Mit Aufschlägen wird der Dax am Dienstag morgen zur Börseneröffnung erwartet. Nachdem sich die amerikanischen Märkte am Montag aufgrund eines gesunkenen Ölpreises und positiver Kapitalflußdaten stark zeigten und auch japanische Aktien freundlich tendieren, sollten auch die deutschen Aktien die Kursverluste vom Vortag wieder wettmachen können.
Rentenmarkt mit leichtem Rückenwind
Nach einer eher schwächeren Tendenz der amerikansichen Anleihen und angesichts eines nachgebeenden Euro könnten sich die Konsolidierungstendenzen am Rentenmarkt am Dienstag fortsetzen. Am Montag hatten die Märkte gut behauptet geschlossen. Der September-Kontrakt des Bund-Futures legte um 6 Basispunkte auf 122,23 Prozent zu. Das Tageshoch lag bei 122,34 Prozent, das Tagestief bei 122,09 Prozent. Die nächste Widerstandsmarke liege nach Ansicht der HSBC Trinkaus & Burkhardt beim kurzfristigen Abwärtstrend bei 122,31 Prozent. Unterstützt sei der September-Bund bei 121,78 Prozent. Der Bobl-Future stieg um sieben Basispunkte auf 114,77 Prozent.
Kapitalzuflüsse in die Vereinigten Staaten stützen Dollar
Schwächer wird der Euro am Dienstag zur Eröffnung des europäischen Handels erwartet. Daten zu den Netto-Kapitalzuflüssen in die Vereinigten Staaten haben den Dollar im fernöstlichen Handel gestützt.
Die am Montag veröffentlichten Daten belegen Händlern zufolge, daß die größte Volkswirtschaft der Welt genügend ausländisches Kapital anlocken konnte, um ihr hohes Handelsdefizit im Juni zu finanzieren. Der Netto-Kapitalzufluss in die Vereinigten Staaten stieg auf 71,2 Milliarden Dollar. Das Handelsdefizit hatte bei 58,8 Milliarden Dollar gelegen. Der Kapitalzufluß übertraf die Erwartungen von Analysten, die 65 Milliarden Dollar veranschlagt hatten. „Nach den Daten haben sich die Bedenken über das Handelsdefizit am Devisenmarkt aufgelöst”, sagte Marktanalyst Daisuke Uno von der Sumitomo Mitsui Banking Corp.
Der Euro wurde am Dienstag in Tokio mit rund 1,2331 Dollar gehandelt und gab damit gegenüber seinem Schlußkurs in New York 0,3 Prozent nach. Der Dollar legte auch geringfügig zur japanischen Währung zu und notierte bei 109,36 Yen. Der Euro notierte schwächer mit 134,83 Yen.
Stahlwerte geben Tokioter Börse erneut Schwung
Stahlaktien haben dem Handel an der Tokioter Börse am Dienstag erneut Auftrieb gegeben. Gegen Ende des Vormittagshandels lag der 225 Werte umfassende Nikkei Index ein halbes Prozent im Plus bei knapp 12.318 Zählern. Der breiter gefasste Topix legte ein viertel Prozent auf knapp 1.252 Punkte zu. Bereits die Wall Street hatte positiv vorgelegt.
Die Stahlaktien waren in Tokio den zweiten Tag in Folge im Aufwind. Sie profitierten weiterhin von einer Ankündigung des japanischen Branchenführers Nippon Steel vom Vortag, der dieses Jahr angesichts der hohen Nachfrage 230 Millionen Dollar in den Ausbau seiner Produktionskapazität investieren will. „Die gestrigen Nachrichten haben die Anleger zum Nachdenken darüber gebracht, daß die Stahlproduzenten stärker wachsen könnten als erwartet”, sagte Toshihiko Matsuno von SMBC Friend Securities.
Die Titel von Nippon Steel legten 0,3 Prozent auf 302 Yen zu. Die Papiere von Tokyo Steel Manufacturing legten 1,3 Prozent auf 1495 Yen zu, die von Sumitomo Metal Industries kletterten um 3,5 Prozent auf 239 Yen. Unter den Gewinnern fanden sich auch die Aktien des Siemens-Partners Fujitsu. Sie verteuerten sich um 1,9 Prozent auf 651 Yen. Zuvor hatten Analysten der Investmentbank Goldman Sachs ihre Einschätzung für die Aktien auf „outperform” von „in-line” erhöht. Zudem stellten sie fest, es gebe weiteres Potential für eine Erhöhung der Prognose für Fujitsu..
Aktien in Hongkong etwas leichter
Etwas leichter zeigen sich die Aktienkurse am Dienstagmittag (Ortszeit) in Hongkong. Zum Ende der ersten Sitzungshälfte notiert der Hang-Seng-Index (HSI) 0,3 Prozent bzw. 52 Punkte niedriger bei 15.414 Punkten. Nach den jüngsten Aufschlägen gebe es nun eine Konsolidierung, sagen Beobachter. Das Volumen sei hoch. Die Schweizer Investmentbank UBS sieht den HSI am Jahresende bei 17.107 und die amerikanische Investmentbank JP Morgan 16.700 Punkten. CNOOC sinken 4,1 Prozent auf 5,80 Hongkong-Dollar, China Mobile legen 0,4 Prozent auf 35,35 Hongkong-Dollar zu. Hutchison steigen 0,3 Prozent auf 79,50 Hongkong-Dollar.
Neuigkeiten und Kursbewegungen nach Börsenschluß
Nachbörslich tendierten amerikanische Aktien am Montag praktisch unverändert. Der Nasdaq-100 After Hours Indicator schloß 0,08 Punkte höher bei 1.600,79 Punkten.
Die Titel von Sonic Solutions stiegen um 2,4 Prozent auf 18,44 Dollar, nachdem das Unternehmen besser als erwartete Erstquartalszahlen vorgelegt hatte. Der Gewinn je Aktie ohne Sonderposten beträgt 0,18 Dollar. Analysten hatten 0,14 Dollar erwartet. Cash Systems sanken um 0,7 Prozent auf 6,06 Dollar. Zuvor hatte das Unternehmen einen Ausblick auf das Gesamtjahr gegeben, der unter den bisherigen Erwartungen lag. Das Unternehmen geht nun von einem Verlust je Aktie von 0,10 Dollar aus. Bislang lagen die Erwartungen bei einem Gewinn von 0,19 bis 0,22 Dollar je Titel.
Ölpreisrückgang beflügelt Börsenkurse in Amerika
Steigende Technologieaktien und der Ölpreisrückgang haben am Montag die amerikanische Börse belebt. Der Dow-Jones beendete den Montagshandel in New York 0,3 Prozent fester bei 10.634 Zählern. Der S&P-500 gewann ebenfalls 0,3 Prozent auf 1.233 Zähler. Der Nasdaq Composite stieg um 0,5 Prozent auf 2.167 Stellen.
An der Rohstoffbörse New York Mercantile Exchange verbilligte sich der Ölpreis um zwei Prozent auf 65,50 Dollar. Dies habe der anfangs schwachen Börse auf die Beine geholfen, sagten Händler. Zuvor kursierten Spekulationen, daß die höheren Fördermengen ausreichen würden, um die steigende Benzinnachfrage zu decken.
„Kein Zweifel - die Börse begrüßt die Verbilligung des Öls”, sagte Caryn Zweig, eine Geldmanagerin bei der Firma Abner Hermann & Brock. „Die amerikanische Konjunktur ist robust, und der Verbraucher ist offensichtlich guter Laune.”
Prominenter Tagesgewinner war Agilent, der weltweit größte Hersteller wissenschaftlicher Testgeräte. Agilent stiegen um 14 Prozent. Das Unternehmen hat den Verkauf seiner Halbleitersparte an den Finanzinvestor Kohlberg Kravis Roberts angekündigt.
Eine Empfehlung der Firma Piper Jeffray beflügelte die Papiere von Apple, die um mehr als drei Prozent stiegen.Ein Technologieanalyst bei Piper Jaffray nannte die Papiere des Computer- und iPod-Herstellers seinen Blue-Chip-Favoriten für das zweite Halbjahr 2005. Er verwies dabei auf die erwarteten neuen Produkte von Apple, die anhaltenden Marktanteilsgewinne der Mac-Produkte und den wahrscheinlich konservativen Ausblick des Unternehmens.
Im Dow verteuerten sich Procter & Gamble um 1,2 Prozent auf 54,18 Dollar. Am Freitag hatte die FDA die Behandlung mit dem Osteoporose-Medikament Actonel in Verbindung mit Calcium-Tabletten zugelassen. Die Titel von Dow Jones rückten um 11 Prozent auf 41,14 Dollar vor, nachdem es Berichte gegeben hatte, daß jüngere Mitglieder der Bancroft-Familie, der Mehrheitsgesellschafterin der Gruppe, das Unternehmen eventuell verkaufen wollten.
Unter Druck zeigten sich besonders Metall- und Minenwerte, weil der steigende Dollar die Notierungen für Gold und andere Metalle belastete. Im Dow verloren Alcoa 1,6 Prozent auf 29,24 Dollar. Der Titel war damit Tagesverlierer im Dow. Delta Airlines litten unter Gerüchten, dass ein Antrag auf Gläubigerschutz kurz bevor stehen könnte und büßten 13,7 Prozent auf 1,39 Dollar ein. (dpa)
Amerikanische Anleihen schließen leichter
Die Notierungen der amerikanischen Anleihen haben sich am Montag etwas leichter präsentiert. Die im frühen Geschäft bekannt gegebenen Daten zur Geschäftstätigkeit im Verarbeitenden Gewerbe in New York, die über den Erwartungen lagen, sorgten für leichten Druck auf die Kurse. Die richtungsweisenden zehnjährige Anleihen fielen um 0,10 Punkte auf 99,25 Punkte und rentierten mit 4,273 Prozent. Longbonds mit einer Laufzeit von dreißig Jahren gaben 0,151 Punkte auf 113,207 Punkte nach. Sie rentierten mit 4,47 Prozent.
Damit ist die Rally aus der Vorwoche zunächst zum Stehen gekommen, die insbesondere am Freitag von Daten zum Verbrauchervertrauen in Amerika ausgelöst wurde. Diese hatten nahegelegt, daß sich die hohen Ölpreise allmählich auf die Konsumfreude der Amerikaner auswirken. Zudem hatte der Ölpreis ein neues Rekordhoch erreicht, was zu verminderten Wachstumsaussichten für die nächsten Monate führte. Am Berichtstag ist der Ölpreis wieder etwas zurückgekommen.
„Die Leute sind etwas defensiver eingestellt heute, und damit meine ich, die tun nichts”, kommentierte Gary Pollack, Händler bei Deutsche Bank Private Wealth Management, das Geschehen. Die Zurückhaltung begründete sich auch in den am Dienstag anstehenden, wichtigen Verbraucherpreisdaten für den Juli. Diese könnten wieder etwas Volatilität in den Markt zurückbringen, insbesondere wenn die Kernrate - also ohne die Preise für Nahrungsmittel und Energie - nicht den von Volkswirten erwarteten plus 0,2 Prozent entspricht, sagte ein Beobachter.
Das Minus vom Berichtstag wurde vor allem dem am Nachmittag veröffentlichten Empire State Manufacturing Index zugeschrieben, der auf anhaltendes Wachstum in der Region New York hindeutete und als früher Indikator für die Entwicklung der amerikanischen Konjunktur gilt. Der Bericht sei „eine weitere Indikation, daß der Verarbeitende Sektor gut läuft, trotz der vielen Schlagzeilen zur Schwäche im Automobilsektor und zum Stellenabbau”, sagte Drew Matus, Volkswirt bei Lehman Brothers.
Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg, Reuters.