Trübe Aussichten? oder gute Chancen?

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tom68:

Trübe Aussichten? oder gute Chancen?

 
04.10.01 21:26
Trübe Aussichten? oder gute Chancen?

Dabei muß man sich die Frage stellen, was spricht gegen eine Erholung?

1. So manche Anleger welche ihr Anlagekapital fast vollständig verloren haben (die Zahl derjenigen dürfte durchaus beachtlich sein) werden höchstwahrscheinlich einige Jahre benötigen um wieder Mut und Vertrauen in die Märkte zu fassen.

2. Die Verbraucher könnten wegen der Unsicherheit weiter auf Sparkurs bleiben, was eine Erholung unmöglich machen dürfte. Ich denke dieser Punkt wird das größte Problem sein.

3. neue Unternehmen, welche auf einen Börsengang(und dem Kapital) angewiesen sind, könnte das AUS drohen. Dies würde die Arbeitlosigkeit wieder erhöhen und die Innovationswelle verlangsamen. Schließlich sind es die neuen jungen Unternehmen, welche an neue Ideen und Innovationen arbeiten und neue interessante Investitionsgrundlagen schaffen.
Bedenkt man das eine Hausse, bisher immer auf Grundlage neuer Innovationen und Ideen zustande kam.

Was spricht nun für eine Erholung?

Ich habe bewusst das schlechte vorweg aufgezählt, denn viel mehr spricht für eine baldige Erholung und einer Trendwende.

1. Der Anschlag auf die USA und die Zerstörung der WTC. Obwohl es darauf einen großen Einbruch bei vielen Unternehmen kam, hat sollch eine Zerstörung eine nachhaltige (positive) Wirkung (so makaber es auch ist).
Schaut man in die Vergangenheit, so gab nach Kriegen/Anschlägen beste Einstiegsmöglichkeiten. Nicht umsonst gab es nach dem 2.WK vor allem in Deutschland (wo die Zerstörung groß war) ein regelrechtes Wirtschaftswunder.
Unternehmen haben ihre Ergebnisse stark revidieren müssen, was an der Börse mit einem Crash quitiert wurde.

Nun meine Frage an alle Anleger & Experten, was passiert mit den nun fehlenden 7mio.m² Bürofläche? Was wird mit den zerstörten(nun fehlenden) elektrischen Geräten wie Computer/Fax/Telefon/Handies/Projektoren/Kaffeemaschine :-)? den Vernetzungen, der Büromöbel, der Dekorationen, der Fahrstühle, ...
Ich denke das gerade wegen der Anschläge es nachhaltig eine gesteigerte Nachfrage geben wird. Immobiliengesellschaften bekamen dies schon einige Tage danach zu spüren und wurden regelrecht bombardiert mit Nachfragen nach Büroräumen. Rekordumsätze welche vorher noch nie dagewesen waren, wurden dabei erreicht.
Weiterhin werden Versicherungen und die USA für die Schäden aufkommen und ein Wiederaufbau bzw. Neuschaffung von Büroflächen ermöglichen.

2. Aufgrund der fördernden Zins- und Geldpolitik (vor allem in den USA) dürfte eher oder später eine nachhaltige positive Wirkung haben. Schließlich war es in der Geschichte der Wirtschaft bisher immer so gewesen. Ein Vergleich mit der bisher größten Krise 1929 kann man nur schwer ziehen. Damals hat die FED den großen Fehler gemacht, zu sanft und zu wenig reagiert zu haben, was momentan aber nicht der Fall ist.

3. Das bevorstehende Weihnachtsgeschäft wird eine Steigerung der Nachfrage bewirken, denn schließlich wird man nicht oder nur wenig an den Geschenken sparen.

4. Rußland und China sind auf einen sehr positiven Weg. China wurde zuletzt in die WTO (Welthandelsorganisation) aufgenommen. BIP-Wachstum sehr hoch !
Rußland hat erste Maßnahmen für ein freundlicheres wirtschaftliches Umfeld unternommen. Eine enge Zusammenarbeit und Unterstützung durch Deutschland (und deutscher Unternehmen) sollen Rußland auf einen Wachstumspfad bringen.
Polen wurde in die EU aufgenommen. Nun dürfte es auch hier zu einem stark steigenden Lebensstandart kommen.
Damit ergeben sich gleich mehrere potentielle Märkte, welche zwar momentan noch nicht mit den westlichen Märkten vergleichbar sind, jedoch eine langfristige Perspektive für weiter ansteigende Kurse bieten dürfte.

5. Das Ende von Innovationen dürfte keinesfalls erreicht sein. Es gibt nachwievor interessante neue Innovationen, welche in einigen Jahren/Jahrzehnten nicht mehr wegzudenken sein werden.

6. Die Renditen bei den Renten fallen weiter, d.h. eine Investition in Renten wird immer unattraktiver. Eine Umschichtung in Aktien könnte hier für steigende Kurse sorgen.

7. Viele Fonds haben vor allem nach den Anschlägen begonnen ihre Aktienbestände wieder zu erhöhen.

8. Top-US-Analyst R. Acampora vor ca. 1 Woche meinte: "Die Märkte sind massiv überverkauft und zudem ist sehr viel Pessimismus enthalten. Ein kleiner 'Funke' dürfte genügen um die Märkte nach oben schnellen zu lassen. Kurzfristig gibt es deshalb gute Chancen". Mittelfristig bleibt Acampora weiter abwartend, hält aber eine Rezession für übertrieben.

9. Vor allem in Deutschland und Euroland gibt es noch sehr viele potentielle Anleger, welche bisher das Sparbuch einer Aktienanlage bisher. Der Trend der letzten Jahre jedoch dürfte weiter anhalten, die Zahl der Anleger und das Anlagekapital wird weiterhin steigen.

10. Aufgrund der steigenden Lebenserwartung, werden private Altersvorsorgen unumgänglich werden. U.a. Durch Fondsparpläne dürften weitere Kapitalzuflüssen den Fonds zugute kommen. Dies wird wiederum für steigende Börsenkurse sorgen.


Fazit: Die Wirtschaft ist wie ein Bungee-Seil, welches zwischen zwei Punkten hin- und herspringt. Dabei gilt es an beiden Punkten das Gefühl abzuschalten und einmal irrational antizyklisch nachzudenken und gegebenfalls zu investieren. Nicht umsonst sind Anlegerlegenden wie z.B. Kostolany entstanden. Er war einer der Anleger welcher antizyklisch investierte und sich nicht von seinen Gefühlen leiten ließ. Egal ob er dabei den Hoch- oder Tiefpunkt genau erreichte oder nicht, war er sich doch über eine Sache ziemlich sicher, das er Jahre später einen soliden Gewinn erzielen wird. Mit Erfolg!
Meiner Meinung nach gibt es nur wenige so günstige Einstiegsgelegenheiten wie wir sie momentan erleben. Wer an eine Weltwirtschaftskrise a la 1929 denkt, dem sollte auch klar sein, das er mit Rentenpapieren oder Bargeld sein Kapital aufgrund einer dramatisch hohen Inflationsrate verlieren wird. Da die Inflationsrate bisher niedrig blieb und auch die Arbeitslosigkeit noch lange nicht als dramatisch zu bezeichnen ist, so halte ich dieses Szenario für absolut Übertrieben.
Die Experten die sollche Prognosen oder Meinungen vertreten, haben dies auch schon bei anderen Crash´s wie z.B. 1987 getan und wurden nur kurze Zeit später vom Gegenteil überzeugt.
Ich möchte jetzt nicht zum massiven Zukauf raten, denn charttechnisch und fundamental haben wir sicherlich noch zu wenig Signale für eine Trendwende. Doch das Chance/Risiko - Verhältnis ist so positiv wie es schon seit sehr langer Zeit nicht mehr war.


MfG Sebastian Gampe

www.strategy-investor.de/
schmuggler:

Interessant! o.T.

 
04.10.01 21:30
positiver:

@tomb68

 
04.10.01 21:36
Der letzte Absatz von Dir beantwortet doch Deine Frage.Die jetzigen Kurse bieten doch Chancen über Chancen. Ich weiss blos nicht, was Du jetzt mit Charttechnik anfangen willst. Börse ist Psychologie. Das und gute Nerven beim investieren zählt jetzt viel mehr.
Speculator:

@Tom68

 
04.10.01 21:48
Top-US-Analyst R. Acampora sagte vor ca. 1 Woche: "Die Märkte sind massiv überverkauft und zudem ist sehr viel Pessimismus enthalten. Ein kleiner 'Funke' dürfte genügen um die Märkte nach oben schnellen zu lassen. Kurzfristig gibt es deshalb gute Chancen"

Top-Ariva Analyst Speculator sagte das gleiche vor 2 Wochen! ;-)

Ich meine, daß es nächste Woche weiter nach oben gehen dürfte, dann allerdingst sollte man langsam aussteigen und abwarten wie sich alles andere entwickelt.

Was auch gut hierher passt, ist eine Analyse von Marcel Mußler. Bis gestern hat er davor gewarnt das den Märkte die Luft ausgehen würde, jetzt wird er vorsichtiger!


mfG: Speculator


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Technische Analyse mit Marcel Mußler
( www.tradewire.de )

DAX-Index: Erholung endgültig stärker als erwartet - Wie sind die Chancen einer V-Umkehr?

Der DAX (Mittwoch, 19:25: 4.369,12/ +64,92)

Auch heute (Mittwoch) erscheint zum Tagesdienst ein umfangreiches Update, nachdem die US-Aktienmärkte am Mittwoch Abend erneut sehr fest geschlossen haben. Langsam aber sicher zu fest? Ich habe an dieser Stelle oft beschrieben, daß sich die ersten Rallyes nach einem Crash gerne als besonders scharf, durchaus auch hartnäckig, aber im Endeffekt doch wieder als endlich und kurz erweisen. Dennoch hatte ich auch meine Probleme mit der beeindruckend unmittelbaren Umsetzung nach oben, das muß ich zugeben. Fangen die Probleme aber jetzt womöglich erst von vorne an? Immerhin hat der DAX im späten Geschäft exakt mein prädestiniertes Erholungsziel bei 4.440 Punkten erreicht. Und bei der Dynamik des Mittwochs und bei den starken US-Vorgaben sollte es der DAX am Donnerstag schaffen, sich darüber zu etablieren. Und dann? Ich komme gleich darauf zurück.

Ist tatsächlich doch so etwas wie eine V-Umkehr denkbar? Das mag man in diesen Tagen denken. Gibt es doch keine zweite günstige Chance zum Einstieg mehr? Soll man jetzt immer noch nachlaufen? Oder auf dem „hohen“ Niveau doch besser noch zuwarten? Ich werde diesen Fragen noch ausführlicher als heute am Freitag in TA-Spezial nachgehen. - Die US-Notenbankpolitik, die historisch niedrigen Zinsen - das hat Spuren an den Märkten hinterlassen. Die anhaltende Rallye an den Rentenmärkten zeigt uns das weiterhin eindrucksvoll. Nicht alle Zinsmaßnahmen wurde von den Marktzinsen in dieser Weise erst antizipiert und dann noch einmal nachvollzogen! Dazu das Riesenkonjunkturprogramm von Bush. Nein, Amerika läßt sich nicht in die Knie zwingen - das hat System! Die Motive sind sicherlich andere, als die Aktienmärkte zu einer neuen Hausse zu zwingen. Aber das könnte eine Begleiterscheinung davon werden! Die negativen Aspekte einer unverändert hohen militärischen Unsicherheit und mögliche negative Folgen für die Konjunktur geraten in diesen Tagen immer mehr in den Hintergrund. Ebenso das unmittelbare Gefühl einer neuerlichen terroristischen Bedrohung, das immer mehr dem Alltag zu weichen scheint. Obwohl, in den USA und Großbritannien kaufen sie fleißig Masken und Schutzanzüge. Insgesamt aber dominieren das besonnene Verhalten der Amerikaner und die günstige Entwicklung der diplomatischen und schon laufenden militärischen Bemühungen das Sentiment. Wer weiß, wann sich das wieder dreht? Im Moment gehen die Märkte aber wohl davon aus, als habe man die Sache zunehmend in Griff.

All diese Argumente spielen eine Rolle für die betonte Festigkeit der Börsen. Die Stimmung ist wirklich gut! Immerhin schicken sich die US-Indizes jetzt bald an, die Niveaus vor der Börsenwiedereröffnung am 17.09. zu überschreiten. Welch eine Entwicklung! Wie gesagt, die Notenbankpolitik und das Konjunkturprogramm der Regierung werden langsam nicht mehr nur als Maßnahme gegen die Folgen des 11.09. gewürdigt, sondern von den Märkten zunehmend als generellen Schlüssel gegen die konjunkturellen Probleme gefeiert. Ob es jemals so kommen wird, spielt dabei überhaupt keine Rolle. Man glaubt daran, das ist entscheidend!

Werden unter diesen Voraussetzungen womöglich alle Regeln der sonst nach einem Crash beinahe immer notwendigen Bodenbildung außer Kraft gesetzt? Das ist die Gretchenfrage! - Es wäre eine dieser sogenannten V-Umkehren, die jeder Analyst hassen muß. Sie kommen nicht allzu oft vor, aber sie kommen aus dem nichts. Sie sind gnadenlos, denn sie lassen einem keine zweite Chance für einen vernünftigen Einstieg. Alle, die auf die viel öfter übliche Bodenbildung gesetzt haben, werden auf dem falschen Fuß erwischt. Und alle müssen sie nachlaufen. Und das führt dazu, daß sich eine Rallye nach einer V-Umkehr durch diese Nöte durchaus über längere Zeit immer wieder von ganz alleine nährt. - Diese Ausnahme von der Regelmäßigkeit Bodenbildung kommt vor allem dann vor, wenn die vorangegangene Abwärtsbewegung zu schnell zu weit geführt hat. Aber das alleine reicht noch nicht aus. Es sollten schon zwingend positive Fakten von außen dazu stoßen. So wie jetzt die Zinspolitik und das Konjunkturprogramm etwa. Die Amerikaner haben ihre Hausaufgaben gemacht, so scheint es.

Und dann denkt man eben irgendwann doch wieder an Gorbi. Ich habe jene gigantische V-Umkehr an dieser Stelle ja kürzlich auch schon einmal vorgestellt und sie als denkbar unwahrscheinlich bezeichnet. Ja, sie ist selten, aber sie kommt eben auch vor. Entscheidend für den Eintritt einer V-Umkehr ist in solchen Fällen wahrscheinlich tatsächlich die Entwicklung des Zeitgeschehens. Ein weiterer Nachteil der V-Umkehr ist offensichtlich. Man kann sie erst als solche definieren, wenn sie fertig ist. Wenn man nicht auf eine V-Umkehr eingestellt ist, kann man ewig auf eine Bodenbildung warten und dabei viel verpassen oder sogar auf der Shortseite draufzahlen. Einer V-Umkehr kann man nur mit der Zeit auf Spur kommen, wenn man nicht darauf eingestellt ist. Und ich war es bisher nicht, gar keine Frage. -Wie ist es diesmal? Befinden wir uns schon mittendrin in der V-Umkehr? Wie gesagt, Amerika befindet sich fast am Ausgangspunkt des 17.September. Oder sehen wir wegen der günstigen Begleitumstände doch nur eine etwas über-zogene erste Erholungsrallye? - Lassen Sie uns dazu die Charts angehen.

S&P 500 --- Dow Jones --- Nasdaq Composite --- DAX

Beginnen wir einmal mehr mit dem S&P500-Index. Seit dem Rebreak in den nur kurz nach unten verlassenen langfristigen Abwärtstrend und dem quasi-Test der 98er-Lows bei 923 und 940 Punkten sehen wir eine scharfe Erholungsrallye, die mit ihrer Zielstrebigkeit immer mehr beeindruckt. Charttechnisch zwar auch, aber man muß andererseits auch sagen, daß der S&P500 bis zum alten Jahrestief bei 1.080 Punkten kein substantielles Widerstandsthema vor sich hatte. Sicherlich geht die Erholung beim S&P500 in die Richtung des besten, was man hatte erwarten können. Aber charttechnisch gewonnen ist dabei noch nichts, und ein entscheidender Abwärtstrend ist auch noch nicht gebrochen worden. Jetzt kommt in Form des alten Jahrestiefs bei 1.080 zum ersten mal ein echtes Widerstandsthema ins Bild. Das imponierende dabei ist, daß es sich dabei tatsächlich schon um die Ausgangsbasis des Absturzes handelt! Charttechnisch bleibt es ab jetzt aber nichts desto trotz die bisher schwerste Hürde, die erst einmal genommen sein möchte. Auf jeden Fall erscheint es mir ausgerechnet jetzt nicht gerade der geeignetste Zeitpunkt zu sein, um die Pferde umzusatteln. Aber um 1.080 Punkte geht es ab jetzt, das ist das nächste mittelfristig relevante Chartthema! Gelingt es dem S&P500, sich über 1.080 Punkte abzusetzen, dann kommen wir der Vollendung einer V-Umkehr zusehends näher. Und dann könnten wir auch viel früher als erwartet die längerfristigen Abwärtstrends bei heute 1.165 und 1.230 Punkten angehen. Insofern kommt dem Widerstand bei 1.080 eine ganz wichtige Funktion zu. Bis hierher war es nur eine Erholung, nur ein erste kräftige Vola-Reaktion. Über 1.080 Punkten nehmen die Trendwendeoptionen sogar noch einmal zu. Die Nöte der Investoren würden über 1.080 auch noch einmal deutlich zunehmen. Und diese Spirale der Nöte hat wie gesagt schon die tollsten Rallyes hingezaubert. Wir müssen da vorbereitet sein.

Ob flache oder steile kurzfristige Aufwärtstrends. Die Indizes möchten von Aufwärtstrends derzeit nicht viel wissen. Sie denken gar nicht an Verkaufsignale. Das symbolisiert die eigentliche Stärke! Wir sind eifrig bemüht, die kurzfristigen Aufwärtstrends wie auch beim S&P500 um die False-Breakouts nachzuadjustieren. Und derweil laufen die Märkte immer weiter. Deshalb ist auch der neue kurzfristige Aufwärtstrend beim S&P500 bei morgen 1.050 Punkten erst einmal nur mit Vorsicht zu genießen. Der Mittwoch hat noch einmal kräftige Dynamik nach oben gebracht, die im trendfolgenden Sinne allerbeste Noten erfährt. Man kann morgen also von einer ernstzunehmenden Chance für einen Anlauf auf 1.080 sprechen. Und dann kommt es darauf an. Wie geht es wohl aus? Der Widerstand bleibt schwer, und ich muß es so kraß sagen: Die Konstellation ist und bleibt abgesehen von diversen False-Breaks prädestiniert zum Scheitern. Ich sage das aber auch im Bewußtsein, daß der Eintritt des Gegenteils wahrscheinlich noch einmal entsprechende Nöte nach sich ziehen wird. Dann geht’s wahrscheinlich erst noch einmal richtig los. - Auf jeden Fall steht ein großes Thema an. Und ich werde meine Skepsis noch nicht los.

Der Dow Jones hat das alte Jahrestief bei 9.106 Punkten sogar schon überschritten. Das war jedoch erst der Beginn einer richtigen Widerstandszone, die auch noch die jeweiligen Pullbacks an die beiden Abwärtstrendkanäle bei in der nächsten Woche etwa 9.330 und 9.440 Punkten beinhaltet. Erst wenn dieses Themenknäuel bewältigt ist, ist der eigentliche Big-Point eines umfassenden Rebreaks gelungen, und der Weg bis zum steileren Abwärtstrend bei derzeit 10.200 Punkten wäre frei. Zunächst bleibt die ganze Rebreak-Thematik aber auch für den Dow noch ein hartes Stück Arbeit. Bisher war es auch hier nur eine ausgesprochen starke Erholung.

Die größten Fortschritte hat am Mittwoch der Nasdaq-Composite-Index gemacht, der in den letzten Tagen deutlich zurückgeblieben war. Heute ist er aus seiner Konsolidierungsformation in beeindruckender Manier nach oben durchgestartet. Und er hat dabei auch schon den nächsten, wenn auch nicht wirklich bedeutenden Abwärtstrend gebrochen. In einem Zuge ist der Index bis zur oberen Begrenzung der skizzierten Konsolidierungsflagge durchgestartet. Warum auch nicht? Irgendwie ja konsequent. Damit ist aber auch schon die nächste schwierige Widerstandszone erreicht worden. Natürlich geht es dabei um die besagte obere Flaggenbegrenzung bei am Donnerstag gut 1.590 Punkten und gleichsam um das alte Jahrestief bei 1.620 Punkten. In der Unmittelbarkeit liegen die größten Chancen dieses Unternehmens. Also wird es auch hier darauf ankommen, den aktuellen Schwung auch am Donnerstag mitzunehmen. Gelingt der Coup, bringt der nächste Abwärtstrend bei 1.725 Punkten auch das nächste Thema nach oben. Nach unten sollte der Nasdaq Composite jetzt nicht mehr unterhalb des ersten Erholungshochs bei 1.528 Punkten schließen. Aber das zeichnet sich erst einmal auch nicht ab. DAX Kommen wir schließlich zum DAX. Er hat im späten Geschäft noch einmal kräftig zugelegt und den Widerstand bei 4.440 Punkten schon erreicht. Die dynamische weiße Tageskerze und die festen US-Vorgaben lassen darauf schließen, daß der Ausbruch über diesen Widerstand morgen auch gelingen wird. Und dann beginnt sich der DAX endgültig noch besser zu entwickeln, als man dies im Sinne der Normalerwartung annehmen konnte. 4.440 Punkte, diese Keilbasis hinter sich zu lassen, das wäre schon ein weiterer Meilenstein. Jetzt also drinbleiben? Oder gar erst jetzt oder wieder einsteigen? Was wenn der DAX morgen ausbricht und der S&P500 im Anschluß an 1.080 Punkten hängen bleibt? Was ist mit der Überkauftheit? Wie groß ist demnach also schon von Hause aus die Gefahr eines False-Breakouts? Das sind natürlich alles Fragen, die da mitspielen. Sie signalisieren Gefahren, gegen die wir uns absichern müssen. - Eine weitere entscheidende Frage bei der Beurteilung der Lage und des Chance/Risiko-Verhältnis ist vor allem auch die nach dem Potential. Und das ist durchaus noch einmal üppig! Sowohl der kurzfristige Aufwärtstrendkanal als auch der nächste relevante Abwärtstrend verlaufen morgen bei 4.800 Punkten. Davor gibt es keinerlei Widerstände! Das bestätigt auch der Wochenchart, wo ebenfalls erst der Abwärtstrend bei 4.800 Punkten wieder ein Widerstandsthema bringt. Von der Chartseite her gibt es nach dem Ausbruch also noch einmal ein unmittelbares Potential von 350 Punkten nach oben. Zu viel um nicht dabei zu sein? Auf jeden Fall weitere schmerzhafte Tage des Wartens auf eine Korrekturbewegung.

Wenn aber ab 4.440 Punkten noch einmal nach oben mitgehen, dann sollten auch die Stops vernünftig gesetzt sein. Vergessen wir bei aller Ausbruchswahrscheinlichkeit nach oben auch nicht den schon sehr weit ausgereizten Grad dieser Erholungsrallye. Schlecht wäre beispielsweise, wenn es nach dem Ausbruch über 4.440 schon am selben Tag oder auch am Freitag zu einem Rebreak kommt. Um so mehr natürlich, je mehr das beim S&P500 mit einem Scheitern an 1.080 korrespondiert. Dann den Versuch durchaus auch schnell wieder abbrechen. Alternativ können die beiden Aufwärtstrends bei 4.260 und 4.210 Punkten herangezogen werden. Aber auch beim DAX gilt natürlich, daß Aufwärtstrends in diesen Tagen nicht das entscheidende Thema darstellen, wie wir zuletzt mehrfach feststellen mußten. Das kann sich schnell wieder ändern, aber im Moment suchen die Märkte die Verkaufsignale offensichtlich nicht gerade. Das ist die eigentliche Botschaft!

Und das sollte auch eine Rolle spielen bei der Frage, ob man den sich ankündigenden Ausbruch nach oben jetzt noch einmal mitgehen soll. Der Wechsel von den bearishen hin zu den bullishen Anomalien hat ausgesprochen schnell und schlagartig stattgefunden. Dieses zu realisieren und sich daran zu gewöhnen, ist doch das eigentliche methodische Problem dieser Tage. Und der Markt läuft und läuft derweil. Angesichts des noch einmal ordentlichen Potentials bis in den Bereich um 4.800 Punkte schlage ich unter dem Strich vor, dem Ausbruch über 4.440 Punkte eine realistische Chance einzuräumen. Für das Timing des Einstiegs wäre es womöglich fahrlässig darauf zu warten, bis der S&P500 das Kaufsignal mit dem Überwinden von 1.080 Punkten bestätigt. Darin daß er es aber nicht tut, liegt wiederum die Gefahr eines False-Breakouts beim DAX, womit wir wieder explizit bei den Themen des Donnerstags sind. Deshalb möchte ich auch noch einmal die Stop-Disziplin anmahnen. Bei einem False-Breakout und einer entsprechender Reversalkerze den Versuch durchaus auch wieder schnell abbrechen. Angesichts des Potentials muß man bei allen False-Break-Gefahren aber beinahe nach oben mitgehen. Man bedenke zudem: Der früheste Einstieg erlaubt den engsten Stop. Und das größte Potential.
 
tom68:

Klarstellung !!!

 
04.10.01 23:37
Dieser Beitrag stammt nicht aus meiner Feder, trifft die Situation aber sehr gut, wie ich meine. Der Autor betreibt unter obiger Adresse ein Aktienforum mit dem allseits bekannten Tony Ford.

mfg tom68
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