Tourismus-Krise

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Tourismus-Krise

 
28.11.02 20:05
Die weltweite Tourismus-Krise nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 hat in den Bilanzen der Reisekonzerne TUI AG  und MyTravel Group Plc   ihre Spuren hinterlassen. Der weltgrößte Anbieter TUI (Hannover) berichtete am Donnerstag, dass trotz besserer Geschäfte im dritten Quartal das Konzernergebnis nach Steuern in den ersten neun Monaten um mehr als die Hälfte (-59,7 Prozent) auf 159 Millionen Euro gefallen ist. Für 2003 rechne die TUI mit einem einstelligen Marktwachstum im Tourismus. Das Geschäft für die laufende Wintersaison liege beim Umsatz konzernweit um 0,5 Prozent über dem Vorjahreswert.

Im Gegensatz dazu verzeichnete der zweitgrößte europäische Reisekonzern MyTravel, ehemals Airtours, Verluste. Sie beliefen sich nach eigenen Angaben im Geschäftsjahr 2001/02 (30. September) auf 72,8 Millionen Pfund (116 Mio Euro). Im Jahr zuvor hatte der britische Reisekonzern noch einen Gewinn von 62,3 Millionen  Pfund (100 Mio Euro) erzielt. Der Umsatz fiel von 5,08 auf 4,41 Milliarden Pfund. Die Dividende für das laufende Geschäftsjahr wurde gestrichen. Die TUI-Aktie gewann 4,65 Prozent auf 20,20 Euro, während die Papiere von MyTravel um 13,33 Prozent auf 34 Pence gewannen.

Die Krise macht sich auch in der deutschen Hotel-Branche bemerkbar. Wie die Fachzeitschrift "NGZ-Der Hotelier" (Frankfurt) nach einer Umfrage unter 200 Hotelmanagern berichtet, mussten 52 Prozent der Hoteliers nach den ersten neun Monaten dieses Jahres einen Umsatzrückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum hinnehmen.

Der TUI-Vorstandsvorsitzende Michael Frenzel bekräftigte, dass es 2002 keine Chance gebe, beim operativen Ergebnis die Vorjahreswerte zu erreichen. Der Umsatz ging um 11,9 Prozent auf 16,1 Milliarden Euro zurück. Durch Firmen- und Immobilien-Verkäufe werde der Konzernjahresüberschuss aber an den 2001-Wert von 411,3 Millionen Euro nach Steuern "heranreichen".

Frenzel sprach von einem "vernünftigen Ergebnis im dritten Quartal auf dem hohen Niveau des Vorjahres". Die "harten Kostenschnitte" in einem Volumen von 160 Millionen Euro vor allem im Personalbereich hätten Wirkung gezeigt. Das im Tourismus wichtige dritte Quartal schloss mit einem Ergebnis von 519 Millionen Euro nur um 1,7 Prozent schlechter ab als im Vorjahr. Der Umsatz lag bei 4,58 Milliarden Euro, 1,4 Prozent weniger als 2001.

Auch die deutsche MyTravel-Tochter FTI musste im Geschäftsjahr 2001/02 (30. September) Einbußen hinnehmen. Der operative Verlust stieg von 41,3 auf 50,5 Millionen Euro, teilte die FTI Frosch Touristik GmbH in München mit. Der Umsatz sei wegen des Abbaus von Kapazitäten um 38 Prozent auf 683,9 Millionen Euro gesunken.

So long,
Calexa
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