklung auf dem amerikanischen Immobilienmarkt enttäuschte die Anleger. Der Verkauf bestehender Häuser war im Juli wider Erwarten rückläufig. Auch der nach wie vor hohe Ölpreis habe den Markt belastet, berichteten Händler. Andere Impulse hätten gefehlt. So kurz vor dem Feiertag ”Labor Day”, mit dem traditionell in den Vereingten Staaten die Sommerferien enden, tue sich am Markt erfahrungsgemäß wenig, hieß es. Der Dow-Jones verlor 0,5 Prozent auf 10.520 Punkte. Der S&P-500 sank um 0,3 Prozent auf 1.218 Zähler. Der Nasdaq Composite fiel 0,2 Prozent auf 2.137 Stellen.
Zu den Verlierern gehörten die Aktien von Bauunternehmen. Meritage Homes fielen um 1,9 Prozent auf 75,00 Dollar. KB Home gaben 1,7 Prozent auf 70,96 Dollar nach und Hovnian Enterprises um 1,3 Prozent auf 57,86 Dollar. Im Pharmasektor gewannen dagegen Eli Lilly 1,9 Prozent auf 53,72 Dollar. Amylin Pharmaceuticals sprangen um 28 Prozent auf 28,00 Dollar und Alkermes um 12 Prozent auf 17,67 Dollar. Die Unternehmen hatten vielversprechende Studienergebnisse zu einem Diabetes-Medikament vorgelegt.
Boston Scientific sanken um 4,5 Prozent auf 25,92 Dollar. Die amerikanische Gesundheitsbehörde hat das Unternehmen wegen Problemen bei der Herstellung des Medikaments Taxus und zweier weiterer Produkte verwarnt. Die Aktien des Chipherstellers Intel verloren 1,3 Prozent auf 25,72 Dollar. Offenbar beeindruckte das am Berichtstag vorgestellte neue Chip-Design nicht. Citigroup ermäßigten sich um 1,5 Prozent auf 43,56 Dollar. Marge Magner, die bisher den Bereich Global Consumer-Banking verantwortete, verlässt das Institut. Allmerica Financial verbesserten sich um 8,5 Prozent auf 42,10 Dollar. Goldman Sachs kauft das Lebensversicherungsgeschäft von Allmericaswires.
Amerikanische Anleihen fester
Freundlich haben sich die amerikanischen Anleihen am Dienstag im späten Handel gezeigt. Ein überraschender Rückgang bei den Verkaufszahlen bestehender Häuser im Juli gab den Festverzinslichen Auftrieb. Kursverluste an den Aktienmärkten hätten die Anleger ebenfalls in Anleihen ausweichen lassen, berichteten Händler. Stärkere Impulse hätten indessen gefehlt, weshalb die Gewinne begrenzt geblieben seien. Außerdem hätten geringe Umsätze die Kursgewinne höher erscheinen lassen, als sie tatsächlich waren.
Die richtungweisenden zehnjährige Anleihen stiegen um 0,22 Prozent auf 100,16 Punkte. Sie rentierten mit 4,182 Prozent. Longbonds mit einer Laufzeit von dreißig Jahren legten um 0,38 Prozent auf 114,247 Punkte. Sie rentierten mit 4,402 Prozent. Nach Ansicht einiger Marktbeobachter wurden die Staatsanleihen zusätzlich von der Emission einer 30-jährigen Anleihe des Einzelhandelskonzerns Wal-Mart gestützt. Die Konditionen der Anleihe werden voraussichtlich am Mittwoch festgelegt, doch sei die Emission schon vorher auf reges Interesse gestoßen.
Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg, Reuters.