Trend & Stories: Ausserbörslicher Handel

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sv.Spielkind:

Trend & Stories: Ausserbörslicher Handel

 
06.05.01 20:22
(www.tradewire.de)

Handeln nach Börsenschluß - Was steckt dahinter !?

Viele Anleger wünschen sich den 24-Stunden-Handel an den Börsen, um rechtzeitig auf Marktveränderungen reagieren zu können. Experten warnen jedoch vor fehlender Liquidität, denn der Erfolg der bisher verlängerten Handelszeiten (bis 20 Uhr) der Deutschen Börse lässt weiterhin auf sich warten. Doch es gibt außer dem klassischen Börsenhandel auch Möglichkeiten nach Präsenzbörsenschluß noch auf Marktveränderungen reagieren zu können. Die meisten Discount-Broker bieten telefonisch und online über ihre Ordermasken, ausserbörsliche Handelsmöglichkeiten an. Hier bekommt der Kunde per Mausklick für einige Sekunden einen verbindlichen Geld-/ Brief-Kurs gestellt. Bei Handelszeiten von teilweise 8-23 Uhr können umsatzstarke Aktien aus aller Welt gehandelt werden. Bisher macht der ausserbörsliche Handel jedoch nichtmal 1% des Tagesumsatzes aus.

Hinter diesen ausserbörslichen Kursen stehen meistens Makler. Der Marktführer Lang & Schwarz aus Düsseldorf und Finacor Rabe aus Frankfurt sind jeweils mit einer breiten Angebotspalette vertreten. Aber auch einige Banken haben diese lukrative Nebentätigkeit entdeckt und bieten dem Anleger hauseigene Kurstaxen. Hier ist vor allem die Citibank mit ihrer Handelsplattform CATS beim ausserbörslichen Optionsscheinhandel seit einigen Jahren Marktführer.

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Handeln nach Börsenschluß - Das Geschäft birgt Risiken!

Neben der Courtage finanzieren sich die Makler beim ausserbörslichen Handel hauptsächlich über den Spread (Spanne zwischen An- und Verkaufskurs). Dieser birgt ein Risiko, das häufig von den Anlegern unterschätzt wird. Vor allem Aktienempfehlungen selbsternannter Börsengurus ausserhalb der Präsenzbörsenzeit haben in der Vergangenheit die Gefahr immer wieder deutlich gemacht. Denn selbst der Marktführer Lang & Schwarz kann sich bei hoher Nachfrage nur über eine Vergrößerung des Spreads retten und muss im Extremfall sogar den Kurs aussetzen. Hier mussten schon viele leichtgläubige Anleger in den sauren Apfel beißen und haben zu überteuerten Kursen zugegriffen. Außerdem sollte die Liquiditätsgarantie beachtet werden, die aussagt, welcher Gegenwert zu diesem Kurs maximal umgesetzt werden kann, bevor der Kurs/ Spread neu berechnet wird.

Aber auch Optionsscheine können ausserbörslich gehandelt werden. Da bei diesen weitere Faktoren wie beispielweise Volatilität und Hebeleffekt Einfluss auf die Preisbildung haben, muss der Anleger meistens höhere Spreads in Kauf nehmen und sollte bereits mit den genannten Faktoren vertraut sein. Durch den Hebeleffekt schwanken die Kurse deutlich stärker, wobei es teilweise zu unfairen Preisbildungen kommt. Auf die Kurse kann der Anleger entweder über einige Kurssysteme, über die Homepage des Emittenten oder direkt innerhalb der Ordermaske des Discountbrokers zugreifen.

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Handeln nach Börsenschluß - die Handelsplattformen

Immer mehr Anleger nutzen bereits den ausserbörslichen Handel, um schnell auf Marktveränderungen reagieren zu können. Den Chancen stehen jedoch auch einige Fallen gegenüber, da jede Handelsplattform ihre eigenen Regeln hat. Damit auch Sie den ausserbörslichen Handel effektiv nutzen können, hat tradewire für Sie einen Blick hinter die Kulissen geworfen.


Ausserbörsliche Handelssysteme:

CATS (Citibank)

Nadine (Societé General)

Tradecenter (Lang & Schwarz Wertpapierhandel AG)

Tradegate (Berliner Freiverkehr AG / Consors)



In unserem Direktbanken-Check erfahren Sie welcher Discountbroker den ausserbörslichen Handel unterstützt.

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Handeln nach Börsenschluß - Ein Blick in die Zukunft

Auch in Zukunft wird der Konkurrenzdruck die Weiterentwicklung der Handelsplattformen vorantreiben. Die Börse Düsseldorf will in Kürze mit ihrem neuen Handelssystem Quotrix die Anleger mit Börsenhandelszeiten bis 23 Uhr für sich gewinnen. Das Gemeinschaftsprojekt basiert auf der Handelsplattform Trade-Link und wird von vwd und Lang & Schwarz unterstützt. Quotrix soll das erste Market-Maker-System in Deutschland werden. Das heißt, die Market Maker stellen auf Verlangen des Kunden ein verbindliches Kauf- und Verkaufangebot (Quote).
Aber auch das größte US-Handelshaus Knight will zukünftig mit der Gründung von "Knight Roundtable Europe Ltd." beim ausserbörslichen Handel kräftig mitmischen. Ob Knight jedoch seinen Erfolg in USA auch in Europa wiederholen kann, wird vor allem von der Liquidität der einzelnen Partner abhängig sein.
Außerdem versucht die schwedische OM Group und Morgan Stanley Dean Witter & Co mit Jiway sich europaweit im ausserbörslichen Geschäft zu etablieren. Bisher zeigte jedoch seitens Deutschland nur Lang & Schwarz als einziger Deutscher Makler Interesse.
Eins steht jedoch fest. Die Plattform, welche die Kriterien hohe Liquidität, sekundenschnelle Ausführung und geringe Transaktionskosten erfüllt, wird das Rennen in Europa machen. Das dies nicht allein zu realisieren ist, werden auch bald die Discountbroker merken.


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gruss sv.Spielkind



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