Nach leichten Verlusten an der Wall Street und den asiatischen Börsen sehen Beobachter den Dax kaum verändert in den Handel starten. Das Wertpapierhaus Lang & Schwarz berechnete den Dax gegen 7.04 Uhr auf 5.685 Zähler. Am Montag war der Index bei 5.682 Punkten aus dem Handel gegangen.
Für Impulse werden zahlreiche Quartalszahlen sorgen. Unter anderem berichten die Deutsche Bank, die Deutsche Post, MAN und Metro (siehe auch: Tagestermine).
Euro in Fernost kaum verändert
Der Euro hat sich am Dienstag im fernöstlichen Handel kaum verändert präsentiert. Die Gemeinschaftswährung kostete 1,2765 Dollar nach 1,2762 Dollar im späten Handel in New York. Der Dollar bewegte sich in der Nähe eines Drei-Wochen-Tiefs zum Yen und notierte bei 114,60 Yen. Die Erwartung eines vorläufigen Endes der Zinserhöhungen in den Vereinigten Staaten setze die amerikanische Währung weiter unter Druck, sagten Händler. Die amerikanische Notenbank Fed entscheidet in der kommenden Woche über ihren weiteren Kurs. Der Schweizer Franken lag bei 1,2316 Franken je Dollar und 1,5716 Franken je Euro.
Aktien in Tokio im Verlauf knapp behauptet
Mit einer knapp behaupteten Tendenz zeigen sich die Kurse an der Börse in Tokio am Dienstag im Handelsverlauf. Der Nikkei-225 verliert gegen 13.15 Uhr Ortszeit 0,1 Prozent oder 10 Punkte auf 15.447. Der Topix fällt um 0,2 Prozent oder vier auf 1.568 Punkte. Nach drei Tagen mit deutlichen Aufschlägen komme es zu einer leichten Konsolidierung, heißt es von einem Beobachter. Der Markt habe scheinbar einen Boden ausgebildet, ergänzt ein Analyst. „Die Sorgen um die konjunkturelle Entwicklung treten langsam in den Hintergrund und der Anleger-Fokus richtet sich auf die guten Unternehmensergebnisse“, sagt ein Händler. Mit Spannung werde jedoch auf die Fed-Zinsentscheidung am 8. August gewartet, und auch der Konflikt im Nahen Osten stehe weiter im Blickpunkt des Interesses. Es sei unwahrscheinlich, daß der Nikkei-225 unter die Marke von 15.000 Punkten falle. Ein Widerstand wird bei 15.600 Punkten gesehen.
Aktien in Hongkong am Mittag knapp behauptet
Mit einer knapp behaupteten Tendenz zeigt sich die Börse in Hongkong am Dienstag mittag (Ortszeit). Der Hang-Seng-Index reduziert sich bis zum Ende der ersten Sitzungshälfte um 0,2 Prozent oder 25 auf 16.946 Punkte. Die besser als erwartet ausgefallenen Ergebnisse von HSBC können das Sentiment nicht beflügeln, heißt es von einem Teilnehmer. „Es gibt einige Gewinnmitnahmen, aber keinen richtigen Verkaufsdruck“, so ein Analyst. Bei den Einzelwerten verlieren HSBC-Aktien 0,3 Prozent, die Aktien von China Mobile reduzieren sich um 0, 9 Prozent. Positiv entwickelt sich dagegen der Immobiliensektor. Hier klettern Titel von SHK Properties um 0,9 Prozent, Aktien von Cheung Kong weisen ein Plus von 0,4 Prozent auf. Für den weiteren Handelsverlauf wird der Hang-Seng-Index in einer Spanne zwischen 16.900 und 17.000 Punkten gesehen.
Nachbörsliche Meldungen aus Amerika
Die amerikanischen Börsen haben am Freitag abend nach dem Ende des offiziellen Handels kaum verändert tendiert. Der Nasdaq-100 After Hours Indicator stieg um 0,02 Prozent auf 1.509,69 Zähler.
Die Aktien von Whole Foods Market fielen bis 18.28 Uhr Ortszeit auf der Handelsplattform nasdaq.com um 7, 1 Prozent auf 53,45 Dollar. Die Lebensmittelkette hatte für das dritte Quartal einen Umsatz ausgewiesen, der mit 1,34 Milliarden Dollar unter der Erwartung von 1,36 Milliarden Dollar lag. Dagegen fiel der Gewinn je Aktie mit 0,37 Dollar über der Durchschnittsprognose von 0,34 Dollar aus.
Aktien von Internet Security Systems kletterten dagegen bis um 18.26 Uhr Ortszeit um 0,5 Prozent auf 22,60 Dollar, nachdem das Unternehmen einen Anstieg beim Gewinn ohne Sonderposten um 0,01 Dollar auf 0,22 Dollar je Aktie bekannt gegeben hatte. Der Umsatz erhöhte sich auf 82,7 Millionen Dollar. MetLife-Titel sanken bis um 18.18 Uhr Ortszeit um 1,2 Prozent auf 51,38 Dollar, nachdem einer der größten amerikanischen Versicherer für das zweite Quartal einen Gewinnrückgang ausgewiesen hatte. Der operative Gewinn lag aber über den Erwartungen.
Nahost-Krieg und Zinssorgen belasten die Wall Street
Der Nahost-Krieg, eine Reihe schwacher Geschäftszahlen und die Furcht vor weiteren Zinserhöhungen haben am Montag die Stimmung an der Wall Street getrübt. Die Titel von Fluggesellschaften litten unter einem erneuten Anstieg der Ölpreise. Einige Technologiewerte an der Nasdaq profitierten allerdings von einer positiven Bewertung des Computerherstellers Apple durch eine Bank.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte verlor 0,3 Prozent auf 11.185 Punkte. Der breiter gefaßte S&P-500-Index gab knapp 0,15 Prozent auf 1.276 Zähler nach. Der Technologie-Index Nasdaq verlor gut 0,13 Prozent auf 2.091 Stellen. Unerwartet schwache Geschäftszahlen der Kosmetikfirma Avon und Tyson Foods bekamen die Aktien der Unternehmen mit Kursverlusten von knapp zwölf beziehungsweise drei Prozent zu spüren. Zu den Verlierern gehörten auch die Titel von Unternehmen, die besonders stark von wirtschaftlichen Schwankungen abhängig sind. Dazu gehörten der Mischkonzern General Electric mit einem Minus von ein Prozent und Flugzeugbauer Boeing mit minus zwei Prozent.
„Angesichts der Situation im Nahen Osten und der hohen Ölpreise kann man Aktienkäufe nur schwer rechtfertigen, vor allem nach den Kursgewinnen der letzten Woche“, sagte der Chef der Handelsabteilung von Execution LLC, Tim Smalls. Amerikanisches Rohöl verteuerte sich über einen Dollar auf 74,50 Dollar, da Anleger sich unter anderem darauf einstellten, daß ein Waffenstillstand im Nahen Osten wohl noch auf sich warten lassen wird. Wegen des hohen Ölpreises kamen die Titel von Fluggesellschaften erheblich unter Druck: Continental-Titel verloren mehr als sieben Prozent, die Aktien von AMR - Betreiber von American Airlines - gaben über fünf Prozent nach.
Apple-Papiere legten fast vier Prozent zu, nachdem die Banc of America den Konzern zuversichtlicher als zuvor bewertete. Zudem riet das Wertpapier-Handelshaus Sanford C. Bernstein seinen Kunden zum Kauf von Papieren aus dem Halbleitersektor. Aktien von National Semiconductor konnten ihre anfänglichen Gewinne dennoch nicht halten und schlossen ebenfalls etwas schwächer.
An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,47 Milliarden Aktien den Besitzer. 1.601 Werte legten zu, 1.704 gaben nach und 162 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 1,57 Milliarden Aktien 1.580 im Plus, 1.444 im Minus und 145 unverändert.
Amerikanische Anleihen im späten Handel gut behauptet
Gut behauptet tendieren die amerikanischen Anleihen am Montag im späten Geschäft, nachdem verschiedene Aussagen von zwei regionalen Fed-Präsidenten die Kurse zunächst etwas belastet und dann wieder entlastet haben. Der Index der Einkaufsmanager Chicago habe dagegen kaum Einfluß gehabt, obwohl dieser im Juli überraschend auf 57,9 gestiegen ist, hieß es. Erwartet wurde ein Rückgang auf 56,0. Zehnjährige Titel mit einem Kupon von 5,125 Prozent stiegen um 2/32 auf 101-3/32 und rentierten mit 4,98 Prozent. Der mit 4,50 Prozent verzinste 30jährige Treasury kletterte um 2/32 auf 91-12/32. Seine Rendite fiel auf 5,07 Prozent.
Der Fed-Präsidenten von St. Louis, William Poole, hat in einer Frage-Antwort-Session nach einer Rede bei einer Konferenz zum Außenhandel mit China gesagt, daß die jüngsten amerikanischen Konjunkturdaten sowohl hinsichtlich des Wachstums als auch mit Blick auf die Inflation negative Signale geliefert hätten. Es sei nun voraussichtlich mit einem schwächeren Wachstum zu rechnen, während der Inflationsdruck präsent bleiben sollte. Die Chance für eine Zinserhöhung der Fed sah er bei 50 zu 50. Zuletzt habe man eine solche aber eher ausgepreist, sagte ein Händler, weshalb die Unsicherheit darüber, ob die Fed bei ihrer nächsten Sitzung am 8. August nun die Zinsen erhöhen wird, verstärkt worden sei. Die Anleihekurse gingen vor allem am kurzen Ende etwas zurück.
Später folgende Kommentare der Fed-Präsidentin von San Francisco, Janet Yellen, drehten die Bewegung aber wieder um. Diese hatte gesagt, daß die aktuellen Fed fund target rates „in etwa angemessen“ seien, wonach die Kurse auf ihre Vortagesstände zurückkehrten.
Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg, Reuters.