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Unter Druck:
Sommer (EPA)
Telekom-Chef Ron Sommer und sein früherer Finanzvorstand Joachim Kröske sollen möglicherweise bereits 1998 von einer zu hohen Bewertung der Telekom-Immobilien gewusst haben. Der frühere DeTe-Immobilien-Chef Frerich Görts habe Kröske bereits am 24. März 1998 von einer Überwertung von Telekom-Liegenschaften in Bonn, Düsseldorf, Köln und München um ein Fünftel informiert, berichtet das Magazin "Focus". Anschließend hätten beide mit Sommer gesprochen. Auch der "Spiegel" berichtet von frühzeitigen Warnungen vor einer drohenden Fehlbewertung der Immobilien.
Ein Telekom-Sprecher sagte, die Berichte enthielten lediglich "altbekannte Tatsachen". Die Telekom habe die Immobilien zum Zeitpunkt ihrer Eröffnungsbilanz 1995 und auch später "sach- und fachgerecht" bewertet.
Laut "Focus" soll Görts in einem "streng vertraulichen Vermerk für Herrn Dr. Kröske" vom 20. April 1998, der dem Magazin nach dessen Angaben vorliegt, den Abschreibungsbedarf für 1998/99 auf "mindestens 1,5 bis 2,0 Milliarden Mark" beziffert haben. Dennoch habe der Vorstand nicht gehandelt, zitiert "Focus" den früheren DeTe-Immobilien-Chef.
Der "Spiegel" berichtet unter Berufung auf Briefe und Beweismittel, die Görts im Rahmen einer Klage gegen die Telekom vorgelegt habe, Sommer und der Ex-Telekom-Aufsichtsratschef Helmut Sihler seien 1998 von Görts auf eine Bewertungsproblematik hingewiesen worden. Zudem habe auch die eigene Konzernrevision nach von Görts in den Prozess eingebrachten Beweismitteln frühzeitig vor "erheblichen Mängeln" bei der Bewertung des Telekom-Immobilienvermögens gewarnt.
Der Telekom-Sprecher sagte, die von Görts vorgebrachten Einwände seien in einem Sondergutachten als "nicht stichhaltig" gewertet worden. Die Berichte von "Focus" und "Spiegel" zeichneten lediglich eine "Chronologie" nach, in der "keine neuen Erkenntnisse verarbeitet" worden seien.
Die Deutsche Telekom hatte im Februar eine milliardenschwere Neubewertung ihrer rund 12.000 Telekom-Immobilien vorgenommen. Sie wurden in der Bilanz von 17,2 Milliarden Euro (33,6 Milliarden Mark) um pauschal zwei Milliarden Euro vor Steuern (3,9 Milliarden Mark) abgewertet. Nach einem darauf einsetzenden Kurssturz der T-Aktie hatten Aktionäre Ende Februar Klage gegen Sommer eingereicht. Die Bonner Staatsanwaltschaft leitete daraufhin ein Ermittlungsverfahren gegen Telekom-Manager ein, darunter auch gegen Sommer.
© 2001 AFP. Tous droits de reproduction et de représentation réservés.
Unter Druck:
Sommer (EPA)
Telekom-Chef Ron Sommer und sein früherer Finanzvorstand Joachim Kröske sollen möglicherweise bereits 1998 von einer zu hohen Bewertung der Telekom-Immobilien gewusst haben. Der frühere DeTe-Immobilien-Chef Frerich Görts habe Kröske bereits am 24. März 1998 von einer Überwertung von Telekom-Liegenschaften in Bonn, Düsseldorf, Köln und München um ein Fünftel informiert, berichtet das Magazin "Focus". Anschließend hätten beide mit Sommer gesprochen. Auch der "Spiegel" berichtet von frühzeitigen Warnungen vor einer drohenden Fehlbewertung der Immobilien.
Ein Telekom-Sprecher sagte, die Berichte enthielten lediglich "altbekannte Tatsachen". Die Telekom habe die Immobilien zum Zeitpunkt ihrer Eröffnungsbilanz 1995 und auch später "sach- und fachgerecht" bewertet.
Laut "Focus" soll Görts in einem "streng vertraulichen Vermerk für Herrn Dr. Kröske" vom 20. April 1998, der dem Magazin nach dessen Angaben vorliegt, den Abschreibungsbedarf für 1998/99 auf "mindestens 1,5 bis 2,0 Milliarden Mark" beziffert haben. Dennoch habe der Vorstand nicht gehandelt, zitiert "Focus" den früheren DeTe-Immobilien-Chef.
Der "Spiegel" berichtet unter Berufung auf Briefe und Beweismittel, die Görts im Rahmen einer Klage gegen die Telekom vorgelegt habe, Sommer und der Ex-Telekom-Aufsichtsratschef Helmut Sihler seien 1998 von Görts auf eine Bewertungsproblematik hingewiesen worden. Zudem habe auch die eigene Konzernrevision nach von Görts in den Prozess eingebrachten Beweismitteln frühzeitig vor "erheblichen Mängeln" bei der Bewertung des Telekom-Immobilienvermögens gewarnt.
Der Telekom-Sprecher sagte, die von Görts vorgebrachten Einwände seien in einem Sondergutachten als "nicht stichhaltig" gewertet worden. Die Berichte von "Focus" und "Spiegel" zeichneten lediglich eine "Chronologie" nach, in der "keine neuen Erkenntnisse verarbeitet" worden seien.
Die Deutsche Telekom hatte im Februar eine milliardenschwere Neubewertung ihrer rund 12.000 Telekom-Immobilien vorgenommen. Sie wurden in der Bilanz von 17,2 Milliarden Euro (33,6 Milliarden Mark) um pauschal zwei Milliarden Euro vor Steuern (3,9 Milliarden Mark) abgewertet. Nach einem darauf einsetzenden Kurssturz der T-Aktie hatten Aktionäre Ende Februar Klage gegen Sommer eingereicht. Die Bonner Staatsanwaltschaft leitete daraufhin ein Ermittlungsverfahren gegen Telekom-Manager ein, darunter auch gegen Sommer.
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