Technischer Rülpser

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tom68:

Technischer Rülpser

 
27.02.03 10:51
Technischer Rülpser    
   
Mehr als ein kurzes technisches Aufstoßen war vom Dax als Gegenwehr am gestrigen Tage nicht zu wollen. Nach dem erfolgten müden Minimal- Pullback an das Oktobertief wird das Bild für den deutschen Index immer prekärer. Woher nehmen? Antwortet nicht nur die Wirtschaft bei der Frage nach einer Erholung, sondern nun auch die Technik auf der Suche nach den nächsten wirklichen Unterstützungen. Historische Notierungen aus den beginnenden 90`ern (z.B. 2280 im Jahre 93) helfen da nur wenig weiter.

Die viel gestellte Frage „Wer verkauft denn auf diesem Niveau noch?“ geht daher an der Sache vorbei, zumal die gleiche Frage auch schon bei 5300 und bei 3500 Punkten gestellt wurde. Sicherlich die Stimmung ist schlecht und in der Tat fragt man sich wie tief es denn noch gehen soll. Aber auch für den Hardcore- Bottom- Fischer dürfte es schwer sein nach den Erfahrungen der jüngsten Vergangenheit hierfür bis auf weiteres ein Einstiegsniveau zu finden. Hinzu kommt, dass anders als zu den vergangenen Tiefs die Gesamtlage wesentlich unsicherer ist und damit die Abschläge nicht nur der damals vermuteten Willkür der Märkte entspringt.

Irak, Nordkorea und Earnings, die sich nur durch Rationalisierungen noch mit Zuwachs ausweisen lassen geben neben der völlig offenen wirtschaftlichen Lage kaum ein Umfeld ab, dass nachhaltig eine Besserung absehbar macht.

In tagesaktueller Sicht ist auf Meldungen hinsichtlich des „Wiederanfahrens“ des nordkoreanischen Atomreaktors hinzuweisen. Ein weiterer provokativer Schritt in diesem Konflikt. Zur Erinnerung: Laut der internationalen Atombehörde wäre Nordkorea, sollten sie, (bewusst klein geschrieben) die zu diesem Reaktor gehörende Wiederaufbereitungsanlage in Betrieb nehmen, in der Lage kurzfristig Atomwaffen herzustellen. Darüber hinaus unklar weiterhin, ob sie nicht bereits aus dem früheren Betrieb eine besitzen. Letzteres allerdings unwahrscheinlich, bedenkt man, dass sie ja auch sonst keine Demonstration vermeintlicher stärke unterlassen. Der Konflikt verschärft sich jedenfalls und die USA werden sich dieses Problems kurzfristig annehmen müssen, wollen Sie nicht noch mehr Glaubwürdigkeit verlieren. Immerhin stellt der demnächst zur Invasion anstehende Irak längst nicht ein vergleichbares Gefahrenpotential dar. Ein bisschen mehr als das „Schweigen im Bush“ wird in dieser Angelegenheit daher demnächst von Nöten sein.

In Sachen Irak hat sich indes wenig getan, auch wenn die gestrige Aussage des Inspektor Blix „der Irak kooperiere noch immer nicht voll“ ebenfalls wieder für ein paar Punkte abwärts gut war. Das nächst relevante Datum bleibt damit der Samstag bis zu dem der Irak mit der Zerstörung der El Samud 2- Raketen begonnen haben soll. Bisher steht dazu ein endgültiges Statement aus. Eine positive Nachricht in diesem Bezug könnte auf Intraday- Sicht zu kurzfristig volatilen Aufschlägen führen, ohne dass dies irgendetwas an der Gesamtlage und einem beginnenden Krieg ändern würde. Hier gilt es aufmerksam die Ticker zu beachten. Hinzu kommt die insgesamt kritische Lage für Öl (US-Vorräte, Venezuela, Boykott, Krieg).

Vor Börsenbeginn erfreut die HVB die Bären mit der Mitteilung es sei eine Pflichtwandelanleihe geplant. Der Druck auf den Wert dürfte immens sein. Swiss Re und Nestle vermögen vor Börsenschluss mit Ihren Zahlen ebenfalls nicht zu überzeugen, sodass auch heute abgesehen von immer möglichen kurzen technischen Reaktionen im Sinne des Gesamtbildes nicht viel zu erwarten ist. Beachten sollte man von Konjunkturseite die wöchentlichen US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe (14.30 Uhr) und die US- Auftragseingänge für langlebige Güter (14.30 Uhr). Auch diese sollten allerdings nur kurzfristig wirken.

------------------- Markttechnik -------------------

Mehr als ein Pullback an das Oktobertief bei 2519 war nicht drin nach den enormen Abschlägen des Vortages. Der Dax offenbart damit weiter eine desolate technische Lage, ohne dass eine wirklich seriöse Unterstützung zu erkennen wäre. Gleitet man nicht in die Sphären der Esoterik ab und lässt Fibonacci und andere Quacksalber in der Schublade, fällt es bis auf weiteres schwer das technische Ende der Talfahrt auszumachen. Mit Blick auf die wieder steigende Trenddynamik und die damit eingeschränkte Aussagekraft, gilt es auch im Rahmen der Oszillatoren/ Indikatoren Vorsicht walten zu lassen. Vor diesem Hintergrund sind zwar insbesondere auf hourly Sicht kurzfristig bullishe Divergenzen, wenn auch im neutralen Bereich erkennbar, mit Blick auf den Tageschart relativiert sich das Bild in in noch stärkeren Maße. Bis in Bereiche um zunächst 2200 fällt eine antizyklische Positionierung bis zu neuen Entwicklungen daher aktuell schwer.

------------------- Prognose -------------------

Wir erwarten im Handelsverlauf weiter sinkende Kurse in Richtung 2400 Punkte. Im Bereich dieser rein psychologischen Marke sollte der Dax auf aussagekräftige US- Vorgaben warten. Da wir auch beim Dow von weiteren Abschlägen bis um 7735- 7765 Punkten ausgehen, ist ohne überraschende tagesaktuelle News nicht mit wirklich nennenswerten Aufwärtsbewegungen zu rechnen. Erst im Bereich von 7735- 7765 Punkten im Dow sind im Soge eines technischen Anstiegs dort, in unseren Augen Kursanstiege auch im Dax denkbar. Vermuteter Schlusskurs um 2400 Punkte. Strengste Beobachtung der tagesaktuellen Entwicklung in Sachen Irak (insbes. Statements in Bezug auf die geforderte Zerstörung der EL Samud 2 Raketen) bleibt unerlässlich.

------------------- Strategie -------------------

Gestern kamen einzig die Zocker (short bei 2517) zum Zug und konnten schöne Gewinne verwirklichen.

Heute würden wir bei 2480, SL 2507 und 2528, SL 2554 short gehen. Risikobereitere Anleger würden in 2 Tranchen an diesen Marken agieren. Long- Position gehen wir auf Grund der derzeit diffusen Unterstützungslage vorerst nicht ein.

Im Dow würden wir bei 7743 Punkten mit SL 7696 long und bei 7908, SL 7937 short gehen. Zocker können es ggf. nochmals long bei 7670 versuchen oder in 2 Tranchen agieren.

Bedenken Sie weiter die hohe Abhängigkeit von tagesaktuellen News.

Wie immer gilt bei +3%- 5% auf Einstand nachziehen und trailen.

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tom68:

Der deutsche Markt wird bullischer!

 
27.02.03 12:02
Der deutsche Markt wird bullischer!    

 
Die Tatsache, dass der Optimismus für den DAX zunimmt, reflektiert die Hoffnung der Marktteilnehmer und das ist nicht gut für die Bullen...


Wenn ich mir die 100 größten Technologieaktien...

...betrachte, sehe ich wenig erfreuliches für die Bullen. In vielen Werten hat das Volumen deutlich zugelegt, und ein Menge Aktien sind sehr angeschlagen. Besonders die großen Werte geraten deutlich unter Druck. Nokia nähert sich verdächtig den Oktobertiefs 2002, und das ist ein sehr schlechtes Zeichen. Ich denke da an die neuen Handies, die eigentlich wie warme Semmeln weg gehen müssten, doch das tun sie nicht. An Nokia sehen wir sehr schön, dass Wachstum derzeit keine Frage des technologischen Fortschritts ist. Es fehlt schlicht und ergreifend der Verbraucher und die jüngsten Verbraucherzahlen in der USA deuten nicht darauf hin, dass es in unmittelbarer Zukunft besser wird.

Ich höre viel über attraktive Dividendenrenditen!

Ich muss auch offen gestehen, dass ich das Argument sehr gut nachvollziehen kann. Mein Problem ist nur, dass Dividendenrenditen gleichermaßen Inflationär sein können wie KGVs. Dividenden können Unternehmen zahlen, wenn sie genug Liquidität besitzen und das kann sich im Rahmen eines schlechten Umfeldes schlagartig ändern. Man muss sich die Frage stellen, wie viel Dividende ein Unternehmen in ein oder zwei Jahren bezahlen kann, und ich werde das Gefühl nicht los, dass es nicht mehr so viel sein wird.

Mit Buchwertberechnungen ist es im Übrigen ähnlich!

Geht es dem Unternehmen erst mal schlecht, werden stille Reserven aktiviert, um die Verluste zu begleichen und dieser Posten verschwindet aus dem Buchwert. Ich möchte jetzt nicht wie der absolute Schwarzmaler klingen, aber alles ist vergänglich, Dividendenrenditen, Buchwerte und viele andere Dinge. Im Endeffekt bringt es uns nicht viel darüber nachzudenken, da wir nicht wissen können, wie die Welt in 2 Jahren aussieht. Es bestehen eine Menge Chancen und eine noch viel größere Menge Risiken. Am heutigen Punkt ist alles denkbar! Wir könnten nächstes Jahr schon wieder in einem Bullenmarkt stecken, oder in der bittersten Rezession der letzten 100 Jahre.

Wir müssen die Sache so nehmen wie sie kommt und uns lediglich auf das konzentrieren, was wir gerade noch sehen können und das sind die kommenden Monate. Ich spiele die Sache mittelfristig und konzentriere mich fortwährend auf den Punkt, an dem ich mich von der kurzen Seite lossage und mich auf die lange Seite schlage. Ich mache das nur, wenn ich eine Bewegung sehe, die länger als 4 Wochen dauern könnte. Kürzeres Zwischengeplänkel sitze ich aus! Ich bin kein Daytrader und spekuliere nicht gegen den mittelfristigen Trend!

DAX-Sentiment: Anleger immer "bullisher"

Diesen Artikel hat mir soeben ein Leser geschickt!

Die Anleger-Schar wird trotz fallender Kurse am deutschen Aktienmarkt tendenziell immer optimistischer. Das ist das Ergebnis der neuen Umfrage von cognitrend im Auftrag der Deutschen Börse AG zur Stimmung am deutschen Aktienmarkt. Die Anzahl der neutral eingestellten Anleger ging stark zurück, und zwar um elf Prozentpunkte auf nun nur noch elf Prozent. Sieben Prozentpunkte wanderten in das Lager der "Bullen", das nun auf 57 Prozent anschwoll, vier Prozentpunkte in das Lager der "Bären", das auf 32 Prozent wuchs. Damit zeige sich auch eine "selten" extreme Polarisierung der Meinungen, so cognitrend. Nun sei davon auszugehen, dass die "Bären" spätestens bei 2.250 bis 2.275 im Punkten im DAX Gewinne mitnehmen und so die Kurse wieder stützen könnten. Demgegenüber lägen die Einstandspreise der neuen "Bullen" vermutlich bei 2.675 bis 2.700 Punkten. Bei einem Rebound könnten sich die neuen Optimisten "mit einem blauen Auge" verabschieden, so cognitrend. Solange der Bereich zwischen 2.675 und 2.700 Punkte nicht überwunden werde, bleibe der DAX anfällig für weitere Verluste.

Bis später!


Feedback an: nabil.khayat@fondex.de

Widerstände: siehe www.fondex.de


tom68:

Brainstorming!

 
27.02.03 19:29
Brainstorming!      


 
Es ist Mal wieder an der Zeit die Gedanken fliessen zu lassen...
 

-Die Marktbreite an der NASDAQ liegt bei 1,5:1 und die Marktbreite im NDX bei 13:1.

-Das Volumen ist dünn und das Put/Call Ratio liegt bei 0,65.

-Der Kursanstieg des heutigen Tages fand in 70 Minuten statt und seither befinden wir uns unter dem Tageshoch.

-Das Leben ist voll von Widersprüchen, und von jeder Wahrheit ist auch das Gegenteil wahr. (Ricarda Huch)

-Der VIX liegt 5 % im Minus und steht wieder bei 35. Schon verwunderlich, wie schnell die Angst abgenommen hat, obwohl der S&P100 nur 1,5 % im Plus liegt.

-Neid ist eine sehr destruktive Eigenschaft.

-Das Volumen ist der WICHTIGSTE Indikator am Markt. Es ist der einzige Punkt, an dem die BigBoys ihre Spuren nicht verwischen können.

-Die BigBoys sind nicht zu verwechseln mit den GoodGuys, da es offensichtlich die BadGuys sind. Sie spielen mit den Märkten und führen das Publikum regelmäßig vor.

-Einen Aktienfond zu managen ist ein Handwerk, einen Hedgefonds zu managen ist eine Kunst.

-Jeder gute Hedgefondsmanager, der nicht nach Programm handelt, macht sich mehr Gedanken über die Marktpsychologie als über technische Indikatoren.

-Ich lese jeden Thread auf den Boards, der mich betrifft und bei mir werfen sich immer wieder Fragen auf, was die geistige Stabilität diverser Personen betrifft. Mein absoluter Star und treuer Begleiter heißt Zittrige Hand und wehe ihr verscheucht mir meinen treusten Leser.

-Entrüstung ist die Bekenntnis der Hilflosigkeit. (Walther Rathenau)

-Ja, ich bin ein Börsenjunkie und mir ist völlig bewusst, dass ich vom Suchtprofil her keinen Deut besser bin, als die Typen, die vor drei Spielautomaten sitzen und in jede Kiste einen Euro nach dem anderen reinhauen.

-Es hat 5 Jahre gedauert, bis ich an der Börse Geld verdient habe.

-Als im März 2000 der Bärenmarkt begann, musste ich komplett von vorne Anfangen und es hat bis September 2000 gedauert, bis ich ihn gesehen und verstanden habe.

-Dass der COMPX an seinem Bärenboden erst mal Seitwärts laufen wird, ist eine verwerfliche Fehlannahme. Der Boden wird ein klassisches V sein.

- Je länger der Bärenmarkt dauert, desto schärfer wird das erste Bein des Bullen. Nach dem Bärenmarkt 1929-1932 ist der Dow in 2 Monaten um 100 % gestiegen.

-Der junge Bulle wird uns mit einer Jahrhundertrallye empfangen und wer eine mittelfristige Strategie verfolgt, wird zwangsläufig dabei sein.

-Der junge Bulle kommt jeden Tag einen Schritt näher, doch leider ist er noch sehr weit entfernt.

-Lasst Euch nicht durch die kurzfristigen Gegenbewegungen im Rahmen der mittelfristigen Trends verrückt machen und spekuliert nicht gegen den mittelfristigen Trend.

-The trend is your friend and sometimes your enemy!

-Auf einem Stundenchart hat der MACD ein deutliches Kaufsignal geliefert und aus dieser Richtung wird angedeutet, dass die Rallye in den morgigen Tag laufen könnte, bevor sie versiegt.

Bis später!

Feedback an: nabil.khayat@fondex.de

Widerstände: siehe www.fondex.de


Pichel:

sauber Sach sach ich!

 
27.02.03 19:36

Gruß Pichel Technischer Rülpser 955566

calexa:

Sehrgut fand ich

 
27.02.03 19:44
Gleitet man nicht in die Sphären der Esoterik ab und lässt Fibonacci und andere Quacksalber in der Schublade


Und was ich absolut unterschreiben würde:

-Dass der COMPX an seinem Bärenboden erst mal Seitwärts laufen wird, ist eine verwerfliche Fehlannahme. Der Boden wird ein klassisches V sein.

- Je länger der Bärenmarkt dauert, desto schärfer wird das erste Bein des Bullen. Nach dem Bärenmarkt 1929-1932 ist der Dow in 2 Monaten um 100 % gestiegen.

-Der junge Bulle wird uns mit einer Jahrhundertrallye empfangen und wer eine mittelfristige Strategie verfolgt, wird zwangsläufig dabei sein.

-Der junge Bulle kommt jeden Tag einen Schritt näher, doch leider ist er noch sehr weit entfernt.

Das letzte Statement allerdings mit einer gewissen Vorsicht.

So long,
Calexa
www.investorweb.de
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