27.06.2002 11:31
Thiel-Logistik-Altaktionär Lorenzo begründet Teilrückzug
Frankfurt, 27. Jun (Reuters) - Der Altaktionär der Thiel Logistik AG , Lorenzo Holding S.A., hat seinen Teilrückzug aus dem Logistikdienstleister begründet. "Die Entwicklung der Thiel Logistik AG seit der Erstnotiz am Neuen Markt bedeutet für uns permanent im Blickpunkt der Öffentlichkeit zu stehen. Insbesondere bei Kursschwankungen kamen ununterbrochen Analysten und Investmentbanken auf uns zu, die uns für diese Kursschwankungen verantwortlich machten", heißt es in einem am Donnerstag in einer Finanzanzeige veröffentlichten Brief von Lorenzo an den Thiel-Chef Günter Thiel. Permanent seien Rechtfertigungen und Begründungen erwartet worden, die Lorenzo nicht habe geben können. Lorenzo betonte, an ihrem Vertrauen in das Unternehmen und in Günter Thiel habe sich nichts geändert. Lorenzo werde auch weiterhin "ein treuer, aber auch stets kritischer Aktionär der Thiel Logistik bleiben". Die Thiel-Aktie hatte in der vergangenen Tagen massiv unter Druck gestanden, nachdem das im Nemax50 gelistete Unternehmen den Verkauf von Thiel-Anteilen durch seine Altaktionäre Lorenzo Holding und Industrial Performance angezeigt hatte. Thiel hatte am vergangenen Donnerstag mitgeteilt, die beiden Altaktionäre hätten ihre Anteile auf jeweils fünf Prozent reduziert. Zugleich wies das Unternehmen Gerüchte zurück, dass die Abgabe der Investoren auf Grund eines Informationsvorsprunges dieser erfolgt sei. Zu Beginn des zweiten Quartals hatte die Lorenzo Holding noch 22,5 Prozent des Thiel-Aktienbestandes und Industrial Performance 16,7 Prozent gehalten. Die Missgunst und der Neid einiger Investmentbanken, die nicht im Rahmen von Umplatzierungen von Lorenzo berücksichtigt worden seien, hätten sich in einer negativen Stimmung gegenüber Thiel Logistik niedergeschlagen, "wohl wissend, der Entwicklung der Thiel Logistik AG und damit auch dem Wert unserer Beteiligung zu schaden", heißt es in dem Brief weiter. Ein Schutz ihres Investments vor diesen ungerechtfertigten Angriffen sei Lorenzo nicht mehr möglich. Der Verkauf der Thiel-Aktien habe im Rahmen eines außerbörslichen Blocktradings an internationale Investoren im europäischen und amerikanischen Wirtschaftsraum stattgefunden. Thiel-Logistik-Finanzchef Rodolphe Schoettel hatte am Montag im Gespräch mit Reuters eingeräumt, dass sich die deutlichen Kursverluste der Thiel-Aktie negativ auf das operative Geschäft der Firma auswirken. Die Verhandlungsposition von Thiel bei Aufträgen habe sich erschwert. Das Ausmaß dieses negativen Einflusses sei aber derzeit noch nicht absehbar. Seit April hat die Thiel-Aktie mehr als 70 Prozent ihres Wertes verloren. Das Unternehmen ist eines der Schwergewichte am Neuen Markt und beschäftigt mehr als 9400 Mitarbeiter. Die Thiel-Aktie stieg am Donnerstagvormittag um mehr als sechs Prozent auf 3,99 Euro und erholte sich damit etwas von ihren Verlusten der vorangegangenen Tage. pag/nro
Quelle: REUTERS
Thiel-Logistik-Altaktionär Lorenzo begründet Teilrückzug
Frankfurt, 27. Jun (Reuters) - Der Altaktionär der Thiel Logistik AG , Lorenzo Holding S.A., hat seinen Teilrückzug aus dem Logistikdienstleister begründet. "Die Entwicklung der Thiel Logistik AG seit der Erstnotiz am Neuen Markt bedeutet für uns permanent im Blickpunkt der Öffentlichkeit zu stehen. Insbesondere bei Kursschwankungen kamen ununterbrochen Analysten und Investmentbanken auf uns zu, die uns für diese Kursschwankungen verantwortlich machten", heißt es in einem am Donnerstag in einer Finanzanzeige veröffentlichten Brief von Lorenzo an den Thiel-Chef Günter Thiel. Permanent seien Rechtfertigungen und Begründungen erwartet worden, die Lorenzo nicht habe geben können. Lorenzo betonte, an ihrem Vertrauen in das Unternehmen und in Günter Thiel habe sich nichts geändert. Lorenzo werde auch weiterhin "ein treuer, aber auch stets kritischer Aktionär der Thiel Logistik bleiben". Die Thiel-Aktie hatte in der vergangenen Tagen massiv unter Druck gestanden, nachdem das im Nemax50 gelistete Unternehmen den Verkauf von Thiel-Anteilen durch seine Altaktionäre Lorenzo Holding und Industrial Performance angezeigt hatte. Thiel hatte am vergangenen Donnerstag mitgeteilt, die beiden Altaktionäre hätten ihre Anteile auf jeweils fünf Prozent reduziert. Zugleich wies das Unternehmen Gerüchte zurück, dass die Abgabe der Investoren auf Grund eines Informationsvorsprunges dieser erfolgt sei. Zu Beginn des zweiten Quartals hatte die Lorenzo Holding noch 22,5 Prozent des Thiel-Aktienbestandes und Industrial Performance 16,7 Prozent gehalten. Die Missgunst und der Neid einiger Investmentbanken, die nicht im Rahmen von Umplatzierungen von Lorenzo berücksichtigt worden seien, hätten sich in einer negativen Stimmung gegenüber Thiel Logistik niedergeschlagen, "wohl wissend, der Entwicklung der Thiel Logistik AG und damit auch dem Wert unserer Beteiligung zu schaden", heißt es in dem Brief weiter. Ein Schutz ihres Investments vor diesen ungerechtfertigten Angriffen sei Lorenzo nicht mehr möglich. Der Verkauf der Thiel-Aktien habe im Rahmen eines außerbörslichen Blocktradings an internationale Investoren im europäischen und amerikanischen Wirtschaftsraum stattgefunden. Thiel-Logistik-Finanzchef Rodolphe Schoettel hatte am Montag im Gespräch mit Reuters eingeräumt, dass sich die deutlichen Kursverluste der Thiel-Aktie negativ auf das operative Geschäft der Firma auswirken. Die Verhandlungsposition von Thiel bei Aufträgen habe sich erschwert. Das Ausmaß dieses negativen Einflusses sei aber derzeit noch nicht absehbar. Seit April hat die Thiel-Aktie mehr als 70 Prozent ihres Wertes verloren. Das Unternehmen ist eines der Schwergewichte am Neuen Markt und beschäftigt mehr als 9400 Mitarbeiter. Die Thiel-Aktie stieg am Donnerstagvormittag um mehr als sechs Prozent auf 3,99 Euro und erholte sich damit etwas von ihren Verlusten der vorangegangenen Tage. pag/nro
Quelle: REUTERS