Mit fallenden Aktienkursen Geld verdienen :
SHORTSELLING
Der erste umfassende deutschsprachige Shortselling - Leitfaden.
Funktionsprinzip:
Mit Shortselling (auch Leerverkauf genannt) kann man an fallenden Aktienkursen Geld verdienen. Man verkauft in Erwartung fallender Kurse Aktien, die man nicht besitzt, um sie später wieder günstiger zurückzukaufen. Beim Shortselling ist also einfach die Reihenfolge der Transaktionen vertauscht. Zuerst verkauft man die Aktien und kauft sie später wieder zurück. Das Zurückkaufen der Aktien wird auch Covern/Coverbuy genannt. Da man die geshorteten/leerverkauften Aktien nicht besitzt, besteht während der gesamten Dauer des Leerverkaufs ein Leihverhältnis. Die Aktien werden dem Shortseller von seinem Broker geliehen. Die Leihfrist ist in der Regel zeitlich unbegrenzt. Lesen Sie bzgl. dieser Leihfrist mehr im Kapitel "Shortsqueeze" dieses Shortselling - Leitfadens. Vorausgesetzt der Aktienkurs fällt erwartungsgemäß, so ist die Differenz zwischen Ein- und Ausstiegskurs des Leerverkaufs/Shortsales der Gewinn des Shortsellers. Man verkauft also Aktie X für 10 $. Der Aktienkurs fällt um 30% auf 7 $. Bei 7$ wird zurückgekauft/gecovert. Der Prozentsatz von 30%, um den der Aktienkurs gefallen ist, stellt den Gewinn dieses Leerverkaufs dar. Steigt jedoch der Kurs der geshorteten Aktie entgegen den Erwartungen, so ergibt die Berechnung der Differenz zwischen Shortein- und ausstieg einen Verlust des Leerverkaufs/Shortsales. Wenn man bei 10 $ eine Aktie shortet und diese steigt danach um 30 % auf 13 $, dann ist die Bilanz dieses Leerverkaufs ein Verlust von 30 %.
Rahmenbedingungen:
In Deutschland ist das Leerverkaufen von Aktien für den Kleinanleger nicht möglich. Aktienleerverkäufe werden in Deutschland in der Regel von Institutionellen getätigt. Ansonsten gibt es einige private Bankhäuser, die einer kleinen Anzahl von betuchten Privatanlegern in Deutschland die Möglichkeit zum Aktienleerverkauf anbieten. Wer also in Deutschland shorten möchte, muß über den Umweg der Optionsscheine gehen. Ganz anders die Bedingungen an den US Märkten. Jeder US - Onlinebroker bietet Shortselling an. Es ergeben sich lediglich Unterschiede im Umfang der sogenannten Shortlists. Bei diesen Shortlists handelt es sich um Auflistungen aller Aktien, die vom Broker zum Leerverkauf freigegeben sind. Sie werden abhängig vom jeweiligen Broker täglich aufs neue aktualisiert. Umfangreiche Shortlists bieten die großen US Onlinebroker wie Datek, E*Trade, Ameritrade und natürlich die auf Daytrading spezialisierten Realtick III - US Onlinebroker, wie MB Trading, Executioner, AB Watley, Castleonline, Cybercorp. an. Es können Aktien aus fast allen US Indizes geshortet werden. Aufgrund der hohen Volatilität, des starken Momentums, der hohen Tagesumsätze sind besonders Nasdaq- und Nyse - Aktien zum Shorten geeignet. Aktien des OTC Segments sind auch in den USA nicht zum Shorten freigegeben. Dies ist lediglich den US Market Makern, die den OTC Markt bedienen, möglich. Als Trader kann man sich den Umstand zunutze machen, daß auch Market Maker von einem Shortsqueeze nicht verschont werden. Einige der berühmt berüchtigten extremen Kursanstiege von OTC Werten beruhen darauf, daß ein Market Maker nach einem starken Kursanstieg Aktien in das Peak leerverkauft hat. Steigt die Aktie jedoch entgegen den Erwartungen des Market Makers weiter, ist er ab einem bestimmten Zeitpunkt dazu gezwungen, die Aktien stark verteuert zu covern. So lassen sich die Kursanstiege einiger OTC Werte um mehrere hundert Prozent in wenigen Tagen erklären. Es gibt neben dem US Markt weitere internationale Märkte, - wie etwa die meisten asiatischen - , die Shortselling ermöglichen. Im folgenden wird es vornehmlich um die Shortselling - Rahmenbedingungen und - möglichkeiten am US Markt gehen.
Ausführliches Beispiel zur Veranschaulichung des Funktionsprinzips:
Man geht davon aus, daß der Kurs einer bestimmten Aktie fallen wird. Im kontruierten Beispiel sei es der Aktienkurs des Internetunternehmens Amazon. Der Shortseller versucht auf einem möglichst hohen Kursniveau Aktien von Amazon leerzuverkaufen. In dem Beispiel soll bei 100 $ geshortet werden. Dazu tätigt der Shortseller einfach eine auf 100 $ limitierte Verkaufsorder. Da die Aktie nicht zu seinem Depotbestand gehört, wird die Verkaufsorder automatisch zu einem Leerverkauf/Shortsale umgewandelt. Der Leerverkauf wird ausgeführt. Der Shortseller ist nun bei 100 $ short in Amazon. Im Depot werden die geshorteten Aktien mit einem, vor der Aktienanzahl stehenden Minuszeichen als geshortet gekennzeichnet. Der Aktienkurs fällt um 30 % auf 70 $. Bei 70 $ möchte der Shortseller seine zuvor leerverkauften/geshorteten Aktien zurückkaufen. Dafür gibt er einfach eine auf 70 $ limitierte Kauforder in den Markt. Diese sogenannte Coverbuy Order wird ausgeführt. Der Shortseller hat die 30 %, die Amazon gefallen ist, als Gewinn eingefahren. Der Profit des Shortsellers entspricht also dem Prozentbetrag, den die Aktie vom Shorteinstiegskurs gefallen ist. Fällt eine Aktie um 50%, entspricht der Gewinn des Shortsales diesen 50%. Fällt eine Aktie um 80%, so beträgt der Profit des Shortsellers genau diese 80%. Bitte lesen Sie sich gegen Ende des boerseGO - Shortselling - Leitfadens den Warnhinweis und die Erläuterung des enormen Risikopotentials durch. Das Verlustrisiko eines Leerverkaufs/Shortsales ist unbegrenzt ! Es ist nicht nur der völlige Verlust des gesamten eingesetzten Betrags möglich, sondern ein noch weitergehender Verlust !
Besonderheiten und Regeln:
Es kann nur während eines Upticks im Bid geshortet werden. Diese Uptick - Regel soll verhindern, daß durch Leerverkäufe ein fallender Aktienkurs weiter beschleunigt wird. Die Regel macht es erforderlich, daß der Shortseller solange warten muß, bis das Bid um einen Tick höhergestellt wird. Das heißt aber auch, daß der Shortseller mit seiner Shortorder erst dann zum Zug kommt, wenn ein Käufer sein Gebot höherstellt. US Onlinebroker, die auf professionelles Daytrading spezialisiert sind, bieten softwaremäßige Lösungen an , die ein Erkennen solcher Upticks automatisch vornehmen. Die Ordermasken sind so konzipiert, daß die einzelnen Angaben für den Trade nicht immer wieder aufs neue eingegeben werden müssen, sondern in der Maske stehen bleiben.
Short ratio und Short interest rate:
Die NASD (National Association of Securities Dealers) ist der Dachverband aller zum Aktienhandel zugelassenen US Broker. Jeder US Broker benötigt die Zulassung dieser Gesellschaft, um Aktienhandel betreiben zu dürfen. Die Zulassung wird nur dann erteilt, wenn der Broker bestimmte in den umfangreichen Regularien der NASD vorgeschriebene Voraussetzungen erfüllt. Eine solche Vorschrift ist jene, daß am 15. Tag eines jeden Monats genaue Angaben zu allen von dem Broker vergebenen Shortpositionen gemacht werden müssen. Shortpositionen jedes Accounts müssen genau angegeben werden. Diese Daten werden von der NASD gesammelt, ausgewertet und veröffentlicht. Es gibt einige US Boersenseiten, auf denen die Shortpositionen von Nasdaq - Aktien einsehbar sind. Eine solche Seite ist die von ViWes InvestInfo. Die Short interest rate gibt die Gesamtzahl aller zu einem bestimmten Zeitpunkt leerverkauften Aktien an. Es handelt sich also dabei um einen absoluten Wert. Die Short interest rate beispielsweise von Cisco (CSCO) im September 2000 hatte einen Wert von 52.002.242. Im September 2000 waren also insgesamt 52.002.242 Aktien von Cisco leerverkauft. Die Short ratio errechnet sich aus der Short interest rate dividiert durch das durchschnittliche tägliche Volumen. Die Short ratio ist also ein geeigneter Indikator, um zu erkennen, in welchem Ausmaß eine Aktie geshortet wird. Auf der Webseite von ViWes InvestInfo werden zu jeder einzelnen Nasdaq Aktie aktuelle Short interest und Short ratio angegeben. Die Daten sind lediglich einen Monat alt. Für eine mittelfristige Trendbestimmung also durchaus zu gebrauchen. Was die Interpretation der Shortdaten angeht, verweisen wir auf unsere bald erscheinende kostenpflichtige Vollversion des Shortselling Tutorials.
Ein Short Squeeze ist ein schneller starker Kursanstieg,
der dadurch verursacht wird, daß viele Shortseller zum selben Zeitpunkt covern. Wie kann es dazu kommen ? Der Kurs einer Aktie steigt entgegen den Erwartung der Shortseller stark an. Dafür kann es zahlreiche Gründe geben. Sehr positive Unternehmensmeldungen, Market Maker Spielchen etc. Ein steigender Aktienkurs alleine löst keinen Shortsqueeze aus. Beim Einstieg in eine Shortposition ist davon auszugehen, daß der Short in einem bestimmten Ausmaß gegen den Shortseller laufen kann. Jeder Trader legt für sich selbst einen für ihn sinnvollen Toleranzbereich fest. Wenn der Short immer weiter aus dem Geld läuft, läßt sich der Shortseller ausstoppen und covert mit Verlust. Wenn jetzt aufgrund einer bahnbrechenden positiven Unternehmensmeldung die Nachfrage der Aktie stark zunimmt und die Käufer bereit sind auch zu höheren Kursen zu kaufen, kommen viele Shortseller gleichzeitig unter Zugzwang. Panikartig versuchen sie ihre Shortpositionen zu covern und das egal zu welchem Preis. Die Folge ist eine weitere noch extremere Verstärkung des Kursanstiegs der Aktie. Ein Shortsqueeze ist nur dann möglich wenn gleichzeitig große Shortpositionen gecovert werden. Hier spielen die Institutionellen eine wesentliche Rolle. Auch sie arbeiten mit Shortpositionen, wobei die Volumina immens hoch sind. Die Folge kann sein, daß der Kursanstieg einer Aktie einzig und alleine durch Shortcovering der Institutionellen ("Big Boys") verursacht wird. Wie eingangs beschrieben, besteht während des Leerverkaufs einer Aktie zwischen dem Shortseller und dem Broker ein Leihverhältnis. Der Broker verleiht die geshorteten Aktien. In der Regel ist die Leihfrist zeitlich unbegrenzt. Der Shortseller kann seinen Leerverkauf/Shortsale also solange laufen lassen wie er wünscht und muß nicht damit rechnen, daß der Broker die geliehenen Aktien zurückfordert. Dazu muß man wissen, daß der Broker, der dem Shortseller die geshorteten Aktien leiht, diese aus einem riesigen Aktienpool ebenfalls leihweise herausnimmt. Bei hoher Nachfrage nach dieser Aktie verkleinert sich dieser Pool an für Shortseller verleihbaren Aktien. Im Extremfall kann es sein, daß dieser Aktienpool völlig aufgebraucht wird und der Broker selbst in Zugzwang gerät. Besonders kritisch ist die Situation, wenn der Broker selbst als Market Maker den Markt für die Aktie stellt, die geshortet wurde und selbst auf einer bestimmten Seite des Marktes positioniert ist. Die Folge kann theoretisch sein, daß der Broker den Shortseller zwingt, die geshorteten Aktien zu covern. Der Shortseller ist somit gezwungen sofort zu covern. Er kann keinen günstigeren Kurs abwarten. Die Folge ist die Verstärkung eines bestehenden möglichen Kursanstiegs. Oft stellen Shortseller stopp coverbuy orders zur Absicherung ihrer Shortpositionen in den Markt. Ab einem bestimmten in der Order festgelegten Kurs wird die Shortposition gecovert. Bei der Konfiguration der Coverbuy Order wird ein Limit angegeben. Bei Erreichen dieses Limits wird die Order automatisch in eine unlimierte Order umgewandelt und sofort ausgeführt. Große Market Maker mit großer Kapitaldecke machen sich bei ihren "Spielchen " diese Tatsache zunutze, indem sie das Kursniveau der Aktie durch eigene Aktionen so bewegen, daß diese stopp coverbuy orders "angetippt" werden. Die Folge ist, daß diese Coverbuy orders lawinenartig ausgeführt werden.
Shortselling - Musterdepot von boerseGo: An dieser Stelle möchten wir Sie auf die Musterdepots von boerseGo hinweisen.
Wir führen 3 Musterdepots:
1.) Shortselling Musterdepot
2.) Trader Musterdepot
3.) Langfristiges Investorendepot
Im Aktienboard von boerseGo ( www.boerse-go.de ) werden die einzelnen Leerverkäufe und Trades genau protokolliert. Einstieg und Ausstieg werden VORangekündigt bzw. sehr zeitnah ins Aktienboard eingestellt. Die protokollierten Leerverkäufe und Trades haben lediglich erklärenden Charakter. Es handelt sich um keine Empfehlungen. Bitte lesen Sie unbedingt den Warnhinweis am Ende dieses Leitfadens aufmerksam durch. Machen Sie sich von dem extrem hohen Risiko einiger protokollierter Trades und des Shortsellings allgemein eine Vorstellung.
© BörseGo GmbH
SHORTSELLING
Der erste umfassende deutschsprachige Shortselling - Leitfaden.
Funktionsprinzip:
Mit Shortselling (auch Leerverkauf genannt) kann man an fallenden Aktienkursen Geld verdienen. Man verkauft in Erwartung fallender Kurse Aktien, die man nicht besitzt, um sie später wieder günstiger zurückzukaufen. Beim Shortselling ist also einfach die Reihenfolge der Transaktionen vertauscht. Zuerst verkauft man die Aktien und kauft sie später wieder zurück. Das Zurückkaufen der Aktien wird auch Covern/Coverbuy genannt. Da man die geshorteten/leerverkauften Aktien nicht besitzt, besteht während der gesamten Dauer des Leerverkaufs ein Leihverhältnis. Die Aktien werden dem Shortseller von seinem Broker geliehen. Die Leihfrist ist in der Regel zeitlich unbegrenzt. Lesen Sie bzgl. dieser Leihfrist mehr im Kapitel "Shortsqueeze" dieses Shortselling - Leitfadens. Vorausgesetzt der Aktienkurs fällt erwartungsgemäß, so ist die Differenz zwischen Ein- und Ausstiegskurs des Leerverkaufs/Shortsales der Gewinn des Shortsellers. Man verkauft also Aktie X für 10 $. Der Aktienkurs fällt um 30% auf 7 $. Bei 7$ wird zurückgekauft/gecovert. Der Prozentsatz von 30%, um den der Aktienkurs gefallen ist, stellt den Gewinn dieses Leerverkaufs dar. Steigt jedoch der Kurs der geshorteten Aktie entgegen den Erwartungen, so ergibt die Berechnung der Differenz zwischen Shortein- und ausstieg einen Verlust des Leerverkaufs/Shortsales. Wenn man bei 10 $ eine Aktie shortet und diese steigt danach um 30 % auf 13 $, dann ist die Bilanz dieses Leerverkaufs ein Verlust von 30 %.
Rahmenbedingungen:
In Deutschland ist das Leerverkaufen von Aktien für den Kleinanleger nicht möglich. Aktienleerverkäufe werden in Deutschland in der Regel von Institutionellen getätigt. Ansonsten gibt es einige private Bankhäuser, die einer kleinen Anzahl von betuchten Privatanlegern in Deutschland die Möglichkeit zum Aktienleerverkauf anbieten. Wer also in Deutschland shorten möchte, muß über den Umweg der Optionsscheine gehen. Ganz anders die Bedingungen an den US Märkten. Jeder US - Onlinebroker bietet Shortselling an. Es ergeben sich lediglich Unterschiede im Umfang der sogenannten Shortlists. Bei diesen Shortlists handelt es sich um Auflistungen aller Aktien, die vom Broker zum Leerverkauf freigegeben sind. Sie werden abhängig vom jeweiligen Broker täglich aufs neue aktualisiert. Umfangreiche Shortlists bieten die großen US Onlinebroker wie Datek, E*Trade, Ameritrade und natürlich die auf Daytrading spezialisierten Realtick III - US Onlinebroker, wie MB Trading, Executioner, AB Watley, Castleonline, Cybercorp. an. Es können Aktien aus fast allen US Indizes geshortet werden. Aufgrund der hohen Volatilität, des starken Momentums, der hohen Tagesumsätze sind besonders Nasdaq- und Nyse - Aktien zum Shorten geeignet. Aktien des OTC Segments sind auch in den USA nicht zum Shorten freigegeben. Dies ist lediglich den US Market Makern, die den OTC Markt bedienen, möglich. Als Trader kann man sich den Umstand zunutze machen, daß auch Market Maker von einem Shortsqueeze nicht verschont werden. Einige der berühmt berüchtigten extremen Kursanstiege von OTC Werten beruhen darauf, daß ein Market Maker nach einem starken Kursanstieg Aktien in das Peak leerverkauft hat. Steigt die Aktie jedoch entgegen den Erwartungen des Market Makers weiter, ist er ab einem bestimmten Zeitpunkt dazu gezwungen, die Aktien stark verteuert zu covern. So lassen sich die Kursanstiege einiger OTC Werte um mehrere hundert Prozent in wenigen Tagen erklären. Es gibt neben dem US Markt weitere internationale Märkte, - wie etwa die meisten asiatischen - , die Shortselling ermöglichen. Im folgenden wird es vornehmlich um die Shortselling - Rahmenbedingungen und - möglichkeiten am US Markt gehen.
Ausführliches Beispiel zur Veranschaulichung des Funktionsprinzips:
Man geht davon aus, daß der Kurs einer bestimmten Aktie fallen wird. Im kontruierten Beispiel sei es der Aktienkurs des Internetunternehmens Amazon. Der Shortseller versucht auf einem möglichst hohen Kursniveau Aktien von Amazon leerzuverkaufen. In dem Beispiel soll bei 100 $ geshortet werden. Dazu tätigt der Shortseller einfach eine auf 100 $ limitierte Verkaufsorder. Da die Aktie nicht zu seinem Depotbestand gehört, wird die Verkaufsorder automatisch zu einem Leerverkauf/Shortsale umgewandelt. Der Leerverkauf wird ausgeführt. Der Shortseller ist nun bei 100 $ short in Amazon. Im Depot werden die geshorteten Aktien mit einem, vor der Aktienanzahl stehenden Minuszeichen als geshortet gekennzeichnet. Der Aktienkurs fällt um 30 % auf 70 $. Bei 70 $ möchte der Shortseller seine zuvor leerverkauften/geshorteten Aktien zurückkaufen. Dafür gibt er einfach eine auf 70 $ limitierte Kauforder in den Markt. Diese sogenannte Coverbuy Order wird ausgeführt. Der Shortseller hat die 30 %, die Amazon gefallen ist, als Gewinn eingefahren. Der Profit des Shortsellers entspricht also dem Prozentbetrag, den die Aktie vom Shorteinstiegskurs gefallen ist. Fällt eine Aktie um 50%, entspricht der Gewinn des Shortsales diesen 50%. Fällt eine Aktie um 80%, so beträgt der Profit des Shortsellers genau diese 80%. Bitte lesen Sie sich gegen Ende des boerseGO - Shortselling - Leitfadens den Warnhinweis und die Erläuterung des enormen Risikopotentials durch. Das Verlustrisiko eines Leerverkaufs/Shortsales ist unbegrenzt ! Es ist nicht nur der völlige Verlust des gesamten eingesetzten Betrags möglich, sondern ein noch weitergehender Verlust !
Besonderheiten und Regeln:
Es kann nur während eines Upticks im Bid geshortet werden. Diese Uptick - Regel soll verhindern, daß durch Leerverkäufe ein fallender Aktienkurs weiter beschleunigt wird. Die Regel macht es erforderlich, daß der Shortseller solange warten muß, bis das Bid um einen Tick höhergestellt wird. Das heißt aber auch, daß der Shortseller mit seiner Shortorder erst dann zum Zug kommt, wenn ein Käufer sein Gebot höherstellt. US Onlinebroker, die auf professionelles Daytrading spezialisiert sind, bieten softwaremäßige Lösungen an , die ein Erkennen solcher Upticks automatisch vornehmen. Die Ordermasken sind so konzipiert, daß die einzelnen Angaben für den Trade nicht immer wieder aufs neue eingegeben werden müssen, sondern in der Maske stehen bleiben.
Short ratio und Short interest rate:
Die NASD (National Association of Securities Dealers) ist der Dachverband aller zum Aktienhandel zugelassenen US Broker. Jeder US Broker benötigt die Zulassung dieser Gesellschaft, um Aktienhandel betreiben zu dürfen. Die Zulassung wird nur dann erteilt, wenn der Broker bestimmte in den umfangreichen Regularien der NASD vorgeschriebene Voraussetzungen erfüllt. Eine solche Vorschrift ist jene, daß am 15. Tag eines jeden Monats genaue Angaben zu allen von dem Broker vergebenen Shortpositionen gemacht werden müssen. Shortpositionen jedes Accounts müssen genau angegeben werden. Diese Daten werden von der NASD gesammelt, ausgewertet und veröffentlicht. Es gibt einige US Boersenseiten, auf denen die Shortpositionen von Nasdaq - Aktien einsehbar sind. Eine solche Seite ist die von ViWes InvestInfo. Die Short interest rate gibt die Gesamtzahl aller zu einem bestimmten Zeitpunkt leerverkauften Aktien an. Es handelt sich also dabei um einen absoluten Wert. Die Short interest rate beispielsweise von Cisco (CSCO) im September 2000 hatte einen Wert von 52.002.242. Im September 2000 waren also insgesamt 52.002.242 Aktien von Cisco leerverkauft. Die Short ratio errechnet sich aus der Short interest rate dividiert durch das durchschnittliche tägliche Volumen. Die Short ratio ist also ein geeigneter Indikator, um zu erkennen, in welchem Ausmaß eine Aktie geshortet wird. Auf der Webseite von ViWes InvestInfo werden zu jeder einzelnen Nasdaq Aktie aktuelle Short interest und Short ratio angegeben. Die Daten sind lediglich einen Monat alt. Für eine mittelfristige Trendbestimmung also durchaus zu gebrauchen. Was die Interpretation der Shortdaten angeht, verweisen wir auf unsere bald erscheinende kostenpflichtige Vollversion des Shortselling Tutorials.
Ein Short Squeeze ist ein schneller starker Kursanstieg,
der dadurch verursacht wird, daß viele Shortseller zum selben Zeitpunkt covern. Wie kann es dazu kommen ? Der Kurs einer Aktie steigt entgegen den Erwartung der Shortseller stark an. Dafür kann es zahlreiche Gründe geben. Sehr positive Unternehmensmeldungen, Market Maker Spielchen etc. Ein steigender Aktienkurs alleine löst keinen Shortsqueeze aus. Beim Einstieg in eine Shortposition ist davon auszugehen, daß der Short in einem bestimmten Ausmaß gegen den Shortseller laufen kann. Jeder Trader legt für sich selbst einen für ihn sinnvollen Toleranzbereich fest. Wenn der Short immer weiter aus dem Geld läuft, läßt sich der Shortseller ausstoppen und covert mit Verlust. Wenn jetzt aufgrund einer bahnbrechenden positiven Unternehmensmeldung die Nachfrage der Aktie stark zunimmt und die Käufer bereit sind auch zu höheren Kursen zu kaufen, kommen viele Shortseller gleichzeitig unter Zugzwang. Panikartig versuchen sie ihre Shortpositionen zu covern und das egal zu welchem Preis. Die Folge ist eine weitere noch extremere Verstärkung des Kursanstiegs der Aktie. Ein Shortsqueeze ist nur dann möglich wenn gleichzeitig große Shortpositionen gecovert werden. Hier spielen die Institutionellen eine wesentliche Rolle. Auch sie arbeiten mit Shortpositionen, wobei die Volumina immens hoch sind. Die Folge kann sein, daß der Kursanstieg einer Aktie einzig und alleine durch Shortcovering der Institutionellen ("Big Boys") verursacht wird. Wie eingangs beschrieben, besteht während des Leerverkaufs einer Aktie zwischen dem Shortseller und dem Broker ein Leihverhältnis. Der Broker verleiht die geshorteten Aktien. In der Regel ist die Leihfrist zeitlich unbegrenzt. Der Shortseller kann seinen Leerverkauf/Shortsale also solange laufen lassen wie er wünscht und muß nicht damit rechnen, daß der Broker die geliehenen Aktien zurückfordert. Dazu muß man wissen, daß der Broker, der dem Shortseller die geshorteten Aktien leiht, diese aus einem riesigen Aktienpool ebenfalls leihweise herausnimmt. Bei hoher Nachfrage nach dieser Aktie verkleinert sich dieser Pool an für Shortseller verleihbaren Aktien. Im Extremfall kann es sein, daß dieser Aktienpool völlig aufgebraucht wird und der Broker selbst in Zugzwang gerät. Besonders kritisch ist die Situation, wenn der Broker selbst als Market Maker den Markt für die Aktie stellt, die geshortet wurde und selbst auf einer bestimmten Seite des Marktes positioniert ist. Die Folge kann theoretisch sein, daß der Broker den Shortseller zwingt, die geshorteten Aktien zu covern. Der Shortseller ist somit gezwungen sofort zu covern. Er kann keinen günstigeren Kurs abwarten. Die Folge ist die Verstärkung eines bestehenden möglichen Kursanstiegs. Oft stellen Shortseller stopp coverbuy orders zur Absicherung ihrer Shortpositionen in den Markt. Ab einem bestimmten in der Order festgelegten Kurs wird die Shortposition gecovert. Bei der Konfiguration der Coverbuy Order wird ein Limit angegeben. Bei Erreichen dieses Limits wird die Order automatisch in eine unlimierte Order umgewandelt und sofort ausgeführt. Große Market Maker mit großer Kapitaldecke machen sich bei ihren "Spielchen " diese Tatsache zunutze, indem sie das Kursniveau der Aktie durch eigene Aktionen so bewegen, daß diese stopp coverbuy orders "angetippt" werden. Die Folge ist, daß diese Coverbuy orders lawinenartig ausgeführt werden.
Shortselling - Musterdepot von boerseGo: An dieser Stelle möchten wir Sie auf die Musterdepots von boerseGo hinweisen.
Wir führen 3 Musterdepots:
1.) Shortselling Musterdepot
2.) Trader Musterdepot
3.) Langfristiges Investorendepot
Im Aktienboard von boerseGo ( www.boerse-go.de ) werden die einzelnen Leerverkäufe und Trades genau protokolliert. Einstieg und Ausstieg werden VORangekündigt bzw. sehr zeitnah ins Aktienboard eingestellt. Die protokollierten Leerverkäufe und Trades haben lediglich erklärenden Charakter. Es handelt sich um keine Empfehlungen. Bitte lesen Sie unbedingt den Warnhinweis am Ende dieses Leitfadens aufmerksam durch. Machen Sie sich von dem extrem hohen Risiko einiger protokollierter Trades und des Shortsellings allgemein eine Vorstellung.
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