von Uwe Wagner, Deutsche Bank AG
(gekürzt, hier nur die Dax Analyse. Den kompletten Kommentar zu den Märkten gibt es unter Analysen bei technical-investor)
DAX
Allgemeine Einordnung
Der DAX weist gegenüber den übrigen beurteilten Aktienindizes mit einem Plus von 5.84 Prozent nicht nur den höchsten prozentualen Tagesgewinn aus, dicht gefolgt vom holländischen AEX mit 5.68 Prozent, sondern hat auch noch das positivste Kursmuster. Mit einem Schlußkurs bei 2808 erreichte der deutsche Aktienindex fast sein Tageshoch bei 2814 Indexpunkten. Ausgeprägtere Lunten, aber ebenfalls noch akzeptable weiße Körper im „positiven Sinne“ liegen uns auch im EUROSTOXX 50 im londoner FTSE 100, sowie im holländischen AEX vor. Kritische Tagesmuster (ausgeprägte shootingstars) finden wir im italienischen MIB 30, im schweizer SMI, im spanischen IBEX 35, im französischen CAC 40, sowie im NASDAQ 100 Future. Die Kursentwicklungen im Dow Jones und im S&P 500 Index sind eine Mischung zwischen einem negativem Doji und einem shootingstar.
Somit überwiegt wohl derzeit eher die Bereitschaft der Marktteilnehmer, die gestrigen, exorbitanten Kursgewinne zu korrigieren, was unseres Erachtens nach jedoch noch nicht zwingend bedeutet, daß der sich verbessernde mittelfristige Grundton an den Aktienbörsen damit wieder neutralisiert.
Strategisch / mittelfristige Beurteilung
Mit der gestrigen Entwicklung, hat sich im DAX der bisherige, als bloße Reaktion definierte Aufschwung der letzten Wochen, definitionsgemäß zu einem jungen sekundären Aufwärtstrend „gemausert“. Markttechnisch war diese Entwicklung nicht zwingend, beachten wir hierbei bitte, daß im Zusammenhang mit der niedrigen Bewegungsdynamik und dem Korrekturverhalten der letzten Wochen, nur noch mit einer Wahrscheinlichkeit von etwa 37 Prozent von einer solchen Entwicklung ausgegangen werden konnte. Aber im Zusammenhang mit den Entwicklungen an der Kriegsfront, sind Überraschungen immer wieder zu erwarten, wir wiesen bereits mehrfach darauf hin.
Charttechnische Fakten sind jetzt demnach:
(1) es liegt uns ein junger sekundärer Aufwärtstrend vor, dessen untere Begrenzung per heute im Bereich um 2470 Indexpunkte verläuft und sich aus der Verbindung der Tiefs vom 12. März bei 2188 und vom 01. April bei 2395 herleitet;
(2) das jüngste Bein dieses sekundären Aufwärtstrends (aktuell gültiger tertiärer Aufwärtstrend), überschritt per gestern das bisherige Reaktionshoch bei 2731 und drang in den aktuell gültigen Widerstandsbereich um 2750 bis 2830 ein, innerhalb dessen ein ganzes Widerstandsbündel herleitbar ist; die untere Begrenzung dieses Tertiärtrends verläuft per heute im Bereich um 2620 Indexpunkte;
(3) solange diese untere Begrenzung des Tertiärtrends nicht unterschritten wird, solange behält dieser seine Gültigkeit, gleiches gilt für den Sekundärtrend in seiner bisherigen Definition; im Sinne der Dow Theorie wäre der aufwärts ausgerichtete Sekundärtrend hinfällig, wenn es zu einem Unterschreiten des Tiefs bei 2395 käme;
(4) aus charttechnischer Sicht, läßt sich um 2750 bis 2830 einiges an Widerständen herleiten; der Kurs des DAX steckt aktuell mitten drin in diesem „Bündel“; erst eine Überwindung der 2830 und des eigentlichen analytischen Kurszieles bei 2840 (welches sich aus der Normalkorrektur des vorangegangenen, übergeordneten sekundären Abwärtstrends heraus errechnet), wäre der DAX analytisch frei bis in den Bereich um 3180;
(5) markttechnisch gesehen, rechnen wir weiterhin damit, daß der Index es auf der Oberseite noch immer schwer haben wird; damit folgen wir unserer Argumentationskette, nach der zur Zeit nur wenig mittelfristige Bewegungsdynamik vorliegt und somit die „Grundgeschwindigkeit“ noch nicht ausreichend hoch erscheint, um den DAX in einem Zuge durch die Widerstandshürden zu schieben;
(6) im kurzfristigen Zeitfenster, hat sich der DAX per gestern in ein überkauftes Niveau hineinbewegt; um dieses bewerten zu können, greifen wir nicht auf die Beurteilung klassischer Indikatoren zurück, sondern nutzen einen modifizierten Indikator, über den sich eine statistisch messbar bessere Signalgenerierung ergibt;
Einschub zum modifizierten Indikator:
Hierzu kombinieren wir zwei Indikatoren, den klassischen RSI-Indikator mit einem Bollinger-Band. Stellen wir uns zunächst die Frage: was ist interessant am Konzept des RSI und was halten wir eher für hemmend? Interessant ist zweifellos die Tatsache, über einen oszillierenden Kurvenverlauf Extremniveaus der Kursentwicklung herauszufiltern. Weniger sinnvoll erscheint uns dagegen die Eigenschaft der fixen Signalebenen, welche mit 20 oder 30 Prozent zur Definition des überverkauften Bereiches festgelegt werden, bzw. mit 70 oder 80 Prozent den überkauften Bereich markieren. Hier wird im Prinzip versucht, mit einem „starren Modell“ einen „lebenden Markt“ abzubilden. Hier werden wir nun aktiv und suchen nach einer Alternative, den starren Teil dieses Konzeptes gegen einen ebenfalls flexiblen Ansatz zu ersetzen. Hierzu greifen wir auf das Modell der „Bollinger Bänder“ zurück.
In ihrem klassischen Konzept bilden Bollinger Bänder einen Hüllkörper aus zwei gleitenden Durchschnitten um einen zugrundeliegenden Basiswert, der in der Regel ein Kursverlauf einer Aktie oder eines Index ist. Ergänzend zu klassischen Hüllköpern, die nur aus gleitenden Durchschnitten bestehen, berücksichtigt das Konzept der Bollinger Bänder auch die zugrundeliegende Volatilität des Kursverlaufes. Steigt die Volatilität, dehnt sich der Hüllkörper aus, sinkt die Volatilität, zieht sich der Hüllkörper zusammen. Eine Signalgenerierung erfolgt, wenn der Kursverlauf die Grenzen des Hüllkörpers verletzt.
Legen wir nun den „Bollinger-Band-Hüllkörper“ um die oszillierende RSI Kurve, erhalten wir einen Indikator, der zum einen dem interessanten Konzept des klassischen RSI Rechnung trägt, nämlich durch die RSI Kurve Extremzustände im Kursverlauf herauszufiltern, auf der anderen Seite haben wir das fixe Bewertungssystem des Kurvenverlaufes flexibilisiert.
Fazit:
Grundsätzlich liegt uns für den DAX derzeit eine technisch interessante Ausgangslage vor, in den nächsten Tagen durchaus mit weiter steigenden Kursen zu rechnen. Diese allgemein positive Erwartungshaltung schränkt sich erst ein, wenn die derzeit gültige sekundäre Aufwärtstrendlinie unterschritten werden sollte (heute bei 2470). Ihre Gültigkeit verliert diese Erwartungshaltung, wenn der DAX wieder unter 2395 Indexpunkte zurückfällt.
Für heute rechnen wir mit einer leichteren Eröffnung, resultierend aus den Entwicklungen in den US-Märkten und den sich bereits angezeigten Schwächen in der Schwungkraft in den anderen Europa-Indizes, manifestiert über die weitestgehend negativen Tagesmuster (shootingstar).
Um eine Indikation zu erhalten, bis wohin die Reaktionen tragen können, legen wir an den jüngsten, aufwärts ausgerichteten Bewegungsimpuls wieder Korrekturpotentiale an. Diese berechnen sich wie folgt: 2676 bis 2655 (Minimumkorrektur), 2606 (Normalkorrektur) bzw. 2556 / 2536 (Maximumkorrektur). Im Umkehrschluß bedeutet dies: Reaktionen bis 2655 wären psychologisch vielleicht ärgerlich, da damit der gestrige Aufschwung neutralisiert wäre, im charttechnischen Sinne wäre dies jedoch nicht dramatisch und würde uns auch noch immer eine ausreichend hohe Trefferquote belassen, mit der wir auf eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung rechnen könnten (siehe hierzu Erläuterungen zu den Korrekturpotentialen im Anhang (Wiederholung)).
Neben diesen Reaktionspotentialen, aus denen sich mögliche Zielpunkte auf der Unterseite errechnen lassen, können wir auch noch auf klassische, potentielle Unterstützungen verweisen: so halten wir es auch für wahrscheinlich, in den Bereichen um 2750 / 2730 auf Nachfrageüberhänge zu treffen. Darunter wären noch die 2680 anzuführen (eher jedoch indikativ), die nächst tiefere sinnvolle Unterstützung käme erst im Bereich um 2395.
Praktische Konsequenz
(1) der gestrige Handelstag brachte uns auf Grund der Kurslücke zwar erst extrem weit oben in den Markt, auf Tagesbasis erlaubte er dennoch einen akzeptablen Gewinn; erste tatsächlich handelbare Kurse lagen um 2750 Indexpunkte (FDAX um 2765); damit wurde der Stop-Kurs sofort auf 2630 gesetzt;
(2) reagierte man schnell, nachdem sich die Europa-Indizes zu ihrem Schlußkurs gegen 17:30 Uhr bereits größtenteils zu shootingstars mutierten und zeigte sich gegen 20:00 Uhr unserer Zeit, daß auch in den US-Indizes das Feuer zu erlöschen drohte, konnte man um 20:00 Uhr im DAX noch immer oberhalb der 2800 glattstellen (FDAX schloß bei 2817);
(3) besteht die Position noch (eröffnet um 2750), passen wir den Stop-Kurs für heute von 2630 auf 2650 an, daß wäre knapp unterhalb der errechneten Minimumkorrektur, dem Niveau, bis wohin wir eine Kursabschwächung akzeptieren würden, ohne den positiven Gesamtimpuls gefährdet zu sehen;
(4) interessant sollte es heute abend werden: wird die Position nicht ausgestoppt und es bildet sich per heutigem Schlußkurs ein negatives Kursmuster (shootingstar, negatives Überlappungsmuster o.ä.), müssen wir überlegen, ob wir mittelfristig auf weiter steigende Kurse setzen, was in jenem Falle noch immer gerechtfertigt wäre; in diesem Falle belassen wir die Position im Markt und den Stop-Kurs bei 2650; anderenfalls wird die Position nach Ausbildung eines negativen Kursmusters geschlossen;
(gekürzt, hier nur die Dax Analyse. Den kompletten Kommentar zu den Märkten gibt es unter Analysen bei technical-investor)
DAX
Allgemeine Einordnung
Der DAX weist gegenüber den übrigen beurteilten Aktienindizes mit einem Plus von 5.84 Prozent nicht nur den höchsten prozentualen Tagesgewinn aus, dicht gefolgt vom holländischen AEX mit 5.68 Prozent, sondern hat auch noch das positivste Kursmuster. Mit einem Schlußkurs bei 2808 erreichte der deutsche Aktienindex fast sein Tageshoch bei 2814 Indexpunkten. Ausgeprägtere Lunten, aber ebenfalls noch akzeptable weiße Körper im „positiven Sinne“ liegen uns auch im EUROSTOXX 50 im londoner FTSE 100, sowie im holländischen AEX vor. Kritische Tagesmuster (ausgeprägte shootingstars) finden wir im italienischen MIB 30, im schweizer SMI, im spanischen IBEX 35, im französischen CAC 40, sowie im NASDAQ 100 Future. Die Kursentwicklungen im Dow Jones und im S&P 500 Index sind eine Mischung zwischen einem negativem Doji und einem shootingstar.
Somit überwiegt wohl derzeit eher die Bereitschaft der Marktteilnehmer, die gestrigen, exorbitanten Kursgewinne zu korrigieren, was unseres Erachtens nach jedoch noch nicht zwingend bedeutet, daß der sich verbessernde mittelfristige Grundton an den Aktienbörsen damit wieder neutralisiert.
Strategisch / mittelfristige Beurteilung
Mit der gestrigen Entwicklung, hat sich im DAX der bisherige, als bloße Reaktion definierte Aufschwung der letzten Wochen, definitionsgemäß zu einem jungen sekundären Aufwärtstrend „gemausert“. Markttechnisch war diese Entwicklung nicht zwingend, beachten wir hierbei bitte, daß im Zusammenhang mit der niedrigen Bewegungsdynamik und dem Korrekturverhalten der letzten Wochen, nur noch mit einer Wahrscheinlichkeit von etwa 37 Prozent von einer solchen Entwicklung ausgegangen werden konnte. Aber im Zusammenhang mit den Entwicklungen an der Kriegsfront, sind Überraschungen immer wieder zu erwarten, wir wiesen bereits mehrfach darauf hin.
Charttechnische Fakten sind jetzt demnach:
(1) es liegt uns ein junger sekundärer Aufwärtstrend vor, dessen untere Begrenzung per heute im Bereich um 2470 Indexpunkte verläuft und sich aus der Verbindung der Tiefs vom 12. März bei 2188 und vom 01. April bei 2395 herleitet;
(2) das jüngste Bein dieses sekundären Aufwärtstrends (aktuell gültiger tertiärer Aufwärtstrend), überschritt per gestern das bisherige Reaktionshoch bei 2731 und drang in den aktuell gültigen Widerstandsbereich um 2750 bis 2830 ein, innerhalb dessen ein ganzes Widerstandsbündel herleitbar ist; die untere Begrenzung dieses Tertiärtrends verläuft per heute im Bereich um 2620 Indexpunkte;
(3) solange diese untere Begrenzung des Tertiärtrends nicht unterschritten wird, solange behält dieser seine Gültigkeit, gleiches gilt für den Sekundärtrend in seiner bisherigen Definition; im Sinne der Dow Theorie wäre der aufwärts ausgerichtete Sekundärtrend hinfällig, wenn es zu einem Unterschreiten des Tiefs bei 2395 käme;
(4) aus charttechnischer Sicht, läßt sich um 2750 bis 2830 einiges an Widerständen herleiten; der Kurs des DAX steckt aktuell mitten drin in diesem „Bündel“; erst eine Überwindung der 2830 und des eigentlichen analytischen Kurszieles bei 2840 (welches sich aus der Normalkorrektur des vorangegangenen, übergeordneten sekundären Abwärtstrends heraus errechnet), wäre der DAX analytisch frei bis in den Bereich um 3180;
(5) markttechnisch gesehen, rechnen wir weiterhin damit, daß der Index es auf der Oberseite noch immer schwer haben wird; damit folgen wir unserer Argumentationskette, nach der zur Zeit nur wenig mittelfristige Bewegungsdynamik vorliegt und somit die „Grundgeschwindigkeit“ noch nicht ausreichend hoch erscheint, um den DAX in einem Zuge durch die Widerstandshürden zu schieben;
(6) im kurzfristigen Zeitfenster, hat sich der DAX per gestern in ein überkauftes Niveau hineinbewegt; um dieses bewerten zu können, greifen wir nicht auf die Beurteilung klassischer Indikatoren zurück, sondern nutzen einen modifizierten Indikator, über den sich eine statistisch messbar bessere Signalgenerierung ergibt;
Einschub zum modifizierten Indikator:
Hierzu kombinieren wir zwei Indikatoren, den klassischen RSI-Indikator mit einem Bollinger-Band. Stellen wir uns zunächst die Frage: was ist interessant am Konzept des RSI und was halten wir eher für hemmend? Interessant ist zweifellos die Tatsache, über einen oszillierenden Kurvenverlauf Extremniveaus der Kursentwicklung herauszufiltern. Weniger sinnvoll erscheint uns dagegen die Eigenschaft der fixen Signalebenen, welche mit 20 oder 30 Prozent zur Definition des überverkauften Bereiches festgelegt werden, bzw. mit 70 oder 80 Prozent den überkauften Bereich markieren. Hier wird im Prinzip versucht, mit einem „starren Modell“ einen „lebenden Markt“ abzubilden. Hier werden wir nun aktiv und suchen nach einer Alternative, den starren Teil dieses Konzeptes gegen einen ebenfalls flexiblen Ansatz zu ersetzen. Hierzu greifen wir auf das Modell der „Bollinger Bänder“ zurück.
In ihrem klassischen Konzept bilden Bollinger Bänder einen Hüllkörper aus zwei gleitenden Durchschnitten um einen zugrundeliegenden Basiswert, der in der Regel ein Kursverlauf einer Aktie oder eines Index ist. Ergänzend zu klassischen Hüllköpern, die nur aus gleitenden Durchschnitten bestehen, berücksichtigt das Konzept der Bollinger Bänder auch die zugrundeliegende Volatilität des Kursverlaufes. Steigt die Volatilität, dehnt sich der Hüllkörper aus, sinkt die Volatilität, zieht sich der Hüllkörper zusammen. Eine Signalgenerierung erfolgt, wenn der Kursverlauf die Grenzen des Hüllkörpers verletzt.
Legen wir nun den „Bollinger-Band-Hüllkörper“ um die oszillierende RSI Kurve, erhalten wir einen Indikator, der zum einen dem interessanten Konzept des klassischen RSI Rechnung trägt, nämlich durch die RSI Kurve Extremzustände im Kursverlauf herauszufiltern, auf der anderen Seite haben wir das fixe Bewertungssystem des Kurvenverlaufes flexibilisiert.
Fazit:
Grundsätzlich liegt uns für den DAX derzeit eine technisch interessante Ausgangslage vor, in den nächsten Tagen durchaus mit weiter steigenden Kursen zu rechnen. Diese allgemein positive Erwartungshaltung schränkt sich erst ein, wenn die derzeit gültige sekundäre Aufwärtstrendlinie unterschritten werden sollte (heute bei 2470). Ihre Gültigkeit verliert diese Erwartungshaltung, wenn der DAX wieder unter 2395 Indexpunkte zurückfällt.
Für heute rechnen wir mit einer leichteren Eröffnung, resultierend aus den Entwicklungen in den US-Märkten und den sich bereits angezeigten Schwächen in der Schwungkraft in den anderen Europa-Indizes, manifestiert über die weitestgehend negativen Tagesmuster (shootingstar).
Um eine Indikation zu erhalten, bis wohin die Reaktionen tragen können, legen wir an den jüngsten, aufwärts ausgerichteten Bewegungsimpuls wieder Korrekturpotentiale an. Diese berechnen sich wie folgt: 2676 bis 2655 (Minimumkorrektur), 2606 (Normalkorrektur) bzw. 2556 / 2536 (Maximumkorrektur). Im Umkehrschluß bedeutet dies: Reaktionen bis 2655 wären psychologisch vielleicht ärgerlich, da damit der gestrige Aufschwung neutralisiert wäre, im charttechnischen Sinne wäre dies jedoch nicht dramatisch und würde uns auch noch immer eine ausreichend hohe Trefferquote belassen, mit der wir auf eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung rechnen könnten (siehe hierzu Erläuterungen zu den Korrekturpotentialen im Anhang (Wiederholung)).
Neben diesen Reaktionspotentialen, aus denen sich mögliche Zielpunkte auf der Unterseite errechnen lassen, können wir auch noch auf klassische, potentielle Unterstützungen verweisen: so halten wir es auch für wahrscheinlich, in den Bereichen um 2750 / 2730 auf Nachfrageüberhänge zu treffen. Darunter wären noch die 2680 anzuführen (eher jedoch indikativ), die nächst tiefere sinnvolle Unterstützung käme erst im Bereich um 2395.
Praktische Konsequenz
(1) der gestrige Handelstag brachte uns auf Grund der Kurslücke zwar erst extrem weit oben in den Markt, auf Tagesbasis erlaubte er dennoch einen akzeptablen Gewinn; erste tatsächlich handelbare Kurse lagen um 2750 Indexpunkte (FDAX um 2765); damit wurde der Stop-Kurs sofort auf 2630 gesetzt;
(2) reagierte man schnell, nachdem sich die Europa-Indizes zu ihrem Schlußkurs gegen 17:30 Uhr bereits größtenteils zu shootingstars mutierten und zeigte sich gegen 20:00 Uhr unserer Zeit, daß auch in den US-Indizes das Feuer zu erlöschen drohte, konnte man um 20:00 Uhr im DAX noch immer oberhalb der 2800 glattstellen (FDAX schloß bei 2817);
(3) besteht die Position noch (eröffnet um 2750), passen wir den Stop-Kurs für heute von 2630 auf 2650 an, daß wäre knapp unterhalb der errechneten Minimumkorrektur, dem Niveau, bis wohin wir eine Kursabschwächung akzeptieren würden, ohne den positiven Gesamtimpuls gefährdet zu sehen;
(4) interessant sollte es heute abend werden: wird die Position nicht ausgestoppt und es bildet sich per heutigem Schlußkurs ein negatives Kursmuster (shootingstar, negatives Überlappungsmuster o.ä.), müssen wir überlegen, ob wir mittelfristig auf weiter steigende Kurse setzen, was in jenem Falle noch immer gerechtfertigt wäre; in diesem Falle belassen wir die Position im Markt und den Stop-Kurs bei 2650; anderenfalls wird die Position nach Ausbildung eines negativen Kursmusters geschlossen;
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Absolutely nothing!
Stop that Terror Mr. Bush!