Weitere Kaufsignale im Technologie- und Telekomsektor erwartet / Technische Analyse / Von Achim Matzke
FRANKFURT, 20. März. Aufgrund des laufenden Irak-Konflikts ist es in den letzten Tagen zu einer deutlichen Stimmungsveränderung an den internationalen Finanzmärkten gekommen. Das hat sich nicht nur in Kursverlusten bei einigen Rohstoffen und bei lang laufenden Staatsanleihen niedergeschlagen, sondern hat auch zu einem stabileren amerikanischen Dollar und einer Rally bei vielen europäischen Aktien geführt. Trotz dieser Veränderung sollte man aber die strategische technische Analyse-Linie nicht aufgeben. Diese unterteilt die europäischen Standardwerte in zwei Gruppen. Zur ersten Gruppe gehören Titel, die bereits eine technische Bodenformation durchlaufen haben und an der Etablierung von mittelfristigen Aufwärtstrends arbeiten. Vor dem Hintergrund der stabilen Kursentwicklung im technologielastigen Nasdaq-Composite-Index überrascht es nicht, wenn viele Werte aus den Sektoren T und T (Technologie und Telekommunikation) in dieser Gruppe auftauchen. In einer zweiten Gruppe befinden sich Werte, bei denen die Rally der letzten Tage oft nur einen (Teil-)Ausgleich der ausgeprägten Verluste der Vormonate bewirkt hat. Abgesehen von Trading-Chancen fehlen hier aber für technische Investments weiterhin mittelfristige, tragfähige Bodenformationen.
T-Online, im neu aufgelegten Tec-Dax der nach der Marktkapitalisierung des Streubesitzes größte Titel, befindet sich seit dem Mai 2000 (Start bei 47,7 Euro) in einer Baisse, wobei der zentrale Baisse-Trend aktuell bei rund 7 Euro anzutreffen ist. Innerhalb dieser Gesamtbaisse hat sich seit dem März 2002 (Ausgangspunkt war ein Kursniveau um 13,5 Euro) ein zusätzlicher mittelfristiger Baisse-Trend herausgebildet, der die Aktie bis auf das zentrale Unterstützungsniveau um 5 Euro (ergab sich seit dem September 2001) geführt hat. Nach der Plazierung von T-Online-Aktien hat sich seit Anfang Dezember oberhalb der Unterstützungszone von 5,1 bis 5,3 Euro und unterhalb der Widerstandszone von 6,2 Euro eine Seitwärtsbewegung, die die Form einer technischen Trading-Bodenformation aufweist, herausgebildet. Zunächst ist T-Online bereits aus dem mittelfristigen Baisse-Trend zur Seite herausgelaufen. Sollte T-Online, die mittlerweile zum engeren Kreis der Dax-Aufnahmekandidaten gehört, die Trading-Bodenformation (Kurse über 6,3 Euro) verlassen und gleichzeitig die 100-Tage-Linie überspringen, so sollte dieses Investmentkaufsignal, das ein erstes mittelfristiges Kurspotential bis zur nächsten Widerstandszone um 7,6 Euro aufzeigt, zum Aufbau einer technischen Anfangsposition genutzt werden. Diese Anfangsposition, die mit einem Sicherungslimit bei 4,8 Euro belegt wird, sollte aber erst nach einer technischen Bestätigung des Kaufsignals und der Etablierung eines mittelfristigen Aufwärtstrends ausgebaut werden.
Der Autor leitet das europäische Index-Research der Commerzbank Securities.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.03.2003, Nr. 68 / Seite 22
FRANKFURT, 20. März. Aufgrund des laufenden Irak-Konflikts ist es in den letzten Tagen zu einer deutlichen Stimmungsveränderung an den internationalen Finanzmärkten gekommen. Das hat sich nicht nur in Kursverlusten bei einigen Rohstoffen und bei lang laufenden Staatsanleihen niedergeschlagen, sondern hat auch zu einem stabileren amerikanischen Dollar und einer Rally bei vielen europäischen Aktien geführt. Trotz dieser Veränderung sollte man aber die strategische technische Analyse-Linie nicht aufgeben. Diese unterteilt die europäischen Standardwerte in zwei Gruppen. Zur ersten Gruppe gehören Titel, die bereits eine technische Bodenformation durchlaufen haben und an der Etablierung von mittelfristigen Aufwärtstrends arbeiten. Vor dem Hintergrund der stabilen Kursentwicklung im technologielastigen Nasdaq-Composite-Index überrascht es nicht, wenn viele Werte aus den Sektoren T und T (Technologie und Telekommunikation) in dieser Gruppe auftauchen. In einer zweiten Gruppe befinden sich Werte, bei denen die Rally der letzten Tage oft nur einen (Teil-)Ausgleich der ausgeprägten Verluste der Vormonate bewirkt hat. Abgesehen von Trading-Chancen fehlen hier aber für technische Investments weiterhin mittelfristige, tragfähige Bodenformationen.
T-Online, im neu aufgelegten Tec-Dax der nach der Marktkapitalisierung des Streubesitzes größte Titel, befindet sich seit dem Mai 2000 (Start bei 47,7 Euro) in einer Baisse, wobei der zentrale Baisse-Trend aktuell bei rund 7 Euro anzutreffen ist. Innerhalb dieser Gesamtbaisse hat sich seit dem März 2002 (Ausgangspunkt war ein Kursniveau um 13,5 Euro) ein zusätzlicher mittelfristiger Baisse-Trend herausgebildet, der die Aktie bis auf das zentrale Unterstützungsniveau um 5 Euro (ergab sich seit dem September 2001) geführt hat. Nach der Plazierung von T-Online-Aktien hat sich seit Anfang Dezember oberhalb der Unterstützungszone von 5,1 bis 5,3 Euro und unterhalb der Widerstandszone von 6,2 Euro eine Seitwärtsbewegung, die die Form einer technischen Trading-Bodenformation aufweist, herausgebildet. Zunächst ist T-Online bereits aus dem mittelfristigen Baisse-Trend zur Seite herausgelaufen. Sollte T-Online, die mittlerweile zum engeren Kreis der Dax-Aufnahmekandidaten gehört, die Trading-Bodenformation (Kurse über 6,3 Euro) verlassen und gleichzeitig die 100-Tage-Linie überspringen, so sollte dieses Investmentkaufsignal, das ein erstes mittelfristiges Kurspotential bis zur nächsten Widerstandszone um 7,6 Euro aufzeigt, zum Aufbau einer technischen Anfangsposition genutzt werden. Diese Anfangsposition, die mit einem Sicherungslimit bei 4,8 Euro belegt wird, sollte aber erst nach einer technischen Bestätigung des Kaufsignals und der Etablierung eines mittelfristigen Aufwärtstrends ausgebaut werden.
Der Autor leitet das europäische Index-Research der Commerzbank Securities.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.03.2003, Nr. 68 / Seite 22