78 Prozent der Top-Manager sind für einen Regierungswechsel
Vorbei die Zeiten, dass Bundeskanzler Gerhard Schröder auf die Unterstützung von Deutschlands Wirtschafts-Elite zählen konnte. Waren noch im Sommer letzten Jahres 82 Prozent der deutschen Top-Manager davon überzeugt, dass Schröder weitere vier Jahre regieren werde, fordern nun mehr als drei Viertel (78 Prozent) von ihnen lautstark einen Regierungswechsel. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage unter Führungskräften, die das Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag des Wirtschaftsmagazins 'Capital' wieder bei rund 580 Führungskräften durchführte.
Die Gründe, die bei der Führungselite der Wirtschaft für den Stimmungswechsel sorgten, sind schnell aufgezählt: Mangelnde Stärke, Konzeptlosigkeit und "Reformstau". So fordern 78 Prozent der von 'Capital' befragten Wirtschaftslenker ein, dass "in Deutschland jetzt endlich mal auf allen Ebenen gründlich aufgeräumt werden muss". Zugleich halten aber 84 Prozent von ihnen die derzeitige Regierung für durchgreifende "Reformen" für zu schwach - so viele waren es zuletzt im Juni 1998 kurz vor Kohls Abwahl. Außerdem werfen 92 Prozent der Manager der Schröder-Regierung vor, den "Reformstau" ohne zielorientiertes Konzept anzugehen und sich stattdessen von Tagesereignissen leiten zu lassen.
Die Auflösung des Reformstaus trauen demzufolge nur noch 13 Prozent der deutschen Wirtschaftsführer Bundeskanzler Schröder zu, 56 Prozent hingegen dem Kanzlerkandidaten der CDU/CSU Edmund Stoiber. Den Managern ist laut 'Capital' dabei mehrheitlich bewusst, dass Regierungswechsel keine Wunder bewirken können, da der Reformstau "eine Folge der deutschen Mentalität" ist, so das Urteil von 61 Prozent der Befragten. Außerdem monieren sie Fehler am System, die Änderungen im Wege stehen. Dazu zählt für 90 Prozent das Berufsbeamtentum und für 54 Prozent die zu kurze Regierungsperiode. (as)
[ Mittwoch, 20.03.2002, 13:32 ]
Vorbei die Zeiten, dass Bundeskanzler Gerhard Schröder auf die Unterstützung von Deutschlands Wirtschafts-Elite zählen konnte. Waren noch im Sommer letzten Jahres 82 Prozent der deutschen Top-Manager davon überzeugt, dass Schröder weitere vier Jahre regieren werde, fordern nun mehr als drei Viertel (78 Prozent) von ihnen lautstark einen Regierungswechsel. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage unter Führungskräften, die das Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag des Wirtschaftsmagazins 'Capital' wieder bei rund 580 Führungskräften durchführte.
Die Gründe, die bei der Führungselite der Wirtschaft für den Stimmungswechsel sorgten, sind schnell aufgezählt: Mangelnde Stärke, Konzeptlosigkeit und "Reformstau". So fordern 78 Prozent der von 'Capital' befragten Wirtschaftslenker ein, dass "in Deutschland jetzt endlich mal auf allen Ebenen gründlich aufgeräumt werden muss". Zugleich halten aber 84 Prozent von ihnen die derzeitige Regierung für durchgreifende "Reformen" für zu schwach - so viele waren es zuletzt im Juni 1998 kurz vor Kohls Abwahl. Außerdem werfen 92 Prozent der Manager der Schröder-Regierung vor, den "Reformstau" ohne zielorientiertes Konzept anzugehen und sich stattdessen von Tagesereignissen leiten zu lassen.
Die Auflösung des Reformstaus trauen demzufolge nur noch 13 Prozent der deutschen Wirtschaftsführer Bundeskanzler Schröder zu, 56 Prozent hingegen dem Kanzlerkandidaten der CDU/CSU Edmund Stoiber. Den Managern ist laut 'Capital' dabei mehrheitlich bewusst, dass Regierungswechsel keine Wunder bewirken können, da der Reformstau "eine Folge der deutschen Mentalität" ist, so das Urteil von 61 Prozent der Befragten. Außerdem monieren sie Fehler am System, die Änderungen im Wege stehen. Dazu zählt für 90 Prozent das Berufsbeamtentum und für 54 Prozent die zu kurze Regierungsperiode. (as)
[ Mittwoch, 20.03.2002, 13:32 ]