Am 7. Juli 2000 schockierte der "Platow Brief" die Anlegerschaft mit einer Liste von Unternehmen, bei denen ein langfristiges Überleben nicht gesichert sei. Eine Woche später veröffentlicht die "Prior Börse" die Namen von neun Unternehmen, denen in absehbarer Zeit das Geld ausgehen würde. Zeitgleich empfahl "Capital" seinen Lesern den Verkauf von 20 Aktien des Frankfurter Neuen Marktes. Nun, 14 Monate später, wollen wir uns das Resultat dieser Verkaufsempfehlungen ansehen.
Platow Brief
Die "Platow"-Analysten haben sieben Werte zum Verkauf empfohlen. Wer in jeden dieser Titel den selben Betrag investiert hatte, der musste einen Verlust von 95 % verbuchen. Im selben Zeitraum ist der NEMAX All Share Performance Index um 84 % gefallen. Fünf der sieben Aktien performten schlechter als der Neue Markt und eine der zum Verkauf gestellten Aktien (Gigabell) brachte den Anlegern aufgrund des Konkurses sogar einen Totalverlust. Sehen wir uns einmal die beiden Firmen an, die sich besser als der Neue Markt entwickelt haben:
Beim Online-Reisebüro Ebookers.com wurde die Entwicklung offensichtlich sehr vorsichtig eingeschätzt. Das Unternehmen verfügt immer noch über hohe Bargeldreserven. Im 4. Quartal 2001 oder spätestens im 1. Quartal 2002 will das Unternehmen einen positiven Cash-flow erwirtschaften.
Beim Internetauktionshaus Artnet.com gibt es nach wie vor Verluste und sogar bereits ein negatives Eigenkapital. Da das Unternehmen in New York ansässig ist, funktioniert die Internetseite derzeit (17.9.2001, 11 Uhr MEZ) nicht.
Prior Börse
Neun Titel stellte die "Prior Börse" zum Verkauf, sechs davon entwickelten sich schlechter als der Neue Markt. Im Gegensatz zu den beiden Medien hat Prior auch über ein mögliches "Sterbedatum" spekuliert. Die genauen Daten können Sie hier nachlesen: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,84865,00.html
Die zum Sterben verurteilte Netlife berichtete vor etwa einem Monat von einem Gewinn im ersten Halbjahr 2001. So wurden 0,38 Mio. Euro nach Steuern verdient und auch die Bargeldreserven sind wieder angestiegen.
Capital
Gleich 20 Titel des Neuen Marktes stellten die Analysten des Wochenmagazins "Capital" am 13. Juli 2000 zum Verkauf. Dreizehn davon fielen stärker als der Index, sieben entwickelten sich besser als der Markt.
Bertrandt, an der seit März 2001 Porsche einen Anteil von 25 % hält, kündigte für das 2000/2001er Geschäftsjahr einen auf 209,6 Mio. Euro steigenden Umsatz und ein auf 7,7 Mio. Euro steigendes Vorsteuerergebnis (EBIT) an.
Euromed erzielte im ersten Halbjahr 2001 einen Gewinn (EBIT) von 0,8 Mio. Euro nach Verlusten in der Vorjahresperiode. Auch iXOS Software erzielte im Geschäftsjahr 2000/2001 einen Gewinn nach Steuern von rund 6,8 Mio. Euro.
Die noch nicht profitable Lobster Network Storage meldete kürzlich den Verlust von mehr als der Hälfte des Grundkapitals. Der Firmenmitbegründer und Grossaktionär Siegfried Rüde wurde wieder Vorstand, um die Firma wieder auf erfolgreichere Wege zu führen.
Einen Gewinn (EBIT) von 0,7 Mio. Euro kündigte die Verluste schreibende Odeon Film für das laufende Geschäftsjahr an. Damit wäre der Break-Even erreicht.
Letzten Freitag gab Saltus Technology die Geschäftszahlen für das am 31.7.2001 abgelaufene Geschäftsjahr bekannt. Der Umsatz stagnierte bei 17,94 Mio. Euro, der Gewinn nach Steuern war rückläufig und lag bei rund 47.000 Euro nach 0,26 Mio. Euro.
Fazit
Alle drei Medien haben ihren Anlegern Verkaufskandidaten präsentiert, die im Schnitt stärker als der Index gefallen sind. Es ist auch klar ersichtlich, je mehr Werte zum Verkauf empfohlen wurden, desto Index-ähnlicher wurde die Performance. Das heisst, dass überdurchschnittliche Verluste (bzw. umgekehrt auch überdurchschnittliche Gewinne) insbesondere durch die Konzentration auf eine geringe Anzahl an aussichtsreichen Werten möglich sind.
Quelllink: www.finanznachrichten.de/berichte/news.asp?s=berichte&id=349526
mfg Fips17
Platow Brief
Die "Platow"-Analysten haben sieben Werte zum Verkauf empfohlen. Wer in jeden dieser Titel den selben Betrag investiert hatte, der musste einen Verlust von 95 % verbuchen. Im selben Zeitraum ist der NEMAX All Share Performance Index um 84 % gefallen. Fünf der sieben Aktien performten schlechter als der Neue Markt und eine der zum Verkauf gestellten Aktien (Gigabell) brachte den Anlegern aufgrund des Konkurses sogar einen Totalverlust. Sehen wir uns einmal die beiden Firmen an, die sich besser als der Neue Markt entwickelt haben:
Beim Online-Reisebüro Ebookers.com wurde die Entwicklung offensichtlich sehr vorsichtig eingeschätzt. Das Unternehmen verfügt immer noch über hohe Bargeldreserven. Im 4. Quartal 2001 oder spätestens im 1. Quartal 2002 will das Unternehmen einen positiven Cash-flow erwirtschaften.
Beim Internetauktionshaus Artnet.com gibt es nach wie vor Verluste und sogar bereits ein negatives Eigenkapital. Da das Unternehmen in New York ansässig ist, funktioniert die Internetseite derzeit (17.9.2001, 11 Uhr MEZ) nicht.
Prior Börse
Neun Titel stellte die "Prior Börse" zum Verkauf, sechs davon entwickelten sich schlechter als der Neue Markt. Im Gegensatz zu den beiden Medien hat Prior auch über ein mögliches "Sterbedatum" spekuliert. Die genauen Daten können Sie hier nachlesen: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,84865,00.html
Die zum Sterben verurteilte Netlife berichtete vor etwa einem Monat von einem Gewinn im ersten Halbjahr 2001. So wurden 0,38 Mio. Euro nach Steuern verdient und auch die Bargeldreserven sind wieder angestiegen.
Capital
Gleich 20 Titel des Neuen Marktes stellten die Analysten des Wochenmagazins "Capital" am 13. Juli 2000 zum Verkauf. Dreizehn davon fielen stärker als der Index, sieben entwickelten sich besser als der Markt.
Bertrandt, an der seit März 2001 Porsche einen Anteil von 25 % hält, kündigte für das 2000/2001er Geschäftsjahr einen auf 209,6 Mio. Euro steigenden Umsatz und ein auf 7,7 Mio. Euro steigendes Vorsteuerergebnis (EBIT) an.
Euromed erzielte im ersten Halbjahr 2001 einen Gewinn (EBIT) von 0,8 Mio. Euro nach Verlusten in der Vorjahresperiode. Auch iXOS Software erzielte im Geschäftsjahr 2000/2001 einen Gewinn nach Steuern von rund 6,8 Mio. Euro.
Die noch nicht profitable Lobster Network Storage meldete kürzlich den Verlust von mehr als der Hälfte des Grundkapitals. Der Firmenmitbegründer und Grossaktionär Siegfried Rüde wurde wieder Vorstand, um die Firma wieder auf erfolgreichere Wege zu führen.
Einen Gewinn (EBIT) von 0,7 Mio. Euro kündigte die Verluste schreibende Odeon Film für das laufende Geschäftsjahr an. Damit wäre der Break-Even erreicht.
Letzten Freitag gab Saltus Technology die Geschäftszahlen für das am 31.7.2001 abgelaufene Geschäftsjahr bekannt. Der Umsatz stagnierte bei 17,94 Mio. Euro, der Gewinn nach Steuern war rückläufig und lag bei rund 47.000 Euro nach 0,26 Mio. Euro.
Fazit
Alle drei Medien haben ihren Anlegern Verkaufskandidaten präsentiert, die im Schnitt stärker als der Index gefallen sind. Es ist auch klar ersichtlich, je mehr Werte zum Verkauf empfohlen wurden, desto Index-ähnlicher wurde die Performance. Das heisst, dass überdurchschnittliche Verluste (bzw. umgekehrt auch überdurchschnittliche Gewinne) insbesondere durch die Konzentration auf eine geringe Anzahl an aussichtsreichen Werten möglich sind.
Quelllink: www.finanznachrichten.de/berichte/news.asp?s=berichte&id=349526
mfg Fips17