T-Aktionäre sehen Hoffnungsschimmer

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Nick Leeson:

T-Aktionäre sehen Hoffnungsschimmer

 
20.08.02 11:43
T-Aktionäre sehen Hoffnungsschimmer  




 
Es ist eine ungute Tradition an der Börse: Einzelnen Journalisten werden Informationen gesteckt. Die schreiben sie auf und das Unternehmen kann die Marktreaktion beobachten, ohne selbst als Quelle aufzutauchen.

 


   



 
Im aktuellen Fall geht es um das Wall Street Journal (WSJ) und die  Deutsche Telekom. Die hat das Problem, für ihre US-Tochter VoiceStream viel zu viel Geld bezahlt zu haben. Außerdem ist sie nur die Nummer sechs auf dem US-Markt - nach Ansicht der meisten Analysten viel zu klein, um jemals Gewinn abzuwerfen.

Bereits seit längerem gibt es Gerüchte, die Telekom wolle VoiceStream an einen der großen Konkurrenten verkaufen, um so ihren Schuldenberg von 67 Milliarden Euro ein wenig abzutragen. Die Nummer drei auf dem US-Markt, AT&T Wireless, ist schon seit Monaten im Gespräch.

Jetzt kocht das WSJ bereits bestehende Gerüchte einer Fusion mit der Nummer zwei Cingular wieder hoch. Als Quelle werden "mit der Situation vertraute Personen" genannt. Gut möglich, dass sie so vertraut sind, dass sie sogar im Telekom-Vorstand sitzen.

Auffällig: Der Artikel erscheint eine Tag vor Bekanntgabe von Zahlen. Hierzu war bereits am Montag in der Zeitschrift Focus zu lesen, der Quartalsverlust werde mit 3,5 Millionen Euro einen neuen Rekord erreichen. Auch hier war die Quelle ungenannt, auch hier hatte das Telekom-Management ein Interesse, vorab die Marktreaktion zu testen.



Selbst wenn die Gerüchte stimmen, dass es tatsächlich Gespräche zwischen Cingular und der Telekom gibt: Ein schneller Abschluss ist sehr unwahrscheinlich, die heutige positive Kursreaktion deshalb überraschend.

Die Telekom hat in den USA den Ruf eines Staatsbetriebes. Eine Fusion mit VoiceStream hat deshalb für jeden Partner immer einen unangenehmen Beigeschmack. So sollen sich die Cingular-Hauptaktionäre SBC und Bell South bereits gegen VoiceStream ausgesprochen haben. Auch die US-Kartellbehörde soll nicht positiv gestimmt sein.

So betont das WSJ auch, die Gespräche seien in einem sehr frühen Stadium und könnten jederzeit abgebrochen werden. Anleger sollten sich von solchen Meldungen deshalb nicht beirren lassen.

Aber auch ohne Partner könnte der neue Telekom-Chef Helmut Sihler in Sachen VoiceStream Schadensbegrenzung betreiben. Er sollte so ehrlich sein und den bilanziellen Wert auf ein realistisches Maß zurechtstutzen. Nur mit einer Sonderabschreibung auf die US-Tochter in der Größenordnung von mehr als 20 Milliarden Euro hat die Telekom in absehbarer Zeit die Chance, wieder schwarze Zahlen zu schreiben.

Außerdem hat Sihler nicht die Hauptaufgabe, große strategische Entscheidungen zu treffen. Sein eigentlicher Job ist es, einen geeigneten Nachfolger und eine Dauerlösung für den Chefsessel zu finden. Bei diesem Thema ist es seit dem Rücktritt von Thomas Middelhoff bei Bertelsmann auffällig ruhig geworden. Das könnte heißen, dass sich hier viel Konkreteres tut als bei VoiceStream




gruss

nick leeson




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