Mit dem bisher für 79 Mark im Monat angebotenen Pauschaltarif hatte T-Online in den vergangenen Monaten deutliche Verluste geschrieben, da einige Kunden länger das Internet nutzten als das Entgelt die Verbindungskosten deckte. T-Online-Chef Thomas Holtrop sagte, die Erwartungen in das so genannte Flatrate-Angebot hätten sich nicht erfüllt. Vor allem habe sich die generelle Verweildauer der Pauschaltarifnutzer im Internet nicht erhöht. T-Online hatte die Internet-Flatrate bei Einführung damit begründet, dass man damit Kunden binden wolle. Telekom-Vorstandsmitglied Gerd Tenzer sagte, die von seinem Unternehmen angebotene Großhandelsflatrate für andere Online-Dienste in Deutschland werde unabhängig von dem Rückzug von T-Online aufrechterhalten.
Nach eigenen Angaben hatte T-Online zum Ende des Jahres 2000 rund 500.000 Kunden, die einen Pauschalpreis für die Internetnutzung bezahlten. Davon hätten zwei Drittel den Pauschaltarif über einen analogen bzw. ISDN-Anschluss für 79 Mark pro Monat genutzt. Das andere Drittel habe den Pauschaltarif mit einem DSL-Anschluss wahrgenommen und für die unbegrenzte Nutzung des Internets 49 Mark im Monat entrichtet. Das Pauschalangebot über DSL bleibt nach den Angaben auch nach dem 1. März erhalten.
T-Online teilte weiter mit, das neue Tarifangebot werde bei den meisten Kunden zu deutlich geringeren Kosten für das Surfen im Internet führen. Nur drei Prozent der 7,9 Millionen eigenen Kunden seien mehr als 30 Stunden im Monat im World Wide Web. Daher lohne sich für die breite Masse der Kunden mit Ausnahme der Vielnutzer kein Internet-Pauschaltarif für 79 Mark im Monat. 30 Stunden im Internet zu surfen, koste künftig 29 Mark pro Monat, darüber hinaus fielen 2,9 Pfennig pro Minute an. "Für den Normal- und Wenignutzer wäre selbst eine Flatrate von 30 Mark zu teuer", sagte T-Online-Chef Holtrop.