Knapp behauptet wird der Dax am Dienstag zur Handelseröffnung erwartet. Das gute Sentiment für den Aktienmarkt sei dem Vernehmen nach intakt, auch könnten heute positive Impulse von den Quartalszahlen von Metro und Continental ausgehen. Durchwachsene Vorgaben aus Wall Street, schwächere Vorgaben aus Asien und ein Ölpreis nahe des Rekordhochs bei 62 Dollar würden aber die Stimmung dämpfen, heißt es bei Beobachtern.
Rentenmarkt weiter schwächer erwartet
Schwächer wird am Dienstag der Rentenmarkt erwartet. die guten Konjunkturdaten des Vortages schwächten das Anleihensentiment, heißt es im Markt. Auch amerikanische Anleihen gaben am Vortag leicht ab. Indes wird nach der gestrigen, kräftigeren Konsolidierung heute mit einem verringerten Abgabedruck gerechnet. Außerdem stütze der erneute Anstieg des Ölpreises.
Euro weiter im Aufwind
Konjunkturdaten in Europa und den Vereinigten Staaten haben dem Euro am Dienstag im fernöstlichen Devisenhandel weiter Aufschwung gegeben und den Dollar unter Druck gesetzt.
So stieg der Einkaufsmanager-Index (EMI) für die Industrie der Euro-Zone im Juli mehr als von Volkswirten erwartet. Dies wurde von Händlern als Zeichen der Erholung der europäischen Wirtschaft gewertet und stärkte die Nachfrage nach der Gemeinschaftswährung.
In den Kurs der amerikanischen Währung ist die gute Wirtschaftslage hingegen schon eingepreist. Die ebenfalls besser als erwartet ausgefallene ISM-Konjunkturindex in den Vereinigten Staaten löste Händlern zufolge daher eher Sorgen über möglicherweise weiter steigende Zinsen aus. Der Dollar geriet dadurch unter Druck. „Wir müssen unseren pessimistischen Blick auf den Euro ändern”, sagte Kikuko Takeda, Analyst bei der Bank of Tokyo-Mitsubishi.
Aktuell wird der Euro in Tokio mit 1,2212 Dollar gehandelt, nach 1,2180 im späten amerikanischen Handel. In japanischer Währung werden für den Dollar 111,86 Yen gezahlt. Bis zum Ende des New Yorker Handels hatte der Dollar 0,3 Prozent auf 112,25 Yen verloren. Zur Schweizer Währung wird der Euro bei 1,5576 Franken gehandelt; der Dollar notiert mit 1,2756 Franken.
Tokios Börse tendiert schwächer
Die Börse in Tokio hat am Dienstagvormittag schwächer tendiert. Der Nikkei-Index für 225 führende Werte notierte zur Handelsmitte ein Minus von 16,74 Punkten oder 0,14 Prozent beim Stand von 11.930,18 Zählern. Der breiter gefasste Topix fiel bis dahin um 3,19 Punkte oder 0,26 Prozent auf 1208,42 Punkte.
Der Dollar notierte um 11.00 Uhr Ortszeit mit 111,66-68 Yen schwächer nach 112,08-11 Yen am späten Vortag. Der Euro notierte im frühen Geschäft fester mit 1,2192-94 Dollar nach 1,2184-87 Dollar am späten Vortag. Auch zum Yen lag der Euro fester bei 136,77-81 Yen nach 136,59-63 Yen am Montag.
Während Chip-Unternehmen wie Tokyo Electron gesucht waren, weil Branchendaten einen weltweiten Anstieg der Chipverkäufe in Juni zeigten, bauten Aktien von Unternehmen mit enttäuschenden Ergebniszahlen wie Kyocera ihre Verluste aus. Auch Titel von Öl- und Gasunternehmen standen wegen der gestiegenen Ölpreise auf den Kauflisten der Händler.
Aktienkurse in Hongkong am Mittag fester
Getragen von Kursgewinnen bei den Indexschwergewichten HSBC und CNOOC zeigt sich der Hongkonger Aktienmarkt am Dienstagmittag (Ortszeit) fest. Der Hang Seng Index (HSI) rückt um ein Prozent bzw. 147 Punkte vor auf 15.123 und markiert damit erneut ein Viereinhalbjahreshoch. Für Zuversicht und Käufe sorge das HSBC-Quartalsergebnis vom Vortag nach Börsenschluß in Singapur, sagen Händler. HSBC gewinnen 0,9 Prozent auf 128,40 Hongkong-Dollar und CNOOC nach dem neuerlichen Anstieg des Ölpreises auf ein Rekordhoch 2,8 Prozent auf 5,50 Hongkong-Dollar. Damit entfallen allein 65 Pluspunkte im HSI auf diese beiden Titel. Swire legen um 2,7 Prozent zu auf 76,80 Hongkong-Dollar, nachdem das Unternehmen 2,3 Milliarden Hongkong-Dollar aus dem Verkauf einer Beteiligung erlöst hat.
Neuigkeiten und Kursbewegungen nach Börsenschluß
Nachbörslich tendierten amerikanische Aktien am Donnerstag etwas freundlicher. Der Nasdaq-100 After Hours Indicator schloß 0,05 Prozent höher bei 1.610,91 Punkten.
Mit Abgaben haben sich die Aktien von Career Education gezeigt, nachdem das Unternehmen den Ausblick für das Gesamtjahr 2005 nach unten korrigiert hat. Der Gewinn je Aktie für das zweite Quartal hatte mit 0,50 Dollar noch über den Erwartungen der Analysten von 0,47 Dollar gelegen. Für das Gesamtjahr erwartet das Unternehmen allerdings nur noch einen Gewinn je Aktie zwischen 2,20 und 2,29 Dollar, nachdem zuvor noch 2,29 Dollar genannt worden waren. Die Schätzungen der Analysten lagen bei 2,34. Die Titel verloren 5,8 Prozent auf 36,85 Dollar.
Adobe Systems verloren 2,9 Prozent auf 28,60 Dollar, nachdem das Unternehmen seine Prognosen bestätigt und von anhaltend guter Nachfrage nach seinen Produkten Acrobat und Creative Suite berichtet hatte. Cutera legten um neun Prozent zu auf 24,65 Dollar. Die Zahlen für das zweite Quartal lagen über den Erwartungen der Analysten. Zudem hat das Unternehmen den Ausblick für das Gesamtjahr 2005 angehoben.
Steigende Ölpreise belasten Standardwerte in den Vereinigten Staaten
Ölpreise in Rekordhöhe und Zinsängste haben am Montag an der Wall Street die Standardwerte belastet. Der Dow-Jones fiel um 17,76 Zähler oder 0,2 Prozent auf 10.623,15 Punkte. Händler sagten, der Tod des saudiarabischen Königs Fahd hätte die Märkte verunsichert. Saudiarabien ist der weltgrößte Erdölproduzent.
Der Standard & Poor's 500 konnte sich mit einem Anstieg von 1,17 Zählern auf 1235,35 Punkten knapp behaupten. Der Nasdaq Composite legte um 10,55 Zähler oder 0,5 Prozent auf 2.195,38 Punkte zu. Der Index habe vom Online- Auktionshaus eBay Auftrieb bekommen, hieß es am Markt. Zuvor hatte das Maklerunternehmen Smith Barney die eBay-Aktie von „halten” auf „kaufen” heraufgestuft.
An der Rohstoffbörse New York Mercantile Exchange verteuerte sich der Preis für ein Barrel Öl um 2,9 Prozent auf den Rekordstand von 62,30 Dollar. Dies heizte die Kurse der Energieunternehmen an, darunter ExxonMobil. Der Index der Energieaktien stieg um 1,5 Prozent. Er war der Star-Performer der zehn S&P-Branchen.
Größter Verlierer im Dow waren Procter & Gamble. Der Konsumgüterkonzern meldete zwar für das abgelaufene Quartal ein Umsatzplus von zehn Prozent und einen Gewinnanstieg um neun Prozent. Die Gewinnmarge schrumpfte jedoch auf Grund steigender Rohstoffkosten von 50 Prozent auf 48,9 Prozent. P&G geht davon aus, das der Kostenzuwachs die künftige Gewinnentwicklung negativ beeinflussen werde. Abgegeben wurden auch die Papiere des Ölunternehmens Unocal, das für 17,3 Milliarden Dollar von Chevron übernommen wird.
Im zweiten Monat in Folge haben sich die Aktivitäten in der verarbeitenden Industrie beschleunigt. So stieg der ISM-Index, den der Verband der Chefeinkäufer monatlich zusammenstellt, im Juli auf 56,6 von 53,8 im Juni. Viele Anleger befürchteten deswegen, daß die Zinsen weiter steigen werden.
Amerikanische Anleihen etwas leichter
Mit einer etwas leichteren Tendenz haben sich die amerikanschen Anleihen am Montag in New York gezeigt. Der überraschend deutliche Anstieg des Index des Institute for Supply Management (ISM) über die Geschäftsaktivität im Verarbeitenden Gewerbe der Vereinigten Staaten sorgte für Abgaben am Markt. Dieser ist im Juli auf 56,6 Punkte gestiegen. Volkswirte hatten einen Stand von 54,5 erwartet, nachdem der Index im Vormonat bei 53,8 gelegen hatte. Wie das ISM mitteilte, stieg der Index für die Auftragseingänge auf 60,6 (Juni: 57,2), jener für die bezahlten Preise fiel auf 48,5 (50, 5). Der Beschäftigungsindex wurde auf 53,2 nach 49,9 im Vormonat beziffert, der Index für die Produktion auf 61,2 nach 55,6. Das ISM sprach insgesamt von einer ”schönen Erholung” im Verarbeitenden Gewerbe.
Zehnjährige Titel fielen um 9/32 auf 98-14/32 und rentieren mit 4,32 P?rozent. Der 30 Jahre laufende Longbond verlor 20/32 auf glatt 113. Seine Rendite stieg auf 4,51 Prozent. Nach den starken Abgaben im Zuge des überraschend guten ISM-Index kam es im Verlaufg wieder zu einer leichten Erholung der Notierungen, so ein Beobachter. Das Interesse würde sich zudem bereits auf die Arbeitsmarktdaten für Juli am Freitag konzentrieren, hieß es. Der leichte Rückgang der am Berichtstag ebenfalls veröffentlichten Bauausgaben hatte dagegen kaum Auswirkungen auf den Handel. Diese sind in den Vereinigten Staaten im Juni gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent auf eine saisonbereinigte Jahresrate von 1,093 Milliarden Dollar gefallen. Es war der vierte Rückgang auf Monatssicht in Folge. Volkswirte hatten im Vorfeld dagegen einen Anstieg um 0,5 Prozent erwartet.
Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg, Reuters.