Aus der FTD vom 16.7.2001 www.ftd.de/t-mobile
T-Mobile setzt auf Expansion in Europa
Von Andreas Krosta, Bonn
Der größte europäische Telekommunikationskonzern Deutsche Telekom will in den nächsten zwei Jahren seinen schärfsten Mobilfunkkonkurrenten Vodafone verstärkt angreifen.
Dafür sei eine verstärkte europäische Präsenz von T-Mobile wichtig, sagte René Obermann, der neue Europachef der Telekom-Tochter T-Mobile International, der Financial Times Deutschland. "Wir wollen Vodafone nicht das Feld überlassen."
Der Mobilfunk ist der wachstumsstärkste Bereich in der Telekommunikation. Die Netzbetreiber bereiten sich derzeit auf den Start der multimediafähigen UMTS-Generation vor.
Obermann sagte, der geplante Börsengang von T-Mobile könne bei der angestrebten Expansion hilfreich sein. Er schränkte aber ein: "Das ist zurzeit ein offenes Thema. Das Ob und Wann ist noch nicht entschieden." Der Börsengang war zunächst für diesen Herbst geplant. Die schlechte Stimmung an den Finanzmärkten drückt aber auf die Aktienkurse der Telekommunikationskonzerne. Ein Börsengang in diesem Jahr gilt deshalb als unwahrscheinlich.
Obermann weitet seine Deutschland-Strategie auf Europa aus. Töchter oder Beteiligungen in Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden, Österreich und Tschechien müssten enger zusammengeführt und profitabler gemacht werden. "Wir werden T-Mobile als Dachmarke einführen", sagte Obermann. Derzeit löst T-Mobile auch die deutsche Marke T-D1 ab. Ziel sei eine internationale Marke.
Im Wettbewerb gegen Vodafone sagte Obermann einen neuen Preiskampf voraus. "Wir werden natürlich alle Handys weiter subventionieren, aber mit Augenmaß." Obermann will die Kundenzahlen in Deutschland bis zum UMTS-Start 2003 um drei bis vier Millionen auf 24 bis 25 Millionen steigern. Nach einem Jahr teuren Wachstums hatten die deutschen Mobilfunkbetreiber eine andere Strategie gefahren. Sie kappten Zuschüsse und setzten auf Kunden mit hohen Umsätzen.
Vorwürfe der EU-Wettbewerbsbehörde wies Obermann zurück. Danach sollen Mobilfunkbetreiber bei internationalen Roaming-Abkommen Preisabsprachen getroffen haben. "Das ist völlig absurd" , sagte er. Am Mittwoch hatten EU-Fahnder Mobilfunkunternehmen in Deutschland und Großbritannien durchsucht.
© 2001 Financial Times Deutschland
T-Mobile setzt auf Expansion in Europa
Von Andreas Krosta, Bonn
Der größte europäische Telekommunikationskonzern Deutsche Telekom will in den nächsten zwei Jahren seinen schärfsten Mobilfunkkonkurrenten Vodafone verstärkt angreifen.
Dafür sei eine verstärkte europäische Präsenz von T-Mobile wichtig, sagte René Obermann, der neue Europachef der Telekom-Tochter T-Mobile International, der Financial Times Deutschland. "Wir wollen Vodafone nicht das Feld überlassen."
Der Mobilfunk ist der wachstumsstärkste Bereich in der Telekommunikation. Die Netzbetreiber bereiten sich derzeit auf den Start der multimediafähigen UMTS-Generation vor.
Obermann sagte, der geplante Börsengang von T-Mobile könne bei der angestrebten Expansion hilfreich sein. Er schränkte aber ein: "Das ist zurzeit ein offenes Thema. Das Ob und Wann ist noch nicht entschieden." Der Börsengang war zunächst für diesen Herbst geplant. Die schlechte Stimmung an den Finanzmärkten drückt aber auf die Aktienkurse der Telekommunikationskonzerne. Ein Börsengang in diesem Jahr gilt deshalb als unwahrscheinlich.
Obermann weitet seine Deutschland-Strategie auf Europa aus. Töchter oder Beteiligungen in Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden, Österreich und Tschechien müssten enger zusammengeführt und profitabler gemacht werden. "Wir werden T-Mobile als Dachmarke einführen", sagte Obermann. Derzeit löst T-Mobile auch die deutsche Marke T-D1 ab. Ziel sei eine internationale Marke.
Im Wettbewerb gegen Vodafone sagte Obermann einen neuen Preiskampf voraus. "Wir werden natürlich alle Handys weiter subventionieren, aber mit Augenmaß." Obermann will die Kundenzahlen in Deutschland bis zum UMTS-Start 2003 um drei bis vier Millionen auf 24 bis 25 Millionen steigern. Nach einem Jahr teuren Wachstums hatten die deutschen Mobilfunkbetreiber eine andere Strategie gefahren. Sie kappten Zuschüsse und setzten auf Kunden mit hohen Umsätzen.
Vorwürfe der EU-Wettbewerbsbehörde wies Obermann zurück. Danach sollen Mobilfunkbetreiber bei internationalen Roaming-Abkommen Preisabsprachen getroffen haben. "Das ist völlig absurd" , sagte er. Am Mittwoch hatten EU-Fahnder Mobilfunkunternehmen in Deutschland und Großbritannien durchsucht.
© 2001 Financial Times Deutschland