SCHREIBER-AFFÄRE
Thyssen-Manager Maßmann erneut in Haft
Der in der so genannten Schreiber-Affäre bereits verurteilte ehemalige Thyssen-Manager Jürgen Maßmann sitzt erneut in Haft. Wegen drohender Fluchtgefahr ließ das Augsburger Landgericht Maßmann in seinem Heimatort Kassel überraschend festnehmen.
Pass-Besitzer Jürgen Maßmann: Zu feige, die Wahrheit zu sagen?
Augsburg/Kassel - Nur durch Zufall hatte das Landgericht Augsburg vor wenigen Tagen erfahren, dass Jürgen Maßmann, früherer Vertriebsmanager von Thyssen und Geschäftsfreund des Kauferinger Lobbyisten Karlheinz Schreiber, einen neuen Reisepass besitzt. Seinen alten Pass hatte der Ex-Manager bereits im Mai 1999 abgeliefert, als er gegen eine Zahlung von einer Million Mark aus der Untersuchungshaft freikam. Der Vorwurf damals: nicht versteuerte Rückzahlungen in Höhe von 11,2 Millionen Mark aus Rüstungsgeschäften mit Schreiber.
Wegen dieser Steuerhinterziehung verurteilte der Vorsitzende Richter im Landgericht Augsburg, Maximilian Hofmeister, Maßmann im Juli zu fünf Jahren Haft. Gegen das Urteil legten Maßmanns Anwälte Revision ein, der Haftbefehl blieb mit der Auflage außer Vollzug, dass der Beschuldigte sich alle zwei Wochen auf der Kasseler Polizeiwache meldet.
Das erledigte Maßmann auch gewissenhaft bis vergangenen Mittwoch. Dann klickten noch auf der Wache die Handschellen. Der Grund: Maßmann war zu schnell gefahren und in eine Radarfalle geraten. Weil er angab, nicht er, sondern seine Frau habe den Wagen gefahren, begab sich die Verkehrspolizei zu einem Fotovergleich auf das Kasseler Einwohnermeldeamt. Und entdeckte dort, dass der frühere Thyssen-Mann bereits seit Mai 2001 illegal einen neuen Reisepass besitzt.
Den hatte sich Maßmann ausstellen lassen, als er wegen einer Meldebescheinigung für das Arbeitsamt im Rathaus nach seinem Ausweis gefragt wurde. Maßmann gab an, den habe er verloren. "Er war halt zu feige, die Wahrheit zu sagen", so sein Anwalt Daniel Amelung. Die nette Dame vom Meldeamt jedenfalls erklärte, der Herr solle doch im nächsten Zimmer neue Papiere beantragen.
"Bei einer Fünf-Jahres-Strafe und guten Auslandskontakten ist mit einem neuen Pass durchaus Fluchtgefahr gegeben, zumal das in diesem Komplex nicht das erste Mal wäre", begründete Richter Hofmeister die Festnahme. 1998 war Karlheinz Schreiber vor der Augsburger Justiz nach Kanada geflohen, der ebenfalls beschuldigte Ex-Staatssekretär Holger Pfahls hatte sich im Juni 1999 abgesetzt.
Maßmanns Verteidiger wollen nun erneut Haftbeschwerde einlegen.
Thyssen-Manager Maßmann erneut in Haft
Der in der so genannten Schreiber-Affäre bereits verurteilte ehemalige Thyssen-Manager Jürgen Maßmann sitzt erneut in Haft. Wegen drohender Fluchtgefahr ließ das Augsburger Landgericht Maßmann in seinem Heimatort Kassel überraschend festnehmen.
Pass-Besitzer Jürgen Maßmann: Zu feige, die Wahrheit zu sagen?
Augsburg/Kassel - Nur durch Zufall hatte das Landgericht Augsburg vor wenigen Tagen erfahren, dass Jürgen Maßmann, früherer Vertriebsmanager von Thyssen und Geschäftsfreund des Kauferinger Lobbyisten Karlheinz Schreiber, einen neuen Reisepass besitzt. Seinen alten Pass hatte der Ex-Manager bereits im Mai 1999 abgeliefert, als er gegen eine Zahlung von einer Million Mark aus der Untersuchungshaft freikam. Der Vorwurf damals: nicht versteuerte Rückzahlungen in Höhe von 11,2 Millionen Mark aus Rüstungsgeschäften mit Schreiber.
Wegen dieser Steuerhinterziehung verurteilte der Vorsitzende Richter im Landgericht Augsburg, Maximilian Hofmeister, Maßmann im Juli zu fünf Jahren Haft. Gegen das Urteil legten Maßmanns Anwälte Revision ein, der Haftbefehl blieb mit der Auflage außer Vollzug, dass der Beschuldigte sich alle zwei Wochen auf der Kasseler Polizeiwache meldet.
Das erledigte Maßmann auch gewissenhaft bis vergangenen Mittwoch. Dann klickten noch auf der Wache die Handschellen. Der Grund: Maßmann war zu schnell gefahren und in eine Radarfalle geraten. Weil er angab, nicht er, sondern seine Frau habe den Wagen gefahren, begab sich die Verkehrspolizei zu einem Fotovergleich auf das Kasseler Einwohnermeldeamt. Und entdeckte dort, dass der frühere Thyssen-Mann bereits seit Mai 2001 illegal einen neuen Reisepass besitzt.
Den hatte sich Maßmann ausstellen lassen, als er wegen einer Meldebescheinigung für das Arbeitsamt im Rathaus nach seinem Ausweis gefragt wurde. Maßmann gab an, den habe er verloren. "Er war halt zu feige, die Wahrheit zu sagen", so sein Anwalt Daniel Amelung. Die nette Dame vom Meldeamt jedenfalls erklärte, der Herr solle doch im nächsten Zimmer neue Papiere beantragen.
"Bei einer Fünf-Jahres-Strafe und guten Auslandskontakten ist mit einem neuen Pass durchaus Fluchtgefahr gegeben, zumal das in diesem Komplex nicht das erste Mal wäre", begründete Richter Hofmeister die Festnahme. 1998 war Karlheinz Schreiber vor der Augsburger Justiz nach Kanada geflohen, der ebenfalls beschuldigte Ex-Staatssekretär Holger Pfahls hatte sich im Juni 1999 abgesetzt.
Maßmanns Verteidiger wollen nun erneut Haftbeschwerde einlegen.