SPIEGEL ONLINE - 06. November 2002, 17:26
URL: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,221625,00.html
Parlament auf Reisen
Thierse attackiert Merkel
Wolfgang Thierse ist sauer. Nach der Unionskritik an dem Versailles-Ausflug des Bundestages stellt der Bundestagspräsident nun CDU-Chefin Angela Merkel die politische Gretchenfrage: Wie hält's die Union mit der deutsch-französischen Freundschaft?
Wolfgang Thierse
Berlin - Partei- und Fraktionschefin Angela Merkel müsse "diesem Treiben ein Ende bereiten" und die Haltung der Union zum deutsch-französischen Verhältnis klarmachen, erklärte Thierse heute in Berlin. Er fordere dies nun öffentlich, weil Merkel auf zwei seiner Briefe nicht reagiert habe.
Nach Ansicht Thierses wäre es "abwegig", die Einladung der französischen Nationalversammlung abzulehnen, am 22. Januar nächsten Jahres gemeinsam mit dem Bundestag den 40. Jahrestag des Elysee-Vertrags in Versailles zu begehen. Der Parlamentspräsident wies darauf hin, dass CDU/CSU diese gemeinsame Sitzung in einem Antrag im Bundestag selbst gefordert habe. Der frühere Fraktionschef Friedrich Merz habe diese Haltung am 6. Juni 2001 in einer Rede vor dem Parlament in Paris auch der französischen Seite übermittelt.
"Es ist beschämend, auf welch unverantwortliche Weise das deutsch-französische Verhältnis nachhaltig beschädigt wird", kritisierte Thierse weiter. Die "Bild"-Zeitung operiere mit "unbewiesenen Kosten" in Höhe von 500.000 Euro für die Reise, die jeder Grundlage entbehrten. Damit würden bei den Bürgern anti-parlamentarische Effekte erzeugt, die durch Kommentierungen einzelner Unionspolitiker noch verstärkt würden.
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Parlament auf Reisen
Thierse attackiert Merkel
Wolfgang Thierse ist sauer. Nach der Unionskritik an dem Versailles-Ausflug des Bundestages stellt der Bundestagspräsident nun CDU-Chefin Angela Merkel die politische Gretchenfrage: Wie hält's die Union mit der deutsch-französischen Freundschaft?
Wolfgang Thierse
Berlin - Partei- und Fraktionschefin Angela Merkel müsse "diesem Treiben ein Ende bereiten" und die Haltung der Union zum deutsch-französischen Verhältnis klarmachen, erklärte Thierse heute in Berlin. Er fordere dies nun öffentlich, weil Merkel auf zwei seiner Briefe nicht reagiert habe.
Nach Ansicht Thierses wäre es "abwegig", die Einladung der französischen Nationalversammlung abzulehnen, am 22. Januar nächsten Jahres gemeinsam mit dem Bundestag den 40. Jahrestag des Elysee-Vertrags in Versailles zu begehen. Der Parlamentspräsident wies darauf hin, dass CDU/CSU diese gemeinsame Sitzung in einem Antrag im Bundestag selbst gefordert habe. Der frühere Fraktionschef Friedrich Merz habe diese Haltung am 6. Juni 2001 in einer Rede vor dem Parlament in Paris auch der französischen Seite übermittelt.
"Es ist beschämend, auf welch unverantwortliche Weise das deutsch-französische Verhältnis nachhaltig beschädigt wird", kritisierte Thierse weiter. Die "Bild"-Zeitung operiere mit "unbewiesenen Kosten" in Höhe von 500.000 Euro für die Reise, die jeder Grundlage entbehrten. Damit würden bei den Bürgern anti-parlamentarische Effekte erzeugt, die durch Kommentierungen einzelner Unionspolitiker noch verstärkt würden.